Der Industriealltag in Schmiedebetrieben, Stahlwerken und Branchen mit vergleichbar rauen Arbeitsbedingungen erfordert extrem robuste Werkzeugmaschinen. Sie müssen neben Schmutz und Staub auch enorme Gewichte aushalten und nebenbei präzise und zuverlässig ihren Dienst tun. Die Großbandsägemaschine HBP1100-1500 Gantry ist für diese Aufgaben perfekt ausgelegt und auch mit mehreren Sägeaggregaten hintereinander erhältlich sind. In Schmiedewerken, Walzen- und Kokillengießereien sowie bei der Stahladjustage sind sie die Spezialisten zum Schopfen von Stangen, Ausklinken von Materialproben und Sägen von Gutteilen. Sie trennen beispielsweise Schiffskurbelwellen, Wellen für Turbinen, Metallblöcke oder Großwerkzeuge.
Hohe Schnittgenauigkeit und lange Bandstandzeiten sind auf die besondere Zwei-Säulen-Bauweise sowie die Verwendung von vibrationsdämpfendem Grauguss aller bandführenden Teile zurückzuführen. Die Maschinen verfügen über einen an zwei Grauguss- Säulen angebrachten Sägerahmen, der über dem Werkstück verfährt. In Verbindung mit den spiel- und verschleißfrei vorgespannten Bandführungen erzeugt dies eine gute Schwingungsdämpfung und ist Garant für präzise Schnitte.
Beidseitig des Sägerahmens sind Seitenteile über vorgespannte Linearführungen angeordnet, welche Sägebandlaufräder und Sägebandführungen aufnehmen. Das Sägeportal ist auf einem Schienensystem mit vier Schienen und frequenzgeregeltem Fahrantrieb aufgesetzt. Das Verfahren und Positionieren erfolgt im manuellen Tipp-Betrieb. Während des Schnitts ist das Portal an den Schienen elektromechanisch geklemmt. Der Sägebandantrieb erfolgt durch einen im Schaltschrank angeordneten Frequenzregler. Die Schnittgeschwindigkeit kann am Bedienpult eingestellt und abgelesen werden. Ein Servoantrieb mit zwei Kugelrollspindeln und elektrisch gekoppeltem Getriebe sorgt für eine konstante Bewegung auch bei sehr geringen Säge- Vorschüben. Mit der serienmäßigen Vorschubregelung und der Schnittkraftaufnahme direkt am Sägeband wird eine maximale Einsatzdauer des Sägebandes erreicht. Hohe Schnittleistung steht damit in keinem Widerspruch zu wirtschaftlichen Sägebandstandzeiten. Die Maschine kann wahlweise mit konstantem Schnittvorschub oder konstantem Schnittdruck betrieben werden. Dies gewährleistet genaue Abschnitte und eine optimale Ausnutzung der Sägebänder. Die Vorschub- und die Schnittdruckeinstellung erfolgen stufenlos im Terminal, wobei die Ist-Geschwindigkeit digital angezeigt wird. Durch beidseitig angeordnete, motorisch angetriebene Doppelbürsten wird das Sägeband optimal und werkzeugschonend gereinigt. Die Zustellung der Bürsten an das Sägeband erfolgt automatisch.
Sicher spannen und greifen
Der massive Auflagetisch ist fest auf dem Hallenboden verankert. Die Positionierung der Sägeaggregate für den Schnitt erfolgt manuell gesteuert mittels frequenzgeregelter Antriebe.
Eine robuste Spanneinrichtung ist das A und O, um beispielsweise Brammen mit verzunderten Oberflächen wirtschaftlich sägen zu können. Die Gantry-Variante ist daher mit zentrischer Materialspannung ausgestattet, bei der die Spannstöcke mit den Führungsarmen unabhängig voneinander zustellbar sind. Das tonnenschwere Material wird in der Position gespannt, in der es auf den Tisch aufgelegt wurde, ohne es bewegen zu müssen. Auch der Materialauflagetisch ist für den rauen Einsatz funktionell und robust ausgeführt. Die Auflagen können variabel an das zu sägende Material angepasst werden. Für Rundmaterial bietet sich beispielsweise eine prismatische Auflage an, für Flachmaterial eine flache Auflage mit Anschlag.
Auch beim eigentlichen Sägeprozess setzt die HBP1100-1500 Gantry Akzente. Zum Sägen schwer zerspanbarer Materialien stehen bis zu 15 kW Antriebsleistung und spezielle, drehmomentstarke Getriebestufen zur Verfügung. Um das Ausklinken von Werkstoffproben zu ermöglichen, kann die Maschine optional auch Schnitte in horizontaler Richtung durchführen. Hierzu sind die Bandführungen 90° drehbar ausgeführt. Der Sägerahmen wird dabei auf die gewünschte Schnitthöhe positioniert. Der Sägevorschub beim horizontalen Sägen erfolgt elektromotorisch durch den Stellantrieb des Sägerahmens.
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