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Vorteile von VHM-Fräsern zu HSS-Fräsern, angedachter Verbesserungsvorschlag

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Beitrag 11.07.2018, 18:11 Uhr
hpoperator
hpoperator
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Hallo liebe Gemeinde,

man soll es kaum Glauben, aber unser Betrieb bohrt und fräst immer noch ÜBERWIEGEND mit HSS-Werkzeugen (Sowohl 2-,3 und 4-Schneider).
Nun, da wir den Fertigungsprozess optimieren wollen, haben wir den KVP (kontinuierlicher Verbessurngsprozess) aufgegriffen und in Anbetracht dieser "Aktion" (an anhaltender Prozess), wollte ich den Verbesserungsvorschlag in Punkto Bearbeitung mit VHM-Fräsern und VHM-Bohrern einbringen. Würde hier gern auch Argumente darlegen und aus diesem Grund ersuche ich euren Rat.

Wir bearbeiten überwiegend C45 und Aluminium (sehr selten POM und INOX). Wir sprechen hier von Kleinteilen in einer Losgröße von 1-200. An zwei Maschinen überwiegend Einzelteilfertigung und Kleinstserien.
Wir fertigen Spannmittel (Laschen, Aufspannplatten,) und der gleichen (will/kann aus Anonymitätsgründen leider nicht ins Details gehen). Unsere Fräsarbeiten bestehen aus Aussenkonturen fräsen, Planen, Nuten und Kreistaschen fräsen. Nichts kompliziertes wie beispielsweise mit nem Kugelfäser-Radien zeilen oder in der Art.
Unser Maschinenpark besteht aus 6 Drehmaschinen, davon 1 konventionell und der Rest CNC-gesteuert.
Dazu kommt noch ein Lehrenbohrwek konventionell, ein weiteres konventionelles Bohrwerk, eine Konventionelle Fräsmaschine (Deckel FP2), eine CNC-gesteuerte Fräsmaschine (30Jahre, Marke Mazak) und eine 10 Jahre alte Hedelius CNC-Fräsmaschine.
noch 4 Standbohrmaschinen und eine konventionelle Planschleifmaschine.

Nun haben wir ja nicht die neusten Bearbeitungsmaschinen und denke, dass das Argument mit den höheren Vorschüben und Zustellungen deshalb nicht so ins Gewicht fallen wird. Aber die Verschleißfestigkeit wäre es, die ich an vorderster Stelle aufführen würde. Überdies auch noch das VHM-Bohren, welches eine schnellere Bearbeitung im Gegensatz zu HSS ermöglicht. Da man beim Bohren nicht noch zentrieren MUSS, hier mit höheren Vorschüben arbeiten kann und die Bohrungen auch Massgenau sind (anders als bei HSS, wo ich später nachschauen muss, ob der Bohrer nicht 3/10 zugroß gebohrt hat).
Klar, für die Konventionellen Maschinen wäre weiter das Arbeiten mit HSS sinnvoll.... doch wie schaut es mit den CNC-Maschinen aus?

Was sagt Ihr denn zu diesem angedachten Verbesserungsvorschlag? Fallen euch noch weitere Argumente ein?
Aufgrund der höheren Anschaffungspreise für VHM-Werkzeuge, wäre der Umstieg trotz allem rentabel?

Bin sehr dankbar für Ratschläge.

Beste Grüße
Andy

Der Beitrag wurde von hpoperator bearbeitet: 11.07.2018, 18:22 Uhr
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Beitrag 11.07.2018, 19:37 Uhr
V4Aman
V4Aman
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Dann seid ihr 20 Jahre hinten dran. Bist du der Chef?
Schau dir die Schnittdaten der Zox Fräser an, oder die mit Blauring für VA.
https://ecatalog.hoffmann-group.com/index.h...90000001#page_1


--------------------
Gruß V4Aman


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Alle sagten: "Das geht nicht." Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat's einfach gemacht.
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Beitrag 11.07.2018, 20:04 Uhr
dreher1991
dreher1991
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Hallo hpoperator das große Problem was du halt hast ist das ihr die neuen Werkzeuge mit eurem alten Maschinenpark nicht ausfahren könnt.Gerade Vhm Werkzeuge brauchen eben Höhere Drehzahlen um richtig zu arbeiten,bei Hm-Bohrern solltest auch innenkühlung haben.Was auch nicht unwichtig ist dass viele ihre Hm-Werkzeuge schrumpfen,was halt bei dir das Problem sein könnte wenn eure Sk Spindeln nimmer die besten sind oder du spannst die Hm Bohrer in Spannzange die halt nen Schlag hat bei nem Hss Bohrer ist es net so schlimm der kann sich bissl verbiegen Hm reist halt einfach ab.Ich würde dir empfehlen zu schauen wo es sinn macht mit Hm Fräsern z.b.Aussenkonturen oder Taschen rausbaggern oder bei den Hm Bohrern z.b. für Bohrungen die ihr immer wieder machen müsst z.b. Kernlöcher für Gewinde M3 bis M16 oder so oder wenn ihr die Bohrungen für Zapfensekungen setzt sowas.Dort würde ich erst mal ansetzen und versuchen Werkzeug zu bekommen und alles weitere würde ich Auftragsbezogen anschaffen bzw.wenn ihr den passenden Auftrag habt halt dann Werkzeuge die vorher aus Hss waren z.b.T-Nutenfräser,Bohrer für Kernlöcher von Feingewinden etc..bestellen für den Auftrag um Fertigungszeit zu sparen.
Gruß Dreher 1991
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Beitrag 12.07.2018, 17:08 Uhr
faenger
faenger
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Hi.

Ich würd es auch erstmal mit dem „ Standartprogramm“ probieren. Die Drehzahlen sehe ich nicht so als Problem. Unsere Drehzahl ärmste Maschine hat 6000 und ist von 1999. davor hatten wir noch eine von 1987 mit 5000 und eine von 1956 mit 1500. Auf allen wurden VHM Werkzeuge eingesetzt und entsprechend der Drehzahl angepasst. Natürlich ist der Unterschied manchmal recht gering, aber im Vergleich habe ich immer eine Steigerung der Produktivität. Bohren tun wir mit IKZ im VHM Bereich bis 12xD und ohne bis 5xD. Spannung bei IKZ im Schrumpffutter, ohne in Weldon. Beides Problemlos!

Gruß
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Beitrag 12.07.2018, 19:29 Uhr
hpoperator
hpoperator
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QUOTE (faenger @ 12.07.2018, 17:08 Uhr) *
Hi.

Ich würd es auch erstmal mit dem „ Standartprogramm“ probieren. Die Drehzahlen sehe ich nicht so als Problem. Unsere Drehzahl ärmste Maschine hat 6000 und ist von 1999. davor hatten wir noch eine von 1987 mit 5000 und eine von 1956 mit 1500. Auf allen wurden VHM Werkzeuge eingesetzt und entsprechend der Drehzahl angepasst. Natürlich ist der Unterschied manchmal recht gering, aber im Vergleich habe ich immer eine Steigerung der Produktivität. Bohren tun wir mit IKZ im VHM Bereich bis 12xD und ohne bis 5xD. Spannung bei IKZ im Schrumpffutter, ohne in Weldon. Beides Problemlos!

Gruß


Danke dir/euch vielmals für eure Antworten und damit kann ich absolut etwas anfangen.
Nein, ich bin nicht der Chef, versuche diesen aber durch einen Verbesserungsvorschlag (einer von vielen...) davon zu überzeugen, dass der Umstieg auf VHM-Werkzeuge sinnvoll ist.
Bzw. da wir ein 100%iges Tochterunternehmen eines großen Konzerns sind, autarg arbeitend, aber trotz alle dem einer Budgetierung unterliegen, müssen solche Verbesserungsvorschläge, bestenfalls (wenn man auch wirklich diese Umstellung wünscht) akribisch ausgearbeitet sein. Dies stellt für viele Mitarbeiter die erste unüberwindbare Hürde da.
Aber sei´s drum, möchte nicht abschweifen und beim eigentlichen verbleiben.....

Habt Ihr vielleicht sonst noch Argumente, die ich aufführen könnte....oder irgendwelche Formulierungen / Zahlen / Fakten, die ich mit in das Schreiben einbringen könnte?

Wäre euch sehr sehr dankbar

LG

Der Beitrag wurde von hpoperator bearbeitet: 12.07.2018, 19:31 Uhr
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Beitrag 12.07.2018, 19:34 Uhr
BrechtM
BrechtM
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Wie ist die Auslastung und der Termindruck?

Bei Festgehalt der Mitarbeiter bringt nur mehr Produktivität was wenn mehr Aufträge als vorher abgewickelt werden. Sonst steigen Werkzeugkosten aber der Gewinn nicht...
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Beitrag 12.07.2018, 20:06 Uhr
faenger
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Nabend.

@BrechtM

Ist nen Rattenschwanz. Im Baustahl, gemittelt, mach nen HSS Bohrer ca 20m/min, VHM Bohrer um die 100. Heißt also, er könnte ja mehr Bohrungen fertigen wie vorher. Hier wäre weniger die Frage nach wieviel hab ich, sondern wieviel mehr schaffe ich. Ich arbeite selber in einem internen Werkzeugbau eines Großkonzerns, genau die gleichen fragen wie der TE haben wir uns vor 8 Jahren gestellt/stellen müssen.

Gruß
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Beitrag 12.07.2018, 20:46 Uhr
dreher1991
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Hallo hp operator du könntest ihnen ja einfach mal an nem Teil wo ihr macht wo z.b. viel Material abgetragen wird wie lange es jetzt läuft.Da Teilst du die Laufzeit in Fräsen,Bohren,Gewinde etc...auf und gibst die Schnittwerte stand jetzt mit Hss an.Dann kannst du ihnen ja mal Schnittwerte für Hm nennen und ihnen anhand dieser die Hauptnutzungszeit ausrechnen dass sie sehen wie viel Bearbeitungszeit eingespart wird im Vergleich zu Hss.Das alles stellst fein säuberlich auf und zeigst wie viel Zeit pro Teil gespart wird.Kannst dieses Spiel noch weiter führen über den Maschinenstundensatz etc.und wieviel h Frei wären für andere Aufträge die man zusätzlich annehmen könnte und aufzeigen wie viel Geld man durch den Einsatz von Hm Werkzeugen einspart.Normalerweise müsste den Chefs schon ein Licht aufgehen wenn sie sehen so wie Beispiel von Faenger mit Hss fährt man 20 m/min und mit Hm 100m/min dass das einfach 5 mal schneller ist und man da Zeit spart.Vorausgesetzt derjenige der es liest hat ein bisschen Ahnung,wobei selbst einem Kaufmann klar sein sollte was 5 mal schnellerer Bearbeitungszeit bedeutet.
Gruß Dreher 1991
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Beitrag 12.07.2018, 21:04 Uhr
hpoperator
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QUOTE (faenger @ 12.07.2018, 20:06 Uhr) *
Nabend.

@BrechtM

Ist nen Rattenschwanz. Im Baustahl, gemittelt, mach nen HSS Bohrer ca 20m/min, VHM Bohrer um die 100. Heißt also, er könnte ja mehr Bohrungen fertigen wie vorher. Hier wäre weniger die Frage nach wieviel hab ich, sondern wieviel mehr schaffe ich. Ich arbeite selber in einem internen Werkzeugbau eines Großkonzerns, genau die gleichen fragen wie der TE haben wir uns vor 8 Jahren gestellt/stellen müssen.

Gruß

Genau, diese Fragen hätte man sich, auch bei uns, schon viel viel früher stellen müssen.
wir sind in fast allen Bereichen ziemlich "hinten dran" und deshalb schrieb ich ja, dass noch Menge weiterer Verbesserungsvorschläge kommen (kommen müssen)....(u.a. auch Vorschläge für Gewindeformen statt Schneiden, DNC-Betrieb - dieser wurde schon von mir eingereicht - , etc. pp).
Faktisch gesehen leuchtet mir das ein, dass die Bearbeitung mit VHM-Werkzeugen produktiver ist, als die Bearbeitung mit HSS, doch irgendwo muss die Katze begraben sein, entweder bisher noch niemand auf diese Idee gekommen ist (was ich nicht glaube) oder aber, dass dies biher noch nicht umgesetzt wurde. Arbeite selbst erst 5 Monate in diesem Betrieb und glaubt mir, wenn ich euch sage, dass hier extrem viel Verbesserungspotenzial vorhanden ist. Wir fertigen quasi wie vor 20 bis 25 Jahren.

QUOTE
Wie ist die Auslastung und der Termindruck?

Bei Festgehalt der Mitarbeiter bringt nur mehr Produktivität was wenn mehr Aufträge als vorher abgewickelt werden. Sonst steigen Werkzeugkosten aber der Gewinn nicht...

Naja, weiß jetzt leider nicht was du im Detail damit meinst.....ohne von den Interna bescheid zu wissen, kann ich nur sagen, dass wir eigentlich ziemlich Termingerecht fertigen .... ab und an haben wir mal etwas Zeitdruck, wo es heißt "komm, die Teile müssen am Montag raus" oder "der Termin war vor 2 Tagen".... aber all zu oft ist das bisher noch nicht vorgekommen. Laut Anweisungen vom Mutterkonzern dürfen wir auch nicht mehr "auf Lager" produzieren.
Die Auslastung der Maschinen könnte DEFINITIV besser sein. Viel zu lange wird sich an Teilen aufgehalten....was das Fräsen und das ganze Drumherum betrifft. Doch die Frsäser, sind kurz vor der Rente ... haben maximal noch 2-3 Jahre vor sich und das bekommt man so schnell nicht mehr aus Ihnen heraus. Aber auch hier, versuche ich mit Verbesserungsvorschlägen anzusetzen..... denn hier muss man ganzheitlich in Punkto VerbesserungEN ansetzen...gemäß dem KVP, eine einzige Veränderung bringt uns hier nicht weiter.

Aber, um erneut zurück zum Thema zu kommen (habe etwas Sorge, dass die Diskussion abtrifftet und ich keine weiteren Anregungen für Argumente mehr bekomme....dies ist nicht der letzte Thread den ich diesbezüglich oder aus anderweitigen Gründen hier erstelle....gehe auch gesondert in einem auf diese verzwickte Problematik ein) :-)

Gibts noch etwas was ich aufführen könnte?
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Beitrag 12.07.2018, 22:31 Uhr
THX 26
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Lass mal ne 200Stück Serie mit hss einstellen, nimm die Zeit auf und ein Video und dann stell das um aufs bereits gekaufte vhm Werkzeug und optimierst es ordentlich. Muss ja nicht ein Werkzeug aufwendiges Teil sein. Die beiden Videos zeigst dem Chef in voller Länge
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Beitrag 13.07.2018, 10:11 Uhr
Reichle_Wolfgang
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Und der Preisunterschied von HSS zu günstigen VHM Fräsern ist auch nicht mehr so hoch kommt darauf an wo ihr einkauft.
zB. 10 Schruppfräser beschichteter HSS kostet 26.40€ (Nagel Gühring) ein vergleichbarer günstiger HPC-VHM Fräser kostet 25.50€ (Sortorius Basic-Line) als VHM-Schruppfräser 37.50€.
Bei HPC müsst ihr eure ganzen Frässtrategien auch umstellen.
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Beitrag 13.07.2018, 14:27 Uhr
Palermo
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Der Umstieg von HSS zu VHM ist nen recht langer Rattenschwanz...

Logischerweise schafft ihr durch die höheren Schnittwerte definitiv mehr Kapazität. Die Frage ist natürlich auch ob das so gewollt ist, oder ehr weniger.

Mal so ein paar Gedanken von mir:

- Preislich sind VHM Werkzeuge etwas teurer
- Höhere Nachschleifkosten
- ggf. brauch man neue Werkzeugaufnahmen sofern die alten etwas ruppiger benutzt wurden (erhöht die Standzeit ungemein)
- Programme müssen angepasst werden hinsichtlich Strategien / Schnittdaten
- Mitarbeiter müssen mitziehen !!!

Gerade der letzte Punkt kann einen dabei das Genick brechen. Wenn die Mitarbeiter dann trotzdem die Werte wie bei HSS fahren oder villeicht 10 % mehr Gas geben dann schleift sich das Werkzeug zu tode und deine Vorgesetzten werden das Projekt schnell wieder abbrechen. Auch der Umgang mit Werkzeugen sollte berücksichtigt werden: HSS ist weitaus unempfindlicher wenn mal ne Schneide an eine andere knallt. Bei VHM kann dein Werkzeug dann schon ruiniert sein.

Selbst erlebt: S1500 F150 egal ob der Bohrer 5mm oder 15mm hat... Warum ? Weil man sonst mehr arbeiten muss in der selben Zeit und weniger Zeit zum quatschen, Kaffee trinken sowie Bildzeitung lesen bleibt.

Sprich wenn die Mitarbeiter keine lust haben das Projekt mitzugehen kann es an dem denken "Warum auf einmal mehr machen wie früher... juckt mich net ich bin eh bald in Rente" auch schnell scheitern.

Wenn die ganzen Parameter bei euch passen dann solltet ihr am besten mit einen Anwendungstechniker der die Einführung begleitet das ganze angehen.
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Beitrag 13.07.2018, 15:03 Uhr
LucyLou
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Hallo,

Das mitziehen der Mitarbeiter die 30, 40 Jahre diese Arbeit machen ist am schwersten.
überhaupt wenn ein jüngerer der "keine Ahnung hat" kommt will Ihnen sagen das sie seit 30 Jahren
falsch gearbeitet haben. Denen kann man eigentlich nicht wirklich beikommen. Damit muss man leben.

Für den Chef
eine Fräsoperation hernehmen den Ist stand Aufschreiben
Fräsdurchmesser VC, FZ, AP, AE, die daraus ergebende Zeit Ausrechnen

Das gleiche aber eher Moderat Berechnen mit neuem Werkzeug Gleiche Operation.
Die Zeiten gegenüberstellen
Beim Neuen Werkzeug deswegen Moderat Berechnen damit man Luft nach oben hat und
nach oben Regeln kann und nicht nach unten Regeln muss.

mfg Peter


--------------------
mfg Peter

HAAS CompactMill 1
HAAS SuperMiniMill 2
HAAS ST10Y mit Stangenlader
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Beitrag 13.07.2018, 15:46 Uhr
faenger
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Hi.

Ob natürlich mehr Kapazität gewollt ist oder nicht müsste der TE im erläutern. Aber erstmal wäre es ja sinnvoll mehr Kapazität bieten zu können.

Palermo hat natürlich mit seine Aufführungen was kosten anbelangt recht. Auch was die Empfindlichkeiten beider Werkzeugtypen angeht. Wir hatten dieses Problem ebenfalls. VHM Werkzeuge unsachgemäß verpackt und mit einmal wurde aus einem einfachen Nachschleifvorgang eine Restauration! Das ganze hat sich für uns aber erledigt gehabt, nachdem wir für uns entschieden haben eine gewisse Regel für den Versand und die Einlagerung aufzustellen. Die Regel ist auch echt simpel, immer in der original Verpackung! So bekommen wir die Werkzeuge auch zurück und Werkzeug und Verpackung werden vom Schleifer gekennzeichnet.

Zu den „ älteren Mitarbeitern“. Ja, die gibt, gern gehörter Spruch wäre „ das haben wir schon immer so gemacht“! Es gibt aber auch die Kehrseite. Junger Mitarbeiter welcher meint, „ das er dass so gelernt hat“!. Dazu gesellen sich aber wiederum auch alte die sagen „ den Vorschlag hab ich vor zehn Jahren schon gemacht, endlich mal einer der das Thema neu aufrollt“! Deswegen, einfach machen! Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!

Gruß
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Beitrag 13.07.2018, 18:55 Uhr
Gramatak
Gramatak
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Fakt ist wer jetzt noch mit HSS arbeitet und nicht umstellt wird untergehen.

Die Probleme des TE und welche angesprochen wurden bei Verbesserungen kenne ich nur zu gut, da ich meinen aktuellen Betrieb auch sehr stark umgekrempelt habe. Wenn es auch nicht ganz so krass war wie beim TE. Wenn man allerdings mit billgsten VHM (nicht HPC!) Fräser langsam rumnudelt ist das auch nicht viel besser als HSS.

Zeitvergleiche wurden ja schon angesprochen, um das ganze aber richtig Wirtschaftlich vergleichen zu können MUSS man Standzeittests machen und die Werkzeugkosten (inklusive nachschleifen) mit diesen und der Bearbeitungszeit gegenrechnen.

Als Beispiel habe ich so verschiedene HPC´s verglichen, die einen waren Billiger und die anderen Teuerer (weil speziell für Edelstahl welches wir viel bearbeiten). Also gleiche Bearbeitung (und hierbei einfach einen Klotz wegspanen und kein Teil fertigen damit mann schneller den Fräser abnutzt) und mit den Werkzeugen und wenn nötig angepassten Schnittwerten, dann Standzeit notieren. Somit kann man Abtrag, Standzeit und Kosten gegenrechnen. Dadurch hat sich ergeben das die teureren Fräser Effektiver waren da deutlich längere Standzeit.
Und soetwas kann man nur testen, nicht teoretisch durchrechnen, reale Tests beeindrucken viel mehr da man da nichts dagegen sagen kann.

Das gleiche habe ich z.b. auch mit Luft und Wasserkühlung durchgeführt, da einige Mitarbeiter der Meinung waren das Wasser ja viel besser wäre. Der Test (alles gleich bis auf die Kühlung) hat das gegenteil gezeigt, sofern die seitliche Zustellung gering ist. Generell kann und muss man bei VHM HPC je nach Material noch viel nachoptimieren um die besten dauerhaften Ergebnisse zu erhalten.

Und da schließt sich der Rattenschwanz an welche alle teils Massive auswirkungen haben:

- Maschine (sollte Stabil sein)
- Werkzeugspannung (Spannzange kannste bei HPC komplett vergessen)
- Werkstückspannung (Gripbacken oder große Einspanntiefen sind pflicht bei größeren Fräsern)
- Materialspezifische Schnittwerte
- angepasste Frässtrategien (wenig Ae viel Ap)

Ein Bearbeitungsvideo als Vergleich ist natürlich auch was gutes um es zusätzlich zu Verdeutlichen.
Hier mal ein altes Video von mir, das Planfräsen und HPC Fräsen wird man so mit HSS sicherlich nicht schaffen. wink.gif Natürlich braucht man auch eine Ordentliche Maschine dazu, das ist bei euch sicherlich ein größeren Problem.

Der Vorteil wenn man alles Durchzieht ist jedoch enorm. Wir fertigen jetzt mehr als 2-3 mal soviele Teile wie vorher. Bringt natürlich nix wenn die Maschinen dann Leerstehen, das ist es was ein Vorredner meinte. Allerdings kann man Teile dann auch günstiger anbieten und bekommt so mehr Aufträge. Schneller zu fertigen ist jedenfalls IMMER ein Vorteil.


Meine Erfahrung bezüglich der alten Mitarbeiter ist jedenfalls das nur davon reden nichts bringt. Direkt an der Maschine selbst vorführen, das wirkt Wunder (z.b. beim Thema "die Maschine kann das nicht"). Aber vorher natürlich ausprobieren. Und immer dran bleiben auch wenn es manchmal viel Gegenwind gibt. Die Resultate sprechen dann für sich.
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Beitrag 13.07.2018, 19:28 Uhr
Gramatak
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QUOTE (LucyLou @ 13.07.2018, 15:03 Uhr) *
Beim Neuen Werkzeug deswegen Moderat Berechnen damit man Luft nach oben hat und
nach oben Regeln kann und nicht nach unten Regeln muss.


Das wird oft gesagt, aber sind wir mal ehrlich. Wenn ein Werkzeug einmal läuft wird nicht mehr viel geändert. Daher gehe ich relativ hoch ran (natürlich nicht übertreiben) und wenn es Probleme gibt regelt man runter bis diese Weg sind und hat somit den besten Wert gefunden.

Fängt man tief an und regelt hoch, hat man keinen Anhaltspunkt wo man sich befindet. Knapp an der Grenze oder viel zu weit drunter? Ist man zu hoch merkt man das gleich (Bruch) und kann entsprechend reagieren. Ist es nur etwas zuviel macht sich dies in der Standzeit oder Prozesssicherheit bemerktbar. Auf jedenfall hat man dann konkrete Anhaltspunkte wo man ansetzen muss.
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Beitrag 14.07.2018, 19:25 Uhr
V4Aman
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QUOTE (hpoperator @ 12.07.2018, 20:29 Uhr) *
Habt Ihr vielleicht sonst noch Argumente, die ich aufführen könnte....oder irgendwelche Formulierungen / Zahlen / Fakten, die ich mit in das Schreiben einbringen könnte?

Wäre euch sehr sehr dankbar

LG


Bei VHM Schlichtfräsern wird bei Stahl und VA ausserdem die Oberfläche schöner und genauer.
Mit HPC Fräsern geht bei Freimaßtoleranz sogar schruppen und schlichten mit ein und dem selben Werkzeug.
Rechne einfach anhand der Schnittdaten den Chef mal die Zeitersparnis vor.
Evtl. sogar die Nacharbeit von unsauberen Flächen oder Fräspassungen.
Mit guten VHM Fräsern bekommst auch 6H7 gefräst.
Vorbohren mit VHM Ø5,7 ohne Zentrieren und mit einem 5er 3-Schneider fertig.
Gühring und Hoffmann würd ich an eurer Stelle mal ausprobieren.
Auch schicken beide Hersteller gerne Anwendungstechniker vorbei die für euere Anwendung gleich mal das richtige Werkzeug zum Ausprobieren dabei haben.

Der Beitrag wurde von V4Aman bearbeitet: 14.07.2018, 19:32 Uhr


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Gruß V4Aman


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