QUOTE (niki2006 @ 08.07.2014, 19:29 Uhr)
Hallo zusammen.
Ich suche eine Schleifscheibe für die Bearbeitung von Bauteilen die auf 64 HRC gehärtet sind.
Hat jemand eine Empfehlung.
Danke im Voraus
Hallo niki2006
Bei einer Härte in dieser Grössenordnung kommt es zum Bestimmen der Schleifscheibenspezifikation stark auf die Werkstoffzusammensetzung an. Handelt es sich um einen gewöhnlichen Kohlenstoffstahl eignet sich eine Edelkorundschleifscheibe immer noch gut. Eignet es sich jedoch um einen hochlegierten Werkzeugstahl dann kommt es stark auf die Legierungsbestandteile an. Enthält der Stahl relativ viel Wolfram und/oder Vanadium dann kommt fast nur noch eine CBN-Schleifscheibe in Frage. Diese Legierungsbestandteile bilden ab einer Härte von ca. 63HRC Karbide, welche gleich hart sind wie z.B. das Karbid von Siliziumkarbidschleifscheiben. D.h. selbst mit einer Siliziumkarbidschleifscheibe sind solche Stähle sehr schwer bearbeitbar. Sehr schnell abgestumpfte Schleifkörner und
Schleifbrand können die folge sein. In diesem Fall würde nur häufiges Abrichten oder sogar kontinuierliches Abrichten helfen, falls dies die Steuerung erlaubt. Mit einer Edelkorundschleifscheibe kommt man hier aber definitiv nicht mehr weiter.
Zum Abrichten von keramisch gebundenen CBN-Schleifscheiben benötigt man ein rotierendes Diamantabrichtrad. Wobei es beim Abrichten dann für das Erreichen der Oberflächenqualität auf die Drehrichtung ankommt (aber natürlich auch auf die gewählte Korngrösse). Gegenlauf bewirkt eine feinere Oberfläche dafür auch kleinere Abtragsleistung, umgekehrt bewirkt Gleichlauf eine gröbere Oberfläche aber auch eine höhere Abtragsleistung.
Mit freundlichen Grüssen
Erhard Kämpf
Fritz
Studer AG
Der Beitrag wurde von Studer_EKA bearbeitet: 10.07.2014, 07:29 Uhr