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Die Nut in der Welle, Ja wo liegt sie denn die Nut?

Beitrag 13.04.2016, 10:54 Uhr
Lagerluft
Lagerluft
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Beiträge: 2

Hallo zusammen,
habe eine auf den ersten Blick profane Frage.
Wie messe ich mit einem KMG, am besten, eine Passfedernut in einer Welle aus? Das für mich entscheidende Merkmal ist, wie liegt die Nutlängsachse zur Drehachse der Welle? Sprich ist die Nut mittig oder seitlich versetzt?

Wir fertigen das erste mal Nuten in Achsen und haben somit keine Erfahrungswerte.

Verlast Ihr euch alle auf die Werkzeugmaschinen? Werkzeugdrehachse zu Werkstückmittelachse auf Null programmiert = Nut mittig in Welle?
Kann mir einer eine Messstrategie nennen die schon für solche Fälle angewendet wird. Und welche Toleranzen für den Mittenversatz sind anzuwenden. In der Norm für Passfedernuten habe ich keinen Hinweis auf Ortstoleranzen gefunden. Hat jemand Erfahrungswerte?

Bin für alle Ideen/ Anregungen dankbar.

Gruß
Stefan
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Beitrag 13.04.2016, 12:11 Uhr
zahnstange
zahnstange
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Beiträge: 887

Hallo,

die Passfedernut ist eigentlich immer breiter, als tief. Aus diesem Grund würde ich für die Hauptrichtung den Nutgrund wählen.
Nebenrichtung Achse der Welle und Nullpunkt irgendwo.

Anschließend Nutwände messen und Versatz zur Achse Auswerten.
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Beitrag 13.04.2016, 15:07 Uhr
nico1991
nico1991
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Beiträge: 628

Servus,

da wir viele Passfedernuten im Bereich IT5 (5M5, 4M5 usw) mit 0,01mm Symmetrie fertigen kann ich dir hier glaube ich weiterhelfen.

Bohrungsgrund ausrichten ist korrekt. Dennoch versuchen wir den Bohrungsgrund immer so parallel wie möglich zum Messtisch zu halten, damit beim Breite und demnach Symmetrie messen kein Versatz durch die Lage des Werkstücks hereinkommt.

Kann deine KMG in 2 Achsen verfahren, kannst du das ganze auch kompensieren, indem du dann in deinem ausgerichteten Bohrungsgrund verfährst.

dann messen wir auf 3 Tiefen an den Wänden die Breite der Passfedernut, lassen uns die Mitte berechnen und die Symmetrie.

LG Nico
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Beitrag 14.04.2016, 07:32 Uhr
habback
habback
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Beiträge: 37

Da gibt es sicher verschiedene Möglichkeiten zum Ziel zu kommen :-)

Ob es sinnvoll ist die Hauptrichtung (Primär oder Raumausrichtung jeder Hersteller nennt das ja anders ) in den Nutboden zu legen, will ich nicht ausschließen. Wir legen die Hauptrichtung in die Welle und die Nebenrichtung dann auch meist auf den Boden der Nut. Ist halt wirklich schwer bei Nuten die nur 2 P9 breit sind und max. 1,8 tief.....
Dann messen wir an zwei stellen die Nuttiefe um zu sehen ob der Boden Parallel zur Welle läuft. Das gleiche bei der Nutbreite.

Wenn keine Tol. für die Sym. angegeben ist müsste meiner Meinung nach die ISO 2768-2 zum Tragen kommen. Je nach Genauigkeitsangabe auf der Zeichnung (H, K oder L).

[url="http://forum.cad.dе/foren/ubb/Forum202/HTML/000651.shtml"[/url]

Gruß Hansi

Der Beitrag wurde von habback bearbeitet: 14.04.2016, 07:34 Uhr
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Beitrag 14.04.2016, 09:01 Uhr
Lagerluft
Lagerluft
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Beiträge: 2

Danke für die Tips,
auf die Idee über den Nutboden auszurichten sind wir nicht gekommen. Das werde ich ausprobieren. Die Nuten sind recht klein (5P9 und 6P9) aber ich veruche mal aus den Seitenwänden Flächen zu bilden. Schauen was raus kommt.

Bei der Toleranz habe ich auch an die ISO2768-2 gedacht. Toleranzklasse auf der Zeichnung ist H. Meine Monteurserfahrung und mein Bauchgefühl sagen mir aber das die 0,5mm Symetrietoleranz zu groß ist. Wir haben für uns eine Toleranz von ±0,03 festgelegt. Bis jetzt hat keiner widersprochen.

Gruß
Stefan
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Beitrag 14.04.2016, 10:06 Uhr
habback
habback
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Beiträge: 37

Wir produzieren nur für unser eigenes Endprodukt haben Passnuten 2 P9 und 3 P9 diese sind von der Konstruktion meist mit DIN Sym. 0,05 toleriert. Das mit den Nutflanken kann man natürlich auch versuchen. Bei uns gab es da aber immer mal wieder Abweichungen. Bei so geringen Nuttiefen sollte eine geometrische Abweichung nicht so ins Gewicht fallen. Je größer der Wellendurchmesser, so großer die Gefahr von "Falschmessungen" wenn die Nebenrichtung nicht passt. Einfach mal beide Varianten vergleichen. Nebenrichtung am Boden oder alternativ die Symmetriefläche (oder Sym. Gerade) der Nutbreite.

QUOTE (Lagerluft @ 14.04.2016, 10:01 Uhr) *
Danke für die Tips,
auf die Idee über den Nutboden auszurichten sind wir nicht gekommen. Das werde ich ausprobieren. Die Nuten sind recht klein (5P9 und 6P9) aber ich veruche mal aus den Seitenwänden Flächen zu bilden. Schauen was raus kommt.

Bei der Toleranz habe ich auch an die ISO2768-2 gedacht. Toleranzklasse auf der Zeichnung ist H. Meine Monteurserfahrung und mein Bauchgefühl sagen mir aber das die 0,5mm Symetrietoleranz zu groß ist. Wir haben für uns eine Toleranz von ±0,03 festgelegt. Bis jetzt hat keiner widersprochen.

Gruß
Stefan
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Beitrag 14.04.2016, 11:13 Uhr
nico1991
nico1991
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QUOTE (Lagerluft @ 14.04.2016, 10:01 Uhr) *
Bei der Toleranz habe ich auch an die ISO2768-2 gedacht. Toleranzklasse auf der Zeichnung ist H. Meine Monteurserfahrung und mein Bauchgefühl sagen mir aber das die 0,5mm Symetrietoleranz zu groß ist. Wir haben für uns eine Toleranz von ±0,03 festgelegt. Bis jetzt hat keiner widersprochen.


Gute Entscheidung. Für mich auch eins der letzten großen Mysterien in der Zeichnungswelt. Vielleicht kann jemand mit Erfahrung aufklären, welche Symmetrie Passfedernuten ohne zusätzliche Angaben haben dürfen!

Welche Norm greift hier?

LG Nico
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Beitrag 30.06.2016, 16:19 Uhr
gottvati
gottvati
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Beiträge: 181

QUOTE (Lagerluft @ 13.04.2016, 10:54 Uhr) *
Hallo zusammen,
habe eine auf den ersten Blick profane Frage.
Wie messe ich mit einem KMG, am besten, eine Passfedernut in einer Welle aus? Das für mich entscheidende Merkmal ist, wie liegt die Nutlängsachse zur Drehachse der Welle? Sprich ist die Nut mittig oder seitlich versetzt?

Wir fertigen das erste mal Nuten in Achsen und haben somit keine Erfahrungswerte.

Verlast Ihr euch alle auf die Werkzeugmaschinen? Werkzeugdrehachse zu Werkstückmittelachse auf Null programmiert = Nut mittig in Welle?
Kann mir einer eine Messstrategie nennen die schon für solche Fälle angewendet wird. Und welche Toleranzen für den Mittenversatz sind anzuwenden. In der Norm für Passfedernuten habe ich keinen Hinweis auf Ortstoleranzen gefunden. Hat jemand Erfahrungswerte?

Bin für alle Ideen/ Anregungen dankbar.

Gruß
Stefan



Hallo Stefan,

ich würde so vorgehen, dass ich die Hauptrichtung und den Nullpunkt in die Welle lege und zwischen den beiden Nutwänden, die die Nutbreite beschreiben, ein Symmetrieelement lege, das ich dann mit der Wellenachse verbinde um damit die Nebenrichtung zu stellen.

Dann können Nutwände und Nutgrund über eine Parallellität zum Koordinatensystem ausgewertet werden. Die Toleranz dafür sollte sich nach den Zeichnungstoleranzen richten. Z.B. als Infomaß vorsichtshalber 10%-30% der Toleranz der Nutbreite, b.z.w. der Toleranz des Abstandes des Nutgrundes zur Welle, damit die Verbaubarkeit gewährleistet ist.


Wenn es noch andere Bearbeitungen an der Welle gibt, dann würde ich zusätzlich ein Koordinatensystem mit Nebenrichtung über diese legen und das Symmetrieelement zwischen den beiden Nutwänden mit SYMMETRIE (DIN 2768) auswerten, b.z.w. die vorherige Verbindungsgerade von der Nut zur Welle über WINKEL (DIN 2768) zur Bearbeitung auswerten, je nachdem welche der beiden Auswertungen kleiner ausfällt (Hängt vom Wellen-Ø ab.).


Aufpassen sollte man mit einer Auswertung, bei der man die Nutwände als Fläche misst und dann den Abstand zur Wellenachse ausgibt, besonders bei größeren Wellen, da sich dann schnell ein kleiner Produktionsfehler, b.z.w. ein kleiner Messfehler potenzieren kann.


Gruß Nisse


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Gruß, Nisse.
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