Hallo,
das kommt sehr stark auf den Anwendungsfall an.
Hartdrehen ist eine tolle Alternative die auf jeder
Drehmaschine eingesetzt werden kann, das mache ich sogar auf unserer kleinen Weiler.
Schon in der Ausbildung habe ich das sehr oft genutzt, da die Rundschleifmaschine in der Lehrwerkstatt ihre besten Tage schon längst gesehen hatte. Anfangs war der Ausbilder auch skeptisch (alte Schule, glühende Fäden in der Drehmaschine?!
), war dann aber auch überzeugt das viele Teile so einfacher herzustellen sind.
Schneidplatte gewechselt auf Keramik oder
CBN und los gehts.
Für kleine Stückzahlen oder stark unterschiedliche Konturen, m.M.n. das bessere Verfahren.
Bei großen Serien und besonders lange und schlanke Teile wird man nie so wirtschaftlich
drehen können wie Schleifen.
Kleines Beispiel aus meinem alten Arbeitsplatz:
Verschiedene, aber sehr ähnliche Walzen D zwischen 25 und 38 mm, Bearbeitungslänge beim
Schleifen 450 - 580 mm, die Hälfte davon jeweils mit Verzahnung Modul 0,8 oder Kreuzkordelprofil, welche auch geschliffen wurden, Randschichtgehärtet auf 64 HRC.
Zykluszeit (spitzenloses) Schleifen 20-30 sekunden, Durchmesser-Toleranz über die gesamt Länge +0,005. geforderter Ra. max 0.6, kein Grat in der Verzahnung, Stückzahl pro Jahr 500.000.
Schleifscheibe kostete ca. 2.500 €, hielt 10-12 Wochen, 18 Schichten pro Woche, Regelscheibe wurde 1 x im Jahr aufgebraucht.
Mit Hartdrehen wäre dies bei weitem nicht möglich, wurde aber z.B. für oben genannte Teile zum Ablängen nach dem Härten verwendet.
Jedes Verfahren hat sein Einsatzgebiet, und wird das andere nie ganz ersetzen können.
MfG