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Digital Industries, Motion Control, Machine Tool Systems

Werkzeuglänge in Siemens 840D Shopmill

Beitrag 20.02.2017, 10:00 Uhr
Kong23
Kong23
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Hallo Zusammen,


bei unserer Bett Fräsmaschine mit Siemens 840 D Shopmill 6.01.03 tritt mal wieder ein merkwürdiges Problem auf.

Wir haben uns ein Werkzeugvoreinstellgerät gekauft. Hieruaf haben wir alle Werkzeuge vermessen und in die Steuerung eingegeben.
Jetzt haben wiir das Problem das die Maschine die Werkzeuglängen nicht richtig annimmt. Sprich wenn wir mit dem 3D-Taster 0 setzen und z.B. ein 20 mm längeres Werkzeug einsetzen sagt die Maschine das mit diesem Werkzeug der Nullpunkt 40 mm höher liegt.
Also die Maschine verrechnet die 20 mm größere Werkzeuglänge ins plus anstatt ins minus.

Hat jemand eine Idee woran es liegen könnte oder was wir falsch machen ?
   
Beitrag 20.02.2017, 12:04 Uhr
Andy742000
Andy742000
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QUOTE (Kong23 @ 20.02.2017, 10:00 Uhr) *
Hallo Zusammen,


bei unserer Bett Fräsmaschine mit Siemens 840 D Shopmill 6.01.03 tritt mal wieder ein merkwürdiges Problem auf.

Wir haben uns ein Werkzeugvoreinstellgerät gekauft. Hieruaf haben wir alle Werkzeuge vermessen und in die Steuerung eingegeben.
Jetzt haben wiir das Problem das die Maschine die Werkzeuglängen nicht richtig annimmt. Sprich wenn wir mit dem 3D-Taster 0 setzen und z.B. ein 20 mm längeres Werkzeug einsetzen sagt die Maschine das mit diesem Werkzeug der Nullpunkt 40 mm höher liegt.
Also die Maschine verrechnet die 20 mm größere Werkzeuglänge ins plus anstatt ins minus.

Hat jemand eine Idee woran es liegen könnte oder was wir falsch machen ?

Hi

Ist das ein schaltender Taster oder einer mit Anzeige, wann und wie wurde dieser Kalibriert.
Wenn dir eine Kante oder Ecke / Fläche auf dem Tisch bekannt ist, kannst du über diesen Punkt unter Angabe des NP auch ein Werkzeug in der Maschine vermessen, ja das geht, und passt auch.
Stimmt am Voreinstellgerät die Kalibrierung. Bei SK Spindeln können Unterschiede zwischen Voreinstellung Kalibriermarkierung, und dem realen Wert für die Maschine auftreten, dass ist dann Abhängig wie der Hersteller der Maschine das vorgegeben hat.

Aber 40 mm scheint mir etwas viel. Hier liegt wohl ein Ablauffehler in der Bedienung vor.

Beschreibe mal bitte den genauen Ablauf des Vorgangs, der zu diesem Fehler führt.


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MfG
Andy

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und nun nicht weiter gekommen als bis zur Sinumerik ;-)

PS : Ich hasse R- Parameter ! Aus Rxxx wird unter Beachtung der Mond-Parabel und der "ERDschen" Glockenkurve nach der Division mit PI/8 + Werkhallenhöhe ein neuer sinnvoller Parameter Rxxx

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Beitrag 20.02.2017, 13:06 Uhr
Kong23
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Hi,

das ist ein normaler 3D-Taster von Haimer analog mit Anzeige.
Am Taster liegt es nicht.
Es liegt an der Verrechnung der Maschine .

Diese positioniert falsch aufgrund der falschen Verrechnung der Werkzeuglängen.
Die Maschine fährt ein längeres Werkzeug so alsob es kürzer wäre.

Ist etwas schwierig zu erklären.

Nehmen wir mal an das der 3-D Taster eine Länge von 100 mm hat.
Damit also 0 gesetzt in Z.
Vermessenen Bohrer Ø 17,5 mm eingewchselt mit Werkzeuglänge 120 mm.
Wenn ich jetzt auf Werkstückoberfläche Z=0 fahre zeigt mir die Steuerung einen Z-Wert von +40 mm an.
   
Beitrag 20.02.2017, 14:31 Uhr
Andy742000
Andy742000
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Hi

Oh Oh,
Nein auch hier können schon Fehler auftreten, wenn es um das Ablängen des manuellen Tasters geht.
Wenn wir mal davon ausgehen, dass Ihr die Originale Tasterspitze ( also keine Verlängerte ) verwendet, ist die Länge des Tasters
WZ-Länge ( " Taster" ) = "WZ- Aufnahme- Länge" + "Ausspannlänge des Tasters mit Spitze" - "Radius der Meßkugel"

Bei der Verwendung einer verlängerten Tastspitze mit dicker Kugel.
WZ-Länge ( " Taster" ) = "WZ- Aufnahme- Länge" + "Ausspannlänge des Tasters mit Spitze" - "Radius der Meßkugel der Origianlspitze"
( Nur für die Seitliche Antastung hat die Spitze einen größere Kugel, damit man mit dem Zeiger der Uhr auf NULL gehen kann, der Einfederweg in der Z - Antastung bleibt der gleich, wie bei der Verwendung der originalen kleineren Spitze )

Also zum Ablauf:
Wenn die Tasterlängenwerte dem entsprechen, was ich s.o. aufgezeigt habe, wie folgt vorgehen
Ein beliebiges Objekt auf den Tisch Scharuben ( Spanneisen, oder Pratze oder was gerade rumliegt )
Taster in die Maschine einwechseln,
In Z die Oberfläches dieses Objektes antasten, bis der Zeigerwert 0 auf dem Taster anzeigt.
Nullpunkt zB in G54 in Z Setzen
Taster freifahren
Werkzeug einwechseln
Werkzeug mit einem Stück Papier zwischen Schneide und Objekt und dem selben NP auf diesem Aufsetzen lassen
Über die SK Messen, Werkzeug Messen, und der Angabe von G54 ( also dem selben NP wie beim Tasterabgleich ) und der Angabe Z0 das Werkzeug abnullen.
Die Werte werden automatisch in das WZ Offset übernommen.

Tritt nun immer noch eine Abweichung zwischen Voreinstellgerät und dem maschinenvermessenen Werten auftritt, liegt es an der Kalibrierung des Voreinstellgerätes...Wir reden jetzt erstmal nicht von einer Abweichung von +- 0,2 mm !
Je nach verwendetem Papier, bis das sich das Werkzeug nicht mehr entgegen der Schnittrichtung drehen lässt, wenn man dieses auf dem vermessenen Objekt aufsetzt, muss man bis zu 0,12 mm von dem OFFSET Wert abziehen. Das Werkzeug wird zum Schutz der Schneide mit dieser Zwischenlage immer etwas zu lang vermessen.

So gehts , so kann es gemacht werden, und so stimmt es. Vorausgesetzt die Werkzeuge wurden nicht zuvor gegen ein NULL Werkzeug abgeglichen, dann liegt der somit auch im fehlerhaften Abgleich des Tasters.


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MfG
Andy

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Beitrag 20.02.2017, 16:55 Uhr
inaktiv_17
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Schönen Montag Nachmittag,

Vollkommen richtig, was Andy geschrieben hat.
Aber du kannst auch noch eins machen. Wenn du die Gesamtlänge ( wie von Andy beschrieben ) ermittelt hast, sollte sich dieser Längenwert auch im Voreinstellgerät reproduzieren lassen. Gegenüber dem Längenwert in der Maschine wird nun der Taster im VEG um den Radius der Tasterkugel zu lang angezeigt. Wenn das nun auch stimmt, stimmen auch die Vermessungsergebnisse sowohl vom VEG als auch über die Methode Vermessen in der Maschine.
Hier heist es dann, dass zukünftig alle Werkzeuge nur mit dem VEG vermessen werden, oder dann entsprechend des Ablaufs wie Andy ihn beschrieben hat.

angenehmen Abend
R.HEIM
   
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