Exzenter/Durchmesser fräsen mit Shopturn

Moin,

ich finde dazu leider keine vollständige Beschreibung die mir wirklich weiter hilft, daher frage ich noch einmal nach.

Wie programmiere ich unter Shopturn das Fräsen eines Radius oder eines Exzenters?

Ich arbeite an einer CTX Beta 800 v4 mit Y-Achse, Siemens 840d sl mit Shopturn und operate.
Als Werkzeug würde ich gerne einen Messerkopf D20 in X-Ausrichtung verwenden.

Und nun soll, irgendwo zum Biespiel auf halbe Länge des Werkstücks, ein Radius in die Mantelfläche gefräst werden. (oder eben ein Exzenter)

Beispielskizze: [eventuell den D20 als Exzenter ansehen, ist ja nur ein BSP]

 Bsp.jpg ( 19.61KB ) Anzahl der Downloads: 116


Wie programmiere ich das?

Dankeschön schon einmal für eure Hilfe und liebe Grüße

Da gibt es erstmal ein Missverständnis.
Eine Kreisinterpolation ist in ShopTurn nur in einer Bearbeitungsebene möglich.
G17 = Ebene XY Zustellachse= Werkzeugachse=Z
G18 = Ebene XZ Zustellachse= Werkzeugachse=Y
G19 = Ebene YZ Zustellachse= Werkzeugachse=X

Stellst du einen Fräser in der Ebene G19 an, ist die Kreisinterpolation nur in der Ebene YZ möglich. Damit ist eine Tasche oder ein Zapfen am Umfang möglich, jedoch kein Exzenter.
Um den Exzenter mit Shopmill zu fräsen, wäre ein "T-Nuten-Fräser" nötig. Mit Ihm kannst du einen Zapfen fräsen. Ob du dafür mit der "realen" Y-Achse arbeiten kannst, hängt von der Achslänge der Y-Achse ab. Ansonsten kannst du mit der "Stirnseiten-Bearbeitung", also der Polartransformation "TRANSMIT" arbeiten. Die Programmierung des Kreises ist dann genauso wie mit der "echten" Y-Achse.

Mit dem in X angestellten Werkzeug wären auch noch andere Probleme verbunden.
Im DIN könnte man etwas trixen. Das bringt aber Geometriefehler , weil der Fräser exakt plane Schneiden bis zum Zentrum haben müßte.
Dazu kommt, daß die Fräsermitte auf der Exzentermitte mitgeführt werden muß.
Das kann kein WOP leisten. Dazu sind nur die 3D-CAM-Systeme der Spitzenklasse fähig.
Ein Zyklus dafür wäre auch möglich, aber für einen Einzelanwender wahrscheinlich unbzahlbar.

Mit den schneiden hast du natürlich recht. Wenn jedoch die "Nut" breiter als der Fräser ist, kann man dies durch Verfahren in Z verhindern. Die Programmierung im G-Code ist nicht so ein Hexenwerk. Da die Siemens Kreisbewegungen im Raum unterstützt, ist es auch mit Werkzeug in X-Richtung leicht zu programmieren. Einfach einen Kreis in X-Y programmieren und gleichzeitig die C-Achse verfahren. Im Bild im Anhang findest du ein kleines Beispiel. Anstelle von "SP1" kommt der Name deiner C-Achse.

Ja, die Nutbreite müsste min. 150% des Fräserdurchmessers betragen.
Unter Operate funktioniert das problemlos. Weißt du auch ab welchem SW-Stand das geht?

Genaue Angaben zum Softwarestand kenne ich nicht. Der Raumkreis funktioniert schon auf der SinuTrain 6.03. Wie das in Verbindung mit der C-Achse aussieht kann ich jedoch nicht sagen, da ich dort nur eine 3-Achs Fräsmaschine zum probieren habe.

EDIT: Direkt eine Helix fahren funktioniert jedoch leider nicht, da die Helixinterpolation in der angewählten Arbeitsebene stattfindet. (Ist auch auf der Operate so)

Der Beitrag wurde von DMC635V bearbeitet: 28.02.2016, 18:32 Uhr

Stimmt, das mit der Helix hatte ich mal im Zusammenhang mit Exzenter-Drehen mit Y-Achse ausprobieren wollen. Das wird so aber nichts.
Beim Fräsen besteht ja noch die Option. G2... G1 Z... G2...
Übrigens sind die Zerspanungsbedingungen, bei dieser Art der Fräsbearbeitung alles Andere als optimal oder gut. Für ein Einzelteil , sicher noch akzeptabel, aber für die Serie nicht wirklich empfehlenswert.

Der Beitrag wurde von guest bearbeitet: 28.02.2016, 20:30 Uhr

Um eine Schönere Helix zu erhalten müsste man halt die G2 Befehle klein ausfallen lassen und dann wieder mit G1 in Z zustellen. Das ganze dann natürlich mit einem Parameterprogramm / Zyklus. Mit sehr kleinen Bewegungen könnte man auch alles mit G1 und Variablen programmieren, die CAM Systeme machen ja auch nichts anderes.

Wenn man so wie in meinem Beispiel bis zur mitte in Y einfährt und dann drehen lässt sind die Zerspanungsbedingungen wirklich nicht so toll. Zum Vorbearbeiten muss man halt in X und Y versetzt den Kreis Fahren, so das die Zerspanungsarbeit von den Umfangsschneiden erledigt wird. Geschickt programmiert werden die Bedingungen nicht so schlecht sein, dieses Verfahren sieht man immer wieder in Bearbeitungsbeispielen wo Exzenter auf Dreh- Fräsmaschinen gefertigt werden. Diese stammen auch von spezialisten wie WFL oder Walter, z.B. bei der Vorbearbeitung von Kurbelwellen.
z.B.:
https://www.youtube.com/watch?v=eeNbDXKMOwo

Sehr interessante Sache, ich danke euch beiden für die Ausführungen.

In der Tat scheine ich das einiges nicht richtig mit bedacht zu haben, gerade der Faktor der Schneiden spielt natürlich eine Rolle.
Aber gut ich will das aufjedenfall einmal ausprobieren, da werde ich mich mal an dem Beispiel von DMC entlang arbeiten

Sollte ich dazu noch Erkenntisse gewinnen oder Fragen haben, dann melde ich mich noch einmal.

Leider hatten wir zu der Maschine nur einen Basislehrgang bei DMG- also nur Grundlagen der Siemensprogrammierung. Und da ich die grundsätzliche Programmierung mit Shopturn super einfach finde, hatte ich mir bereits vorher alles soweit selber beigebracht, dass für mich ein erweiterter Kurs mit G-Code oder ähnlichem echt besser gewesen wäre- bei solchen Sachen wie etwa einem Excenter Fräsen stehen wir hier nämlich immer wie blöd an der Maschine.
An einer Heidenhain Fräsmaschine bekomme ich das locker programmiert..

Lg