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Schmiederohlinge mögliche Abmessungen

Beitrag 29.08.2017, 21:31 Uhr
Praktikant19979
Praktikant19979
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 11.11.2016
Beiträge: 8

Hi!
Ich beschäftige mich im Moment mit den Materialeigenschaften verschiedener Metalle. Berufs - und Hobbymäßig. Es geht speziell um Schmiederohlinge.
Ich habe mehrere Videos gesehen z.b. von der Saarschmiede in denen gigantisch grße Schmiedewellen hergestellt werden.Mit bestimmt zwei Metern Durchmesser. Die Länge ist jetzt erstmal egal.
Jetzt habe ich aber gelesen das wenn ein Schmiederohling einen zu großen Durchmesser hat, er Innendrinn nicht schnell genug abkühlt und sich Seigerungen bilden.
Je schlechter die Wärmeleitfähigkeit ist, umso schlechter kühlt der Schmiederohling natürlich ab.
Bei Titan wurde mir gesagt wäre die maximale Dicke lediglich 20 cm.
Wie ist das bei Edelstahl oder normalem Stahl?
Auf der anderen Seiet gibt es einen Künstler namens Ray Charles.
Goggelt mal nach Ray Charles on Horse.
Diese Statue ist komplett aus Edelstahl und der Körper des Pferdes sehr massiv.
Da diese Statue gefräst und geschweißt wurde damit sich nichts verzieht, müsste man den Edelstahl aber Spannungsarmglühen und das geht soweit ich weiß nur bei den Kohlenstoff armen Güten wie z.b. 1.4404.
Wie kann es dann aber sein das die Beine das immense Gewicht halten.
ich kann mit den Streckgrenzen Werten nicht viel anfangen.
Wie muss ich mir das vorstellen?
Die Streckgrenze ist um die 22 Mpa pro quadrat.
Hab mal aus Interesse versucht heraus zu finden ob man so etwas wie die Pferdestatue auch aus Titan Grade 5 herstellen könnte.
Mal unabhängig von den Kosten.
Was mich auch verwirrt ist, das man in den Datenblättern der Kohlenstoffarmen Edelstähle trotzdem den Hinweis findet das man diese nicht Spannungsarmglühen sollte.
Vielleicht kann jemand meine Verwirrung auflösen.
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Beitrag 30.08.2017, 09:42 Uhr
DerLanz
DerLanz
Level 3 = Community-Techniker
***
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Mitglied seit: 20.05.2008
Beiträge: 236

Gegenfrage 1:
Kann man Kunstobjekte dieser Art mit Strukturbauteilen vergleichen die auf Festigkeit und Sicherheit berechnet wurden?

Gegenfrage 2:
Wo fängt deiner Meinung nach "Massivität" an?

Um mal bei Pferden und Kunst zu bleiben:
Schau dir mal das S-Printing Horse in Heidelberg an. Dieses Werk wiegt bei 13m Höhe 90 Tonnen und sieht von Weitem teils echt filigran aus.
Und bei der Größe, dem Standort und dass da Leute drunter herlaufen können bzw. auch die Straßenbahn in wenigen Metern Abstand verkehrt würde ich mir eher Gedanken machen.
Bei dem Werk Horse and Rider von Charles Ray sehe ich persönlich wenig was nicht auch aus niedrigfesten (Edel-) Stählen sein könnte.


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"Diese Ausrufezeichen, hast du die bemerkt? Fünf? Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

Terry Pratchett
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Beitrag 31.08.2017, 17:30 Uhr
Praktikant19979
Praktikant19979
Level 1 = Community-Lehrling
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 11.11.2016
Beiträge: 8

QUOTE (DerLanz @ 30.08.2017, 08:42 Uhr) *
Gegenfrage 1:
Kann man Kunstobjekte dieser Art mit Strukturbauteilen vergleichen die auf Festigkeit und Sicherheit berechnet wurden?

Gegenfrage 2:
Wo fängt deiner Meinung nach "Massivität" an?

Um mal bei Pferden und Kunst zu bleiben:
Schau dir mal das S-Printing Horse in Heidelberg an. Dieses Werk wiegt bei 13m Höhe 90 Tonnen und sieht von Weitem teils echt filigran aus.
Und bei der Größe, dem Standort und dass da Leute drunter herlaufen können bzw. auch die Straßenbahn in wenigen Metern Abstand verkehrt würde ich mir eher Gedanken machen.
Bei dem Werk Horse and Rider von Charles Ray sehe ich persönlich wenig was nicht auch aus niedrigfesten (Edel-) Stählen sein könnte.
Über deine zwei Fragen muss ich mal in Ruhe nachdenken.

Der Hinweis mit dem s printing Pferd ist ziemlich cool.
Wobei das ja schon eine gewaltige Größe hat. Du hast aber recht, das im Verhältnis zu Größe und Gewicht manche Teile recht filigran wirken.
Du hast gesagt du siehst bei dem Pferd von Ray Charles nur wenig was nicht aus niedrig legiertem Edelstahl sein könnte.
Welche Teile wären das den.
Kann man Edelstähle verschiedener Festigkeiten miteinander verschweißen?
Ich bin mir nach neuen Infos mittlerweile gar nicht mehr sicher ob Charles Ray seine Statuen aus Edelstahl nicht einfach nur gefräst, verschweißt und dann abgeschliffen und poliert hat.
Nix mit Spannungsarmglühen.
Zu Frage 1 von dir. Ich denke vergleichen kann man das nicht, da solche Kunstwerke im Inneren durch die extreme Materialdicke deutlich mehr Seigerungen haben und damit nicht durchgehend die gleichen Festigkeitswerte haben.
Sie müssen aber auch kein Gewicht tragen.
Sagen wir mal die lebensgroßen Statuen wären aus niedrig festekm Edelstahl. Dann glaube ich aber trotzdem das mansolch einer Statue (jetzt nur als Beispiel) durchaus eine "Rüstung" anziehen könnte die ruhig ihre 200 Kg oder mehr haben würde ohne das es das Material juckt.
Damit zu Frage zwei.
Massiv bedeutet für mich einfach Vollmaterial.
Wenn ich so eine Statue konstruieren würde, dann würde ich sie mit einer gewissen Wandstärke konstruieren und nicht komplett massiv machen und auch bei den einzelnen Zwischenschritten Spannungsarmglühen, damit möglichst wenig Restspannungen im Material bleiben.
Wobei so eine Statue die Vollmaterial ist, geschätzt wohl eine gute Tonne targen könnte ohne Schaden zu nehmen.
Ist jetzt nur Bauchgefühl.
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