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Sehnentoleranz im CAM-System

Beitrag 15.04.2015, 22:08 Uhr
Seb_Ing
Seb_Ing
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Hallo,

ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich Rat suche. Es geht darum, dass ich im CAM-System (NX 9.0) meine Sehnentoleranz variieren und mir so vom PP unterschiedlich langen Code erzeugen lassen möchte. Da ich hierbei auf Probleme gestoßen bin (die ich gleich erläutere) würde ich zunächst einmal fragen, ob über die folgende Befehlsfolge die tatsächliche Einstellung der Sehnentoleranz vorgenommen werden kann oder ob ich hier etwas verwechselt habe.

Operation auswählen --> Unter Wegeinstellungen --> Methode bearbeiten --> Innentoleranz/Außentoleranz anpassen

Gehe ich richtig in der Annahme, dass die Innen- und Außentoleranz die Sehnentoleranz widerspiegeln? Die Frage mag absurd klingen, doch muss ich wegen meines Problems selbst die Grundlagen hinterfragen...

Soweit so gut, ich gehe jetzt mal davon aus, dass ich hiermit meine Sehnentoleranz einstellen konnte. Das habe ich auch gemacht und anschließend den Post-Prozess laufen lassen.
Jetzt zum Problem: Unabhängig davon, welche Toleranz ich eingegeben habe, wird vom PP stets der identische Code generiert. Eigentlich hatte ich erwartet (und gehofft), dass ich bei kleinerer Toleranz mehr NC-Code erhalten müsste und so ein größeres aber auch genaueres Programm hätte. Vielleicht hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte? Ich bin mir nicht sicher, ob dies am CAM-System oder am PP liegt. Habe bisher alles versucht, was mir in den Sinn gekommen ist. Über den Post-Builder habe ich keine Einstellung gefunden, die in irgendeine Weise die Genauigkeit des PP beeinflusst. Auch in NX habe ich bis auf die Innen/Außentoleranz keine weiteren Einstellungen gefunden.
Über Hilfe wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße,
Sebastian
   
Beitrag 16.04.2015, 06:04 Uhr
pkern
pkern
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Hallo Sebastian,

auf Deine Idee die Toleranz zu ändern kam ich bisher noch nicht.

Ich stelle die Toleranz immer ein via:

Operation --> Bearbeitungsparameter --> Aufmaß

Dort kannst Du ebenfalls die Tol. einstellen und das führt auch zu dem von Dir gewünschten Ergebnis.


Nun komme ich aber auch ins Grübeln.
Gehe ich nach Deiner Weise vor, ändert sich die Toleranz manchmal, manchmal aber auch nicht und ich weiß nicht warum.
Ich habe schon probiert ob sich verschiedene Operationen unterschiedlich verhalten, hat sich aber nicht bestätigt.
Vielleicht weiß das jemand mit höherem Dienstgrad...
Manchmal ist es halt auch nur ein BUG wink.gif

Gruß, Peter
   
Beitrag 30.04.2015, 14:08 Uhr
Chrisi
Chrisi
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Hallo!

Die Einstellungen in der Methode werden nur wirksam wenn im
Operation --> Bearbeitungsparameter --> Aufmaß
das Schlosssymbol geschlossen ist.
Werden die Toleranzen oder Abmaße in der Operation geändert geht
das Symbol auf geöffnet und Änderungen in der Methode werden dann nicht berücksichtigt.

Hoffe es verständlich rübergebracht zu haben, sonst einfach nachfragen.

Gruß


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Beitrag 04.05.2015, 12:12 Uhr
pkern
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Danke für die Erklärung.

Wenn man es weiß, wird auch die Logik erkennbar.
Dumm ist nur, dass man seit Jahren damit arbeitet,
ohne es zu wissen.

Gruß!
   
Beitrag 05.05.2015, 05:23 Uhr
Chrisi
Chrisi
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Noch ein Nachtrag:
Wenn man das Symbol anklickt gehr es wieder auf geschlossen und es werden wieder die
Übergeordeneten Einstellungen wirksam.
Das funktioniert bei allen so markierten Parametern (Feeds-Speeds, Werkzeugdefinition)

P.S.
Zitat pkern: "Manchmal ist es halt auch nur ein BUG wink.gif "
In NX gibt es nur sehr wenige Bugs, meistens ist es "Works as designed" wink.gif wink.gif

Der Beitrag wurde von Chrisi bearbeitet: 05.05.2015, 05:24 Uhr


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Beitrag 08.06.2015, 20:24 Uhr
Seb_Ing
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Hallo,

danke für die hilfreichen Beiträge. Ich habe die dargestellte Lösung mal ausprobiert und muss leider sagen, dass es bei mir so nicht klappt. Ich ändere die Werte für die Innen- und Außentoleranz und drücke danach auf das geöffnete Schloss, um es zu schließen. Das Schloss schließt auch, aber die Werte springen auf den voreingestellten Wert zurück (wohl der Wert, der durch die Schrupp- bzw. Schlichtoperation vorgegeben wird). Weiß jemand Rat?

VG,
Sebastian
   
Beitrag 09.06.2015, 06:15 Uhr
Lost-Form
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QUOTE (Seb_Ing @ 08.06.2015, 20:24 Uhr) *
Hallo,

danke für die hilfreichen Beiträge. Ich habe die dargestellte Lösung mal ausprobiert und muss leider sagen, dass es bei mir so nicht klappt. Ich ändere die Werte für die Innen- und Außentoleranz und drücke danach auf das geöffnete Schloss, um es zu schließen. Das Schloss schließt auch, aber die Werte springen auf den voreingestellten Wert zurück (wohl der Wert, der durch die Schrupp- bzw. Schlichtoperation vorgegeben wird). Weiß jemand Rat?

VG,
Sebastian


Wenn du das Schloß zu machst wird immer von der Methode geerbt.
Das Schloß muss offen bleiben wenn du die Toleranz änderst. Dann bleibt auch die eingestellte Toleranz in der Operation (Lokal) gespeichert.
   
Beitrag 04.12.2020, 06:15 Uhr
_Alexander_
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Ich kram das Thema mal wieder aus, hab eine ähnliche frage und will nicht unbedingt n neues Thema aufmachen.
Mein Bauteil hat eine Helix Kontur die ich fräsen muss.
Nun, wenn ich das im CAM (NX 12) alles erstelle, werden die Verfahrwege in Helixen ausgegeben, was auch gut so ist. Der PP (für iTNC 426) macht daraus aber ein riesen Programm mit tausenden mini linear Bewegungen, wie grob/fein das ganze wird, kann man ja mit der hier besprochenen Methode einstellen.
Meine frage nun, gibt es die Möglichkeit das ganze auch als Polarkoordinaten Programm ausgeben zu lassen?
Soweit ich weiß wird diese Methode auch verwendet wenn ich über das CAM Gewinde programmiere.
Am ende geht's mir drum, wie ich die Oberfläche, bzw Verfahrwege smoother bekomme außer die Toleranzen auf 0.000X zu setzen und ein Programm mit zehntausenden Sätzen raus zu bekommen.

Ich bedanke mich
   
Beitrag 04.12.2020, 07:18 Uhr
Chrisi
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Servus _Alexander_!

Ich gehe mal davon aus, dass unter Machine Control die Motion Output Type nicht auf Linear eingestellt ist.
Soviel ich weiss, muss der Postprzessor die Ausgabe von helicalen Bewegungen unterstützen. Wenn nicht, wird alles in lineare Bewegungen gewandelt.
Mit der iTNC 426 kenn ich mich nicht wirklich aus, aber gibt es da nicht den Befehl M132?

Zitat aus einem Heidenhain Handbuch: https://content.heidenhain.de/doku/tnc_guide/pdf_files/TNC400/280462-xx/bhb/311_062-12.pdf
QUOTE
Verhalten mit M132
Die TNC verringert bei Änderungen der Verfahrgeschwindigkeit den
Ruck. Beliebige Konturübergänge werden dadurch geglättet, die
Werkstück-Oberfläche wird regelmäßiger. Hinter M132 können Sie
einen Faktor eingeben (max. 99), mit dem die TNC die Glättung
vergrößert. Je größer der eingegebene Faktor ist, desto besser wird
die Glättung, desto größer wird jedoch auch die Konturabweichung.
Empfehlung: P gleich 10 eingeben.


Hab da auch einen ähnlichen Beitrag im Forum entdeckt, vielleicht hilft dir der weiter:
Solidcam 3D iTNC426 --> 3D ruckelt

Der Beitrag wurde von Chrisi bearbeitet: 04.12.2020, 07:30 Uhr


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Beitrag 04.12.2020, 10:57 Uhr
_Alexander_
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QUOTE (Chrisi @ 04.12.2020, 06:18 Uhr) *
Servus _Alexander_!

Ich gehe mal davon aus, dass unter Machine Control die Motion Output Type nicht auf Linear eingestellt ist.
Soviel ich weiss, muss der Postprzessor die Ausgabe von helicalen Bewegungen unterstützen. Wenn nicht, wird alles in lineare Bewegungen gewandelt.
Mit der iTNC 426 kenn ich mich nicht wirklich aus, aber gibt es da nicht den Befehl M132?

Zitat aus einem Heidenhain Handbuch: https://content.heidenhain.de/doku/tnc_guide/pdf_files/TNC400/280462-xx/bhb/311_062-12.pdf


Hab da auch einen ähnlichen Beitrag im Forum entdeckt, vielleicht hilft dir der weiter:
Solidcam 3D iTNC426 --> 3D ruckelt


Vielen dank für die ausführliche Antwort.
Bei Maschine Control hab ich schon alle Einstellungen durch probiert. Ich habe noch 2 weitere Maschinen mit iTnc 530 hier stehen, die machen das selbe. Wie gesagt, mM nach ist der PP das Problem, bzw die Anweisung vom CAM zum PP alles in kleinen linear steps zu schreiben.
Dachte es gibt evntl irgendwo eine Option das zu ändern.
   
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