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Gewindebohren auf der Drehbank

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Beitrag 29.11.2014, 23:36 Uhr
fl4m3
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo Leute,

nach meiner Ausbildung war ich in der Instandhaltung tätig und bin jetzt wieder in den Werkzeugbau (in die Dreherei) gekommen.
Da momentan sehr viel zu tun ist wurde ich gleich produktiv erstmal an die konventionelle gestellt, was mich aber wegen den komplexen Teilen keinesfalls unterfordert.

Hat sich wohl ziemlich blöd angehört wie ich gefragt habe, wie ich Gewindebohren soll. In der Ausbildung hatte ich dazu 2 extra Gewindeschneidfutter (eins mit Rutschkupplung, eins mit Längenausgleich) Jedoch wird das anscheinend über das normale Backenfutter gemacht.

Bei M5 in Alu hat das ja noch funktioniert, jedoch hatte ich bei dem Sackloch M6 in 1.43 so meine Probleme! Selbst mit dem guten Bohrfutter, rutschte mir der Gewindebohrer nach spätestens 2 Umdrehungen durch. Und das ist mir zu wenig, weil der Dreck wirklich gerade werden muss!

Wie macht ihr dass denn???

Danke im voraus!
fl4m3
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Beitrag 30.11.2014, 06:59 Uhr
zahnstange
Level 6 = Community-Doktor
******

QUOTE (fl4m3 @ 30.11.2014, 00:36 Uhr) *
weil der Dreck wirklich gerade werden muss


Ändere deine Einstellung oder such dir nen anderen Beruf
TOP    
Beitrag 30.11.2014, 11:03 Uhr
suso
Level 2 = Community-Facharbeiter
**

Was für eine Antwort, Zahnstange ...

Natürlich ungut, wenn man in der Ausbildung alles andere tun durfte als den eigentlichen Beruf zu erlernen.
Wenn man dann noch schief angeschaut wird, wenn man deshalb in der Firma als ausgelernter noch sowas fragen muß ...eine Sache.
Kommentare wie "Einstellung oder Beruf ändern", werden eher auch nicht weiterhelfen und noch mehr frusten hmm ?

Aber nuja. Zum Problem.

M6 auf die Art in 1.43xx zu bohren sollte kein Problem sein.
Reitstock nicht klemmen. Bohrer mit Schneidöl gut schmieren.
Während des bohrens mit der einen Hand mit der Drehbewegung das Bohrfutter weiter zudrehen. Das natürlich ohne Handschuhe und auf die Finger aufpassen.
Falls das Bohrfutter nicht mehr das beste ist und kein neues zur Verfügung steht, kannst (falls erlaubt) auch versuchen mit D 5,1 vorzubohren um die Schnittkräfte zu reduzieren.

Viel mehr fällt mir nicht ein.
M6 ...
Würde eher meinen, dass solche Dinge bei M12 aufwärts wirklich zum Problem werden können ...
TOP    
Beitrag 30.11.2014, 11:28 Uhr
gekufi
Level 7 = Community-Professor
*******

Hallo

Was evtl. auch noch gehen könnte bei einer konventionellen Maschine, wenn es auch nicht ganz die feine Art ist.
Den Gewindebohrer mit einem Windeisen gegen das Verdrehen abstützen, z.B. mit dem Oberschlitten, wo einer der Griffe anliegen kann. Im Normalfall kann man dann auf der zweiten Seite vom Windeisen gegenüber dem Gewindebohrer noch mit einer Zentrierspitze im Reitstock abstützen, so dass die Geradheit gegeben sein sollte. Die Zentrierspitze steht dann quasi auf der zweiten Seite des Windeisens in dem Klemmprisma an.
Oder, wenn der Vierkant des Gewindebohrers lang genug ist und eine Zentrierbohrung hat, dann steht die Zentrierspitze dort in der Zentrierbohrung an, das Windeisen selbst muss dann nur noch das verdrehen absichern. Hat das Ende eine Spitze und steht lang genug über das Windeisen, kann man diese Spitze auch wieder mit den backen des Bohrfutters zentrieren. Nicht schön, aber wenn es nicht zu viele Teile sind, sollte es gehen.
Anschließend entweder Futter von Hand drehen oder in einem langsamen Gang bzw. bei langsamer Drehzahl von der Maschine drehen lassen. Beide Möglichkeiten benötigt aber etwas Gefühl, da man die Zentrierspitze mit einer gewissen Kraft ständig an das Windeisen drücken und beim Drehen mit der Maschine (also nicht von Hand) auch noch rechtzeitig stoppen muss, ansonsten ist der Gewindebohrer ab. Bei zu wenig Andruckkraft wird das Gewinde wieder schräg, da sich der Gewindebohrer durch die nur einseitige Abstützung dann schräg stellt. Bei zu viel Andruckkraft wird eventuell das Gewinde verschnitten, besonders in den ersten Gängen.
Oder frag mal nach, ob sie extra Aufnahmen für den Reitstock und für die Gewindebohrer haben. Da gibt es extra Aufnahmen, welche den Gewindebohrer auch am Vierkant klemmen und die einen Auszug haben, so dass der Reitstock geklemmt werden kann. Teilweise haben die auch einen Auslösung nach kraft, so dass man theoretisch an den Grund anfahren kann. Sind vom Prinzip her die gleichen Aufnahmen, wie man sie auch für Schneideisen bekommt

Ansonsten wie schon geschrieben, genug/viel Schneidöl ist wichtig.
Und bei allen Varianten ganz wichtig, nimm einen neuen Gewindebohrer. Selbst minimaler Verschleiß der Schneiden ist bei diesem Material einfach nur schei....

Gruß Gerd


--------------------
Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire
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Beitrag 30.11.2014, 12:27 Uhr
fl4m3
Level 1 = Community-Lehrling
*

So, danke für alle Antworten (mit Sinn) danke.gif

Das Backenfutter während des schneidens noch etwas fester zudrehen werde ich gleich mal ausprobieren. Ab M8 kann man ja wieder mit Schneideisen und Zentrierspitze arbeiten thumbs-up.gif Dann ists eh kein Problem mehr smile.gif

LG
Fl4m3
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