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Trockenbearbeitung von 1.2379 , 1.2080 etc., Warum sollen bestimme Werkstoffe trocken gesägt werden?

Beitrag 23.06.2009, 15:05 Uhr
tattek
tattek
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Mitglied seit: 23.06.2009
Beiträge: 4

Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich wälze schon lange eine Frage mit mir herum, auf die ich trotz intensivem Googlen keine vernünftige Antwort finde.

Bei fast allen Herstellern von Sägebändern wird bei der Anwendungsberatung behauptet, dass 1.2363, 1.2080, 1.2436 und 1.2379 trocken gesägt werden sollen/müssen. Trocken meint dabei angeblich tatsächlich trocken, d.h. auch keine Minimalmengenschmierung. Auf Nachfrage erhält man auch von den Herstellern keine begründete Erklärung.

Ich kann das nicht logisch nachvollziehen, ich sehe dabei nur Nachteile. Es gibt keine vernünftige Spanabfuhr etc. . Als einzige Erklärung könnte ich mir eine geringere Thermoschcokbeanspruchung vorstellen, aber die genannten Werkstoffe sind meiner Meinung nach nicht besonders anfällig.

Als alternative Erklärung käme aus meiner Sicht nur in Betracht, dass diese Werkstoffe oft noch einer Oberflächenbehandlung unterzogen werden und bei etwas komplexeren Profilen die Gefahr besteht, dass Flüssigkeit und Öle anhaften bleiben.

Habe ich bei meinen Überlegungen etwas übersehen und gibt es aus werkstoffkundlicher Sicht echte Gründe für den Verzicht auf Kühlschmierstoffe?

Danke für euren Input.

Tatjana
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Beitrag 23.06.2009, 16:26 Uhr
uli12us
uli12us
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Mitglied seit: 20.04.2002
Beiträge: 5.008

Völlig trocken funktioniert nicht. MMS geht dagegen ganz gut. Die reduziert die Werkzeugerwärmung sehr deutlich.
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Beitrag 23.06.2009, 17:01 Uhr
Lipp
Lipp
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Mitglied seit: 08.06.2005
Beiträge: 888

finde ich auch erstaunlich zu mal 2379 mit 12 % CR schon recht belastend ist.
Siehe auch die klassifizierung zwischen warmarbeitsstahl und kaltarbeitststahl grenzig
Ich bin zwar kein Saeger, aber es ist nicht so als wenn man vom klassischen "abschneiden" auf saegen nichts versteht.
Ich kaeme nicht auf die idee, ohne einen benannten definitiven vorteil ?!?
Das gleiche gilt sicherlich auch fuer 2080 wenn man die anderen bestandteile mit einfliessen laesst.

ODER sind die saegeblaetter HM bestueckt?? riesenBlockSaegen??
Ich denke , das du mit BAENDERN endlos baender auf einer hermmlichen Buegelsaegeform meinst und nicht gerade bandsaege a la grossvater

gruss lipp

Der Beitrag wurde von Lipp bearbeitet: 23.06.2009, 17:02 Uhr
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Beitrag 23.06.2009, 18:25 Uhr
plastichead
plastichead
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 21.05.2008
Beiträge: 217

Hallo

Ich habe in der Lehrzeit mal die lehrreiche Erfahrung gemacht, daß Werkzeugstahl beim Sägen mit KSM im Schnittbereich hart geworden ist.

Das war glaub ich 1.2436.

Das Sägeband war dann Schrott und ein Geselle meinte nur, daß wir Werkzeugstahl nur trocken sägen sollten.

Die genannten Materialien kenne ich allerdings nicht.

Gruß
Thomas
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Beitrag 25.06.2009, 06:54 Uhr
HS-Cutter
HS-Cutter
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Mitglied seit: 03.11.2005
Beiträge: 342

QUOTE (plastichead @ 23.06.2009, 18:25) *
Hallo

Ich habe in der Lehrzeit mal die lehrreiche Erfahrung gemacht, daß Werkzeugstahl beim Sägen mit KSM im Schnittbereich hart geworden ist.

Das war glaub ich 1.2436.

Das Sägeband war dann Schrott und ein Geselle meinte nur, daß wir Werkzeugstahl nur trocken sägen sollten.

Die genannten Materialien kenne ich allerdings nicht.

Gruß
Thomas


Ja soetwas gibt es. Bei der Kanntenbearbeitung von Federbandstahl (eine Art Schälprozess) besteht immer das Problem von Reibmartensit. Zur Reduzierung der Reibwärme wäre m. E. MMS bei Sägen auch zu empfehlen.


--------------------
Gruß,

HS-Cutter
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Beitrag 25.06.2009, 08:56 Uhr
Michael Hartung
Michael Hartung
Level 3 = Community-Techniker
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 01.09.2004
Beiträge: 163

Hallo Leute,

das Problem ist nicht das aufhärten, sonder meiner Meinung nach der hohe Kohlenstoffanteil der beim zerspanen mit dem KSS eine Schmierpaste bildet auf dem das Sägeblatt rutscht.
Beste Erfahrung mit Marathon M42 Bändern von Wikus .

Michael
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Beitrag 25.06.2009, 14:18 Uhr
peety01
peety01
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Mitglied seit: 21.02.2007
Beiträge: 91

hallo,

ich weiß, das bei uns auf arbeit der 2379 auch trocken gesägt wird,laut aussage des "sägers" verklemmt sich das sägeblatt(endlossageband) sonst immerr,

aber warum,kann ich nicht dagen!

gruß peter
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Beitrag 25.06.2009, 15:46 Uhr
tattek
tattek
Level 1 = Community-Lehrling
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 23.06.2009
Beiträge: 4

Hallo,

ich habe auch noch im Bekanntenkreis einige Gespräche geführt.

a) Ein Betriebsleiter meinte er erwartet eigentlich das alle seine Bediener beim Sägen trocken sind, egal welcher Werkstoff. Dem konnte ich natürlich nur zustimmen.

b) Ein anderer erwähnte auch die Schmierbildung auf Grund des hohen Kohlenstoffgehaltes. Ich muss allerdings gestehen, dass ich diese Erfahrung nicht gemacht habe. Allerdings haben wir auch eine recht spezielle Säge, die die Sägebänder beim Sägen pulst.

Die Aufhärtung die in einem der vorherigen Antworten erwähnt wurde sehe ich eigentlich nur als Gefahr bei zu geringem Vorschub.

Aber bitte sendet weitere Ideen, ich möchte das Thema jetzt gerne einmal richtig für mich und die anderen Forumsteilnehmer durchdenken. Für mich persönlich gibt es nichts schlimmeres, als Angaben die nicht logisch nachvollziehen kann. :-)

Tatjana
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Beitrag 26.06.2009, 12:50 Uhr
Lipp
Lipp
Level 6 = Community-Doktor
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 08.06.2005
Beiträge: 888

ich nehme tor 1...antwort A..
ich wuesst imo auch nicht was es fuer belange noch haben sollte ausser moegliche schockwirkungen auf das saegeblatt, wenn nach dem nassbereich ein trockenbereich kommt wo es wieder warm wird und spaeter wieder ein kaltstrahl kommt.
bei den normalen alten werkstattsaegen geht es ja vor ...etwas hoch und zurueckmarschmarsch. das ist eh anders als wenn du permanent im schnitt bleibst.
Mit der schnittgeschwindigkeit geh ich d'accord

gruss lipp

Der Beitrag wurde von Lipp bearbeitet: 26.06.2009, 12:51 Uhr
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Beitrag 27.06.2009, 00:11 Uhr
MTobe
MTobe
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Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 13.03.2009
Beiträge: 76

Liebe Diskutierende,

ohne euch bei der Problemlösung stören zu wollen, haben wir das Thema doch einmal in das erst kürzlich eingerichtete Forum "Trockenbearbeitung" umgebettet. Ich weiß, es gibt hier Überlappungen und man könnte - da es ums Sägen geht - das Thema sogar unter "Sonstige Fertigungsverfahren" einordnen, aber wir, d. h. CNCFanatiker und ich, sind überein gekommen, dass es hier primär um ein Problem aus der Trockenbearbeitung geht.

Möglicherweise wissen auch noch nicht alle hier, dass es zwischenzeitlich ein eigenes Forum zu Trockenbearbeitung und Mininmalmengenschmierung gibt. Daher wird dieser Bereich auch im kommenden CNC-Arena Newsletter kurz vorgestellt.

Und nun viel Spaß beim Weiterdiskutieren
- MTobe -
(Moderator Forum Trockenbearbeitung)


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