2mx2mx2m Verfahrweg. Naja.
Isel: Komplett vergessen. Gute Erfahrungen habe ich mit den Führungssystemen von THK, NSK und IKO, alle drei sind aus demselben japanischen Stammhaus entstanden. Von NSK und THK bekommen Sie auch relativ günstig fertige Kugelumlaufspindeln mit Lagern, Ihnen werden sicher auch die gerollten C5-Spindeln reichen, geschliffen muß es nach meiner Erfahrung erst sein, wenn man
Metall bearbeitet.
Ich selbst habe auch eine tonnenschwere Portalmaschine mal gebaut, eigentlich gehört sie mir noch, aber auch ich "lebe" - leider und garantiert nur noch kurze Zeit - in Deutschland. Mein Portal habe ich damals verschraubt, um es ausrichten zu können, das ging mit Stellschrauben recht gut, die Schrauben sind M20 aufwärts.
Überlegen Sie sich, wie Sie Ihre Maschine justieren wollen. Schweissen gibt Verzug. Die Führungen verzeihen keine Parallelitätsfehler, bei 0.025-0.05 ist allerspätestens Schluß.
Überall, wo Führungen usw. draufkamen, habe ich die Teile hobeln lassen, es gibt einige Firmen, die (noch) solche Langhobler haben, das war deutlich günstiger als
fräsen lassen.
Schienenführungen nicht einfach auf ebene Platten draufschrauben, das geht nur bei ordentlicher Überdimensionierung, weil die Schrauben mittels Reibung sonst die Querkräfte abfangen müssen, besser ist eine formschlüssige seitliche Stütze.
Schienenführungen müssen Sie ausrichten! Die sind biegsam wie jeder andere Stahlstab auch. Ich hab mir ein langes Lineal gekauft und anhand dessen mittels Messuhr ausgerichtet, dauerte Wochen.
Auch ich hab en Tisch in Längsrichtung gefahren, also die Y-Achse. Die X-Achse fuhr auf dem Portal hin und her (ca. 800mm) und auf diesem Schlitten die Z-Achse. Einen vormals vorgeshenen 5-Achs-Ausbau hab ich dann bleiben lassen, dieser wäre in massiven Kegelrollenlagern gelaufen.
Bei Ihnen heisst das, daß der Tisch vorn und hinten je die 2m braucht, 4m Baulänge, Alternative ist die Gantry-Bauweise.
Drehachsen realisiert man meist mit Schneckentrieben, wobei man zwei Schnecken (90oder 180 Grad versetzt) möglichst spielfrei anstellt, das wird nicht reichen, eine Schnecke drückt mittels Federpaket.
Für Ihre Werkstoffe brauchen Sie
Drehzahl und Vorschub nicht zu knapp, nachrechnen! Aus meiner Sicht werden Sie die Vorschubmotore direkt an die Spindeln (bzw. Zahnriemen 1:1) ankoppeln müssen, d. h. Sie landen da im Bereich um oder deutlich über 1kW, auch die Frässpindel braucht Drehzahl, ich hab damals dann aus Kostengründen (
ISEL Direktantrieb am Anfang....) einen Drehstrommotor mit FU betrieben und mittels Zahnriemen und geschränktem Trieb auf die Frässpindel, übrigens auch Spannzange.
Spindelsteigung hier mindestens 10mm.
Schon jetzt: Brauchen Sie Kühlmittel? Auf alle Fälle gibt's Späne, ich hab die abgesaugt bzw. mit Druckluft weggeblasen. Führungen und Spindeln abdecken, auch wenn die Hersteller was anderes behaupten, der Staub kommt rein. Aber nicht die teuren Blechteleskope der fertigen Maschinen kaufen, die sind recht teuer, man kann das auch mit übereinandergelegten Blechen (lasergeschnitten) erreichen. V2a rostet nicht.
Zu dem Thema auch ein gutes Buch, man sieht auch in Maschinen rein: Fachkunde Modellbau, Technologie des Modell- und Formenbaus, aus dem Europa-Verlag.
Elektrik. Ihre Maschine braucht Endschalter, Kabelverlegung schon zu Anfang planen. Wie erfolgt die Positionsrückmeldung. Die häufig recht günstige Methode mittels Enoder auf dem
Motor bzw. der Spindel funktioniert recht gut und reicht für Sie sicher aus.
Steuerung. Ich hab meine selbst gebaut, ging vor vielen Jahren mit einem Z80 los und läuft heute auf (zeitgemäßen) Pentiums. Dabei lernt man Programmieren, vor allem hardwarenah und auf Maschinenebene und kann sich nach Lust und Laune Funktionen dazuschreiben, auch die ganze Elektronik habe ich mir damals selbst gebaut. Muß man sich überlegen. Ich war lange Zeit nicht so schnell wie industrielle Steuerungen.
Was sagt die Gewerbeaufsicht?
Wünsche viel Erfolg. Sie werden ein wenig Geduld und 'Geld brauchen.