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Bohr- und Fräsm. f. Azubis

Beitrag 21.08.2006, 10:32 Uhr
Tobias73
Tobias73
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Hallo

wir suchen für die Lehrlingsausbildung sowie unsere Schlosser eine kombinierte Bohr- und Fräsmaschine, für die Herstellung einfacher Maschinenbauteile.
z.B. Flacheisen und Winkel mit Gewinden, Passungen, Bohrungen, kleine Nuten und kleine Ausklinkungen.

Maschinchen kann neu oder gebraucht sein, ist eigentlich egal. Sollte aber nicht zu groß, aber Stabil sein. Also je schwerer desto besser.

Schön wäre es, wenn der Tisch auch weggedreht werden könnte, so daß letztendlich auch hohe Teile wie auf der Raboma bearbeitet werden könnten.

Welche Spindel würdet Ihr wählen ? MK3, MK4 oder was anderes ?
Wie würdet Ihr Gewinde schneiden ? Maschine mit integrierter Gewindeschneideinrichtung und RE-LI Lauf oder lieber über Gewindeschneidapparate mit Handgriff siehe Hoffmann-Katalog 333500 o.ä. ?
Würdet Ihr einen Koordinatentisch nehmen auf einer Ständer oder Säulenbohrmaschine oder lieber gleich eine einfache Fräsmaschine als Basis wählen ? Wenn möglich Fotos, Links und genaue Bezeichnung angeben.

Für Eure zahlreichen Antworten biggrin.gif danke ich im Voraus !

Tobias


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Beitrag 21.08.2006, 10:49 Uhr
uli12us
uli12us
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Zur Lehrlingsausbildung zumindest im Metallbereich würd ich lieber ne normale Fräsmaschine nehmen. Solche Bohrfräsen sind für nen Bastler in der Hobbywerkstatt durchaus zu gebrauchen aber nicht um damit Lehrling zu ärgern.
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Beitrag 23.08.2006, 19:33 Uhr
Leonardo
Leonardo
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Hi
Meiner Meinung nach gibt es für die Lehrlingsausbildung kaum eine bessere Maschine als eine gebrauchte Deckel FP1 !
Die sind klein,unkaputtbar, einfach u übersichtlich und dazu noch sehr präzise.
Vor allen Dingen können Azubis an solch einer Kiste noch richtig was LERNEN.
Ungefähr 2/3 meiner Werkzeugmacherkollegen haben an so einer Maschine gelernt(und 99 Prozent schwören auf FP1)
Leider sind die Maschinchen noch recht hoch im Kurs.Hab für meine Hobby-FP1 1800 Eur bezahlt, war aber kaum Zubehör dabei und die Kiste ist Baujahr 50´.
Eine weitere nette Option der Maschine ist das es ja Unmengen an Zubehör(Teilapparat,Stoßkopf,Schneckenfräseinr....) für die verschiedensten Arbeiten gibt,mach dich mal im Internet schlau,du wirst staunen.Ob man die Funktionen oft braucht ist natürlich eine andere Sache.
Ich weiß aber nicht ob die Berufsgenossenschaft mit den feststehenden Handrädern einverstanden ist(drehen sich beim Fräsen mit Vorschub mit),muss man sich erkunden.
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Beitrag 24.08.2006, 20:15 Uhr
Tobias73
Tobias73
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Aha.

FP1 mit Zusatzeinrichtungen.

Fällt mir da spontan ein : Meine Oma hat einen Komet so Bj. 55, das war ein Gußklumpen von Küchenmoulinette aus der DDR, unkaputtbar, und vom Brotschneider über Kaffee- und Semmelkrumenmühle bis hin zur Saftquetsche alles erdenkliche an Anbauteilen verfügbar.
Berufsgenossenschaft und Plastik waren fremdworte biggrin.gif

Aber weiter zum Sachverhalt :
Was hatten die FP1 für Aufnahmen ? Gibt es die mit SK40 ? Oder nur Morsekegel ?
Und das mit dem Zubehör ist ja wunderbar ! Da kann ich faktisch alles zeigen.

hat hier vielleicht zufällig jemand einen Tip für mich wo so ein Dingens veräußert wird. Am besten natürlich mit viel Zubehör ??

mfg Tobias


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Beitrag 24.08.2006, 22:06 Uhr
uli12us
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Freilich gibts die mit Sk40 bloss mit Sk50 net. Die werden übrigens deutlich teurer gehandelt wie die mit MK. Wenn nur der Preis nicht wär. Da zahlt man die Hälfte nur für den Namen. Mir ist jede Maho wesentlich lieber wie Deckel und die sind auch noch halbwegs zu reelen Preisen zu kriegen.
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Beitrag 24.08.2006, 22:13 Uhr
Timmy37
Timmy37
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Deckel-Maschine, egal ob FP1 oder höher kann ich empfehlen. Ideal mit CNC Contur3 oder Dialog Steuerung. Das schöne daran ist, daß man sie sowohl manuell bedienen kann, als auch als CNC. Versucht das mal mit einer Maho. Wie gesagt beides ist möglich, und auch ohne CNC-Ehrfahrung kann jemand die Maschine manuell bedienen. Das ist gerade bei Einzelteilen eine klasse Kombination!
Gruß Timmy
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Beitrag 25.08.2006, 15:19 Uhr
Leonardo
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Moin
Erstmal zu deinen Fragen:

Ich kenne die FP1 nur mit 2 Aufnahmensorten-nämlich MK4 und SK40.
Ab Ende der 60ger Jahre wurde anscheinend die SK40 Aufnahme modern.
Aber Achtung-die Aufnahmen müssen Sägegewinde S20x2 haben(ist praktisch wenn man ne Stichelschleifmaschine Deckel SO hat,die Spannzangen passen mit nem Adapter in die FP1).
Noch ein paar allgemeine Daten:
Verfahrwege x250-300mm(je nach Baujahr) y150mm z 340mm.
Vorschub in X u Z ist automatisch per Getriebe einstellbar(neuere Maschinen alle Achsen)
Platzbedarf ca 1x1mGewischt 650-700 kg.Kühlmittelpumpe ist dabei.
Aber he-ich bin wirklich kein Deckel-Vertreter o so :-)
Bei Ebay sind ständig gebrauchte FP1, die Preise schwanken von 1800-24000 Euro(!).
Die letzten Modelle ab 1980 haben eine Streckensteuerung TNC 131(?).
Im Internet ist aber eigentlich sehr viel über die Maschine zu erfahren(www.lathes.com zB).
Es freut mich zu hören das du den Azubis damit alles zeigen kannst,das wird meines Erachtens heutzutage kaum mehr gemacht,und dann jammern die Chefs immer das die Leute nur noch Knöpfe drücken können(ist aber ein anderes Thema).
Noch was zum Thema Zubehör,evtl wird dich das interessieren,es gibt zB:
-Gegenhalter zum Horizontalfräsen(Vertikalkopf ist abschraubbar)
-Stoßkopf
-Schnelllaufkopf(bis 6000U/min) für Stichelarbeiten
-Teilapparat(mit Schraubstock,Aufspannplatte,Stempelfräseinrichtung etc)
-Spiralfräseinrichtung
-Eckenfräskopf
-Kipp-Schwenk-Tisch
-Meßmikroskop
-Rundtisch 380mm Durchmesser
Das tollste für Lehrlingsarbeiten ist der Abscherstift,dh wenn ein Azubi eine Kollision fährt o zu viel zustellt schert der Stift einfach ab u der Schaden hält sich in Grenzen:-)
Angehängte Datei(en)
Angehängte Datei  hd_ma17b.jpg ( 22.79KB ) Anzahl der Downloads: 2
 
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Beitrag 25.08.2006, 15:40 Uhr
uli12us
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QUOTE
(Vertikalkopf ist abschraubbar)
Wenn, dann aber nur bei den neuesten. Bei den alten hat man den kompletten Kopf runtergenommen und gegen das entsprechende Zubehörteil getauscht. Bei den neueren konnte man den Kopf entweder nach vorn als gegenlager oder ganz nach hinten schieben. Zum Horizontalfräsen mit kurzem Fräsdorn kam bloss ne Plastikabdeckung drauf.

QUOTE
Aber Achtung-die Aufnahmen müssen Sägegewinde S20x2 haben

Nein müssen sie nicht, wenn in einer Firma schon Maschinen mit der Din2080 vorhanden sind kann man die Anzugsschraube auch gegen eine dafür passende (M16 Aussengewinde denke ich) austauschen. Es gehen auch die mittlerweile gängigen NC Aufnahmen Din69871. Da gabs zwar nen Zwischenring den man als Verdrehsicherung zwischen Spindel und Aufnahme legen sollte der dann wegen einer schmaleren Nut nicht passt. Der ist aber meiner Meinung nach Unfug, weil die Maschine eh kein so hohes Drehmoment bringt, dass sich ein ordentlich gespanntes Werkzeug lösen kann.
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Beitrag 25.08.2006, 16:05 Uhr
Leonardo
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Ja,du hast wohl Recht,das die neueren Maschinen nicht S20x2 benötigen, aber ich denk mal wenn er eine relativ günstige Maschine zu Ausbildungszwecken sucht wird er wohl kaum eine Neuere kaufen,der Preis ist ja immens hoch!Ein hiesiger Betrieb hat letztes Jahr noch einige FP1-Fräsmaschinen erworben(wusste gar nicht das DMG noch mal ne Serie aufgelegt hat),zumindest haben diese Maschinen mit etwas Zubehör angeblich gute 40000 Euro gekostet-pro Stück.Ist doch recht viel für ne kl manuelle Fräse.Aber die Mitarbeiter in der Reparatur hatten wohl solche Maschinen gefordet.
Sorry wenn ich mich mit dem Fräskopf unklar ausgedrückt habe,ich meinte natürlich das man den ganzen Fräskopf nach vorne "abziehen" muss, um zB den Stoßkopf aufzubauen o horizontal zu fräsen.
Ich find ausserderdem noch an der Maschine gut,das man sehr viel selber reparieren o austauschen (natürlich nur bei den Älteren,die Neuen kenn ich nicht so) und auch notfalls alleine die verschiedenen Zubehörteile auf-u-abbauen(ohne Kran) kann.
Ich glaub zu FP1 kann man soviel schreiben,das man schon fast ein eigenes Forum einrichtenh kann ;-)
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Beitrag 25.08.2006, 17:05 Uhr
uli12us
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Das Problem mit dem S20 ist ja, wenn du keine entsprechenden Aufnahmen hast und auf die Schnapsidee kommen solltest sowas neu kaufen zu wollen wirst du nen Schock kriegen was die Dinger kosten. Es gibt aber für die bereits genannten NC-Aufnahmen S20 Spannbolzen die anstelle dem Greiferbolzen eingeschraubt werden.
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Beitrag 25.08.2006, 17:33 Uhr
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Hallo Tobias73!


Wie groß sind denn die Teile die ihr mit der gesuchten Maschine bearbeiten wollt? Würden die denn von den Abmessungen her auf den Maschinentisch einer FP1 passen? Der FP1-Machinentisch ist ja wohl er winzig...

Wenn man wie du von einer stabilen Maschine redet wäre doch eine FP1 sicher nicht das Wahre, - oder? Stell dir vor du musst mal was hochlegiertes z.B. VA bearbeiten oder mal heftigere Schrupp arbeiten machen - das viebriert doch an allen Ecken ...
Gib am besten mal den Arbeitsraum/Verfahrwege an die die Maschine haben sollte, und auch sonst was du dir so vorstellst. Sollte es eine CNC sein oder eine Manuelle oder vielleicht 'ne Kombi-Lösung?

Andernfalls muss ich wirklich annehmen das du deinen Thread in "FP1 - Heute und Damals" umbennen kannst. :doch:


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Gruß / Regards
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Wenn wir immer das tun was wir können, dann bleiben wir immer das was wir sind.
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Beitrag 25.08.2006, 20:44 Uhr
oldmartin
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Hallo Zusammen !
Ich halte die FP1 auch für die beste Maschine zur Lehrlingsausbildung .
Es ist einfach ein feines Maschinchen vom Kopf bis zum Sockel . Auch heute noch müssen auf Ihr ( Bj. 95 mit allem Schnickschnack von vorherigen Modellen ) bei uns die Azubis ihr Vermögen zeigen .
In der Spätschicht streiten sich die Männer von Rep u Wartung regelrecht wer randarf um Kleingkeiten , die auf keine CNC gehören , zu regeln . Da ist sind dann aber auch so ziemlich alle möglichen Varianten an Stahl und Härtegraden zu bewältigen . Universalmaschine eben .
Selber habe ich während meiner Ausbilungszeit an einer FP2 gelernt . Die ist schon ein wenig stabiler , grösser.... bei gleicher Einfachheit in der Bedienung + Eilgang .
Man darf bei diesen FP1/FP2 Maschinen jedoch nicht vergessen das sie noch aus der guten alten Zeit des (Yeah ) Hochleistungschnellschnittstahls ( was`n Wort ) stammen . Heutige Hochleistungswerkzeuge sind also nur bedingt einsetzbar . Entsprechender Umgang kann Azubis somit ebenfalls kaum vemittelt werden .
Nichtsdestotrotz denke ich es ist Wunderbar und Wissenswert einen HSS an der FP zum "schmatzen" zu bringen . Kann doch auch die Kleinere durchaus mit einem 63er Schruppi und 5mm Spantiefe umgehen . Da möchte ich doch mal eine moderne Motorspindel mit möglichen 40000 U/MIN sehen .
Ist halt alles eine Frage der Bedürfnisse .
Langzeitgenauigkeit und Zuverlässigkeit sind Legende .

Gruß Oldmartin
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Beitrag 25.08.2006, 21:05 Uhr
uli12us
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Das Gefühl fürs fräsen kriegst du aber mit nem Hss Fräser viel eher. Wenn dann mal HM kommt kann man ja die Werte erhöhen. Aber ohne Ahnung von der Sache gleich auf CNC bringt nichts. Vor allem sieht und spürt mans wenn man von Hand kurbelt wie sich der Fräser verhält. Ich hab auf der FP2 öfters mal mit der Kreissäge Teile abgetrennt. Da konnte ich beim ersten Teil dann immer mitzählen wie lange sie für 10mm gebraucht hat und dann Vorschub rein und durch. Das geht auf der CNC Maschine überhaupt nicht, schliesslich macht die nur schritte und dreht nicht konstant wenn du mit Handrad fährst.
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Beitrag 26.08.2006, 13:43 Uhr
Kindl-Tegernheim
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Hallo!

Auch bei den neueren FP1 muß der ganze Kopf abgenommen werden und gegen den Stoßkopf oder Schnelläufer getauscht werden. Nur der Gegenhalter/Ausleger zum Horizontalfräsen mit langen Fräserdornen erübrigt sich - da wird der Vertikalkopf um 90° gedreht, nach vorn gezogen, geklemmt und das Gegenlager im Schwalbenschwanz aufgenommen.

Zu der Thematik mit dem S20x2-Gewinde. Man kann auch einfach die komplette Anzugsstange mit dem S20x2-Kopf herausnehmen und sich eine mit M16 drehen, dann passen die genormten und auch günstigeren MK4 bzw. SK40 Aufnahmen.

Ansonsten bleibt noch zu sagen, daß die FP1 mit dem richtigen Zubehör eine nicht zu unterschätzende Maschine ist - natürlich für kleinere Werkstücke. Auch die Leistung ist für das kleine Maschinchen nicht zu verachten, da kommen neuere Importmaschinen nicht hin. Für Ausbildungszwecke halte ich sie zusammen mit einer FP4MA für das Nonplusultra. Eine FP4MA alleine würde ich nicht empfehlen, da man hier nicht mit den Handrädern direkt arbeiten kann und auch so kein Gefühl fürs Werkzeug entwickeln kann. Und wenn Du nicht viel ausgeben willst, ist eine FP4MA sowieso nichts, unter 15000 Euro ist nur Schrott drin.

Viel Erfolg bei der Suche!

Alfred
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Beitrag 26.08.2006, 13:48 Uhr
Kindl-Tegernheim
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Habs vergessen zu erwähnen:

Lange/hohe Teile kannst Du auf der FP1 prima mit der Horizontalspindel bearbeiten, Du hast fast keine Umrüstzeiten von Horizontal- auf Vertikalbetrieb drauf.

Beim Gewindeschneiden setze ich auf Gewindeschneidköpfe mit Planetengetriebe, die beim Rückzug der Pinole auf Linkslauf (meist mit schnellerer Drehzahl) schalten. Man braucht zwar ein wenig mehr Gefühl beim Gewindebohren, da fast kein Längenausgleich im Schneidkopf vorhanden ist und man das Gewinde verdrücken kann, hat aber den Vorteil, daß die Rutschkupplung auch im Rücklauf aktiv ist - viele Gewindebohrer (besonders Sackloch) verhaken sich gerne beim Rausdrehen und reißen dann ab. Außerdem bin ich kein Freund von Gewindeschneideinrichtungen auf Bohrmaschinen, da diese den Motor immer volle Kanne von Rechts- nach Linkslauf schalten. Find ich verschleißtechnisch nicht so toll.

Viele Grüße
Alfred
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Beitrag 27.08.2006, 20:14 Uhr
Tobias73
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Also ich danke Euch schon mal für die sehr aufschlußreichen Infos.
@CNC-Fanatiker
QUOTE
Der FP1-Machinentisch ist ja wohl er winzig...Wenn man wie du von einer stabilen Maschine redet wäre doch eine FP1 sicher nicht das Wahre, - oder?

Mit stabil meine ich lediglich "keine Dünnblechfräsen oder Tischbohrmaschinen aus dem Westfalia-Katalog". Für anspruchsvolle Arbeiten und lange Teile haben wir ja unsere BAZ´s. Es geht ausschließlich um komplexe Lehrausbildung für konventionelles maschinelles Bearbeiten von Werkstücken.

Wenn ich Eure Vorschläge zusammenfassen darf :

Eine FP1, SK40,
Verfahrwege X=300mm Y=150mm Z=340mm.
Vorschub 10-500mm/min
Vorschub in X u Z ist automatisch per Getriebe einstellbar(neuere Maschinen alle Achsen)

Platzbedarf ca 1x1m
Gewicht 650-700 kg
Kühlmittelpumpe ist dabei.

- Gewindeschneidenmit Gewindeschneidköpfen mit Planetengetriebe, die beim Rückzug der Pinole auf Linkslauf (meist mit schnellerer Drehzahl) schalten.
- mit CNC Contur3 oder Dialog Steuerung
- wahlweise manuelle Bedienung
- Horizontalspindel

Anbauoptionen:
- Gegenhalter zum Horizontalfräsen(Vertikalkopf ist abschraubbar)
- Stoßkopf
- Schnelllaufkopf(bis 6000U/min) für Stichelarbeiten
- Teilapparat(mit Schraubstock,Aufspannplatte,Stempelfräseinrichtung etc)
- Spiralfräseinrichtung
- Eckenfräskopf
- Kipp-Schwenk-Tisch
- Meßmikroskop
- Rundtisch 380mm Durchmesser


Welche Baujahre würdet Ihr dieser Beschreibung zuordnen ?
Was haltet Ihr noch von einer Digitalanzeige ?
Ist der Beschreibung noch was hinzuzufügen ?

mfg tobias


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Beitrag 27.08.2006, 21:00 Uhr
Leonardo
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Hi
Die FP1 gibt es meines Wissens nicht als CNC-Fräsmaschine, da musst du schon auf FP2 umsteigen.
Die letzten FP1 hatten ne Punktsteuerung(?),will sagen man konnte eine bestimmte Position eingeben u die Maschine fährt automatisch dahin.
Ne Digitalanzeige(Hab ich an meiner alten Kiste auch angebaut) ist natürlich ne tolle Sache, für die Ausbildung kann man sie ja einfach ausstellen-mach ich immer gerne :-)
Ich kann zum Baujahr nicht viel sagen,wie gesagt SK40 gabs ab etwas 1965-1970(?).
Ich wollte eine FP1 mit MK4 weil meine Drehbank auch ne MK4 Aufnahme hat,ich kann also die Direktspannzangen auch da benutzen.Ist ganz interessant,zB wenn euer Betrieb nen Rundschleifer oÄ mit solch einer Aufnahme hat.
Wie gesagt,die Kisten wurden über zig Jahre fast unverändert gebaut, bei den ganz alten musste man noch Zahnräder umstecken wenn man den Vorschub ändern wollte,ab Jg 50 gab es Hebelschaltung,ab Bj60-65 gab es eine Wählscheibe.Der Rest war eigentlich immer gleich,lediglich der X-Verfahrweg war bei den alten Maschinen etwas kürzer.
Ich muss noch erwähnen,das der Schnelllaufkopf nen eigenen Antrieb hat u auf dem Spindelbock in y noch um gute 100 mm verschoben werden kann, also hat man mit diesen Kopf eine Bearbeitungsgröße von 300(250) x 250mmx340mm
Gruß
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Beitrag 27.08.2006, 21:16 Uhr
Rudel
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QUOTE (Leonardo @ Freitag, 25.08.06 - 15:19 Uhr)
Es freut mich zu hören das du den Azubis damit alles zeigen kannst,das wird meines Erachtens heutzutage kaum mehr gemacht,und dann jammern die Chefs immer das die Leute nur noch Knöpfe drücken können(ist aber ein anderes Thema).

Hallo

Die Lehrlinge sind doch die Facharbeiter von Morgen. Wenn man diese auf Museumsmaschinen ausbildet ergibt das kein Sinn. Ausserdem ändern sich die Anforderungen ständig. Es bringt nichts wenn man konventionell Zerspannen kann, da Schnitt und Vorschubwerte mit einer modernen CNC um ein vielfaches höher sind , und und und ....
Ein Ausbilder ist gerade verpflichtet, seinen Schützlingen brauchbares Wissen beizubringen, und nicht Dinge die man vielleicht als Restaurator im techn. Museum brauchen kann.
Dazu gehören ua moderene CNC Maschinen, schon wegen der Facharbeiterprüfung.

Gruß Rudel


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Aber es gibt viele die wissen nicht, daß sie nix wissen.
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Beitrag 27.08.2006, 21:36 Uhr
CNCFanatiker
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@ Rudel

Hallo Rudel,

ich muss schon sagen - deine Ansichten sind ein wenig platt und zu sehr von einer Seite aus betrachtet - da werden mir sicher noch mehr Forums-Mitglieder zustimmen!
Wenn man Fräsen lernen will ist der Einstig mit einer manuellen Maschine wohl das Beste was man machen kann - man lernt viel leichter was es heißt wirklich zu fräsen. Da sind die Sinne noch gefordert - man sieht, hört und fühlt (mmmhhhh - wohlige Maschinenvibrationen wink.gif ) einfach mehr als an einer abgeschotteten CNC - da machts nur KrachBumm und schon ist der erste Fräser in der Laufbahn eines jungen Facharbeiters gebrochen! Wo bleibt da noch der Respekt vorm Fräsen und die Angst vor Fehlern - z.B. wenn einem mal so ein Fräser oder zumindest die blauglühenden Späne um die Ohren pfeiffen!
Keiner hat gesagt das die "Facharbeiter von Morgen" in Ihrer gesammnten Ausbildungszeit konventionell Fräsen sollen - nur am Anfang der Ausbildung um sich besser mit der Thematik vertraut zu machen! Oder mal zwischendrin zum Auffrischen des "Respekts vorm Fräsen" biggrin.gif


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Beitrag 27.08.2006, 21:56 Uhr
Rudel
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QUOTE (CNCFanatiker @ Sonntag, 27.08.06 - 21:36 Uhr)
@ Rudel

Hallo Rudel,

ich muss schon sagen - deine Ansichten sind ein wenig platt und zu sehr von einer Seite aus betrachtet - da werden mir sicher noch mehr Forums-Mitglieder zustimmen!
Wenn man Fräsen lernen will ist der Einstig mit einer manuellen Maschine wohl das Beste was man machen kann - man lernt viel leichter was es heißt wirklich zu fräsen. Da sind die Sinne noch gefordert - man sieht, hört und fühlt (mmmhhhh - wohlige Maschinenvibrationen wink.gif ) einfach mehr als an einer abgeschotteten CNC - da machts nur KrachBumm und schon ist der erste Fräser in der

@ CNC Fanatiker
Ich gebe Dir in dieser Sache überhaupt nicht recht. Wenn auf einer konv. Maschine ausgebildet wird, ergibt sich daraus kein Gespür für die Maschine und Schneidstoffe.
Habe mich vor 4 Wochen mit einem AW Techniker eines bekannten deutschen Werkzeuglieferanten unterhalten. Nach seinen Aussagen gehen 50 % der Schneidwerkzeuge kaputt weil diese zu langsam gefahren werden. Woher kommt das wohl? Von den Museumsmeistern mit ihren Museumsmaschinen wink.gif

Gruß rudel


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Beitrag 27.08.2006, 21:58 Uhr
Leonardo
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"Die Lehrlinge sind die Facharbeiter von morgen", dem stimme ich völlig zu-nur sollen sie meiner Meinung nach nicht die "Fachidioten" von morgen werden.Ich will hier bitte niemanden diffamieren, aber zu nem Werkzeugmechaniker/Macher gehört mehr als auf ner CNC-Fräse n Programm zu schreiben u Schnittwerte eintippen.Wer braucht dann eigentlich noch so ne Ausbildung?
Darauf scheint sich ja leider die Meinung vieler Chefs zu begründen-die Leute brauchen ja nur ein Teil einspannen,Programm einladen u los.
Na klar,wenn der Azubi nach der Lehre in ne Fräsabteilung kommt wird ihm eine Ausbildung auf ner CNC natürlich mehr nutzen,aber zB in ner Reparaturabteilung,wo getrickst u von Drehen über Schleifen bis .... verlangt wird , nützt ihm seine Kenntnis vom supermodernen Fräszentrum gar nix
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Beitrag 27.08.2006, 22:06 Uhr
Rudel
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QUOTE (Leonardo @ Sonntag, 27.08.06 - 21:58 Uhr)
Na klar,wenn der Azubi nach der Lehre in ne Fräsabteilung kommt wird ihm eine Ausbildung auf ner CNC natürlich mehr nutzen,aber zB in ner Reparaturabteilung,wo getrickst u von Drehen über Schleifen bis .... verlangt wird , nützt ihm seine Kenntnis vom supermodernen Fräszentrum gar nix

@ Leonardo
Wenn einer zB Werkzeugmacher lernt, dann lernt er auch den CAD/CAM bereich, und nätürlich auch den Werkbank kennen, sowie andere moderene Techniken, auch das Trixen, denn du weisst ja:" das Stemmen schweissen löten, hilft dem Werkzeugmacher in seinen nöten.
Wo ist da nochPlatz für überholten Lernstoff??

Gruß Rudel


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Beitrag 27.08.2006, 22:16 Uhr
Leonardo
Leonardo
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Im Übrigen seht euch auch Bitte die Anforderungen an die Machine an-kl Ausklinkungen wird doch bestimmt keiner auf einem grossen Bearbeitungszentrum machen wollen.Und Schlossersachen?Es sei denn natürlich man kann mit so einem kl Maschinchen nicht umgehen:-)
Natürlich ist sowas wie ne FP1 keine Produktionsmasche.Dafür ist sie ja auch nicht gedacht oder?
Ich kenne im Übrigen einen solchen" Museumsmeister", er hat einen eigenen Betrieb und 3 FP1s u kann überhaupt kein CNC.Trotzdem hat er ständig genug Aufträge,meistens Reparatur v Spritzgussformen mit "Fummelarbeiten",die auf ner grossen CNC kaum möglich sind.
Ich würde jedem unserer Azubis wünschen das er auch nur Ansatzweise so viel Know-how und Tricks erlernen könnte wie dieser Mann kennt.Aber unsere Spezis sind nicht mal in der Lage nen Bohrer anzuschleifen:-(
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Beitrag 27.08.2006, 23:18 Uhr
gekufi
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Hallo

Auch ich bin der Meinung, das zur Ausbildung eines WZM immer noch des Fräsen und Drehen an normalen Maschinen gehört. Denn das Gefühl bekommt man nur, wenn man den Vorschub selbst erzeugt (Handräder!) und dabei auch hinhört und sieht, was sich an der Arbeitsstelle tut.
Alles wissen um die CNC-Technik mag ja gut sein, aber wenn es an den Grundlagen fehlt.....
Ich würde aber keinen an ein BAZ im Wert von mehr wie 50.000,00? lassen, wenn der nicht mal einen Vorschub und Drehzahl selbst ausrechnen und einstellen kann, um an einer normalen Fräse einen einfachen Absatz herzustellen! Denn der kann dann auch nicht Fräsen, sondern nur noch Knöpfe drücken.
Und beim Werkzeugbau geht man nicht für jede vergessene Freimachung wieder auf eine CNC-Maschine. Wenn noch ne normale da ist, ist man dort fast genau so schnell und die CNC bleibt für wichtigeres frei (Konturen Fräsen).
Zur Anmerkung, wir haben selbst erst wieder eine normale Fräse für die Ausbildung gekauft (Baugrösse ähnlich einer Deckel FP1).
Und ich habe in meiner Lehrzeit an einer FP3 lernen dürfen, genau so wie ich nach schon 5 Monaten der Ausbildung einfache CNC-Programme selbst auf der Maschine geschrieben und laufen lassen habe (war allerdings in einer andere Firma, als ich heute Arbeite). Aber erst, als ich mit der FP3 umgehen und Fräsen konnte.

Übrigens ist CAD/CAM nicht zwingend Ausbildungsstoff vom WZM.
Das CNC-Programmieren schon, damit man wenigstens in den Grundlagen weis, wie Programme aufgebaut sind und diese funktionieren. Aber WZM ist auch mehr wie nur Fräsen und Drehen, die sollen z.B. ganze Formen zusammenbauen, das geht auf der CNC-Maschine schlecht. Und trotz immer mehr Technik muss im Formenbau auch heute noch Handarbeit z.B. beim einpassen von Kernen und Einlagen geleistet werden.

@ Rudel
QUOTE
Habe mich vor 4 Wochen mit einem AW Techniker eines bekannten deutschen Werkzeuglieferanten unterhalten. Nach seinen Aussagen gehen 50 % der Schneidwerkzeuge kaputt weil diese zu langsam gefahren werden. Woher kommt das wohl? Von den Museumsmeistern mit ihren Museumsmaschinen

Man sollte immer die Schneidstoffe nehmen, die am besten zu einer Maschine passen. Und die Daten zu den Schneidstoffen bekommt man auch von den Herstellern. Wenn man sich nicht daran hält, ist man selbst schuld. Das ist aber unabhängig von der Ausbildung, sondern hängt mit den einzelnen Anwendern (sind alles Menschen) selbst zusammen.
Man kann auch HSS-Werkzeuge zu langsam fahren und HM-Werkzeuge zu schnell. Das lernt man aber normal auch in der Ausbildung.

Gruß Gerd,
Gelernter Werkzeugmechaniker - Fachrichtung Formenbau


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Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire
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Beitrag 28.08.2006, 21:57 Uhr
Timmy37
Timmy37
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Auch ich bin der Meinung, daß eine solide Manuelle Ausbildung eine sehr gute Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben ist. Da bekommt man noch gefühl für die diversen Werkstoffe. Nach Tabellen Arbeiten ist meiner Meinung nach immer noch praxisfern. Wir selber haben einen Azubi, der allerdings auch nur auf unseren cnc-Maschinen lernt, da wir keine manuellen mehr haben. Und ein bisschen Improvisation zum Spannen, Bearbeiten und Herstellen diverser Teile, kann nur von Vorteil sein. Reines programmieren ist nicht alles. Deswegen sind auch werkzeugmacher oder Fräser über 40 immer noch gefragt.
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