An und Abfahren an eine Kontur

Hallo Leute,

heute habe ich mit meinem Arbeiskollegen eine Diskusion über das anfahren von einer Fräskontur gehabt.
Es ging darum, wie fahre ich an eine Kontur, ohne RAttermarken zu hinterlassen und das Werkzeug so weit es geht zu schonen.
Auf dem Bild pos.1 sieht man eine Nut die ich bisher immer mit linear Tangential also gerade angefahren habe.
Jetzt meint der Kollege das generell besser ist wenn man alles im viertelkreis (pos.2 auch eine gerade) anfährt um so das Fräswerkzeug zu schonen.
Ich bin der Meinung, das ich bei einer geraden Kante immer gerade anfahren kann da der Fräser sich ja auch nicht 180° in der umschlingung befindet und viertelkreis nur wenn ein Radius oder ein Rundes Teil oder eine Innenkontur vorleigt.
Wie seht ihr das so?

Der Beitrag wurde von Spanwinkel bearbeitet: 29.05.2018, 18:06 Uhr

Hi,

Ich programmiere alles mit Cam. Deshalb fahre ich jede Kontur im Bogen an. Wenn du aber von außen in eine Nut fährst oder die Kontur verlängerst, ist das nocht nötig.

Abend,

Bahn 1 und 2 verlieren in dem Fall gegen Bahn 3. Der Halbkreis in der Luft bringt dem Werkzeug zwar nichts aber beim Eingriff ins Stück fährt es einen vorbildlichen Roll-In-Entry.

https://www.sandvik.coromant.com/de-de/know...ering_component

Das bringt dann wirklich was bei der Standzeit.

Viel Spass beim probieren

Nabend.

Fahre immer im viertelktreis an. Habe das schlichtweg so gelehrnt. Der Grund war das bei einer tangentialen anfahrt bei eingeschalteter radiuskorrektur die Maschine permanent korrigieren will. Das könnte auch die Ursache für deine rattermarken, wobei der Begriff ja alles sein kann, erklären. Persönlich kenne ich das ganze nur aus meiner Zeit als Cam Progrsmmierer für erodiermaschinen. Bei unserer Maschine war es tatsächlich so das diese bei tangentialer anfahrt über die gesamte Wegstrecke kompensierte. Dadurch war es nicht möglich oberflächengüten oder Toleranzen einzuhalten. Durch Umstellung auf viertelkreis oder rechtwinkelige anfahrt war das Problem beseitigt.

Gruß

Das ist aber definitiv ein Fehler des CAM. Dieses hat vermutlich die gerade direkt verlängert ohne einen Zwischenpunkt einzufügen.

Normalerweise sollte bzw. wird (z.b. bei unserem CAM hyperMILL) bei allen anfahrten eine zusätzliche kleine Wegstrecke (nur paar Zehntel z.b.) eingefügt auf welcher die Radiuskorrektur aktiviert wird. Das eigentliche anfahren ist dann schon komplett korrigiert. In diesem Fall ist im Kreis anfahren (außerhalb vom Werkstück) nicht vorteilhafter für das Werkzeug, allerdings läuft die Maschine damit ruhiger.

Hoi
Die HH620 zickt immer wenn ich nur mit einem Bogen anfahre - egal ob vietel oder achtelkreis.
Wie Gramatak schrieb, muss eine Gerade dabei sein - also Bogen mit Linie anfahren.
Mir gefällt das Roll-in besser und ist sicher schonender aber manchmal bin ich zu bequem und fahre tangential an

@Gramatak

Nein, kein Cam Fehler sondern ein Phänomen was die Steuerung unserer Erodiermaschine auch per Programmierung an der Steuerung macht. Wir könnten natürlich darüber philosophieren ob die Steuerung nen Hänger hat...

Wie geschrieben, fahre ich beim Fräsen immer im viertelkreis an. Habe heute nochmal nachgeschaut und im Standard kommt beim fräsen ( per Cam ) auch noch eine tangente von 1mm zum viertelkreis hinzu. Das deckt sich mit deinem fall.

Gruß

Der Beitrag wurde von faenger bearbeitet: 30.05.2018, 20:39 Uhr

Ok viele verschiedene Ansichten und Meinungen. Bei dem Beispiel unten der gerade Nut ist es doch egal ob man gerade als Tangential verlängert oder im Radius ein/ausfährt. Ich denke bei einer geraden Verlängerung der Kontur wird diese auch sauber gefräst. Bei der oberen Kontur Beispiel 3 ist mir auch lieber das Ganze im Viertelkreis An/abzufahren da man ein weiches einschneiden des Werkzeuges hat, und keine Rattermarken nach sich zieht, was in Bsp. 1 beim geraden anfahren nicht der Fall wäre.
Viertelkreis macht doch nur an Konturen Sinn die eine Innenkontur/Kreiszapfen oder da wo keine Rattermaken zu sehen sein dürfen.

Der Beitrag wurde von Spanwinkel bearbeitet: 31.05.2018, 09:41 Uhr

Hoi
Wenn die tangentiale Abfahrtsdistanz bei G41/42 zu kurz ist, kann es sein dass das Werkzeug während der Aufhebung der FRK ins Werkstück fährt.
Also eine Art nicht gewollte undefinierte Fase fräst
Beim Roll-out ist mir das nie passiert.

Mir geht es eigentlich grundsätzlich um den verschleiß am Werkzeug beim Fräsen eines Absatzes oder offener TAsche das tangential verlängerte (gerade einfahren) oder das anfahren im Bogen (90° weiches anfahren) die sinnvollere Variante ist?

Für mich wäre auch interessant eure Meinungen was vor/nachteile vom, Lineares tangentiales Anfahren an die Kontur, oder Tangentiales Anfahren an die Kontur im viertelkreis sind? Wann macht welche An/Abfahrstrategie am meisten Sinn..

Beispiele für das An/Abfahren

Der Beitrag wurde von Spanwinkel bearbeitet: 10.06.2018, 20:07 Uhr