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Erfahrungen mit Auftragsmarktplätzen

Beitrag 26.09.2018, 09:42 Uhr
-cnc-laser-
-cnc-laser-
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Mitglied seit: 26.09.2018
Beiträge: 1

Hallo liebe Zulieferer,
was haltet ihr von den derzeitigen Auftragsmarktplätzen, wie Techpilot, Kreatize?
Hab Ihr neue Kunden über diese Plattform bekommen? Lohnt sich der Invest einer Premiummitgliedschaft?
Oder sollte man sich seine Kunden doch lieber aus eigener Kraft suchen?
Habt ihr vielleicht bereits Erfahrung mit anderen Modellen, wie Laserhub? Bei dem der Lohnfertiger keinen Kontakt mehr zum Einkäufer hat und die Plattform als generalunternehmer auftritt?

Liebe Einkäufer,
habt ihr Erfahrungen mit Techpilot, Kreatize oder Laserhub?
Erleichtert euch dies die Auftragsvergabe?

Ich freue mich auf euer Feedback!
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Beitrag 26.09.2018, 12:58 Uhr
PunchTools212
PunchTools212
Level 1 = Community-Lehrling
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Beiträge: 1

Hallo cnc-laser,

als Einkäufer auf techpilot und laserhub.de muss ich sagen, dass eine Teilebestellung deutlich einfach auf laserhub.de funktionierte. Man muss nicht auf die ganzen Angebote warten sondern kann direkt bestellen.

Die Angebote waren jedoch bei techpilot besser.

Auch zu empfehlen: 247tailorsteel.com für Blechteile. Aus meiner Sicht aktuell der günstigste Anbieter,

Gruß aus dem Süden
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Beitrag 27.09.2018, 08:03 Uhr
Hawky
Hawky
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Beiträge: 506

Bin in der Druckgussbranche unterwegs.

Als Zulieferer muss ich sagen dass wir solche Plattformen nicht unterstützen. Solche Plattformen fragen äußerst viele Zulieferer an. Die Ausarbeitung eines Angebots dauert bei uns durchschnittlich 2 Tage. Wenn da jetzt 50 Zulieferer angefragt werden und jeder 16h in die Anfrage investiert so ergibt sich bei einem Stundenlohn von angenomenen 30€ ein Aufwand von 24000€. Nur einer der angefragten bekommt den Auftrag (und das auch nur vielleicht). Bei 23520€ in den Wind geschossen werden Lohnnebenkosten nicht geringer.

Als Lieferant streben wir immer eine engere Beziehung mit unseren Kunden an. Das geht übrigens weit über normale Angebote hinaus.

Dass dies bei ein paar Firmen per Email auch gemacht wird ist uns schon bekannt. Ein Einkäufer hat 156 Adressen im Feld "an" eingegeben.

Diese Praktiken würden sich nur ändern wenn die Firmen für die Bearbeitung einer Anfrage Kosten verlangen würden.
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Beitrag 27.09.2018, 10:16 Uhr
coronet66
coronet66
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QUOTE (Hawky @ 27.09.2018, 09:03 Uhr) *
Bin in der Druckgussbranche unterwegs.

Als Zulieferer muss ich sagen dass wir solche Plattformen nicht unterstützen. Solche Plattformen fragen äußerst viele Zulieferer an. Die Ausarbeitung eines Angebots dauert bei uns durchschnittlich 2 Tage. Wenn da jetzt 50 Zulieferer angefragt werden und jeder 16h in die Anfrage investiert so ergibt sich bei einem Stundenlohn von angenomenen 30€ ein Aufwand von 24000€. Nur einer der angefragten bekommt den Auftrag (und das auch nur vielleicht). Bei 23520€ in den Wind geschossen werden Lohnnebenkosten nicht geringer.

Als Lieferant streben wir immer eine engere Beziehung mit unseren Kunden an. Das geht übrigens weit über normale Angebote hinaus.

Dass dies bei ein paar Firmen per Email auch gemacht wird ist uns schon bekannt. Ein Einkäufer hat 156 Adressen im Feld "an" eingegeben.

Diese Praktiken würden sich nur ändern wenn die Firmen für die Bearbeitung einer Anfrage Kosten verlangen würden.



Eine schöne Traumvorstellung in unserer globalisierten Welt biggrin.gif
Zur grundsätzlichen Einstellung gegenüber diesen Plattformen geb ich Dir Recht.
Ist nicht die Zeit wert, drüber nachzudenken.
Und dann kostet das auch noch doppelt:
1. die Gebühren und 2. die Zeit, die man damit verplempert wink.gif
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Beitrag 27.09.2018, 11:04 Uhr
Rainer60
Rainer60
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Beiträge: 662

Hoi
War auch mal bei Techpilot dabei mit Stanz-Biegeteilen aus Folgeverbund.
Wenn eine Anfrage reinkam, hab ich mir zum Spass gemacht, die Anzahl an Angeboten zu schätzen. Bei einfachen Teilen gab es massig Angebote. Je schwieriger das Teil desto weniger Angebote.

Dann kam mal ein sehr anspruchvolles Teil. Drei Anbieter, China, Raum Nürnberg und meine Wenigkeit. China fiel raus infolge Qualitätsängsten. Preislich lagen der Kollege von Nürnberg und ich angeblich dicht beinander. Der Kunde kam aus der Gegend um Nürnberg und der Kollege konnte durch die geringeren Transportkosten das Rennen machen.

Fazit - Geld und Zeit aufgewendet ohne einen Auftrag ergattert zu haben.

Wenn man aussergewöhnliche Fertigungsmöglichkeiten und/ oder Know-how hat, sehe ich eher die Chance durch solche Plattformen an Aufträge zu kommen. Normal können viele und einen Günstigeren gibt es immer...

Ob der Vergabepreis bekannt gegeben wurde weiss ich nicht mehr. Falls JA könnte man dadurch die interne Kalkulation auf die Marktpreise abstimmen - sofern die Produktion in der Lage ist, die Teile zu dem Preis zu fertigen.


--------------------
Gruss Rainer

"Es gibt immer eine Lösung - manchmal auch eine Andere"l
Meine Ratschläge sind kostenlos und müssen nicht angenommen werden...
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Beitrag 27.09.2018, 13:51 Uhr
hac4black
hac4black
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Servus,

seh das genau wie meine Vorredner.

Wir waren auch mal eine Zeit lang bei Techpliot.
5-Achs-Frästeile Aluminium.
Es gab doch recht viele Anfragen, aber auser eine Menge Zeit und Arbeit für nix, kam nur ein Auftrag zustande über
5 Prototypen.
Danach hieß es dann wir sind viel zu teuer.

Das wars dann mit Techpilot und Konsorten.
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Beitrag 27.09.2018, 15:47 Uhr
Hawky
Hawky
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QUOTE (hac4black @ 27.09.2018, 12:51 Uhr) *
Es gab doch recht viele Anfragen, aber auser eine Menge Zeit und Arbeit für nix, kam nur ein Auftrag zustande über
5 Prototypen.


Hat sich das rentiert?
ne...
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Beitrag 25.06.2021, 18:51 Uhr
Stefan21178
Stefan21178
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Beiträge: 804

Hallo,

ich muss aus aktuellem Anlass das alte Thema mal hoch holen.
Ich arbeite jetzt seit fast 20 Jahren an CNC Fräsmaschinen. Seit einiger Zeit soll ich mich mit der Auftragskalkulation vertraut machen und über Techpilot Angebote abgeben. Bei meiner Kalkulation lege ich nur Material und reine Fräszeit der Maschine zu Grunde. Kein ein und ausspannen, kein Programieren, und auch kein Einrichten. Und trotzdem liege ich bei der Auswertung meistens im Mittelfeld (machen also alle so?). Mit meiner Kalkulation ist der Auftrag bei Auftragserteilung schon ein Minus Geschäft. Wie kommen andere zurecht die noch weit günstiger anbieten?

Vielleicht hat einer von euch Erfahrungen damit, und kann mich aufklären.

Vielen Dank für eure Hilfe.


--------------------
Frohe Grüsse Stefan

Ein Tag ohne lächeln ist ein verlorener Tag
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Beitrag 25.06.2021, 20:30 Uhr
coronet66
coronet66
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Beiträge: 1.059

QUOTE (Stefan21178 @ 25.06.2021, 19:51 Uhr) *
Hallo,

ich muss aus aktuellem Anlass das alte Thema mal hoch holen.
Ich arbeite jetzt seit fast 20 Jahren an CNC Fräsmaschinen. Seit einiger Zeit soll ich mich mit der Auftragskalkulation vertraut machen und über Techpilot Angebote abgeben. Bei meiner Kalkulation lege ich nur Material und reine Fräszeit der Maschine zu Grunde. Kein ein und ausspannen, kein Programieren, und auch kein Einrichten. Und trotzdem liege ich bei der Auswertung meistens im Mittelfeld (machen also alle so?). Mit meiner Kalkulation ist der Auftrag bei Auftragserteilung schon ein Minus Geschäft. Wie kommen andere zurecht die noch weit günstiger anbieten?

Vielleicht hat einer von euch Erfahrungen damit, und kann mich aufklären.

Vielen Dank für eure Hilfe.



Einfache Antwort:
Egal, wie die tollen Plattformen alle heißen:
Am Ende kriegt immer der Billigste den Auftrag.
Wie und warum meist ein unglaublicher Dumpingpreis zustande kommt, bleibt immer ein Geheimnis.
Verschwendet keine Zeit damit.
Wenn Ihr Geld verdienen wollt, kümmert Euch selbst um Kundenaquise.
Wer solche Plattformen nutzt, schmeißt den Anbietern den eigenen Gewinn in den Rachen.
Muss nicht sein wink.gif
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Beitrag 25.06.2021, 20:51 Uhr
Rainer60
Rainer60
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Hoi Stefan
Ja immer das alte Lied... Gegen Berufskollegen ankommen die nicht kalkulieren können ist schwierig.
Oder haben die schnellere billigere Pferde und günstigere Jockeys die in einem alten Stall untergebracht sind?
Das sind so Fragen die ich mir oft gestellt habe.
Wenn programmieren, einrichten und Teilewechsel nicht einrechnest, dann kannst gleich schon einen tieferen Stundensatz einkalkulieren.

Ist der von Dir berechnete Stundensatz von der Kostenrechnungsstelle vorgegeben und stimmt der auch oder sind da unrealistische Wunschgewinne enthalten?
Je mehr Arbeitsstunden im Jahr verrechnet werden können, desto geringer ist der Gemeinkostenzuschlag pro Arbeitsstunde. Nun beisst sich der Hund in den Schwanz. Anbieten mit dem höheren Stundensatz oder mit dem Stundensatz bei Vollauslastung - obwohl keine Vollauslastung vorliegt? Hat etwas von Spekulation oder Poker und ist nicht jedermanns Sache. Ich kenne welche, die so eine Zeit lang kalkulierten und am Schluss Gewinn machten

Wenn man regelmässig preislich daneben liegt, sollte man sich auf die Ursachensuche begeben, um rauszufinden wo die Kosten verbraten werden. Es nutzt nicht viel, wenn an der Maschine centweise optimierst und an anderer Stelle wird euroweise rausgeschmissen.

Wird mit zeitgemässen Betriebsmitteln gearbeitet und ist das Material im Fluss? Kauft man seit Jahren bei den selben Lieferanten zu den selben Preisen? Macht man hin und wieder Preisvergleiche?

Ein Zerspanerkollege schmierte bei einem Angebot so richtig ab und erfragte den Preis. Unvorstellbar!!! Nach längerer Suche fand Er einen Materiallieferanten aus Fernost und bat um eine Probelieferung. Mit dem Materialpreis hätte Er mithalten können, aber nach den ersten Spänen brach Er die Übung ab. Teilte dem Kunden mit, dass dieser Preis nur mit minderwertigem Material zu machen wäre. Dies könne Er nicht machen und ziehe das Angebot zurück. Nach ein paar Wochen kam der Kunde und bestellte zum erstgenannten Preis.
Genauso ist es mir auch schon ergangen. Viel zu teuer und ich merkte an, dass die Arbeit nicht zu unterschätzen wäre. Wochen später kam der Kunde und bestellte. Ich wunderte mich erst, aber als der Kunde meinte, dass sie die gelieferte Ware verschrotten können, wusste ich warum.

Auf so einer Plattform ist dies nicht möglich wie oben erwähnt. Wenn der Mitbewerber in Rumänien fertigen lässt, dann wird es nochmals schwieriger. Auch die Rumänen können Qualität. Ich konnte mich selbst davon überzeugen.

Es spielen viele Faktoren rein...

Soviel von mir zu dem Thema.


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Gruss Rainer

"Es gibt immer eine Lösung - manchmal auch eine Andere"l
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Beitrag 25.06.2021, 21:09 Uhr
kesh
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QUOTE (Stefan21178 @ 25.06.2021, 19:51 Uhr) *
Hallo,

ich muss aus aktuellem Anlass das alte Thema mal hoch holen.
Ich arbeite jetzt seit fast 20 Jahren an CNC Fräsmaschinen. Seit einiger Zeit soll ich mich mit der Auftragskalkulation vertraut machen und über Techpilot Angebote abgeben. Bei meiner Kalkulation lege ich nur Material und reine Fräszeit der Maschine zu Grunde. Kein ein und ausspannen, kein Programieren, und auch kein Einrichten. Und trotzdem liege ich bei der Auswertung meistens im Mittelfeld (machen also alle so?). Mit meiner Kalkulation ist der Auftrag bei Auftragserteilung schon ein Minus Geschäft. Wie kommen andere zurecht die noch weit günstiger anbieten?

Vielleicht hat einer von euch Erfahrungen damit, und kann mich aufklären.

Vielen Dank für eure Hilfe.


Es ist sinnlos... habe das 3 Monate probiert. zum Spass habe ich sogar Teile für 5 cent angeboten um zu schauen ob dann ein Auftrag kommt. Die Plattformen dienen nur dazu die Preise zu ermitteln.
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Beitrag 08.07.2021, 19:17 Uhr
Stefan21178
Stefan21178
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Vielen Dank für eure Anregungen und Kommentare.
Ich denke auch mittlerweile daß es keinen Sinn macht mit dieser Plattform.
Danke nochmals.


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Frohe Grüsse Stefan

Ein Tag ohne lächeln ist ein verlorener Tag
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