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Digital Industries, Motion Control, Machine Tool Systems

SPOS an Gegenspindel ungenau SCOUPON bricht ab, Zusammenspiel von Servomotor, Encoder und Achs-Regelgerät

Beitrag 03.01.2021, 11:36 Uhr
Mecana
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Hi Leute,
Habe aktuell ein Riesenproblem an einer Drehmaschine Baujahr 1996 mit Haupt- und Gegenspindel, mit einer 840D Powerline MMC103.
Die Maschine wurde nach drei Jahren Stillstand wieder in Betrieb genommen und hat Probleme mit der genauen Positionierung der Gegenspindel.
Beispiel im MDA-Betrieb:

S(3)=1000 M(3)=3
G4 F5
SPOS[3]=0

Mache mir eine Markierung von Spindelscheibe zu Gehäuse.
Lasse erneut die Spindel drehen und anschließend positionieren.

Das Ergebnis ist ein leichter Versatz der Markierungen zueinander, obwohl die Anzeige C3 bei 0° steht !

Bei wiederholter Prozedur wandert die Markierung immer etwas weiter.
Bei Drehrichtungsumkehr wandert die Markierung wieder in die andere Richtung.

Im Programmlauf ist es daher nach Spcon, spcon[3] und coupon( ) nicht möglich, das Teil winkelgenau zu übernehmen.
Ebenso ist es nicht möglich, beide Spindeln nach kurzem Spindelstop (wegen Materialauszug mit der Gegenspindel aus der Hauptspindel) mit eingespanntem Teil zu starten, da hier sofort Notaus ausgelöst wird.

Anscheinend ist es der einen Spindel nicht möglich, in der notwendigen Präzision mit der Anderen zusammenzuarbeiten !
Um das Problem zu lösen, habe ich aus einer stillgelegten baugleichen Maschine zunächst den Spindelmotor, dann den externen Encoder (Heidenhain ROD-Geber mit 1024 Pulsen) und schließlich die Spindelregelkarte getauscht. Aber das Problem ist nach wie vor da.

Könnte natürlich sein, das eine der drei getauschten Komponnentem ebenso einen Macken hat ?

Da ich noch zwei weitere baugleiche aber funktionsfähige Maschinen habe, könnte ich hier zum Testen ebenso Komponenten ausbauen.
Allerdings wollte ich Eure Ratschläge abwarten, bevor das Teilechaos noch weiter ausufert.

Der externe Encoder (ROD-Geber), welcher über einen Zahnriemen mit der Spindel verbunden ist, ist doch nicht nur beim Festpositionieren im Einsatz, sondern ebenso bei Lageregelung, oder ?

Bzw. der Spindelservo dreht doch immer so weit, bis der Encoder den programmierten Wert ausgibt ?

Ist dieser externe Encoder auch bei der Beschleunigung eines Servos beteiligt, wenn ein Bauteil zwischen beiden Spindeln eingespannt ist ?
Doch eher nicht, dafür sind doch die internen Servo-tachogeber zuständig ?

Wie kann ich im step by step Verfahren den Übeltäter finden ?

Bin für Eure Ferndiagnose dankbar.

Schöne Grüße,

Mecana.
   
Beitrag 08.01.2021, 14:07 Uhr
Confi
Confi
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Guten tag, konnten Sie das problem schon lösen?

Bei älteren Maschinen ist der externe Geber nur für die Positionierung und das Gewindeschneiden zuständig.
Haben Sie den Versatz nur wenn sie die Spindel mit einer Drehzahl laufen lassen oder auch wenn sie die Spindel
hin und her positionieren -> 0 und 180 grad?
Ist die Drehgeberkupplung seitens Riemenpully fest?
Gruss
   
Beitrag 10.01.2021, 13:42 Uhr
Mecana
Mecana
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Hallo Confi,
Danke fürs Feedback.
Der Versatz ist bzw. war auch beim Hin- und Herpositionieren vorhanden, denn der Fehler wurde nun gefunden.

Hier nun des Rätsels Lösung, nachdem sogar der inzwischen generalüberholte Servo und ein neuer ROD-Geber ohne Erfolg eingebaut.
Nach genauer Betrachtung der Bauteile, und dem Vergleich mit der Hauptspindel kam ich auf die Lösung :

Es war ein falscher Zahnriemen verbaut, welcher die Spindel mit dem ROD-Geber verbindet. Der korrekte stahlverstärkte transparente Polyurethan-Zahnriemen (T5/525) hat eine etwas geringere Zahnhöhe als der falsche Gummi-Zahnriemen.
Dadurch lag der Riemen mit den Zahnspitzen auf den beiden Antriebsrädern auf, und hatte neben einer daraus resultierenden falschen Umlauflänge auch keinen sauberen Formschluss an der Zahnflanke.
Deshalb die stetige Positionsabweichung.
Die ganzen nervigenTauschaktionen, hätte man sich somit sparen können :-(
Na ja, wie auch immer, Ende gut alles Gut :-)

Schöne Grüße ans Forum und alle Interessierten,

Mecana.
   
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