QUOTE (Bender {MMO} @ 26.05.2012, 13:07 Uhr)
Ich habe in einem Großbetrieb (1200 Mitarbeiter) meine Ausbildung gemacht und dort auch 3 Jahre als Facharbeiter gearbeitet. Nur (finde ich) wird man in einem Großbetrieb kaum gefordert. Immer die gleichen Abläufe, viele gleiche oder Ähnliche Teile usw..
Auch ist hier das Problem der Anonymität. Den obersten Chef oder die Spartenleiter habe ich jedes Jahr einmal gesehen und das war an der Betriebsversammlung. Ich konnte mich daher nicht wirklich mit dem Betrieb identifizieren.
Nach dem Abstempeln war mir alles egal was an diesem Tag im Betrieb passiert ist (Ausschuss, Schrott o.Ä.), einfach weil man nur einer unter vielen ist. Auch war ein großes Problem die Arbeitsleistung der verschiedenen Mitarbeitern einer Abteilung. Je mehr der eine arbeitet umso weniger tut ein anderer. Und in diesem Betrieb war es auch so, das je mehr ein Werkzeugmacher verdiente, umso weniger arbeitete er.
Dann bekam ich ein Angebot eines Vereinskammeraden mit dem ich vor einigen Jahren aktiv in einer Mannschaft war. Quasi ein Freund als Chef. Wir sind 3 Leute (der Chef, ich als Fräser und ein Dreher) und es gefällt mir wirklich sehr. Wir machen nur Einzelteile für den Maschinenbau und so wurde ich die letzten 7 Jahre nicht gefordert wie ich seit dem halben Jahr im neuen Betrieb. Der Chef ist wirklich menschlich und er weiß das wir nicht nur kosten sind sondern auch sein Kapital, und so behandelt er uns auch.
Nach Feierabend trinkt man dann auch mal zusammen ein Bier oder macht Ausflüge und der Chef lässt sich auch nicht lumpen was springen zu lassen.
Das einzigste Problem das ich in so einem Betrieb sehe ist, das wenn viel Arbeit da ist, das man den Chef nicht hängen lassen möchte. So komme ich in den Letzten Wochen kaum unter 10h arbeit aus der Firma. Aber man tut es gern und wir bekommen es auch bezahlt. In meinem ersten Betrieb hätte ich mir nie vorstellen zu können soetwas für den Betrieb zu leisten. Einfach weil man so annonym ist und die gebrachte Leistung auch nicht anerkannt wird...
Manuel
Tach und Grüße
Manuel ,sehr guter Beitrag .
Und wenn ich ihn so lese -kommt es so rüber ,das man in Großbetrieben eigentlich nur eine Nummer ist -ohne Personlichkeit .Genormte Abläufe und fertig.
Jeden Tag das selbe .Reize fehlen und was ich absolut nich verstehe -
wie geht das heutzutage ,das der Fleiß eines Anderen schamlos ausgenutzt wird -geschweige bei Mehrverdienern sich die Gammelei breit macht?
Ein Zeichen von dummer Genialität und auch ein sehr dünnes Eis wo sich diese Mitarbeiter "sicher" fühlen.
Bei mir tickt die Uhr anders.
Wie schon erwähnt ist unsere NC-Fertigung rund 120 Mitarbeiter stark.
Fertigung in 3.Schichten. Früh und Spätschicht werden mit je einen verantwortlichen Meister abgesichert.( die 3.Schicht kommt irgentwann auch noch).
Wir fertigen nach der K-Lean-Norm seit letztem Jahr.
Die Struktur von NC-
Drehen -Fräsen-Fertigung sehr gut gestaffel in bezug auf Termine und Qualität.Ist ja auch heutzutage das "A" und "O".
Jeden Tag wird vor dem Frühstück ein Meeting vom Chef einberufen -wo Abgleiche ,Probleme und Ausfälle dargelegt werden-um diese hohen Ansprüche zu halten.
Um den Kunden optional zu versorgen ,Sicherheit zu wahren und auf Schwachpunkte zu reagieren.
Ist ja richtig.
Abgleich heißt.
Es werden Leistungsprotokolle von jeder Schicht ,von jeder Maschine ,von jedem Mitarbeiter erstellt .
Ausschuß ,jeglicher Art in Betracht genommen .
Bei ein Normerfüllung unter 80% wir der Mitarbeiter direkt angesprochen vom Meister -Warum,Wieso,Weshalb.
Ja ,und dann haste Kunden -die sehen nur die Norm ,um zu glänzen oder um sich zu bestätigen,weil se nur befristet Eingestellt sind.
Und die schauen aber nicht auf die Qualität.
Ein sehr ärgerlicher Umkehrfaktor den die anderen Mitarbeiter bereinigen müssen.
Dann kommt noch das Flexisystem dazu.
Das beste wäre -alle Maschinen zu beherrschen und natürlich auch alle Teile und nicht Älter als 23.Jahre zu sein.
Und wehe du wirst Älter?
Und dann ist einfach nur der Grips von jeden gefragt.
Wie will ich leben -in diesem Fertigungsteam?
Jetzt komme ich zu den Punkten -was ich schon in einem Beitrag vorher geschrieben habe.
Und ich habe zur Zeit auch einen Lehrnprozeß zu bewältigen.
Meine Maschine wurde ,nach 17.Jahre ,verkauft und ich stoße jetzt in einem Jungteam -mit den neuesten Maschinen und den schwersten Teilen-die bei uns gefertigt werden.
Bin 47.Jahre alt und 30.Jahre in der Firma und habe da echt zu knabbern .Wegen neur Steureung und vor allem -diese schweren Teile machen mich mit der Zeit platt.
Ich will.
Ich lebe und arbeite im Osten.
Haustarif.
Und ich Arbeite und ich bleibe auch gerne auch länger für einen Mitarbeiter ,der sich nicht sicher ist.
Geben und Nehmen.
Ein gutes Team kann zaubern ,wenn alle den Sinn begriffen haben.
1000 und noch viel mehr Teams -sind "Wir ".
Das ist Deutschland-das sind"WIR"
Grüße Wolke1.