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Deutschland hat beim 3D-Druck die Nase vorn

September 2016
30
Autor: Theodora Laser
Firma: Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.
Deutschland hat beim 3D-Druck die Nase vorn

Eine neue Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmen Ernst & Young (EY), mit Sitz in London zeigt: Deutschland ist international führend im 3D-Druck. 900 Unternehmen aus verschiedenen Ländern wurden hierzu befragt.

Bei der Anwendung von 3D-Druck liegen deutsche Unternehmen weit vorne. Bereits heute nutzen 37 Prozent der befragten deutschen Firmen additive Verfahren. Weitere 12 Prozent planen den Einsatz. Andere Industrienationen haben noch Nachholbedarf. Südkorea und China kommen jeweils auf einen Anteil von 24 Prozent und liegen hiermit im Durchschnitt, während die USA rd. 16 Prozent erreicht. Ebenfalls führend sind deutsche Unternehmen wenn es um den Einsatz von Endprodukten aus dem 3D-Drucker geht. Hier liegt der Anteil mit 5,5 Prozent am höchsten. Dicht gefolgt von Großbritannien mit 5 Prozent und China und Südkorea mit 4,7 Prozent. Schätzungen zufolge beträgt der Umsatz mit additiven Verfahren weltweit bereits 10 Mrd. Euro. Knapp eine Mrd. Euro davon werden in Deutschland mit Produkten aus dem 3D-Druck umgesetzt.

„3D-Druck ist wie gemacht für die innovative, deutsche Wirtschaft“, erläutert Andreas Müller, Partner bei Ernst & Young. „Die Technik erlaubt den Unternehmen die Herstellung kleiner Stückzahlen, kostengünstige Prototypen und die Anwendung neuer Materialien. Der hohe Anteil der deutschen Unternehmen, die 3D-Druck bereits nutzen, zeigt: Die hiesige Wirtschaft ist neuen Technologien gegenüber offen.“

Kunststoff-Branche setzt verstärkt auf 3D-Druck

Über alle Länder hinweg arbeitet vor allem die Kunststoff-Branche mit der neuen Technik. Sie kommt beispielsweise bei Entwürfen für Prototypen, Werkzeugen oder die Fertigung von Endprodukten beziehungsweise Teile von Endprodukten zum Einsatz. 38 Prozent der befragten Firmen im Kunststoff-Bereich nutzen bereits 3D-Druckverfahren. Im Maschinen- und Anlagebau liegt der Wert bei 29 Prozent. Auf ein ähnliches Ergebnis kommen Automotive oder Luftfahrtunternehmen.

44 Prozent der befragten Firmen mit Erfahrung sehen den Vorteil der Technologie darin, dass sie ihre Produkte qualitativ verbessern können. 41 Prozent geben die Möglichkeit, die Produkte individuell anzupassen an und 35 Prozent sehen den Vorteil in der Herstellung komplexerer Produkte. Die Vorreiter hierbei sind die Kunststoff-, Luft- und Raumfahrtbranche, Automotive sowie die Medizintechnik. Nahezu ein Drittel aller befragten Unternehmen dieser Bereiche, die 3D-Druck einsetzen, nutzen ihn bereits jetzt bei der Herstellung von Endprodukten oder deren Teile. Mit 30,4 Prozent liegt der Wert in der Kunststoff-Branche am höchsten. Bei Automotive- sowie Luft- und Raumfahrtunternehmen beträgt der Wert 29,7 Prozent. Die Medizintechnik liegt mit 29,4 Prozent knapp darunter.

Nach wie vor bestehen Berührungsängste mit der neuen Technologie. Rund 40 Prozent der befragten Firmen scheuen den Schritt zur additiven Fertigung wegen zu hoher Einführungskosten. Ein anderer Grund ist die fehlende Expertise auf diesem Gebiet. Dies sehen rd. 28 Prozent als Problem an. Weitere 20 Prozent scheuen sich vor zu hohen Material- und Servicekosten. Dennoch geben 26 Prozent der deutschen Unternehmen an in den nächsten fünf Jahren Endprodukte aus dem 3D-Drucker fertigen zu wollen. Dieser Wert wird von China und Südkorea sogar übertroffen. Hier erwarten 56 Prozent in den nächsten fünf Jahren die Umstellung der Produktion auf Endprodukte aus dem 3D Drucker.

Wie stehen Sie zu diesem Thema? In unserem Projekt MENSCHEN/ MASCHINEN/ MÄRKTE - Die Werkzeugmaschinen-Welt 2041 werden verschiedene Thesen zu diesen und weiteren Themen erörtert. Wir sind gespannt auf Ihre Vision!

 

Bildquelle: Fotolia/ Mopic

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