Zum Einstellen der Geometrie an einer
Fräsmaschine ist der Kreisformtest nicht das geeignete Mittel und zum Überprüfen der Geometrie nur bedingt. Schon alleine deshalb, weil bei großen Maschinen nicht der gesamte Fahrweg abgedeckt werden kann.
Aber um die Dynamik zweier interpolierender Achsen zu prüfen, ist es wichtig einen Kreisformtest auszuführen. Entscheidende Werte sind die Rundheit und die Quadrantenübergänge. Sollte z.B. nicht mit dem korrekten
Schleppabstand auf den beiden beteiligten Achsen gefahren werden, so ist das Ergebnis ein Osterei und kein Kreis. Zu große Quadrantenübergänge könnten auf Umkehrspiel in den Achsen hinweisen.
In der Regel werden von Neumaschinenherstellern und auch von Retrofit-Firmen, bei Auslieferung von Maschinen, Messprokolle mitgeliefert. Dazu gehören das große Geometrieprotokoll mit allen Messungen, die Positioniergenauigkeit der linearen Achsen und der Kreisformtest für die Dynamik.
Bei der Inbetriebnahme beim Endanwender werden meist nur noch Grundmessungen gemacht. Rechwinkligkeit, Dornlage, Parallelität.
Also die Frage, ob ein Kreisformtest-Protokoll vorliegen sollte, würde ich mit Ja beantworten.
Falls keines vorliegt und auch das Messgerät zur Prüfung nicht bereit steht, bleibt immer noch ein Teil aufzuspannen und einen Kreis zu fräsen.
Ob nun einzelne oder alle Messungen bei einer Inbetriebnahme durchgeführt werden sollen, ist eher eine finanzielle Frage. Bei 5-Achsmaschinen kämen die Kinematikmessungen noch dazu.
Ich denke, es gibt zu diesem Thema sehr viele und auch unterschiedliche Meinungen. Letzlich soll das Produkt, dass auf der Maschine gefertigt wird so präzise sein, wie die Vorgabe auf der Zeichnung. Falls das nicht gegeben ist, gibt es viele Fragen, die nicht nur durch einen Kreisformtest beantwortet werden können.
mfg Helmut