Übertragung der Werkzeugdaten von Voreinstellgerät

Hallo Fanuc-Experten,

wir haben seit kurzem ein neues Voreinstellgerät. Die Werkzeugdaten sollen nach dem Vermessen über unser Netzwerk an die Maschine übertragen werden. Dafür werden die Werkzeugdaten durch einem Postprozessor des Voreinstellgeräts maschinenspezifisch aufbereitet.
Die Fanuc Robodrills mit einer benötigen (wegen den Fanuc eigenen Zyklen) anders als die anderen unserer Maschinen 2 verschiedene Dateien, die uns das Voreinstellgerät ausgibt:
- Die erste Datei mit den reinen Geometriewerten der Werkzeuge.

Diese Datei lässt sich wie ein normales NC-Programm über unseren FPT-Server einlesen und abspielen, wodurch die Geometriedaten überschrieben werden.

- Die zweite Datei enthält die Werkzeugbeschreibung für Manual Guide i. Die Werkzeugbeschreibung wird benötigt, damit die Fanuc Zyklen wissen um was für ein Werkzeug es sich handelt. Die Datei sollte wohl wie folgt aussehen:

MGISYS : 0008 12/05/31
%
G1980 P001 K20 T 'BOHRER' S 1 A 140.0
G1980 P002 K22 T 'STFRS' S 1
%
Die K20 aus diesem Beispiel steht für einen Bohrer (unabhängig von dem Text dahinter), die K22 für einen Schaftfräser.
Standardmäßig (also wenn ich sie über den Manual Guide i auf die Speicherkarte ausgebe) heißt die Datei „TOOLDB.DAT“.
Die Datei kann ich auch wieder einlesen, aber nur über die Speicherkarte. Die Übertragung über das Netzwerk bereitet uns Probleme. Gibt es dafür eine Lösung?
Eventuell ist dies auch nicht die richtige Datei, im Handbuch ist auch von einer „Werkzeugverwaltungsdaten“-Datei mit dem Namen „TOOL_MNG.TXT“ die Rede, ich weiß allerdings nicht wie die Datei aussieht, da ich sie nach dem Prozedere nach Handbuch nicht ausgeben konnte?
Ich hoffe sehr, dass schon jemand erfolgreich Werkzeugbeschreibungen auf eine Fanuc übertragen hat.

Im Voraus vielen Dank!

Hey.

Datensicherungen gehen an der Fanuc generell nur über Speicherkarte.

Allerdings spielt das Format ja keine Rolle.
Was du da machst läuft intern über MACRO executer. Daher das mit der Speicherkarte, die läuft noch über einen ISA BUS.
Jetzt ist das ding nichts weiter wie ein Programm.

G1980 P001 K20 T 'BOHRER' S 1 A 140.0 <<<< schreibt P codes.

Änder das um in "whatever du willst" lies es ein und führe es als Programm aus.

Hallo,

genau so machen wir das ja mit den Geometriedaten. Wenn ich jetzt einfach "G1980 P001 K20 T 'BOHRER' S 1 A 140.0" in einem Programm ausführe, dann kommt mir aber eine Fehlermeldung, wenn ich mich recht erinnere, dass der G-Code nicht existiert oder so etwas ähnliches...
Ich muss ja wahrscheinlich irgendwie definieren, dass die Werte in MGISYS geschrieben werden?

Ich habe jetzt schon mehrere Handbücher gewälzt ... diese Fehlermeldung konnte ich aber nirgends finden.

Aber mal im Ernst: Poste doch mal den Code (ganze Programmdatei) die den Fehler ausgelöst hat und die vollständige! Fehlermeldung.
Vielleicht kann man Dir dann auch weiterhelfen.

Soweit ich mich, wenn auch nur schwach, erinnere, ist es nicht möglich eine Datendatei in der NC via LAN-Netzwerk zu überschreiben.
Die Werkzeugdaten können nur von der NC aus überschrieben werden. Das Programm muß also an der Steuerung geladen, angewählt und gestartet werden. Wenn das von der CF-Card aus funktioniert, ist das doch gut.
Einfach am Voreinstellgerät die Datei auf die CF-Card schreiben, anschließend an der Maschine einstöpseln, in die NC laden und Abstarten. Fertig ist die Laube.

Hallo,
hab doch geschrieben "oder so etwas ähnliches"
Das mit der Speicherkarte wollten wir halt eigentlich nicht. In Zeiten, in denen Industrie 4.0 in aller Munde ist, fehlt da (ich denke verständlicherweise) das Verständnis warum so "einfache" Dinge nicht gehen. Aber naja, eine CNC ist halt doch noch was anderes als ein Smartphone ....

Grundsätzlich sieht die Datei so aus (nur natürlich mit mehr Werkzeuge) und trägt den Namen TOOLDB.DAT:
MGISYS : 0008 12/05/31
%
G1980 P001 K20 T 'BOHRER' S 1 A 140.0
%

Wenn ich diese jetzt versuche über das Netzwerk in die Maschine zu laden kommt der Fehler SR2032 - Fehler Integr. Ethernet / Data Server.

Wenn ich die Dateiendung weglasse oder einen anderen Namen teste (auch wenn ich "MGISYS : 0008 12/05/31" weglasse) kommt zwar keine Fehlermeldung, aber das Programm wird trotzdem nicht übertragen.

erst wenn das Programm wie folgt aussieht:
%
G1980 P001 K20
%
kann ich das Programm einlesen. Wenn ich es aber dann starte kommt die Fehlermeldung 010 (oder nach Handbuch PS0010) "unzul. G-Code"

Die Datei aus dem Manual Guide i habe ich angehängt, allerdings mit der Endung .txt, da .dat nicht akzeptiert wurde.

Auch bei Fanuc gibt es die Möglichkeit Rüstdaten, wie Werkzeugkorrekturen und Nullpunkte auf CF-Card zu sichern.
Mach das doch mal. Die Sicherungsdatei dann am PC öffnen und mit deiner am Voreinstellgerät erzeugten Datei vergleichen.
Dann weißt du auch wie die einzelnen Zeilen aussehen müssen.
Auch ob ein Suffix angehängt werden muß/kann, oder nicht, wirst du dann sehen.

Der Beitrag wurde von guest bearbeitet: 14.11.2016, 12:11 Uhr

Hallo,
die angehängte Datei ist die Sicherungsdatei, nur halt eben mit einer anderen Endung, da das Forum .dat nicht akzeptiert.
Mit dieser Datei (und Variationen davon, die ich mit WordPad bearbeitet habe) habe ich auch getestet. Mit dem Voreinstellgerät hatte das bisher gar nicht zu tun. Die Datei vom Voreinstellgerät sieht aber trotzdem genauso aus..

Der Beitrag wurde von Sauberholz bearbeitet: 14.11.2016, 12:16 Uhr

Versuch's mal ohne Suffix.
Am Ende der Datei würde ich noch ein "M30" einfügen.
Und wenn ich das richtig im Kopf habe, sollten die "%" und die erste Zeile auch raus. (oder in Klammern setzen)
Also nur die G-Code-Zeilen und am Ende das M30.

Zum Test, kannst du ja mal eine Zeile im MDI eigeben und abstarten.
Wenn es dann noch Motze gibt, ist wirklich was faul ...
G1980 gehört zu ManualGuide und sollte auch auf einer Maschine mit installiertem ManualGuide funktionieren.

Der Beitrag wurde von guest bearbeitet: 14.11.2016, 14:26 Uhr

Moin,

bei uns funktioniert das so:
Das CAM gibt über den PP eine Datei mit den verendeten Werkzeugen aus, die wir an das Zoller senden.
Am Zoller werden die Werkzeuge vermessen und gespeichert. Dann wird am Zoller eine Datei generiert, mit folgendem Inhalt:

--------------------------------------------------------------------------
%
<9580158200_WKZ03.NC>(WKZ DATEN ZOLLER)

(Maschine CF03 )
(Sensor - 2. ABG)

(Werkzeugplatz_erstes_Satzwerkzeug_31-166)
#700=999

G53

N1(SGS Z-CARB-HPR Schaftfr. D6 Z5 R0,3)
G10G90L10P[0+#700]R98.056 (Werkzeuglaenge)
G10G90L12P[0+#700]R0 (Werkzeugradius)

N2(Garant Schaftfr. D3 Z5 R0,1)
G10G90L10P[1+#700]R103.110
G10G90L12P[1+#700]R0

N3 .....
.....

N4 .....
.....

M99
%
--------------------------------------------------------------------------------------
Diese Datei wird über Netzwerk in das entsprechende Programmverzeichnis auf die FANUC kopiert.
Der Bediener sucht im Magazin nun entsprechenden freien und aufeinander folgende Plätze und platziert dort die Werkzeuge in der richtigen Reihenfolge.
Das erste Werkzeug steht z.B. auf Platz 50. Dann ändert der Bediener in dem Programm die Variable #700 auf 50:

(Werkzeugplatz_erstes_Satzwerkzeug_31-166)
#700=50

In dem Hauptprogramm wird diese Werkzeugdatei bei jedem Programmstart mit :

(*****_Werkzeugdatei_Laden_*****)
M98<9580158200_WKZ03.NC>

Aufgerufen.
Der Werkzeugaufruf erfolgt dann so:

N10
M1
G2900P1(SGS Z-CARB-HPR Schaftfr. D6 Z5 R0,3-10)
T[00+#700]M06
T[01+#700]
G94
G0G53Z0
G40
G90D#517G43H#518
G54
...

Achtung: Die Werkzeugradien werden im CAM verrechnet, daher 0.
Bei dieser Maschine ist die Werkzeugnummer = H- und D- Nummer = Platznummer.
Der Magazinbereich 1 bis 30 ist für Stammwerkzeuge, z.B. Messtaster, die immer fest adressiert werden ( z.B. T25)
Der Bereich 31-166 ist für Satzwerkzeuge, die immer über Variable #700 adressiert werden.

Ich hoffe, das Prinzip ist soweit klar. Muss nur noch an deine Maschine angepasst werden.
Ich hoffe, das ich helfen konnte.
Viel Spaß

Einzahler

Der Beitrag wurde von Einzahler bearbeitet: 04.12.2016, 00:24 Uhr