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Stärke Bodenplatte neue Halle

Beitrag 08.01.2018, 19:07 Uhr
train80
train80
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Beiträge: 24

Hallo Zusammen

Ich mache mir Gedanken eine neue Halle für die Fräsbearbeitung zu errichten. Es sind erste Grobe Gedanken um eine Kostenrichtung zu bekommen.
Wir haben Bearbeitungszentren für die Aluminiumbearbeitung 3 und 5 Achsen (Formenbau). Die kleinen 3 Achser haben 1000x600mm Verfahrweg mit bis zu 30m Eilgang und Maschinengewichten bis 8 Tonnen bei 6 Sellfüßen.
Die großen Maschinen Fahrwege bis 2000x1150mm, 50m Eilgang und 20 Tonnen Maschinengewicht bei 16 Füßen.
Was in Zukunft kommt weiß man noch nicht, auf jeden Fall geht es Richtung 5-Achs und Automation im 1000x1000mm Bereich.

Es ist mir klar, dass mir hier niemand eine genaue Aussage machen kann, es geht mir nur um eine grobe Richtung, was haben denn eure Böden für Stärken?

Ich bekam auch eine bestehende Halle angeboten, mit "super" Boden... 20cm Beton auf 5cm Sauberkeitsschicht auf 70cm Schottertragschicht. Das kommt mir rein Gefühlsmässig für die dynamischen Lasten der Werkzeugmaschinen zu dürr vor.


Gruß
Udo
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Beitrag 08.01.2018, 19:16 Uhr
MikeE25
MikeE25
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Beiträge: 1.708

QUOTE (train80 @ 08.01.2018, 20:07 Uhr) *
Ich bekam auch eine bestehende Halle angeboten, mit "super" Boden... 20cm Beton auf 5cm Sauberkeitsschicht auf 70cm Schottertragschicht. Das kommt mir rein Gefühlsmässig für die dynamischen Lasten der Werkzeugmaschinen zu dürr vor.


Gruß
Udo



Stand der Technik ist eher:

30cm WU Beton (oder mehr, das muss der Statikus rechnen)
PE Folie
10cm XPS (dürfte auch gut dämpfen)
Magerbetonrand und Kies

Und auf der unteren Bewährungslage in der Betonplatte macht man in 30cm Abständen 20mm PE Rohre rein (max 150m lang pro Heizkreis) wo dann max 30° warmes Wasser zirkuliert.
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Beitrag 09.01.2018, 13:02 Uhr
TomTom82
TomTom82
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Beiträge: 27

Das klingt interesannt was du da geschrieben hast.
Welchen Grund hat es das man das warme Wasser zurkilieren lässt? Intergrung im Winter zum Tempereieren des Bodens um einen Wärmegang an der Maschine zu minimieren oder weshalb? (wenn ich mal so unwissend fragen darf)


Vielen Dank smile.gif)





QUOTE (MikeE25 @ 08.01.2018, 18:16 Uhr) *
Stand der Technik ist eher:

30cm WU Beton (oder mehr, das muss der Statikus rechnen)
PE Folie
10cm XPS (dürfte auch gut dämpfen)
Magerbetonrand und Kies

Und auf der unteren Bewährungslage in der Betonplatte macht man in 30cm Abständen 20mm PE Rohre rein (max 150m lang pro Heizkreis) wo dann max 30° warmes Wasser zirkuliert.
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Beitrag 09.01.2018, 13:44 Uhr
x90cr
x90cr
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Beiträge: 2.444

Inzwischen ist man größtenteils davon abgekommen für jede Maschine ein eigenes entkoppeltes Fundament anzulegen.
Ich will dazu aber mal anbringen das man in unserer Berufsschule den Boden wieder rausgemeiselt hat, weil sich die Schwingungen der DMU50evo auf die Drehmaschine übertragen hat und diese daher permanent ausgestiegen ist.
Ähnlicher Fall gerade bei uns, beim Schruppen auf einer unserer 5-Achs führt dazu das im Messraum keine Messung zustandekommt, weil die Anzeige permanent springt.


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!! Mein alter Nickname: canon !!

Beginnt man das System zu hinterfragen, so erkennt man deutlich, dass die „Wahrheit“ zumeist entgegengesetzt des scheinbaren zu finden ist.
  • Wenn wir uns heute keine Zeit für unsere Gesundheit nehmen, werden wir uns später viel Zeit für unsere Krankheiten nehmen müssen.
  • Wenn es klemmt - wende Gewalt an. Wenn es kaputt geht, hätte es sowieso erneuert werden müssen.
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Beitrag 09.01.2018, 17:13 Uhr
MikeE25
MikeE25
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QUOTE (TomTom82 @ 09.01.2018, 14:02 Uhr) *
Das klingt interesannt was du da geschrieben hast.
Welchen Grund hat es das man das warme Wasser zurkilieren lässt? Intergrung im Winter zum Tempereieren des Bodens um einen Wärmegang an der Maschine zu minimieren oder weshalb? (wenn ich mal so unwissend fragen darf)


Vielen Dank smile.gif)



Das ist zur Temperierung der Halle - die hoffentlich auch eine Dämmung erhällt smile.gif
Durch die Dämmung unter der Bodenplatte erhöht sich die Wärmekapazität der Bodenplatte dramatisch (bei 10cm glaube ich um 400 bis 500%) - Sie wird zum Wärmespeicher. Reicht die Abwärme der Maschinen im Winter nicht aus, lässt man dort warmes Wasser (am besten durch Luft Wärmepumpe erwärmt) zirkulieren und bekommt so Heizleistungen von bis zu 50 Watt / m². Man braucht keine Heizkörper mehr.
Dämmung für Hallen Wand: U-Wert ca. 0,3 (Sandwich Panel) und beim Dach 0,2 (Iso Trapez Dach). Dann muss keiner frieren, weniger Wärmegang und die Betriebskosten sind schön niedrig thumbs-up.gif
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Beitrag 09.01.2018, 19:03 Uhr
MikeE25
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QUOTE (MikeE25 @ 09.01.2018, 18:13 Uhr) *
Das ist zur Temperierung der Halle - die hoffentlich auch eine Dämmung erhällt smile.gif
Durch die Dämmung unter der Bodenplatte erhöht sich die Wärmekapazität der Bodenplatte dramatisch (bei 10cm glaube ich um 400 bis 500%) - Sie wird zum Wärmespeicher. Reicht die Abwärme der Maschinen im Winter nicht aus, lässt man dort warmes Wasser (am besten durch Luft Wärmepumpe erwärmt) zirkulieren und bekommt so Heizleistungen von bis zu 50 Watt / m². Man braucht keine Heizkörper mehr.
Dämmung für Hallen Wand: U-Wert ca. 0,3 (Sandwich Panel) und beim Dach 0,2 (Iso Trapez Dach). Dann muss keiner frieren, weniger Wärmegang und die Betriebskosten sind schön niedrig thumbs-up.gif



Was ich vergessen habe: im Sommer kann man durch die Leitungen kaltes Wasser pumpen und so kühlen.
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Beitrag 09.01.2018, 21:30 Uhr
kesh
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QUOTE (train80 @ 08.01.2018, 20:07 Uhr) *
Hallo Zusammen

Ich mache mir Gedanken eine neue Halle für die Fräsbearbeitung zu errichten. Es sind erste Grobe Gedanken um eine Kostenrichtung zu bekommen.
Wir haben Bearbeitungszentren für die Aluminiumbearbeitung 3 und 5 Achsen (Formenbau). Die kleinen 3 Achser haben 1000x600mm Verfahrweg mit bis zu 30m Eilgang und Maschinengewichten bis 8 Tonnen bei 6 Sellfüßen.
Die großen Maschinen Fahrwege bis 2000x1150mm, 50m Eilgang und 20 Tonnen Maschinengewicht bei 16 Füßen.
Was in Zukunft kommt weiß man noch nicht, auf jeden Fall geht es Richtung 5-Achs und Automation im 1000x1000mm Bereich.

Es ist mir klar, dass mir hier niemand eine genaue Aussage machen kann, es geht mir nur um eine grobe Richtung, was haben denn eure Böden für Stärken?

Ich bekam auch eine bestehende Halle angeboten, mit "super" Boden... 20cm Beton auf 5cm Sauberkeitsschicht auf 70cm Schottertragschicht. Das kommt mir rein Gefühlsmässig für die dynamischen Lasten der Werkzeugmaschinen zu dürr vor.


Gruß
Udo


Die Stärke der Bodenplatte reicht aus wenn genug Stahl darin ist. Die Bewährung macht den Beton stabil. Auf die Fußbodenheizung würde ich verzichten. die Maschinen machen die Halle warm genug.
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Beitrag 10.01.2018, 10:07 Uhr
platsch
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Ich denke, hier ist das absolut falsche Forum für solch eine Frage.
Aufbau und Stärke der geeigneten Bodenplatte für Deine zukünftige Halle, hängen nicht nur von der geplanten statischen UND dynamischen Belastung und der späteren Nutzfläche ab. Der Untergrund ist dabei sicher entscheidender. Ob das bebaute Gelände felsig, oder aufgeschüttet bzw. aufgeschwämmt wurde, entscheidet wesentlich stärker den Aufbau und die Struktur einer geeigneten Bodenplatte. Auch die kraftvollen Auswirkungen von Oberflächen- und Grundwasser müssen dabei berücksichtigt werden.
Dafür solltest du einen guten Architekten oder Baustatiker mit den entsprechend relevanten Daten füttern und mit der Berechnung beauftragen.
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Beitrag 10.01.2018, 10:09 Uhr
MikeE25
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QUOTE (kesh @ 09.01.2018, 22:30 Uhr) *
Die Stärke der Bodenplatte reicht aus wenn genug Stahl darin ist. Die Bewährung macht den Beton stabil. Auf die Fußbodenheizung würde ich verzichten. die Maschinen machen die Halle warm genug.


Bewährung laut Statik ist eh Pflicht.
Auf die Fußbodenheizung würde ich nicht verzichten, sowas kann nämlich ziemlich praktisch sein. Wenn die Halle nach dem Weihnachtsurlaub komplett kalt ist, macht das arbeiten anfangs nämlich keinen Spaß smile.gif
Außer die Halle ist extrem groß, dann wirds teuer und man muss rechnen.
Aber gerade in Sozialräumen (WC, Pausenraum) und im Bürobereich spart man sich so das nachträgliche verlegen von Heizkörpern und Leitungen.
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Beitrag 11.01.2019, 15:03 Uhr
Vibrationmaster
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Die Bodensteifigkeit hat einen nicht unerheblichen Einfluß auf die darauf aufgestellten Maschinen. Aber nicht nur die Dicke der Bodenplatte selbst ist wichtig, sondern auch - wie bereits erwähnt wurde - der Untergrund(Lehm,Kies,Fels,Grundwasser). Hinzu kommt die Abmessung (Länge x Breite) der Bodenplatte, welche die Biegesteifigkeit (Eigenfrequenzen) beeinflußen. Dann ist es wichtig bei den Planungen zu wissen, welche Maschinen wo hin gestellt werden.
Stanze neben Werkzeugmaschine , Messmaschine neben Werkzeugmaschine, Gabelstaplerverkehr usw., all dies hat Einfluß auf den Schwingungspegel nachher.
Man kann mittels FEM die erste Biegeeigenfrequenzen und Eigenformen berechnen, damit man überhaupt mal ein Gefühl dafür bekommt.
Aber wenn man nachher die Erregungen nicht kennt, ist es auch nicht besonders hilfreich.
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Beitrag 12.01.2019, 13:39 Uhr
Vibrationmaster
Vibrationmaster
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QUOTE (x90cr @ 09.01.2018, 14:44 Uhr) *
Inzwischen ist man größtenteils davon abgekommen für jede Maschine ein eigenes entkoppeltes Fundament anzulegen.
Ich will dazu aber mal anbringen das man in unserer Berufsschule den Boden wieder rausgemeiselt hat, weil sich die Schwingungen der DMU50evo auf die Drehmaschine übertragen hat und diese daher permanent ausgestiegen ist.
Ähnlicher Fall gerade bei uns, beim Schruppen auf einer unserer 5-Achs führt dazu das im Messraum keine Messung zustandekommt, weil die Anzeige permanent springt.

In der Tat kommt man von schwingungsentkoppelten Fundamenten weg. Wobei ich hier von wirklichen Schwingfundamenten spreche, nicht bloß mit Styropor getrennte Betonfundamente. Hängt aber auch von der Maschine und der Störungen ab.
DMG Maschinen sind in vielen Fertigungen ein "Störfaktor" , weil diese auf einfachen Keilschuhe ohne Schwingungsisolierplatten ausgeliefert werden.
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