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Bohrzyklus G81

Beitrag 21.05.2020, 08:30 Uhr
PPeter
PPeter
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Mitglied seit: 25.04.2017
Beiträge: 18

Hallo an alle.

Ich habe auf der Maschine in der A-Achse ein zylindriches Werkstück in dem gebohrt werden soll.
Die Achsen sind getauscht . Also die vertikale Achse ist die Z Achse.
Der Nullpunkt der Y Achse ist die Mitte vom Werkstück.
Wenn ich jetzt in der Mitte amWerkstück bohre funktioniert das ohne Probleme.
Beispiel
G1 Z0 F100
G81 Z-5 B0 F30
G79 X200 Y100
G0 Z5
Hier wird normal auf die Tiefe von 5mm gebohrt.
Die nächste Bohrung ist in der Z Achse um 5 mm tiefer.
G1 Z-5 F100
G81 Z-5 B0 F30
G79 X200 Y50
G0 Z5
Jetz bohrt die nicht 5 mm tief sondern addiert zu den 5 mm in G81 die 5 mm aus G1
und bohrt 10mm .
Habe es mit G92 oder G93 zwischen G81 und G79 versucht, bringt aber nichts.
Was mache ich falsch ?
Von Hand könnte man das ändern ist aber nicht der Sinn der Sache
Das Programm wird von einem CAM erstellt und der Postprozessor soll angepasst werden.
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Beitrag 21.05.2020, 09:50 Uhr
riewedell
riewedell
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Beiträge: 92

Es wäre wünschenswert, evtl. eine kleine Skizze der beiden Bohrungen zu haben, inklusive einer Skizze der aktuellen Achsenlage an deiner Maschine.

Ich war 11 Jahre mit einer Maho 900 beschäftigt, die die "reguläre" Achsenlage von damals hatte - also Z in der Waagerechten (parallel zur Hauptspindel wie die Definition), X-Achse im Tisch ("rechts-links", wenn man vor der Maschine steht) und Y-Achse im Tisch ("hoch-runter" wenn man davor steht).

Generell solltest du am Programmanfang als ersten Satz eine Arbeitsebene definieren (G17/G18/G19), die dann auch zum Werkstück und der in der Maschine definierten Achsenlage passt (deshalb die Skizze). Ein Zyklus verwendet immer die definierte Achsenlage (ich meine mich zu erinnern, dass IMMER G17 gilt, wenn nichts anderes aufgerufen wird) und die damit einhergehende Vorschubachse in dem von dir hier verwendeten Bohrzyklus.

Der Zyklus (übrigens egal welcher G-Zyklus) braucht eigentlich immer einen Zyklus-Aufrufpunkt in allen 3 Achsen. Nachdem ich auch mit solchen Problemen zu kämpfen hatte, habe ich mir angewöhnt, immer in jedem G79-Aufruf alle Achsen zu beschreiben, auch wenn sich dabei bspw. der Z-Wert bei dir immer wiederholen würde.

Generell ist der Aufruf aber modal. Es würde genügen, lediglich im ersten G79-Aufruf einen Z-Wert zu bestimmen, bei allen anderen G79-Aufrufen, sofern denn welche folgen, greift die Steuerung auf den letzten genannten zurück.

In deinem Beispiel fehlt bei dem G79 der Z-Wert. Also guckt die Steuerung, wo der letzte Fahrbefehl für Z war (in dem Fall Z-5, in der 2. Zeile darüber - das Z aus G81 zählt dabei NICHT, sondern ist ja nur ein Parameterwert für den Zyklus), und nimmt den als Z-Startpunkt für die Bohrung.

Soll exakt die gleiche Bohrung ohne Veränderung der Parameter wie Vorschub oder Mindestabstand (Drehzahl und Drehrichtung fehlen bei deinem Zyklusaufruf, sind aber evtl. weiter oben im Programm definiert?) einfach nur 5mm tiefer an einer anderen Position aufgerufen werden, kommt am besten:
G79 X-Wert Y-Wert Z-Startpunkt

So muss man nicht jeden Punkt der Bohrung "extra" anfahren, sondern die Steuerung übernimmt das durch den Zyklusaufruf selbst. Sind Hindernisse wie Spannmittel oder Werkstückgeometrien im Weg, kann man den Sicherheitsabstand B entsprechend definieren - der dann allerdings für den kompletten Zyklus und alle damit aufgerufenen Zykluspunkte gilt. Je nach komplexität des Programms kann man aber auch G81 nochmal neu aufrufen und nur geänderte Parameter wie z.B. Mindestabstand reinnehmen - alle anderen Parameter werden dann nicht überschrieben.


Das alles natürlich auf die Gefahr hin, dass ich nicht richtig verstanden habe, wie deine zweite Bohrung 5mm tiefer aussehen soll. Also am besten ne kurze Skizze, dann kann ich oder ein anderer User evtl. besser helfen.
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Beitrag 21.05.2020, 15:57 Uhr
PPeter
PPeter
Level 1 = Community-Lehrling
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Beiträge: 18

Hallo riewedel.

Danke für die Antwort.
Ich habe mal ein Bild gemacht wie das aussieht. Auf dem Bild sieht man das der Zentrierbohrer in der Mitte von dem Werkstück
in die Tiefe bohrt die im Programm angegeben. Da Z auf 0 steht. Desto weiter die Bohrungen von der Mitte vom Werkstück in der Y achse
versetzt sind desto tiefer bohrt der denn wie ich schon geschrieben habe wird die Position der Z Achse zu dem Wert in G81 addiert.
Bei der Maschine sind die Achsen Y und Z getauscht, Also Z ist die vertikalle Achse.
Die G17 habe ich einfach hier weggelassen, ist klar das die da sein muß
Danke für den Tip mit der Angabe der Z Position in G79. Das werde ich morgen testen.
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Beitrag 21.05.2020, 16:12 Uhr
gantner
gantner
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Beiträge: 187

Hallo,
ist schon ein paar Jahre her das ich mit Philipps zu tun hatte. Wenn ich mich noch recht erinnere startet der Zyklus G81 immer von der letzten Z Position aus. Wenn du in Z 5mm ins minus fährst und dann noch 5mm tief bohrst ergibt das eine gesamttiefe von 10mm. Das war glaube ich bei allen Bohrzyklen so.
Hab ich das jetzt richtig verstanden dass deine Y Achse praktisch Tisch hoch und runter ist?
Gruß Gantner
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Beitrag 21.05.2020, 18:35 Uhr
PPeter
PPeter
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Beiträge: 18

Hallo Ganter,

Nein Tisch hoch und runter ist die Z Achse.
Dann verstehe ich das nicht wie ich das hinbekomme.
Erstmall gebe ich Tool Menu die Hohe von meinem Bohrer an zum Beispiel Zentrierbohrer ist T2 .
Dann rufe ich mit G52 den Nullupunkt auf .
Dabei liegt die Unterkante von dem Bohrer in der Mitte vom Werkstuck also bei Y0 und bei Z0 genau auf dem Werkstuck.
G52 X0 Y0 Z0
G17
G1 Z0 Y0 X200 F100 (Die Unterkante von dem Bohrer liegt af dem Werkstuck)
G81 Z-5 B0 F30
G79 X200 Y0
G0 Z5
Es wird 5 mm tief gebohrt
Die nachste Bohrung ist in der Y Achse um 20 mm verschoben und da das Werkstuck zylindrich ist, liegt die Oberkante vom Werksuck
an dieser Positionn um 5 mm tiefer in der Z Achse
Daher
G0 Y-20
G1 Z-5 F100 (Hier wird wieder mit der Unterkante vom Bohrer auf die Werkstückoberfläche gefahren)
G81 Z-5 B0 F30
G79 X200 Y-20
G0 Z5
Jetzt bohrt die 10 mm tief nicht 5 mm wie sie soll.
Was mache ich falsch.bzw. wie kann ich diesen Fehler beheben ?

Der Beitrag wurde von PPeter bearbeitet: 21.05.2020, 18:40 Uhr
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Beitrag 21.05.2020, 18:46 Uhr
riewedell
riewedell
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Beiträge: 92

ein kleiner Exkurs noch zum Thema Nullpunkt-Aufruf:

G52 ist eine additive Nullpunktverschiebung, die sich auf die G54-G59 aufaddieren kann! In deinem Beispiel nicht weiter schlimm, so lange noch zusätzlich G53 aktiv ist (im Hauptbildschirm zu sehen), da G53 die NPVs G54-G59 aufhebt - und G51 hebt G52 auf. Also immer drauf achten, was aktiv ist.

Dann sollte G17 (oder G18/G19) immer ganz oben als erstes ins Programm.

Den ersten G1-Satz kann man einsparen, man kann direkt G81 programmieren mit den gewünschten Parametern

Danach würde ich G79 schreiben, in dem Beispiel dann passend G79 X200 Y0 Z0 (Maschine führt den Bohrzyklus automatisch auf dieser Position aus - der G1-Satz ist somit gespart)

Dann G79 X200 Y-20 Z-5 --> Maschine führt den G81 auf dem nächsten Punkt aus, der mit Eilgang angefahren wird.

Da hier das Werkstück beim Verfahren quasi im Weg ist (wenn von der -Z -Position auf eine höhere gefahren werden soll) muss im G81 der B-Wert entsprechend sein (wird automatisch mit Eilgang angefahren)#

Edit:
Da ich das eben überlesen habe… du musst auch nicht jedes Mal G81 neu schreiben - einmal ganz vorne reicht. Dann nur noch mit G79 die Positionen definieren, an denen der Zyklus ausgeführt werden soll.
Nach einem Werkzeugwechsel sind allerdings Drehzahl und Drehrichtung (ggf. auch M8 für Kühlung) zurückgesetzt, als nach jedem Werkzeugwechsel nochmal neu G81/G83 (für Tieflloch) oder eben andere Zyklen (die anderen Zyklen funktionieren analog; also 1x definieren und dann nur noch mit G79 an der gewünschten Position aufrufen)

Der Beitrag wurde von riewedell bearbeitet: 21.05.2020, 18:49 Uhr
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Beitrag 21.05.2020, 19:21 Uhr
gantner
gantner
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Beiträge: 187

Also ich erkenne jetzt auf den ersten Blick nichts falsches an deinem Programm. Wie man wieder mal sieht viele Wege führen zum Ziel. Ich hab auch immer in Z vorpositioniert und bei G79 nur die X und Y Koordinaten programmiert. G17 hab ich nicht gebraucht, war bei den Maschinen konstanten als Standart hinterlegt.
Mal ganz blöd gefragt, wir kennen ja den Durchmesser nicht von deinem Teil. Hast du dich evtl.da verhauen. Das deine 20mm Versatz weniger als 5mm in Z ausmachen. Bitte nicht bös nehmen, manchmal sind es die kleinsten Fehler mit der größten Wirkung.
Gruß Gantner
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Beitrag 21.05.2020, 19:37 Uhr
PPeter
PPeter
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Hallo ganter,

Nein, die höhen werden vom CAM berechnet, es ging darum den Postprozessor anzupassen damit der das Programm richtig generiert.
Ich bin gerade zur Maschine gefahren und habe es mit der Angabe der Z Position in der G79 getestet.
Funktioniert jetzt wie es auch sein soll.
In G81 gebe ich die Tiefe an auf die gebohrt werden soll und in G79 die Anfangsposition für Z ab welcher der Bohrzyklus beginnt.
Das war mein Fehler das die Z Position in G79 fehlte.
Danke riewedell .
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