CNC-Drehen... Vorschub, Spannen, Schwingungen?!, Allmögliche Fragen meinerseits zum CNC-Drehen

@baconpep

Danke für das Lob

Na, wenn nicht dann wären zumindest so ziemlich alle in meiner Zeit (ca. 15Jahre) von VW, Audi, Seat, Daimler, BMW, Volvo, Ford, etc. verbauten Nockenwellen Schrott gewesen..........

Das mit dem fliegend drehen habe ich verwechselt, leider. Mit fliegend habe ich also in meinen Beiträgen eigentlich gemeint, ohne Spannfutter...zwischen Spitzen (evtl. mit Stirnmitnehmer). Wenn du das so ummünzt dann passt es.....
Ist halt doch schon eine Weile her, und seither ist die Rübe voll mit anderem (unnützen) Quatsch....

Da hast du Recht. Aber da du ja weisst wie ich es meine...ist ja alles gut (Man kann auch mit der Lupe schauen)

Bei den Platten halte ich mich raus. Da gibt es so viele Hersteller und noch mehr Sorten...Und jeden Tag kommen neue hinzu. Wie gesagt, die Macht der Gewohnheit. Wenn es um Wendeplatten geht dann war es bei uns seit je her üblich dass da ein paar Spezialisten eingeladen werden von in Frage kommenden Herstellern und diese dann die Tips geben, bzw. die Wendeplatten für Versuche. Das machen die immer gerne, da sie ja auch Unmengen an Platten verkaufen wenn die ihrigen am Ende zum Einsatz kommen. Ich habe (hatte) immer genug mit dem Rest zu tun.

Der Beitrag wurde von Drehpapst bearbeitet: 18.09.2009, 19:45 Uhr

"1. Man unterscheidet zwichen 2 Arten von Drehmaschienen.
Langdrehdrehmaschienen, bei denen das Material durch eine Führungsbuches " Geführt wird und die Vorschubbewegung durch die Spindel selbst realiesiert wird
und Kurzdrehdrehmaschienen, bei dennen die Vorschubbew. durch den Rev. realiesiert wird."

Na, früher gab es z.B. noch keine Vorschubbewegung durch die Spindel. Damals wurde die Vorschubbewegung ebenfalls durch den Revolverschlitten realisiert. Zumindest an den Maschinen die ich kenne....und ob du grosse Verfahrwege allein durch die Spindel realisieren kannst, da habe ich meine Zweifel. Da kommen wieder andere Probleme raus. Siehe die heutigen Wellendrehmaschinen (vertikal).

Der Beitrag wurde von Drehpapst bearbeitet: 18.09.2009, 20:08 Uhr

Dann sind das keine Langdrehdrehmaschienen.

Citizen ist ein großer Schweizer Hersteller zb.

Mal Googeln und du wirst den Unterschied erkennen.

Langdreher können auch noch mehr wie 5xd ohne Spitze soweit ich weiß.


Gruß Baconpep

Der Beitrag wurde von baconpep bearbeitet: 18.09.2009, 20:13 Uhr

Hmm, wenn du 200, bzw. 600mm als langdrehen bezeichnen willst, dann hast du wohl Recht. Aber solche "Längen" sind in meiner Welt nicht wirklich lang. Und citizen ist nicht gerade der Hersteller den ich in der Automobilindustrie sehe wenn es um Wellen geht. Das muss aber selbstverständlich nichts bedeuten. Ich kenne Boley, ein früherer Kollege kam von da. Mehr ist dazu aus meiner Sicht nicht zu sagen. Ausser vielleicht, dass Citizen in der Hinsicht für mich nicht der Masstab ist.

Ist nur ein Beispiel für " einen" Hersteller gewesen.

Mir gings ja erstmal allgemein um das Funktionsprinzip.

Klar wird bei solchen größen dann dort auch Schluß sein.

Gruß Baconpep

Was man noch versuchen könnte ist mal von links nach rechts drehen. Also vom Futter Weg richtung Reitstock ;-)

Und dann vielleicht noch den Stahl über Mitte stellen. Solange bis er gerade noch so schneidet.
Damit habe ich schon sehr gute Erfahrungen gemacht.

Als schlichtplatten würde ich Kopierplatten mit nem Winkel von 35° mit Schneidenradius 0,4 nutzen.

Gruß Sebastian

Warum nicht. Wobei gegen den Reitstock, ist doch das schwächere Glied. Könntest du das begründen? Damit ich es verstehe...
Und auch das über Drehmitte. Dann drückt der Stahl doch. Ich möchte das nicht bezweifeln, aber das warum verstehen.

Wollte dir damit nicht zu nahe treten. Aber nochmal zum Funktionsprinzip. Früher, also vor sagen wir mal 30Jahren, da gab es doch auch schon Langdrehmaschinen. Und damals war es noch nicht üblich dass die Spindel den Z-Weg macht. Damals waren es noch Revolverschlitten. So weit ich das kenne, allerdings kenne ich nicht alles. Das mit der Spindel als Z-Achsenersatz kenne ich erst seit den 1990ern, als die Vertikalmaschinen als das Non-Plus Ultra gehandelt wurden.

@Drehpapst

Erklären kann ich dir es nicht wirklich. Ich kann nur sagen , das es mir
mein ehemaliger alter Meister gezeigt hat. Der hatte immer irgendwelche
von so Tricks auf Lager. Am Anfang konnte und wollte ich das auch nicht
glauben, bis er neben mir an der Maschine stand und es mir gezeigt hat

Und es hatte sich bei uns mehrfach bewährt.

Irgendwie werden die Schwingungen halt weniger wenn man den Stahl über
Mitte stellt. Geht aber nur bis zu ner gewissen Grenze. Und von Links nach
Rechts drehen bringt auch was.

Aber rein Logisch kann ich es nicht erklären.


Gruß Sebastian

Vom Futter weg in Richtung Reitstock bearbeiten, da ist schon was dran. Klappt aber nur bedingt, also nicht im jeden Fall.
Die Sache mit über Mitte stellen, naja - ich halte mal daran fest, daß die Drehmitte doch entscheidend dazu bei trägt, daß der Drehstahl vernünftig schneidet.

@Sebastian
Das mit dem Stahl über Mitte könnte die entstehenden Schwingungen möglicherweise abdämpfen. Mir wurde damals auch was in der Richtung beigebracht. Nur, ich weiss nicht mehr ob das unter oder über Drehmitte war. Wenn eine positive Schneidengeometrie besser ist, dann könnte das schon sein dass über Drehmitte Besserung bringt.
Das mit gegen den Reitstock ist gut möglich, evtl. bringt es was gegen die Schwingungsquelle zu arbeiten. Die Schwingungen sollten ja von der Futterseite kommen (Maschinenseitig). Allerdings habe ich selber nie gegen den Reitstock gearbeitet. Das soll aber nichts heissen.

Über Mitte war es.

Geht natürlich nur soweit wie der Stahl gerade noch schneiden kann.

Die Methode habe ich seitdem sehr oft angewendet.

Also erstmal vom Futter weg drehen, und dann wenn nötig noch den Stahl
über Mitte stellen.

Was genau dann im jeweiligen anwendungsfall dabei rauskommt muss man
halt probieren :-)

Aber ich muss sagen ältere Leute mit der entsprechenden Berufserfahrung
haben so einige Tricks die man eigentlich nirgends lernt. Daher habe ich
versucht so viel wie möglich von meinem Meister zu lernen.

Gruß Sebastian

Haben die älteren Leute, dies auf einer CNC-Maschine mit entsprechend hohen Drehzahlen umgesetzt?
Im konventionellen Bereich ist das durchaus machbar.

"Aber ich muss sagen ältere Leute mit der entsprechenden Berufserfahrung
haben so einige Tricks die man eigentlich nirgends lernt. Daher habe ich
versucht so viel wie möglich von meinem Meister zu lernen."

Kann ich nur bestätigen

"Aber ich muss sagen ältere Leute mit der entsprechenden Berufserfahrung
haben so einige Tricks die man eigentlich nirgends lernt. Daher habe ich
versucht so viel wie möglich von meinem Meister zu lernen."


Hab ich nie bestritten

Hey zusammen... da bin ich wieder!

Ich möchte mich nochmal recht herzlich für die ganze Hilfe bedanken die ich hier von euch erhalten habe...

Die Tips haben sich super bewährt. Jetzt hab ich schon den einen oder anderen Auftrag mit langen Werkstücken hinter mich gebracht.
Die Lösung war recht einfach ... also sobald man weis wie es geht!
Die richtige Drehzahl und Vorschub... und ganz wichtig... ein passendes Werkzeug.. und schon konnte ich ohne Probleme und Schwingungen arbeiten.
Großes Problem warer wohl Anfangs meine Sorgen um die Spannung zwischen Spitzen(war für mich ja neu)
Da ging ich einfach viel zu Zaghaft ran.

Ich hab in der Zwischenzeit in der ich nicht hier war.. ganzschön viel neues gelernt. Viele Sachen hab ich mir selbst beibringen müssen... aber ich hab auch noch viele neue Sachen hier aus dem Forum aufgenommen und ausprobiert! (ich glaub in den Foren Bohren,Drehen,Fräsen hab ich nun alle Threads durch =) )

Generell hat sich mein "Welt"-Bild was das Drehen/Fräsen angeht in dem letzten halben Jahr wieder komplett geändert.
Ich gehe jetzt ganz anders an gewisse Aufträge ran. Bei manchen Sachen hab ich nun Routine und bei bestimmten anderen fallen mir nun viel Bessere Lösungen ein.
Ich verwende nun auch oft ganz andere Werkzeuge als die Gesellen bei uns einbauen. (weils einfach mehr sinn macht und zu besseren Ergebnissen führt)
Sehr stark ist mir an mir selbst aufgefallen, dass ich Werkzeuge jetzt viel kürzer spanne als früher. Ich probiere jetzt echt jeden MM rauszuholen.
Das gleiche gilt für Werkstückspannung bei verschiedenen Arbeiten.

Nochmal recht herzlichen Dank an alle die hier beteiligt waren! Ist echt Gold wert das man heutzutage in so einer Community übers Internet Hilfe erfährt.


Danke

Sooo.. da ich jetzt auch kurz vor meiner verkürzten Prüfung stehe, bleiben mir noch tausende von Fragen.
Ich hoffe ich kann diesen Thread wieder beleben und meine Fragen hier einfach reinschreiben!
Erstmal muss ich aber aussortiern welche Frage zuerst *g*

Beste Grüße Frohe Ostern
Benni