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Digital Industries, Motion Control, Machine Tool Systems

Schneidenbreite auslesen bei CTX beta 1250 TC

Beitrag 03.12.2018, 06:54 Uhr
ingo1974
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Hallo zusammen,

ich habe die Suchfunktion verwendet (Schneidenbreite als Suchbegriff) und kein Ergebnis erhalten. Kann man bei der 840D SL auch die Schneidenbreite für ein Stechwerkzeug zur weiteren Verarbeitung auslesen oder auch "beschreiben" beziehungsweise den Wert verändern? Gleiches gilt für Fräser, bei denen ich auch gerne den Nenndurchmesser anpassen können würde. Und wie sieht es mit den Offsets aus? Lassen die sich auch auslesen und verändern?

Derzeit handle ich es so, dass ich die Schneidenbreite bei einem Stechdrehzyklus auch bei den Verfahrbewegungen verarbeite. Dazu habe ich einfach in einen R-Parameter innerhalb des Programms die Schneidenbreite eingetragen. Das ist natürlich nicht so elegant.

Wäre schön, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte!

Der Beitrag wurde von ingo1974 bearbeitet: 03.12.2018, 07:00 Uhr
   
Beitrag 03.12.2018, 07:06 Uhr
ingo1974
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https://support.industry.siemens.com/cs/doc...99&lc=de-WW

Ich denke ich lese mich mal hier ein. Sind ja nicht gerade wenig Seiten :-)
   
Beitrag 03.12.2018, 07:28 Uhr
Micha1405
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Hallo
Das kann ein zweischneidiges Schwert sein. Wenn die Toleranz der Einstichbreite oder einer Flanke zu einem bestimmten Punkt sehr klein ist kann das nach hinten losgehen. Den Verschleiß bekommt nur mit der Schneidenbreite nicht in den Griff wenn man nicht alle paar Teile nachmessen will. Bei einer Stechplatte arbeite ich immer mit zwei D-Nummern. Das kann zu jedem Zeitpunkt ordentlich einkorrigieren. Und die paar Sätze schreib ich grad zu Fuß, da braucht es keinen Zyklus.
Gruß
Michael
   
Beitrag 03.12.2018, 07:41 Uhr
ingo1974
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QUOTE (Micha1405 @ 03.12.2018, 06:28 Uhr) *
Hallo
Das kann ein zweischneidiges Schwert sein. Wenn die Toleranz der Einstichbreite oder einer Flanke zu einem bestimmten Punkt sehr klein ist kann das nach hinten losgehen. Den Verschleiß bekommt nur mit der Schneidenbreite nicht in den Griff wenn man nicht alle paar Teile nachmessen will. Bei einer Stechplatte arbeite ich immer mit zwei D-Nummern. Das kann zu jedem Zeitpunkt ordentlich einkorrigieren. Und die paar Sätze schreib ich grad zu Fuß, da braucht es keinen Zyklus.
Gruß
Michael


Okay. War auch jetzt meine Idee mit zwei Schneiden zu arbeiten als Workaround. In meinem Fall ist es ein flexibler Stechdrehzyklus, den ich in DIN/ISO programmiert habe. Die diversen Angaben für die Geometrie übermittel ich aus einem UP-Variablenfeld.

Ich nehme das jetzt mal in Angriff mit der zweiten Schneide. Ich muss nur immer aufpassen, dass ich dann auch bei beiden Schneiden immer daran denke, die Offsets einzutragen bei Plattenwechsel.
   
Beitrag 03.12.2018, 08:36 Uhr
CNCFr
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Wenn die Werkzeugnummer (T-Nummer) und die Schneidennummer (D-Nummer) kennst, kannst du auf Schneidendaten schreibend und lesend zugreifen.
Die Werkzeuglängen stehen in
$TC_DP3[T-Nr., D-Nr.] ; Länge L1
$TC_DP4[T-Nr., D-Nr.] ; Länge L2
$TC_DP5[T-Nr., D-Nr.] ; Länge L3

Bei Drehwerkzeugen und G18 wirkt L1 in X-Richtung und L2 in Z-Richtung. Bei Fräswerkzeugen und / oder bei einer anderen Bearbeitungsebene, sind die Zuordnungen der Längen zu den Achsen entsprechend verändert.
Der Werkzeugradius (also nicht der Durchmesser) steht in

$TC_DP6[T-Nr., D-Nr.] ; Werkzeugradius

Für alle genannten Daten gibt es Verschleißwerte, die zu den Grunddaten addiert werden. Dazu muss man die Nummer um 9 erhöhen. Der Verschleißwert zum Radius steht also z.B. in

$TC_DP15[T-Nr., D-Nr.] ; Verschleiß Werkzeugradius
   
Beitrag 03.12.2018, 08:54 Uhr
CNCFr
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Noch eine Ergänzung:
Wenn du die Werkzeuglänge oder den Werkzeugradius für das aktuell aktive Werkzeug nur lesen willst, kannst du auch die folgenden beiden Systemvariablen verwenden:
$P_TOOLL[1..3] ; Werkzeuglängen (Grundmaß + Verschleiß)
$P_TOOLR ; Werkzeugradius (Grundmaß + Verschleiß)

Der Beitrag wurde von CNCFr bearbeitet: 03.12.2018, 08:55 Uhr
   
Beitrag 03.12.2018, 09:20 Uhr
ingo1974
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QUOTE (CNCFr @ 03.12.2018, 07:54 Uhr) *
Noch eine Ergänzung:
Wenn du die Werkzeuglänge oder den Werkzeugradius für das aktuell aktive Werkzeug nur lesen willst, kannst du auch die folgenden beiden Systemvariablen verwenden:
$P_TOOLL[1..3] ; Werkzeuglängen (Grundmaß + Verschleiß)
$P_TOOLR ; Werkzeugradius (Grundmaß + Verschleiß)


Vielen Dank CNCFr! Du hast mir sehr geholfen!
   
Beitrag 05.12.2018, 08:02 Uhr
ingo1974
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QUOTE (Micha1405 @ 03.12.2018, 06:28 Uhr) *
Hallo
Das kann ein zweischneidiges Schwert sein. Wenn die Toleranz der Einstichbreite oder einer Flanke zu einem bestimmten Punkt sehr klein ist kann das nach hinten losgehen. Den Verschleiß bekommt nur mit der Schneidenbreite nicht in den Griff wenn man nicht alle paar Teile nachmessen will. Bei einer Stechplatte arbeite ich immer mit zwei D-Nummern. Das kann zu jedem Zeitpunkt ordentlich einkorrigieren. Und die paar Sätze schreib ich grad zu Fuß, da braucht es keinen Zyklus.
Gruß
Michael


Wobei ich da jetzt auch Schwierigkeiten hatte. Ich habe das Stechwerkzeug Schneide D1 mit Schneidenlage nach unten links (unter Shopturn ... ist Lage 6 glaube ich) definiert. Dann eine zweite Schneide D2 angelegt mit denselben WKZ Daten, allerdings verschoben um die Stechplattenbreite. Das funktioniert auch so lange gut, sofern ich kein SRK verwende (G42/G41). Denn aufgrund der falschen Schneidenlage bei D2 funktioniert es natürlich nicht.
   
Beitrag 05.12.2018, 08:43 Uhr
CNCFr
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Wenn du mit SRK arbeiten willst, musst du natürlich auch die passende Schneide angeben, d.h. wenn die Bearbeitung von der linken zur rechten Seite des Werkzeugs wechselt (oder umgekehrt), musst du natürlich auch die Schneide wechseln, damit die SRK weiß, was sie tun soll. Du kannst die Schneide auch bei aktiver SRK wechseln. Je nach geometrischer Situation kann es dabei aber unter Umständen zu unerwünschten Ausgleichsbewegungen kommen, d.h. das sollte man ausprobieren.

Der Beitrag wurde von CNCFr bearbeitet: 05.12.2018, 08:44 Uhr
   
Beitrag 05.12.2018, 09:21 Uhr
ingo1974
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QUOTE (CNCFr @ 05.12.2018, 07:43 Uhr) *
Wenn du mit SRK arbeiten willst, musst du natürlich auch die passende Schneide angeben, d.h. wenn die Bearbeitung von der linken zur rechten Seite des Werkzeugs wechselt (oder umgekehrt), musst du natürlich auch die Schneide wechseln, damit die SRK weiß, was sie tun soll. Du kannst die Schneide auch bei aktiver SRK wechseln. Je nach geometrischer Situation kann es dabei aber unter Umständen zu unerwünschten Ausgleichsbewegungen kommen, d.h. das sollte man ausprobieren.


Hallo CNCFr!

Also die Schneide wechsel ich schon immer mit TC_BC_POS(1 oder 2, blabla), damit immer die korrekten Positionen angefahren werden. Die Simulation sieht zwar nicht 100% richtig aus, weil er natürlich immer einen Absatz darstellt, wenn die Schneide sich um Schneidenbreite verschiebt durch TC_BC_POS, aber das Ergebnis ist richtig (ohne SRK).

Es wird dann auch die korrekte Position angefahren. Jedoch ist das Werkzeug ja unter Shopturn Werkzeugtabelle mit einer bestimmten Schneidelage definiert. Wenn ich unter Shopturn weitere Schneiden definiere, lässt sich jedoch nicht für D2-D4 eine andere Schneidenlage setzen soweit ich weiß. Und das macht dann Probleme, sobald ich mit SRK arbeiten will, weil von mir aus die rechts Seite der Stechmeissel Schneide verrechnet werden soll, obwohl sie als linke Schneide definiert ist in der Werkzeugtabelle.

Aber ich denke da gibt es unter DIN/ISO auch einen Befehl, um die Schneidelage zu ändern.

Der Beitrag wurde von ingo1974 bearbeitet: 05.12.2018, 09:24 Uhr
   
Beitrag 05.12.2018, 09:54 Uhr
CNCFr
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QUOTE (ingo1974 @ 05.12.2018, 10:21 Uhr) *
Aber ich denke da gibt es unter DIN/ISO auch einen Befehl, um die Schneidelage zu ändern.


Das geht schon. Die Schneidenlage steht in den Werkzeugdaten in $TC_DP2[T-Nr, D-Nr.] und kann wie alle Werkzeugdaten bei entsprechend vorhandenen Schreibrechten beschrieben werden.
Ich halte es aber für fragwürdig, das Problem auf diese Art lösen zu wollen.
Erstens ist es nicht ungefährlich, Werkzeugdaten zu ändern. Wenn man - aus welchen Gründen auch immer - ein Programm mitten in der Bearbeitung abbricht, weiß man nicht mehr mit Sicherheit, welche Werkzeugparameter gerade aktiv sind.
Zweitens ist es mit dem Wechsel der Schneidenlage nicht getan, denn du musst auch die Werkzeuglänge (zumindest die Länge L2) ändern, weil die Bezugspunkte der linken und der rechten Schneide an unterschiedlichen Positionen liegen.
Drittens wird die veränderte Schneide nicht automatisch aktiv, d.h. du musst das Werkzeug bzw. die Werkzeugschneide ohnehin erneut anwählen, damit die Änderungen wirksam werden. Dann würde ich doch lieber eine 2. Schneide anwählen.

Es gibt übrigens eine Funktion "Formwerkzeuge", mit der man die Form des Werkzeugs einheitlich beschreiben kann. Dann kümmert sich die SRK automatisch um den Schneidenwechsel (ohne erneute Schneidenanwahl), und es kommt auch nicht zu unerwünschten Ausgleichsbewegungen.
Die Funktion ist an einigen Stellen in der Doku erwähnt, ich habe allerdings keine wirklich brauchbare Beschreibung gefunden, wie man das parametriert.
   
Beitrag 05.12.2018, 12:41 Uhr
ingo1974
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QUOTE (CNCFr @ 05.12.2018, 08:54 Uhr) *
Das geht schon. Die Schneidenlage steht in den Werkzeugdaten in $TC_DP2[T-Nr, D-Nr.] und kann wie alle Werkzeugdaten bei entsprechend vorhandenen Schreibrechten beschrieben werden.
Ich halte es aber für fragwürdig, das Problem auf diese Art lösen zu wollen.
Erstens ist es nicht ungefährlich, Werkzeugdaten zu ändern. Wenn man - aus welchen Gründen auch immer - ein Programm mitten in der Bearbeitung abbricht, weiß man nicht mehr mit Sicherheit, welche Werkzeugparameter gerade aktiv sind.
Zweitens ist es mit dem Wechsel der Schneidenlage nicht getan, denn du musst auch die Werkzeuglänge (zumindest die Länge L2) ändern, weil die Bezugspunkte der linken und der rechten Schneide an unterschiedlichen Positionen liegen.
Drittens wird die veränderte Schneide nicht automatisch aktiv, d.h. du musst das Werkzeug bzw. die Werkzeugschneide ohnehin erneut anwählen, damit die Änderungen wirksam werden. Dann würde ich doch lieber eine 2. Schneide anwählen.

Es gibt übrigens eine Funktion "Formwerkzeuge", mit der man die Form des Werkzeugs einheitlich beschreiben kann. Dann kümmert sich die SRK automatisch um den Schneidenwechsel (ohne erneute Schneidenanwahl), und es kommt auch nicht zu unerwünschten Ausgleichsbewegungen.
Die Funktion ist an einigen Stellen in der Doku erwähnt, ich habe allerdings keine wirklich brauchbare Beschreibung gefunden, wie man das parametriert.


Ich halte es auch für gefährlich. Ich handhabe es jetzt so, dass ich mit D1 und D2 arbeite und die fertige Kontur ohne SRK fahre, da die Anforderungen an die Geometrie/Radien/Fasen nicht so hoch sind. Aber ich könnte natürlich versuchen über Pythagoras die Kompensation selbst in Berechnungen unterzubringen. Ist allerdings schon ein wenig aufwändig.
   
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