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Guter Name oder gutes Geld?, Ausgabe 2/2012

Beitrag 30.04.2012, 09:08 Uhr
REDAKTION-01
Level 7 = Community-Professor
*******

Guter Name oder gutes Geld?
Lieferqualität versus Gewinnspanne

Hallo Zusammen,

die Ausgabe 02/2012 unseres CNC-Arena eMagazine wird Ende Mai erscheinen. Auch dieses Mal sollt ihr zu obigem Thema zu Wort kommen.

Ausgewogenheit zwischen Gewinnspanne und guter Qualität – so sollte es sein. Oder seht ihr es anders?

Im Lohnfertigerbereich entbrennt oft ein harter Kampf um Aufträge. Preise werden teilweise soweit gedrückt, dass man sich fragen muss ob überhaupt noch Gewinne erzielt werden oder die geforderte Qualität unter diesen Bedingungen erreicht werden kann.
  • Sicherung von Neukunden durch harten Preiskampf?
  • Qualität und Kundenzugänge durch ein gutes Image im ausgewogenen Verhältnis?
  • Gewinn/höhere Margen zu Lasten der Qualität?
  • ...

Wie weit geht ihr um am Markt bestehen zu können? Gefragt sind Meinungen der Einkäufer und Zulieferer unter euch. Denn jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Wir freuen uns auf eure Postings zu diesem Thema!

Beste Grüße
Euer CNC-Arena eMagazine-Team

PS.: Für diejenigen, deren Beitrag es in die nächste CNC-Arena eMagazine Ausgabe schafft, haben wir natürlich wieder eine Überraschung smile.gif


=>Anwender im Dialog: Informationen hierzu im Überblick
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Beitrag 30.04.2012, 15:45 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter


Ich bin weder Zulieferer noch Einkäufer.
Aus meiner Beobachtung und den Erzählungen befreundeter Kleinunternehmer ergibt sich für mich ein sehr gemischtes Bild. Ein vertrauensvolles und faires Verhältnis zwischen Zulieferer und Einkäufer gibt es scheinbar nur noch ganz selten.
Manche Zulieferer lassen sich recht schnell von dreisten Einkäufern einschüchtern und in einen unrentablen Bereich abdrängen. Dabei vergessen diese Einkäufer oft, daß ein fairer Umgang mit dem Zulieferer auch sein Einkommen sichert, wenn er es schafft, einen zuverlässigen Geschäftspartner an sich binden zu können.
Andererseits werden viele Einkäufer, besonders von Großunternehmen, darauf geschult und getrimmt, die Ware möglichst schnell und für möglichst wenig Geld zu besorgen. Daß dabei oft auch die Qualität leiden muß, wird meist erst bemerkt, wenn die Kosten von Kundenreklamationen die Einkaufsgewinne um ein Vielfaches übersteigen. Mit dem nächsten Auftrag muß der Schaden dann wieder ausgeglichen werden und die Spirale dreht sich weiter nach unten. Nach unten in Bezug auf Preis und Qualität.
Natürlich ist in unserer schnellebigen Zeit einiges anders als noch vor 20 Jahren. Produzenten können kaum mehr über ein halbes Jahr hinaus den Absatz ihrer Produkte planen. Das heißt, Lager werden reduziert und Auftragsmengen werden so weit gesplittet um mit möglichst viel Men- und Maschinenpower in kürzester Zeit ein Maximum an Ware auf den Markt katapultieren zu können. Dabei werden zum Teil Losgrößen generiert, die eine rentable Produktion für den Zulieferer unmöglich machen. Kleinere Unternehmen, die nun schon gar keine Zeit mehr haben, sich um lukrativere Aufträge zu bemühen, werden von ihren großen Auftraggebern immer abhängiger und werden dann oft gnadenlos ausgeblutet, bis dann der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht und auch noch die mittlerweile veralteten und notdürftig geflickten Maschinen zu pfänden.
In verschiedenen Foren der CNC-Arena wurde und wird über die damit verbundenen Themen leidenschaftlich gestritten.
Ich finde es wichtig darüber zu streiten, weil das Thema für viele Kleinunternehmen existenzentscheidend ist. Mancher Kleinunternehmer ist ein exelenter Techniker und läßt sich aber von hochmotivierten Einkäufern regelrecht verheizen. Liebe Einkäufer, dieser Kleinunternehmer könnte euch mal die Kartoffeln aus dem Feuer holen, ohne sich die Hände zu verbrennen. Wenn er aber auf einem Schuldenberg sitzt und nur noch von HartzIV leben kann, müßt ihr euch die Finger selbst verbrennen.
Das die alte Devise "Leben und Leben lassen" noch funktionieren kann, beweisen einige Ausnahmen erfolgreich.
Die wenigen, die sich ihrer Haut wehren können, haben bestimmt die beste Art der Neukundenaquise, die Mund zu Mund Propaganda, zur Verfügung. Denn mancher Einkäufer, der auf Qualität und Termintreue seiner Zulieferer angewiesen ist, hat Augen und Ohren offen um sich einen zuverlässigen Stamm guter Zulieferer um sich zu scharen. Diese Geschäftsbeziehungen sind oft sehr langlebig, weil jeder die Vorteile von zuverlässigen und berechenbaren Geschäften zu schätzen weiß.
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Beitrag 04.05.2012, 18:44 Uhr
mechanikservice
Level 3 = Community-Techniker
***

@ guest

eigentlich nicht´s mehr hinzuzufügen. thumbs-up.gif
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Beitrag 05.05.2012, 00:43 Uhr
wolke1
Level 4 = Community-Meister
****

Tach und Grüße
"guest"-echt -
Toller Beitrag.
Schade -wenn dieser Beitrag nicht ins nächtste Magazin kommt.
Mich spricht er an -und er gibt auch zu denken.Und dieser Beitrag sagt es eigentlich -wie die Uhr zur Zeit is.
Beispiel.
Siemens-ein Kunde der sehr hohe Maßstäbe hat .Unser Unternehmen darf für diesen Kunden fertigen.
Durch einen bedingten Stillstand von Ihm haben wir es geschafft in einem gewissen Zeitraum die Fertigung von Gasturbinenteilen abzusichern.
Ein Umstand ,den ich als Fertiger mit absichern mußte.Hochwertige Teile mit einer streng genormten Prüfnorm und einer vohrheriger Abnahme von 200% von Siemens.
Diese Qualitäts- und Termintreue hat sich so weiterbestätigt,das sich jetzt ein kompletter Fertigungsprozeß aus anderen Drehteilen entwickelt hat.

Mit diesen Faktoren haben wir uns einen Namen gemacht.Und der muß eben jedenTag besätigt werden.
Ein Erfolg für uns und eine Antwort zu diesem Thema.

* Qualität und Kundenzugänge durch ein gutes Image im ausgewogenen Verhältnis?*

richtiger Maßstab.
Grüße
Wolke1.
TOP    
Beitrag 05.05.2012, 19:55 Uhr
DerDenDuNichtKen...
Level 7 = Community-Professor
*******

Für mich als Unternehmer war von Anfang an die Qualität und die Liefetreue wichtig.
Mit den Kunden pflege ich meist ein freundschaftliches Verhältnis. Das ganze gepaart mit dem Wissen was möglich ist und was nicht
sichert dem Lieferanten eine lange Partnerschaft auch wenn mal was schief läuft.

Im allgemeinen ist ein mit einander immer von Vorteil wenn es um die Auftragsabwicklung geht.


Beste Grüße


--------------------
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Kurt Tucholsky


GRUß

Christian Maier
TOP    
Beitrag 09.05.2012, 22:21 Uhr
AlphaSpan
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo,

ein interessantes Thema, wozu ich auch mal meinen Senf abgeben möchte, da auch wir Zulieferer und Einkäufer sind. (naja vielleicht bin ich auch nur scharf auf die Überraschung...lol...)
Allem voran muss ich als Wenigschreiber aber auch mal Kritik an die Einkäufer und Zulieferer loswerden die sich größtenteils im Lohnfertiger-Forum der Arena aufhalten - Aufträge generieren "ja" aber eine Meinung dazu haben - nein? coangry.gif - oder vielleicht doch noch....

Bei uns ist es jedenfalls so, dass es zwischen den langjährige Zulieferern und Kunden auch größtenteils sehr gute Kontakte gibt, - man ist zwischenzeitlich "per Du" - das aber auch weil man sich über Jahre bei seinen Kunden einen guten Stand erarbeitet hat, wie schon angesprochen aus einem guten Mix zwischen Liefertreue, Lieferqualität und einem stabilen "wirtschaftlich angepassten" Preisniveau.

Bei Kunden hingegen bei denen man direkt sieben Meilen gegen den Wind riecht, dass man sie nur eimal sieht oder wenn Preise getrieben werden bis der Arzt kommt, dann werden auch "Abbstriche" gemacht. Das unabhängig davon ob es jetzt ein namhafter Kunde aus dem Automotive-Bereich ist oder jemand der mit den großen Folgeverträgen umherwedelt. - Auf diese Haltung bin ich stolz, - denn es steht in meinen Augen für Beständigkeit und es hat sich auch gezeigt dass diese Haltung sich über Jahre bewärt hat! - Klar man hält sich an die Auflagen und Lieferbedingen aber mehr auch nicht (was ein weiteres Entgegenkommen etc pp angeht). Ich denke das ist normal oder macht ihr dabei keine Unterschiede?


Grüße,
Aphaspan
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Beitrag 10.05.2012, 07:33 Uhr
DerDenDuNichtKen...
Level 7 = Community-Professor
*******

QUOTE (AlphaSpan @ 09.05.2012, 23:21 Uhr) *
Hallo,

ein interessantes Thema, wozu ich auch mal meinen Senf abgeben möchte, da auch wir Zulieferer und Einkäufer sind. (naja vielleicht bin ich auch nur scharf auf die Überraschung...lol...)
Allem voran muss ich als Wenigschreiber aber auch mal Kritik an die Einkäufer und Zulieferer loswerden die sich größtenteils im Lohnfertiger-Forum der Arena aufhalten - Aufträge generieren "ja" aber eine Meinung dazu haben - nein? coangry.gif - oder vielleicht doch noch....

Bei uns ist es jedenfalls so, dass es zwischen den langjährige Zulieferern und Kunden auch größtenteils sehr gute Kontakte gibt, - man ist zwischenzeitlich "per Du" - das aber auch weil man sich über Jahre bei seinen Kunden einen guten Stand erarbeitet hat, wie schon angesprochen aus einem guten Mix zwischen Liefertreue, Lieferqualität und einem stabilen "wirtschaftlich angepassten" Preisniveau.

Bei Kunden hingegen bei denen man direkt sieben Meilen gegen den Wind riecht, dass man sie nur eimal sieht oder wenn Preise getrieben werden bis der Arzt kommt, dann werden auch "Abbstriche" gemacht. Das unabhängig davon ob es jetzt ein namhafter Kunde aus dem Automotive-Bereich ist oder jemand der mit den großen Folgeverträgen umherwedelt. - Auf diese Haltung bin ich stolz, - denn es steht in meinen Augen für Beständigkeit und es hat sich auch gezeigt dass diese Haltung sich über Jahre bewärt hat! - Klar man hält sich an die Auflagen und Lieferbedingen aber mehr auch nicht (was ein weiteres Entgegenkommen etc pp angeht). Ich denke das ist normal oder macht ihr dabei keine Unterschiede?


Grüße,
Aphaspan


Ah es gibt sie noch. Firmen die wissen was stabil und langfristig heißt....
Deinen Beitrag unterschreibe ich !

Schöne Grüße

Holzschneller


--------------------
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Kurt Tucholsky


GRUß

Christian Maier
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