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Nullpunktspannung einführen?

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Beitrag 30.11.2014, 10:41 Uhr
13LD010
13LD010
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Beiträge: 80

Hallo zusammen!

Ich hab generelle und grundlegende Fragen zur Nullpunktspannung.

Auf diesem Themengebiet mach ich nun evtl. die ersten Schritte,
bzw. möchte klären ob ein Nullpunktspannsystem der Weg zur Rüstenzeitenverkürzung bei uns in der spanenden Fertigung ist.

Kurz mal umrissen:

Wir fertigen Sondermaschinen, Fördertechnik, Lastaufnahmemittel, Betriebseinrichtungen, Vorrichtungen ………………
Wir sind kein Lohnfertiger auf dem Gebiet spanender Fertigung.

Unsere spanende Fertigung besteht aus:

-Fahrständerfräsmmaschine (X=7000m)
-Bettfräsmaschine (X=2000mm)
-3+2-Achsen-Fräsmaschine (X=500mm)

Um Rüstzeiten zu reduzieren gibt es einige Angriffspunkte, wie z.B. Nullpunktspannung.

Wir haben bis dato kein Nullpunktspannsystem.

Losgrößen : 80% ---> 1 Stück; 10% ---> 2-5 Stück; 10 %---> 5-10 Stück

Bauteile uns:

1. Kategorie ---> Schweißbaugruppen = kein Halbzeug, kein kubisches, zylindrisches, etc., Halbzeug

2. Kategorie ---> Brennteile, Laserteile, Wasserstrahlteile, ..

3. Kategorie ---> Halbzeuge wie Walzprofile, Hohlprofile, Stangenmaterial,...

4. Kategorie ----> Maschinenelemente zur Endbearbeitung oder Reparatur,...

.
.
.
.

, d.h. absolut breit gefächert und nahezu nicht wiederkehrende Frästeile.

Mir stellt sich nun die Frage, wenn ich den Maschinentisch z.B. 4 Stunden lang
für ein Bauteil belege das ich mit einem Schraubstock spannen muss, und dann für das nächste Teil
2 Stunden ohne Schraubstock arbeiten will und über den ganzen Tisch aufliegen und spannen soll,
dann muss ich doch die Grundplatte des Nullpunktspannsystems wieder abbauen, oder wie ist das ?
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Beitrag 30.11.2014, 11:42 Uhr
faenger
faenger
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Mitglied seit: 11.06.2014
Beiträge: 628

QUOTE (13LD010 @ 30.11.2014, 10:41 Uhr) *
Hallo zusammen!

Ich hab generelle und grundlegende Fragen zur Nullpunktspannung.

Auf diesem Themengebiet mach ich nun evtl. die ersten Schritte,
bzw. möchte klären ob ein Nullpunktspannsystem der Weg zur Rüstenzeitenverkürzung bei uns in der spanenden Fertigung ist.

Kurz mal umrissen:

Wir fertigen Sondermaschinen, Fördertechnik, Lastaufnahmemittel, Betriebseinrichtungen, Vorrichtungen ………………
Wir sind kein Lohnfertiger auf dem Gebiet spanender Fertigung.

Unsere spanende Fertigung besteht aus:

-Fahrständerfräsmmaschine (X=7000m)
-Bettfräsmaschine (X=2000mm)
-3+2-Achsen-Fräsmaschine (X=500mm)

Um Rüstzeiten zu reduzieren gibt es einige Angriffspunkte, wie z.B. Nullpunktspannung.

Wir haben bis dato kein Nullpunktspannsystem.

Losgrößen : 80% ---> 1 Stück; 10% ---> 2-5 Stück; 10 %---> 5-10 Stück

Bauteile uns:

1. Kategorie ---> Schweißbaugruppen = kein Halbzeug, kein kubisches, zylindrisches, etc., Halbzeug

2. Kategorie ---> Brennteile, Laserteile, Wasserstrahlteile, ..

3. Kategorie ---> Halbzeuge wie Walzprofile, Hohlprofile, Stangenmaterial,...

4. Kategorie ----> Maschinenelemente zur Endbearbeitung oder Reparatur,...

.
.
.
.

, d.h. absolut breit gefächert und nahezu nicht wiederkehrende Frästeile.

Mir stellt sich nun die Frage, wenn ich den Maschinentisch z.B. 4 Stunden lang
für ein Bauteil belege das ich mit einem Schraubstock spannen muss, und dann für das nächste Teil
2 Stunden ohne Schraubstock arbeiten will und über den ganzen Tisch aufliegen und spannen soll,
dann muss ich doch die Grundplatte des Nullpunktspannsystems wieder abbauen, oder wie ist das ?


Hi!

Genauso wäre es! Oder aber du hast soviel nullpunktspanner oder ein flexibles nullpunktspannsystem um auch große lange Teile per direkter Spannung zu nutzen.

Grundsätzlich kann man sagen das ein nullpunktspannsystem schon ne feine Sache ist. Mittlerweile sind die Systeme ja auch extrem flexible ( platte mit einem Spanntopf, mit vieren , türme usw.) und in verschiedenstes spannausführungen ( manuell, hydraulisch, pneumatisch) erhältlich. Ihr solltet allerdings auch klären ob ihr es als reines spannsystem, also Schraubstock runter vom nullpunktspanner und Platte per direktspannung drauf oder ob ihr zum Beispiel auch laufzeitparallel rüsten wollt mit Hilfe einer messmaschine!

Ich für meinen Teil bin Fan von den manuellen Spanntöpfen. Dort kann man zur Not auch sonderspannmittel für die eigenen Bedürfnisse selbst fertigen und muss dann nur noch nen Spanntopf kaufen.

Des weiteren, wenn ihr eigenfertigung und Konstruktion habt kann man auch prima für die direktspannung die Bohrungen schon in der Konstruktion berücksichtigen, als Standard. Zum Beispiel plattenmasse a x b , dann sollen 2 Bohrungen zur direktspannung im Stichmaß 200mm angebracht werden. Oder wenn ihr nen cam System habt welches auch tastzyklen kann und euere Maschinen 3D Taster haben könntet ihr das antasten vom cam erledigen lassen. Diese beiden Varianten betreibt nen bekannter von mir.

Gruß
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Beitrag 30.11.2014, 11:42 Uhr
gekufi
gekufi
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Beiträge: 2.393

Hallo

QUOTE
Mir stellt sich nun die Frage, wenn ich den Maschinentisch z.B. 4 Stunden lang
für ein Bauteil belege das ich mit einem Schraubstock spannen muss, und dann für das nächste Teil
2 Stunden ohne Schraubstock arbeiten will und über den ganzen Tisch aufliegen und spannen soll,
dann muss ich doch die Grundplatte des Nullpunktspannsystems wieder abbauen, oder wie ist das ?

Nein, die Grundplatte des Nullpunktspannsystems bleibt möglichst immer auf dem Maschinentisch, eventuell kann man die Spanntöpfe sogar in den Tisch zumindest teilweise einlassen/versenken.
Der oder die Schraubstöcke kommen dann auf eine eigene Palette, die wie jede andere auch gewechselt werden kann. Der Vorteil ist dabei dann, dass die Schraubstöcke nach dem Einwechseln ihrer Palette automatisch wieder passend ausgerichtet sind. Und man spart sich damit das ganze Gewerke mit dem Spannen der Schraubstöcke, da dies bis auf einzelne Ausnahmen quasi nur einmal gemacht werden muss. Und zwar, wenn die Schraubstöcke auf der Palette befestigt werden.

Teilweise kann man auch Werkstücke noch in den Schraubstöcken lassen, um einen Bearbeitung für eine andere zu unterbrechen. Nach dem Wiedereinwechseln passt dann der Nullpunkt auch wieder, man wird teilweise also auch flexibler bei Arbeiten, die man schnell dazwischen schieben muss/soll.

Auf weiteren Paletten kann man dann z.B. Spannvorrichtungen befestigen oder die Paletten mal mit T-Nuten und mal mit Gewinderaster ausstatten. So wird man auch in diesem Bereich flexibler. Die Spannvorrichtungen behalten dann auch immer ihren Nullpunkt bei, wenn man die entsprechende Palette abnimmt und wieder aufsetzt. Genau dies ist ja der Sinn der Nullpunktspannsysteme, dass die grundsätzliche Rüstzeit entweder zu einem Großteil entfällt oder zumindest außerhalb der Maschine parallel zur Hauptzeit erfolgen kann. Dann hat man nur noch das Anfahren oder kann direkt nach dem aufrufen des passenden Nullpunktes loslegen.

Nachtrag: Evtl. kann man größere Bauteile auch direkt mit den Spannzapfen und/oder der Aufnahmemöglichkeit der Nullpunktsysteme wie die Paletten ausrüsten, um diese Werkstücke dann ohne Palette direkt spannen zu können. Das Werkstück wird hierbei quasi zu seiner eigenen Wechselpalette.
Auch die oben erwähnten Schraubstücke kann man so ausrüsten, dann benötigen diese auch keine eigene Palette, sondern werden direkt in den Spannsystemen aufgenommen. Teilweise haben die Hersteller da auch schon ihre Schraubstöcke dafür vorbereitet, wenn diese Hersteller auch Nullpunktspannsysteme anbieten.

Gruß Gerd

Der Beitrag wurde von gekufi bearbeitet: 30.11.2014, 11:47 Uhr


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Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire
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Beitrag 30.11.2014, 14:14 Uhr
Chwvu
Chwvu
Level 3 = Community-Techniker
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Beiträge: 168

Hi zusammen,

Mein Lieblingsthema.........!

Grundsätzlich kannst Du jede Menge Zeit rausholen, gar keine Frage, ich bin ein grosser Fan und Nutzer eines Nullpunktspannsystems.
Bei uns sind bis zu 5 Folgeaufträge fertig gespannt auf einer Palette, keine Serienfertigung, alles Einzelteile!
Es ist aber auch möglich, viel Geld ohne Nutzen loszuwerden, wenn man nähmlich das Drumherum nicht richtig beachtet.

Ich höre heute leider immer wieder den Spruch, ja das ist halt in der Serienfertigung so.......ja schon, aber in der Einzelfertigung braucht man die besten Serienfertigungsbedingungen, d.h. Das weitaus flexiblere Spannsystem, ein besseren Werkzeugstamm, die richtigen Progammierer.
Wenn ich eine grossserie programmiere, habe ich wesentlich mehr Zeit, die letzten Sekunden rauszuholen, der Einzelfertiger nicht.

Ich werfe einfach mal einige Punkte in den Raum, die meiner Meinung nach grossen Einfluss auf die Effizienz eines NPS haben.
-nehmt die Anwender mit ins Boot eines Konzeptes! Die Köpfe müssen frei sein, vergesst es sonst!
- analysiere genau, welche Bauteilart wie oft gespannt wird
-gibt es eib CAD CAM? (Ich baue inzwischen alles komplett im CAD auf, mit Selbst entwickeltem Baukastensystem, das spart Zeit und Überraschungen...)
-wie arbeiten die Maschinenbediener? Haben sie bis zum Ende das Poti in der Hand?
-gibt es Operationen, die auch mal ne halbe Stunde allein laufen?
-gibt es in der Art wiederkehrende Teile?
-Werkzeugwechsler vorhanden?
-standardisierte Werkzeuge?
-gibt es Langläufer, die man in die Mittagspause, programmierzeit, Mannlose Nacht schieben könnte?
-der Begriff Prozesssicherheit muss allen klar sein.
-wie werden Nullpunkte gehandhabt?
Beispiel: wenn ein Problem auftaucht, das sagen wir länger als eine halbe Stunde dauert, kommt die Paltte sofort runter, nächte drauf, Maschine läuft, Problem kann in Ruhe gelöst werden.
Deshalb gibt es Nullpunktlisten, die ein neues Antasten überflüssig machen...gerade bei geschweissten Teilen hilfreich.
In so Fällen kommen bei uns die Pausenclowns auf die Maschine, der kleine Anteil an Serienteilen 5-10stck.
-auch die AV ist da wichtig, immer ein wenig Pausenfutter im Petto zu haben, um einfach die Spindel am laufen zu halten, da kann man programmieren, Probleme lösen, Kaffee trinken.

-gibt es die Möglichkeit ein Baukastensystem aufzubauen?
Wir haben paletten in verschiedenen Grössen mit dem Selben Lochmuster, das kann man vorrichtungen etc. Modular aufbauen, NUR das passende wird man schwer zum kaufen finden, deshalb bin ich für selbst bauen, und zwar entwickelt von den Anwendern!

Und jannz wichtig: DOKUMENTATION!!!
Auch wenn die Teile vielleicht nie weider kommen! Das ist eine Wissensdatenbank für die Anwender.

Wenn möglich, Firmen anschauen, die so arbeiten, das bieten zum Teil die NPS hersteller an.

Ein weites Feld, das beachtet werden muss, eine schöne Aufgabe....es sind viele gefordert....

Viel Erfolg!

Christoph

Der Beitrag wurde von Chwvu bearbeitet: 30.11.2014, 14:20 Uhr
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Beitrag 30.11.2014, 15:00 Uhr
Big-Ben-1
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Hallo zusammen,

wir erhalten in kürze eine Automatisierung. Das heißt ein Roboter der die Maschinen von einem Regal aus bestückt. Da läuft ohne diese Sachen wie Nullpunktplatte, Werkzeugorganisation, Dokumentation, Mehrfachspannung mit Simulation, Messtaster aus Cam ... aber auch gar nichts.

Die Nullpunktplatte ist da nur ein Zahn vom Zahnrad.
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Beitrag 01.12.2014, 08:42 Uhr
EROWA_Official
EROWA_Official
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Hallo Zusammen,
Hallo 13LD010

Zuerst einmal WOW, so viele Beiträge innert kürzester Zeit mit breit gefächerten Informationen (und das an einem Sonntag wink.gif )
Man sieht, das ist ein brisantes Thema smile.gif


Generell gesehen würde ich mir mal eine Liste mit Anforderungen an ein NPS verfassen:
Was ist MUSS, was ist DARF und was braucht ihr NICHT.
Mittlerweile gibt es Spannsysteme wie Sand am Meer. Die Auswahl ist also gross, wie auch die Unterschiede unter den Systemen selber.

Auch für die Einzelteilefertigung ist ein NPS von Vorteil. Gerade wenn du viel Zeit mit dem Aufspannen IN der Maschine vergeudest. Das kannst du dann alles NEBEN der Maschine vorbereiten. Schraubstöcke kannst du mit einer Palette versehen, so sind diese ruck-zuck auf dem Tisch.

Lass dir Zeit beim Evaluieren des NPS und lass dir von jedem Anbieter die Vor- und Nachteile erklären.


Für deine Anwendung würde ich folgendes empfehlen:

- Versenkbare Spanntöpfe
- Hohe Einzugs- sowie Haltekraft (wegen den hohen Gewichten bei den Schweisskonstruktionen)
- Teile mithilfe von Paletten UND direkt spannbar (d.h. Spannzapfenmontage direkt am Werkstück)
- Spanntöpfe einzeln ansteuerbar


by the way: unser EROWA MTS könnte was für dich sein Hier für den Online-Prospekt klicken

Gruss Michael


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Beitrag 01.12.2014, 09:44 Uhr
V4Aman
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Also ich als Nutzer eines NP-Spannsystems bin bei dieser Tischgröße skeptisch.
Da setzt man halt nicht einfach mal schnell eine zusätzliche Spannpratze. Kann mich aber auch irren.
Wer von euch Antwortern hat schon eine Maschine mit 7m langen Tisch?


--------------------
Gruß V4Aman


__________________________________________________________________________

Alle sagten: "Das geht nicht." Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat's einfach gemacht.
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Beitrag 01.12.2014, 10:55 Uhr
EROWA_Official
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QUOTE (V4Aman @ 01.12.2014, 09:44 Uhr) *
Wer von euch Antwortern hat schon eine Maschine mit 7m langen Tisch?


Geht nicht? Gibt's nicht smile.gif smile.gif smile.gif
Siehe Bild (10'000mm Tisch)

Der Beitrag wurde von EROWA_Official bearbeitet: 01.12.2014, 11:02 Uhr
Angehängte Datei(en)
Angehängte Datei  Bild1.jpg ( 40.33KB ) Anzahl der Downloads: 301
 


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Beitrag 01.12.2014, 13:14 Uhr
gekufi
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Beiträge: 2.393

Hallo

Noch schlimmer, je größer der Tisch wird, umso besser lassen sich je nach Betätigungsumfeld und Teilespektrum Mehrfachspannungen von mittelgroßen Teilen mit NPS bewältigen oder man kann die Spannflächen schneller neu umrüsten. Zum Beispiel ein großes Bauteil (direkt mit dem NPS gespannt) runter, mehrere Schraubstöcke mit NPS drauf und eine lange dünne Leiste kann gut gespannt werden. Diese wird bearbeitet, anschließend kann man das große Bauteil wieder aufsetzen und mit dem gleichen alten Nullpunkt weiterarbeiten, ohne neu anzufahren oder gar ausrichten zu müssen.
Man kann auch den Tisch schnell mit verschiedenen Spannmöglichkeiten komplett neu belegen, zum Beispiel auf der linken Seite ein Rastertisch, in der Mitte ein hohes Bauteil direkt gespannt und auf der rechten Seite hat man einen Schraubstock drauf, für einfache Zwischendurcharbeiten. Und der Schraubstock ist dann immer ausgerichtet, egal ob Links, Mittig oder Rechts ins NPS gespannt. Nimmt man den Schraubstock als festen Anschlag, spart man sich unter Umständen sogar einen Teil oder gar das ganze Anfahren des Werkstückes. Durch das NPS gibt es ja ein festes Raster und damit für jede mögliche Position einen direkten und festen "Nullpunkt", auf dem der Schraubstock steht.
Dies bedeutet eine größere Flexibilität in der Maschinenbelegung, welche gerade bei Lohnfertigern immer mehr an Gewicht erlangt. Und das schnelle dazwischen schieben von eine kleinen Auftrag eines aber ansonsten sehr wichtigen Kunden kann damit schneller abgehandelt werden, wo man sonst den Kunden für diesen Auftrag eher abweisen oder vertrösten müsste.

Und wenn die Spannbuchsen wie von Michael (EROWA_Official) und mir weiter oben schon angesprochen in dem Tisch versenkt eingebracht werden, hat man überdies noch den normalen Tisch als Spannfläche zur Verfügung. Je mehr unterschiedliche Bauteile in den verschiedensten Größenbereichen und Spannmöglichkeiten man bearbeiten darf/muss (je nach Situation), umso eher kann sich ein NPS auch und gerade für große Maschinentische rechnen. Das man auch außerhalb der Maschine schon das Rüsten beginnen kann, wurde ja auch schon ein paar Mal aufgezählt. Die teuerste Maschine ist immer die, welche steht.

Aber auch hier gilt, immer vorher durchrechnen/kalkulieren, nicht immer sind NPS von Vorteil. Manchmal kann man durch diese nur wenig bis fast gar nichts einsparen, dann fährt man ohne besser. Es kommt halt wie so oft immer auf das komplette Umfeld an.

Gruß Gerd

Der Beitrag wurde von gekufi bearbeitet: 01.12.2014, 13:17 Uhr


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Voltaire
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Beitrag 10.02.2015, 12:53 Uhr
Spanstufe
Spanstufe
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Mitglied seit: 10.02.2015
Beiträge: 1

Hallo!

Ist das Thema och aktuell?
Wenn ja, folgende Infos dazu:
Eine Nullpunkt-Schnellverschlußplatte vom Maschinentisch zu demontieren ist auf keinenn Fall sinnvoll. Der Aufwand steht in keiner Relation! Beim erstmaligen Einrichten der Verschlußplatte wird diese hochgenau ausgerichtet und an zig Stellen mit dem Maschinentisch verschraubt. Diese Platte zu demontieren und genau an dieser Stele wieder draufschrauben damit die Nullpunkte der Spannelemente wieder übereinstimmen...!?!? Viel Spaß
Sehr große Bauteile, welche bisher direkt auf den Tish aufgespannt werden mussten, können weiterhin mit allen vrohandenen Spannmittel gespannt werden da als Aufspannfläche eine Rüstpalette (Lochrasterplatte, Nutenpalette, Stahlplatte...) genommen wird. Darauf kann nun laufzeiparallel gerüstet weden. Zum Rüsten der Maschine wird dann nur noch die Palette mit dem aufgespannten Werkstück in die Maschine auf das Nullpunktspannsystem aufgesetzt. Nach der Bearbeitung kann das Werkstück im gespannten Zustand mit der Wechselpalette z.B. auf die Messmaschine gesetzt werden. Die Bearbeitungsmaschine ist wähenddessen wieder frei für das nächste Werkstück/Spannmittel...
Ähnlich dem LEGO-Prinzip wird auf ein vorgegebenes Stichmaß adaptiert.
Ob sich der Einsatz eines Nullpunktspannsystems lohnt kann ganz leinfach überschlägig berechnet werden:

Rüstzeit/Schciht x Stundensatz der Maschine x Arbeitstage im Jahr

z.B.: 1h Rüstzeit/Schicht
2 Schicht-Betrieb
80€/Stundensatz der Maschine
250Arbeitstage/Jahr

1 x 2 x 80€x 250 = 40.000€/Rüstkosten/Jahr!!!

Wenn man nun den Vorteilder flexibleren Fertigung, kürzeren Lieferzeiten, höhere Verfügbarkeit,... beachtet ist die Rechnung noch deutlicher!

Für diese Summen gibt es schon einiges an Nullpunkt-Ausstattung...

Gruß und schönen Tag
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Beitrag 10.03.2015, 11:45 Uhr
Jochen1990
Jochen1990
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Hallo Zusammen,

auch ich befasse mich gerade in der Großmechanik meines Untermehmens mit dem Thema Nullpunktspannsysteme.
Bisher spannen wir noch mit herkömmlichen Spannpratzen und M24 Schrauben am T-Nuten Maschinentisch einer Droop und Rein FPV 2200.
Die Umrüstvorgänge und vor allem die Ausrichtung der Werkstücke benötigen sehr viel Zeit. Deshalb die Überlegung ein Nullpunktspannsystem einzuführen.

Auf der Maschine werden Gusskörper von 2000mm * 3700mm und einem Gewicht von bis zu 12 Tonnen schruppend bearbeitet. Die Frage ist nun ob ein Nullpunktspannsystem für die Ausmaße eines Guskörpers in Bezug auf Einzugskraft und Haltekraft überhaupt Sinn macht.

Eine Messung und Schraubenberechnung unserer jetzigen Spannmethode ergab eine Spannkraft von ca. 200kN pro Spannpratze.
Durch meine bisherigen Recherchen habe ich noch keine Beispiele mit ähnlich hohen Kräften für den Einsatz in der Großmechanik gefunden.

Hat vllt. jemand hier schon Erfahrungen mit dem System bei sehr großen Werkstücken? ich wäre über jede Antwort Dankbar.

Grüße Jochen
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Beitrag 10.03.2015, 16:19 Uhr
rotti78
rotti78
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Hallo Jochen.

Es gibts schon Hersteller für NPS in der Größe.
Ich bekomme eines von Vischer&Bolli. Das liegt schon im Regal und wartet darauf aufgebaut zu werden. Deswegen kann ich noch keine Erfahrungen verkünden.

Gruß
rotti78


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Beitrag 10.03.2015, 18:10 Uhr
Guest_Ladykiller_*
Themenstarter

Gast



ALso wir haben früher zum Teile unsere 0-Punktspannsysteme selbst hergestellt zwar aufwendig aber bei dem Teilespektrum was wir hatten mussten diese :
- schnell wechselbar sein
- und multifunktional.
Deshalb konstruierten wir unsere Tischplatte (egal ob für 3 Achsig oder 5 Achsig) selbst & zur not kamm ne 2te Platte obendrauf falls ein eher seltenes Spannsystem erfolgte, wir haben natürlich auch niederspannblöcke entworfen in denen wir Rohling von D15 bis 30 spannen konntn gleichzeitig diese auch für vierkant und 6 Kant Rohling in verschiedenen größen.
Für unsere 5 achs haben wir einen Spanner kreiert der minimum 8 Stangen auf einmal spannt mit niederzug usw., so mussten wir nicht nach einem teile druchlauf ständig den rohling neu einspannen im Futter.

Sozusagen haben wir nach mehreren Aufträgen uns Multifunktionale Spannsysteme entwickelt, und für uns hergestellt.
Der Kostenfaktor ist zwar bei der Herstellung höher als ein Fertigprodukt, aber dafür kann mann es so entwerfen wie es perfekt für einen zugeschnitten ist, 75% unserer Spannsysteme haben wir selbst gefertigt, alle anderen meist fertig zugekauft wie zb. Spanntürme.

Und egal ob es Serienfertigung war oder Einzelfertigung war, spätestens dann wenn alle den dreh raus haben, die Punkte fest sind läuft alles ratzfatz:
- zeitersparniss
- längere laufzeiten (aber kürzere pro teil)
usw.

Und gerade wenn du mal mehr als nur ein Teil drauf spannen kannst sparst du dir unnötige werkzeugwechselzeiten zusätzlich.

Das eignetlich nur dazu falls ihr nicht so das richtig passende finden solltet, hat man immer noch die Marke eigenbbau zur Verfügung, mal so an den Rand gestellt smile.gif
Auch wenn eure Teile viel Größer sind gibts da garantiert auch möglichkeiten, mein bsp. ist halt aus meiner Arbeit.

Der Beitrag wurde von Ladykiller bearbeitet: 10.03.2015, 18:14 Uhr
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Beitrag 11.03.2015, 08:28 Uhr
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Hallo Jochen1990

Gerade bei so grossen und schweren Stücken ist die Ausrichtung und Spannung gar nicht so einfach. Hier würde ein Nullpunktspannsystem enorm helfen. Damit deine beschriebene Einzugs- und Haltekraft garantiert wird, musst du sicher mit mehreren Spanntöpfen auf dem Maschinentisch arbeiten.

Das hat mehrere Vorteile:

- Einzugs- und Haltekraft wird verbessert
- Weniger Belastung pro Spanntopf beim Fräsen
- Modularität auf dem Maschinentisch (du kannst auch kleinere Arbeiten, welche nicht alle Spanntöpfe belegen, oder sogar Mehrfachaufspannungen ausführen)

Aus unserer Erfahrung in Sachen Nullpunktspannsystem mit solch grossen Werkstücken können wir einfach eine zusätzliche Grobzentriervorrichtung ans Herz legen. So läufst du nicht Gefahr, dass beim Be- und Entladen in das Spannsystem die Spannzapfen Schaden nehmen können.

Wir dürfen Anwender zu unserem Kundenkreis zählen, welche Maschinentische von 10 Metern Länge mit unserem MTS-Spannsystem ausgerüstet haben und anschliessend Gussteile darauf fertigen.
Falls Interesse besteht, haben wir hier unseren MTS-Spannsystem Katalog bereit: Link zum Katalog

Gruss Michael


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Beitrag 11.03.2015, 12:04 Uhr
Jochen1990
Jochen1990
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Hey zusammen,

zunächst einmal vielen Dank für die raschen Antworten von Euch dreien!

Das MTS NPSS der EROWA AG habe ich schon auf meiner Liste der Potentiellen Kandidaten. Die Grobzentrierung der Werkstücke erfolgt heute schon durch min. zwei Absteckbolzen und Absteckbuchsen im Maschinentisch, diese wäre somit schon vorhanden. Nun bin ich aber an einem Punkt an dem ich meinen Chef davon überzeugen muss, dass wir die notwendigen Spannkräfte durch ein NPSS aufbringen können, ohne in jedes Werkstück konstruktiv mehr als 6 Spannzapfen einplanen zu müssen^^

Eine Frage noch an rotti78:
Ich habe mir eine kleine Marktanalyse zu dem Thema erstellt und mich würde nun interessieren wie und weshalb du gerade auf Vischer und Bolli gekommen bist? Und wirst du dein NPSS in den Maschinentisch integrieren oder mit einer zusätzlichen Adapterplatte aufgesetzt arbeiten?

Grüsse
Jochen
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Beitrag 11.03.2015, 14:13 Uhr
EROWA_Official
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QUOTE (Jochen1990 @ 11.03.2015, 13:04 Uhr) *
...
Das MTS NPSS der EROWA AG habe ich schon auf meiner Liste der Potentiellen Kandidaten. Die Grobzentrierung der Werkstücke erfolgt heute schon durch min. zwei Absteckbolzen und Absteckbuchsen im Maschinentisch, diese wäre somit schon vorhanden. Nun bin ich aber an einem Punkt an dem ich meinen Chef davon überzeugen muss, dass wir die notwendigen Spannkräfte durch ein NPSS aufbringen können, ohne in jedes Werkstück konstruktiv mehr als 6 Spannzapfen einplanen zu müssen^^
...


Das freut mich umso mehr smile.gif
Du hast pro Spanntopf 12kN Spannkraft und >60kN HALTEkraft. Mit deinen 6 beschriebenen Spannzapfen ist mit 360kN Haltekraft (6*60) schon recht was möglich thumbs-up.gif

Was du generell gesehen auch machen kannst:
Du schraubst dein Werkstück von unten her auf eine (oder mehrere) Palette(n), welche 6 oder mehr Spannzapfen besitzen.
So kannst du Spann- und Haltekraft-technisch noch mehr herausholen. Auf den Paletten kannst du dann geradewegs die Vorzentrierung für's Be- und Entladen anbringen.

Mit der so gesparten Einrichtungszeit hast du deine Investitionskosten schnell "wieder drin".

Gruss Michael


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Beitrag 11.03.2015, 17:59 Uhr
rotti78
rotti78
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Hallo Jochen.

Ich habe mir das Vischer&Bolli nicht ausgesucht, sondern unser Fertigungsleiter. Ich bekomm es nur auf die Maschine. Es wird mit einer Adapterplatte aufgebaut.

Gruß
rotti78


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Beitrag 23.11.2015, 18:10 Uhr
Biameik
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Hallo zusammen..

Um das Thema nochmals aufzugfreifen.
Wir sind ebenfalls am überlegen ob wir unsere neue Maschine mit NPS ausstatten.
Jedoch stellt sich für mich die Frage, ob wir uns so viel Zeit einsparen, da wir im Sondermaschinenbau tätig sind und wir eigentlich
reine Einzelteilfertigung haben.
Bisher hab ich mit solchen Teilen in der klassischen 3-Punkt-Spannung mit Pendelauflagern gearbeitet und wo es eben mal instabil war einfach einen Spanner dazu setzen(Klotz dran schweißen, wenn nötig)

Daten zu der Maschine:
Fahrständer 2500 5-Achs
Z- Achse 950mm, Y-1000mm
Tischlänge: 2700mm gesamt mit Rundtisch integriert
Rundtisch: D=1000mm / Durchdrehmaß: 1400mm

Teile spektrum:
80% Schweißteile von Grundgestellen mit 4-Kantrohren und Platten dran, bis zu Konsolen mit massiven Platten.
20% Schraubstockarbeiten

Für mich stellt sich einfach folgende Frage:
Ich muss an das Teil irgendwann mal mit der Maschine die Gewinde für die Spannbolzen bringen, bzw wenn es nicht möglich ist,
muss ich Klötze ect. dazu schweißen und abrichten.
Da wir ein kleiner Betrieb sind und noch nicht mit CAD/CAM ausgestattet sind, muss ich als Bediener vorher wissen und überlegen wie ich das Teil aufspanne mit NPS.
Wo hab ich da die Rüstzeitersparniss?
Ich muss doch das Teil sowieso erstmal auf 3 Punkte spannen und abrichten, damit ich auch auf NPS umsteigen kann.
Da ja bekanntlicherweise bei Schweißteilen verzüge drin sind und ich das Teil ausmessen muss.
und wenn ich da schon bin, fräse ich doch das Teil gleich so, dass ich irgendwo eine Ausricht- und NP-Kante habe.

Bitte verbessert mich oder belehrt mich,
Ich bin für jede Anregung offen.

Gruß Meik
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Beitrag 26.11.2015, 11:36 Uhr
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Hallo Biameik

Ich gehe davon aus, dass du ziemlich viel Zeit beim Aufspannen und Aurichten deiner Schweisskonstruktionen auf dem Maschinentisch investierst, bis du dich dann ans Fräsen machen kannst.

Einer der grössen Vorteile bei Spannsystemen ist ja, dass du deine Werkstücke neben der Maschine vorbereiten (aufspannen, ausrichten, Nullpunkt bestimmen) kannst, während die Maschine bearbeitet. So kannst du Werkstücke sehr schnell in der Maschine ein- und auswechseln und wieder mit der Zerspanung loslegen.

Die Schweisskonstruktionen kannst du entweder auf Paletten spannen oder direkt mit Spannzapfen ausrüsten (je nachdem wie die Gründfläche der Schweisskonstruktion es zulässt)

Ich hoffe, ich konnte dir helfen

Gruss Michael


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