Hallo Christof!
Ja, schieß mir ins Knie, ich hatte nicht gesehen, dass Du geantwortet hast. ;-)
Der SP25-Tastkopf mit dem SM25-2 Modul ist eine sehr gute Lösung, zufällig arbeite ich auch mit dieser Kombination. Da brauchst Du Dich natürlich nicht auf Gauss zu beschränken. Wenn Du in der Lage bist, bei der Messung Filter und Ausreißerentfernung zu verwenden, dann kannst Du sehr zuverlässig auch Pferch- und Hüllauswertungen benutzen. Allerdings ist es immer wichtig (sowieso) auf saubere Teile zu achten. Wenn ich mir manchmal unsere Taster ansehe, wenn unsere Gegenschicht acht Stunden lang gemessen hat, dann fällt auf, wieviel Schmutz sich auf dem Taster angesammelt hat.
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Wir hatten letztens eine Reklamation einer 45k5 Passung gehabt und erwarten diese in Zukunft auch weiterhin, warum?. Wir lassen die Passung extern
schleifen. Der Lieferant prüft die Passung mit einem Bügel, welche nach seiner Meinung (nach unserer übrigens auch) i.O ist. In der Zeichnung wird auf das Hüllprinzip verwiesen.
Wenn die Hüllbedingung gefordert ist, wird dadurch auch die Zylindrizität der gesamten Passung kontrolliert. In dem Fall darf sie 0,011 mm nicht überschreiten. Sowas kann man nicht mit einer Bügelmessschraube überprüfen. Gerade beim spitzenlosen Schleifen von Wellen kann sehr leicht ein Dreibogengleichdick entstehen, und diese Form bemerkt man mit einer Messschraube nicht. Es sieht dann so aus, als wäre der Durchmesser rundherum perfekt gleich, aber in Wirklichkeit ist die Welle leicht dreieckig.
Wir haben solche Probleme mit unseren Wellenlieferanten auch, und was meinst Du, wie die darüber denken? Die zucken mit den Schultern und sagen, dass man in Kauf nehmen muss, dass solche schlecht geschliffenen Wellen bei unseren Lieferungen sind. Zumindestens Du solltest dann aber solche Teile abfangen, bevor sie zum Kunden gehen.
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Es gibt keine Funktion die beeinträchtigt wird, nur weil ein Bauteil um den Wert von 0,002mm zu groß ist. Manchmal frage ich mich was das für Theoretiker sind.
Wenn Ihr mit einem Kunden einen Vertrag eingeht (und die Zeichnung ist ein Vertragsbestandteil), dann solltet Ihr die Anforderungen des Kunden auch erfüllen. Dass hat nichts damit zu tun, dass bei dem Kunden nur Theoretiker sitzen, sondern davon hängen unter Umständen die Funktionen der Maschinen ab, die der Kunde baut.
Um bei dem Beispiel der Welle 45k5 zu bleiben: Wenn der Durchmesser oder die Form 0,002 aus der Toleranz ist, dann ist vielleicht noch nicht unbedingt die Funktion des Bauteils gefährdet, aber die enge Toleranz wird ja einen Zweck haben. Diese Frage kann Dir letztendlich nur der Konstrukteur beantworten. 0,002 mm aus der Toleranz bedeutet in dem Fall 0,0075 mm von der Mitte der Toleranzzone entfernt, und das wären 36 Prozent Toleranzüberschreitung. Jetzt wäre natürlich zu klären, ob Ihr das Maß mit Eurem KMG bestätigen könnt.
Unsere Kunden würden so ein Teil möglicherweise nicht wegen einer einmaligen Abweichung von 0,002 reklamieren, aber wenn der Kunde dahinter kommt, dass wir bestimmte Maße generell nicht einhalten können, dann müssen wir unseren Prozess verbessern. Ehrlich gesagt sollte schon alle Alarmglocken klingeln, wenn man einen Auftrag annimmt mit so engen Toleranzen. Ich kenne viele Firmen, die würden rundheraus sagen: 45 k5 bekommen wir nicht prozesssicher hin.
Eure Messsoftware kenne ich zwar nicht, aber ich habe jetzt schon mit so einigen verschiedenen Softwarepaketen gearbeitet, aber meiner Erfahrung scheitert es meistens nicht an der Software. Calypso ist nicht automatisch besser, nur weil es bekannter ist.