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Digital Industries, Motion Control, Machine Tool Systems

Helikal Radius in Bohrung

Beitrag 23.03.2017, 07:57 Uhr
Grexa
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Hallo.

Kann man auch einen Radius helikal in eine Bohrung fräsen oder geht das nur wenn man die Punkte am Radius ausrechnet?
Mit OFFN geht das denk ich mal nicht, das würde wohl ne Fase werden.


Mfg
   
Beitrag 23.03.2017, 08:10 Uhr
Andy742000
Andy742000
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Moin

jetzt nochmal langsam zum mitmeiseln..
Was willst du genau ?

Eine Bohrung helikal fräsen, oder was wird das hier nun mit dem Radius ?


--------------------
MfG
Andy

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4 BIT NC, Kugelschrittschaltwerk
Numerik 600 + Lochstreifen
und nun nicht weiter gekommen als bis zur Sinumerik ;-)

PS : Ich hasse R- Parameter ! Aus Rxxx wird unter Beachtung der Mond-Parabel und der "ERDschen" Glockenkurve nach der Division mit PI/8 + Werkhallenhöhe ein neuer sinnvoller Parameter Rxxx

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Beitrag 23.03.2017, 08:35 Uhr
Grexa
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QUOTE (Andy742000 @ 23.03.2017, 07:10 Uhr) *
Moin

jetzt nochmal langsam zum mitmeiseln..
Was willst du genau ?

Eine Bohrung helikal fräsen, oder was wird das hier nun mit dem Radius ?



ok ein Bsp.:
Fertigen wir mal eine Bohrung von 100mm im Durchmesser in ein Stahlblech von 10mm Stärke.

G0 X0 Y0
Z0
G1 G41 X50
G3 Ap=0 Rp=50 Z-10.5 TURN=3
G3 Ap=0 Rp=50
G0G40 X0 Y0

Nun haben wir die Bohrung mit scharfer Kante bei Z0 .
Ich KÖNNTE da jetzt auch mit dem selben Fräser noch eine Fase (hier im Bsp. 5x45°)machen:

G0 x0 y0
Z0
OFFN=-5
G1 g41 x50
G3 ap=0 rp= 50 z-5 turn=50 OFFN=0
G3 ap=0 rp= 50
G0 g40 x0 y0

Ich will da aber einen Radius machen, mit dem selben Fräser, wie ich die Bohrung gemacht habe.
Kann man das auch so helix fräsen wie ich die Fase fräsen könnte?

Denk man kann jetzt was damit anfangen:)

Mfg
   
Beitrag 23.03.2017, 08:57 Uhr
Andy742000
Andy742000
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Hi

Jetzt hats gedämmert, du willst anstatt einer Fase eine Kantenverrundung einbringen !

Hier hilft dir der SIN und COS.
Aus:
FOR I = 0 TO 359 STEP 0,02
X= SIN(I) * RADIUS
Y=COS(I) * RADIUS
PLOT(X,Y)
NEXT
Wird ein Kreis.
Also brauchst du nur die Winkel anpassen, Start- und Endwinkel sowie mit dem gewünschten Radius multiplizieren.
So entsteht ein Kreissegment beliebiger Größe und Lage.
Also wird aus X der Durchmesser der aktuellen Kreisbahn, und aus Y die Versatzhöhe in Z.

Der Beitrag wurde von Andy742000 bearbeitet: 23.03.2017, 09:00 Uhr


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MfG
Andy

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Beitrag 23.03.2017, 10:04 Uhr
Grexa
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QUOTE (Andy742000 @ 23.03.2017, 07:57 Uhr) *
Hi

Jetzt hats gedämmert, du willst anstatt einer Fase eine Kantenverrundung einbringen !

Hier hilft dir der SIN und COS.
Aus:
FOR I = 0 TO 359 STEP 0,02
X= SIN(I) * RADIUS
Y=COS(I) * RADIUS
PLOT(X,Y)
NEXT
Wird ein Kreis.
Also brauchst du nur die Winkel anpassen, Start- und Endwinkel sowie mit dem gewünschten Radius multiplizieren.
So entsteht ein Kreissegment beliebiger Größe und Lage.
Also wird aus X der Durchmesser der aktuellen Kreisbahn, und aus Y die Versatzhöhe in Z.


Danke schon mal für deine schnelle Antwort:)

Kannst du mir noch kurz erklären was das macht: FOR I = 0 TO 359 STEP 0,02
bzw. das: PLOT(X,Y)

bzw. hab ich grad ne andere Idee/Frage:
Gibt es noch einen anderen Weg ausser OFFN damit ich eine "Spirale" fräsen kann? Also wenn ich mit G41 X50 anfahre, einen Kreis programmiere, die Maschine dann aber bei X49 den Kreisendpunkt hat?

mfg
   
Beitrag 23.03.2017, 10:37 Uhr
Andy742000
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Hi

Ach ja, die Mathematik wink.gif

So wir betrachten jetzt einen Schnitt durch die Bohrung mit der Kantenverrundung zur Planfläche.
Der Mittelpunkt dieses Übergangsradius liegt also bei
Xr = Radius_Bohrung + Radius_Übergangsradius
Xr = 50 + 5
Zr = Oberfläche_Z - Radius_Übergangsradius
Zr = 0 - 5

Der Radius beginnt bei 90 Grad und endet bei 180 Grad = 1/4 Kreis. Der Kreis baut sich aus Richtung X+ entgegen der Uhrzeigerrichtung auf.

Da SIN und COS ohne Multiplikatoren nur Werte zwischen -1 und 1 ergeben, aber R5 gefordert ist muss das Ergebnis von SIN und COS mit 5 multipliziert werden.

Da die FOR Schleife bei SInumerik aber keinen STEP kennt, sondern in EINER-Schritten zählt entsteht hier eine Winkelauflösung von nur 1 Grad.

G17
G111 X= Mittelpunkt_X Y= Mittelpunkt_Y
G0 AP= 0 RP=0
FOR I = 90 TO 180
RA = 50 + 5 - (SIN(I) * 5)
ZZ= 0 - 5 + (COS(I) * 5)
G0 Z = ZZ
G1 G41 RP= RA AP= 0
G3 RP= RA AP= 0
G0 G40 AP=0 RP=0
ENDFOR
G0 Z50

Für eine höhere Auflösung musst du dir paar mathematische Zwischenschritte einfallen lassen wink.gif
Alternativ gibt es auch solche Fräser ; )

Die hier verwendeten Variablen dienen nur der Darstellung, müssen ggf im Programm definiert werden, oder durch andere ersetzt werden.

Der Beitrag wurde von Andy742000 bearbeitet: 23.03.2017, 10:38 Uhr


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MfG
Andy

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Beitrag 24.03.2017, 09:37 Uhr
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QUOTE (Andy742000 @ 23.03.2017, 09:37 Uhr) *
Hi

Ach ja, die Mathematik wink.gif

So wir betrachten jetzt einen Schnitt durch die Bohrung mit der Kantenverrundung zur Planfläche.
Der Mittelpunkt dieses Übergangsradius liegt also bei
Xr = Radius_Bohrung + Radius_Übergangsradius
Xr = 50 + 5
Zr = Oberfläche_Z - Radius_Übergangsradius
Zr = 0 - 5

Der Radius beginnt bei 90 Grad und endet bei 180 Grad = 1/4 Kreis. Der Kreis baut sich aus Richtung X+ entgegen der Uhrzeigerrichtung auf.

Da SIN und COS ohne Multiplikatoren nur Werte zwischen -1 und 1 ergeben, aber R5 gefordert ist muss das Ergebnis von SIN und COS mit 5 multipliziert werden.

Da die FOR Schleife bei SInumerik aber keinen STEP kennt, sondern in EINER-Schritten zählt entsteht hier eine Winkelauflösung von nur 1 Grad.

G17
G111 X= Mittelpunkt_X Y= Mittelpunkt_Y
G0 AP= 0 RP=0
FOR I = 90 TO 180
RA = 50 + 5 - (SIN(I) * 5)
ZZ= 0 - 5 + (COS(I) * 5)
G0 Z = ZZ
G1 G41 RP= RA AP= 0
G3 RP= RA AP= 0
G0 G40 AP=0 RP=0
ENDFOR
G0 Z50

Für eine höhere Auflösung musst du dir paar mathematische Zwischenschritte einfallen lassen wink.gif
Alternativ gibt es auch solche Fräser ; )

Die hier verwendeten Variablen dienen nur der Darstellung, müssen ggf im Programm definiert werden, oder durch andere ersetzt werden.


ok danke Andy. jetzt hab ichs geschnallt^^
jaja, die Mathematik ist nicht immer einfach:)

mfg
   
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