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Nut durch eine Passbohrung

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Beitrag 19.04.2021, 12:25 Uhr
Binqo
Binqo
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*
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Mitglied seit: 22.02.2018
Beiträge: 30

Servus Leute,

Momentan bin ich an einem eigentlich ziemlich läppischem Auftrag dran.
Ich muss in einen Messingrohling (20x12x50mm) eine Passung Bohren bzw. Ausspindeln und eine 3er Nut Durchfräsen, welche 10mm tief ist.
Das Problem hierbei ist, dass die Nut die Passung durch die Schnittkraft "zerdrückt" und der Passstift somit nicht sauber läuft. Ich spiele schon den ganzen Tag mit dem Vorschub rum, doch kriege einfach keine Konstante rein.
Die Nut muss nach dem Ausspindeln gefertigt werden, da die Nut Gratfrei sein muss.
Material ist
CuZn39Pb3
Fräser ist ein Alu Fräser von Hoffmann
https://www.hoffmann-group.com/DE/de/hom/Mo...02480-3?tId=820
momentan Fahre ich folgende Strategie.
S = 15000
f = 400
Ap = 3.5mm
Ae = 3mm
Die Nut ist aufgeteilt in 3 Zustellungen, es zerdrückt Sie jedoch immer wieder. Selbst wenn ich den Vorschub reduziere oder VC runtersetze.
Hat jemand hierbei eine Idee?

Liebe Grüße
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Beitrag 19.04.2021, 17:41 Uhr
brueckmeister
brueckmeister
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Beiträge: 650

Sicher das nicht eher irgendwie am Grat der Nut hängt?

Ich würde vielleicht einen kleineren Fräser nehmen und die Startpunkte der Nut zur Bohrung verrunden oder anfasen.

Eventuell auch die Bohrung und die Nut Vorarbeiten und danach Spindeln und mit einem extra Werkzeug die Nut nur noch schlichten.
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Beitrag 19.04.2021, 17:56 Uhr
InTex
InTex
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Beiträge: 4.190

Das wird wohl eher an der Aufspannung liegen.


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Eine Schraube ohne Gewinde ist ein Nagel

Grüsse aus dem Harz - InTex
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Beitrag 19.04.2021, 18:53 Uhr
Binqo
Binqo
Level 1 = Community-Lehrling
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Mitglied seit: 22.02.2018
Beiträge: 30

Da die Bohrung nicht durch das Komplette teil geht, sondern 2mm vor dem Boden aufhört, kann ich die Nut zur Bohrung hin nicht anfasen.
Wenn ich erst Bohre, dann Nut Fräse und anschließend Spindel. Hat es meiner Meinung nach keinen Wert, da durch die Nut ein unterbrochener Schnitt für die WSP stattfindet und die Standzeit extrem verkürzt wird, auch wenn es Messing ist. Zudem drücke ich den Grat in die Nut, was ebenfalls nicht sein darf.
Viel mehr würde mich mal eure Meinung dazu Interessieren, wie Ihr fahren würdet. Welche VC werte und evtl. auch welche Strategie
Vielleicht ist ja 1x fahren sogar besser wie 3x, aber dafür mit einem Vorschub von 50. Was zwar bei Messing lächerlich ist, aber auf 5 Sekunden kommt es nicht an.
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Beitrag 20.04.2021, 04:54 Uhr
Gramatak
Gramatak
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Beiträge: 326

Die größten Kräfte entstehen durch Ae+Ap beim Fräsen. Vc und Fz haben da erstmal eine untergeordnete Rolle.

Wenn es also daran liegen sollte das beim Fräsen der Nut das Teil verformt wird, dann Nut entwender Trochoidal fräsen oder Ap deutlich reduzieren (0,5 oder weniger zumindest im untersten Bereich der Nut also wenn diese durchbricht) damit die Schnittkräfte minimal sind.
Vc und Fz könnte man dann sogar erhöhen.
Dennoch kann es passieren das beim durchbrechen der Nut leichte Materialumformung stattfindet, daher wäre ein Trochoidales Fräsen (auf voller Nuttiefe) deutlich zu bevorzugen.

Ansonsten sollte Grat und Aufspannungsverformung, sowie Spannung im Material ausgeschlossen werden als Ursache.

Der Beitrag wurde von Gramatak bearbeitet: 20.04.2021, 04:57 Uhr
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Beitrag 20.04.2021, 17:42 Uhr
InTex
InTex
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wow.gif ...was für ein Quatsch..Ae und Ap sind Zustellungen seitlich und in der Tiefe. Wo entstehen da Kräfte? Die Kräfte entstehen beim Eintritt des Werkstückes ins Material. Und da entstehen nicht nur Schnittkräfte.
Wie kannst du Aufspannverformungen ausschliessen? Ich zumindest sehe keine Äusserung über dessen Methode.


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Beitrag 20.04.2021, 20:10 Uhr
Gramatak
Gramatak
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QUOTE (InTex @ 20.04.2021, 17:42 Uhr) *
wow.gif ...was für ein Quatsch..Ae und Ap sind Zustellungen seitlich und in der Tiefe. Wo entstehen da Kräfte? Die Kräfte entstehen beim Eintritt des Werkstückes ins Material. Und da entstehen nicht nur Schnittkräfte.


Mal davon abgesehen das das Werkzeug ins Material eingreift und nicht das Werkstück.... scheinst du nicht viel Zerspanerfahrung zu haben? Ich habe SEHR viele Schnittkraftberechnungen gemacht und die Praxis zeigt einfach das gleiche.
Vc hat maßgeblichen einfluss auf verschleiß und vibrationen (gerade lange Werkzeuge). Fz hat fast nur einfluss auf die Oberfläche und Spanbildung (erhöhe beim besäumen mit geringem Ae mit einem HPC einfach mal nur das Fz und du wirst sehen das es Spindellastmäßig sogut wie keinen Einfluss hat.). Schonmal nen Einzahnfräser mit Eilgang durchs Alu fahren sehen? Was denkst warum das möglich ist.

Bleibt also Ae und Ap. Wenn man nun versteht das die Kraft eben am Zahn entsteht und damit relevant ist wieviele Zähne gleichzeitig ins Material eingreifen und ebenso wie hoch der Zahn ist (also Ap bzw. die Spirale beim Schaftfräser) muss klar sein das eine Reduzierung der Schnittbreite und/oder Schnitttiefe die Schnittkräfte am Werkstück und damit die mögliche Umformung des selbigen sehr stark beeinflusst. Genau deswegen reduziert man die Schnittiefe z.b. wenn es bei langen Werkzeugen zu Vibrationen kommt da die Kräfte zu groß sind und die beeinflussung von Vc nicht ausreicht. Deswegen funktioniert Trochoidales fräsen so gut weil es das Ae also die Schnittbreite (inklusive Mittenspandicke) konstant hält und damit die Schnittkräfte reduziert und Werkzeuge dadurch bedeutend länger halten. Schonmal was davon gehört?
Ich würde auch behaupten das jeder hier bei filigranen/dünnen Werkstücken die Zustellungen reduziert um die Schnittkräfte zu reduzieren.

Ich denke das sollte reichen.... wenn man nix qualifiziertes beizutragen hat sollte man es vieleicht lassen. wink.gif


QUOTE (InTex @ 20.04.2021, 17:42 Uhr) *
Wie kannst du Aufspannverformungen ausschliessen? Ich zumindest sehe keine Äusserung über dessen Methode.


Richtig lesen, ich habe geschrieben das "SOLLTE ausgeschlossen werden" und nicht das "WURDE ausgeschlossen". Der TE SOLL also schauen das es nicht daran liegt...
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Beitrag 20.04.2021, 20:17 Uhr
Gramatak
Gramatak
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Mal noch eine andere Frage an den TE:

Wird die Nut geschlichtet? In der Beschreibung klingt es so als würde diese nur gerade als Volllnut gefräst ohne Schlichtgang. Wenn dem so ist würde ein Schlichtspan auf beiden Seiten helfen umgeformtes Material abzutragen. (sofern dies das Problem ist)
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Beitrag 20.04.2021, 20:30 Uhr
InTex
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QUOTE (Gramatak @ 20.04.2021, 21:10 Uhr) *
Mal davon abgesehen das das Werkzeug ins Material eingreift und nicht das Werkstück.... scheinst du nicht viel Zerspanerfahrung zu haben?


Ich lach mich schlapp...mehr fällt mir dazu nicht ein.


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