Kunststoffbearbeitung PA12G, 16h6 auf 120mm Länge

Guten Morgen!

Ich hab da derzeit ein Problem... Haben des Öfteren Kunststoffteile aus PA12G zu fertigen. Bis jetzt ging alles noch recht gut.

Nun kommen 64 Stück mit Durchmesser 16h6 auf 120mm Länge. Dazu noch eine Bohrung 10 +0.01mm, 62mm tief.

Wie fertigt ihr solch Bauteile?
Wir haben keine Lünette und der Reitstock ist zu stark und zerquetscht gleich alles. Konventionell würde es zwar gehen, aber bei 64 Stück auch nicht grad schnell.
Andere ähnliche Teile ohne h6 Passung konnte ich mit der Hand abstützen. Anders gar keine Möglichkeit gehabt.

Gestern haben wir noch kurz ein Versuch gemacht mit 2 Revolvern. Aber auch damit nicht erfolgreich gewesen. Schlechte Oberfläche.
Platten benutze ich VCGT Alu Platten. Funktioniert ansonsten sehr gut.

Vielleicht kann mir da noch jemand ein Tipp geben.

Gedreht wird übrigens bei uns nur auf Mazak Maschinen. Quick Turn oder Hyper Quadrex.

Viele Grüße
MrElch

Hallo,

ich habe mir für so etwas früher einen alten Rändelhalter umgebaut.
Einfach Kugellager rein oder gleich so bauen das du die Kunststoffrollen
von Skater rein bekommst die sind sehr robust und halten auch höhere
Drehzahlen aus.

Das ganze in den unteren Revolver einbauen und den kannst du dann stehen lassen
als feste Lünette.

Oder bei Schunk anfragen die haben die auch nur kosten die da ein wenig mehr als der
Selbstbau.


Gruß
Dieter

Hallo Mr.Elch wieviel Bar Druck habt ihr beim Reitstock probiert.Ich würde es nochmal mit 10 Bar Druck probieren.Falls ihr schon soweit runterseit mit dem Druck kannst du den letzten satz streichen.Was für einen Durchmesser hat das Rohmaterial?Bei der Bohrung kann ich dir nur empfehlen hol dir VHM mit Innenkühlung,wenn du bei der Bohrtiefe versuchst mit HSS zu Bohren hasst du vielleicht dass Problem dass das Material am Bohrer verbrennt weil dass Werkzeug nicht genug KSS abbekommt.Da ist deine Bohrung ganz schnell zu gross und dein Teil ist schrott.
gruss dreher 1991

Servus,

habe vor kurzem POM D10 150mm lang überdreht. Bin mit einer mitlaufenden Zentrierspitze drauf gefahren, mit so wenig Druck wie möglich. (Muss mit Stromgrenze programmieren) Hatte nicht einmal eine Alu-Platte benutzt, ging gut.
Ein hundertstel Toleranz ist doch beim Kunststoff eigentlich nicht wirklich möglich, kenne PA12G nicht, aber es kann ja schon durch Kühlmittel zu Maßschwankungen kommen, also viel Spaß!

Der Beitrag wurde von MiBü bearbeitet: 20.06.2014, 14:34 Uhr

Guten Abend!

Danke für die Antworten... ich versuch mal nacheinander darauf einzugehen...

@DJ-Bino: Diese Variante wollten wir auch noch ausprobieren. Haben eine alte Lünette, welche man in einen Halter einbauen kann.
"Leider" laufen auf der Maschine ordentlich Serien aktuell... Drum kaum Zeit auszuprobieren, geschweige denn den Auftrag einfach dazwischen zu schieben.
Probieren werden wir das auf alle fälle noch. Dachte dabei dann, die Lünette mitlaufen zu lassen. Ich werde berichten, wie dies ausging.


@dreher1991: Bei unseren Maschinen wird der Druck über ein Menü eingestellt. 1 KN ist das geringste. Über die Maschinenparameter sind wir da schon
noch weiter runter. Ohne Erfolg. Eine etwas ältere Maschine noch mit gutem alten Druckregler hab ich am Anfang für ähnliche Teile probiert... Minimaldruck das
die Spitze sich gerade noch bewegt. Keine Chance... Teil wurde um gute 0.6mm zusammengestaucht.
Das einzige was ging, war konventionell. Dort nur ganz leicht per Hand gegen halten mit dem Reitstock...
Das Bohren ist auch kein Problem... Eher die Toleranz. Der gebohrte Durchmesser ist etwas kleiner... wir mussten meistens immer noch ausdrehen.
Hitze ist bei dem Material nicht so das Problem. Es hält ordentlich was aus, arbeiten z.B. beim Schruppen viel trocken.


@MiBü: POM ist ein guter Kunststoff... Haben wir auch öfters und fordern wir wann immer es geht als Alternative an. PA12G hält gut Hitze stand, ist aber
sehr labil und eher weich. Drum auch die scharfen Alu Platten. Ohne sind kleinere Durchmesser nicht mehr sehr gut zu fertigen.
Und Maßänderungen kennen wir da auch... Teils fertige ich die Teile komplett trocken... Bei POM geht es oft ganz gut...



Dank euch nochmals! Die Lünette probiere ich nochmal, sobald die Maschine wieder frei ist. Und schaue mal, was Mazak direkt zu der Reitstock-Druck
Geschichte zu sagen hat.

Viele Grüße
MrElch

Hallo Zusammen,

also ich kann mich da MiBü nur anschliessen. Meiner Meinung nach ist es nicht machbar auf einer Länge von 120 mm ein 16 h6 in PA12G zu gewährleisten.
Und trocken wird man bei dem Kunststoff und der Bearbeitung auch wenig Spaß haben. Da der Span nicht bricht wird es ohne KSS sehr schnell heiß und die Oberfläche "verschmiert", abgesehen davon kann man dann auch die h6 vergessen.
Solche Teile lieber andere machen lassen, Sorry.
Oder wie schon gesagt den Kunden zu POM überreden.

Grüße
kani95

Mahlzeit!



@kani95: So sehen wir das eigentlich auch... Nur derjenige nicht, der anscheinend schon die Teile angeboten hat beim Kunden, ohne uns zuvor zu fragen...
"Wir sollen Lösungen finden und nicht immer von Problemen reden"... Naja, wird er wohl mit leben müssen...

Danke Dir für die Aussage, das gibt einem doch etwas mehr halt an dem eigenen Wissen...
Sonst denk ich irgendwann noch, die Büroleute wissen tatsächlich mehr als wir Dreher...

Viele Grüße
MrElch

Hallo

wenn man Lösungen finden soll, hätte ich da eine ganz Einfache.



Grüße
kani95

man kann bei Kunsstoff generell nur auf +-0,1 mm fertigen. Alles schon gehabt. Alleine das messen ist schon schwierig wegen dem geringen E-Modul. Man kann sich sein Maß ja dann hindrücken.

Also selbst wenn man heute die Teile super hinkriegt und diese dann hinlegt und morgen nochmal misst dann wird man sehen, das die sich übel verändert haben.

Alles unter Allgemeintoleranz mittel ist Zaubern. Die Kunsstoffliferanten geben einem das auch schriftlich. Bei Licharz z.B. liegt son Zettel bei jeder Bestellung bei.

Hallo,

So allgemein würde ich das jetzt nicht sagen. Es kommt immer auch darauf an welcher Kunststoff und was wird bearbeitet. Wenn jetzt ein Kunde eine POM-Buchse verlangt mit Aussen 30mm Innen 10mm und das ganze 20mm lang, dann würde ich schon sagen das man Toleranzen +- 0,03 prozessicher einhalten kann.
Nur eben dieses am Anfang genannte Beispiel von 16 h6 *120mm wird immer ein "Wunschdenken" des Zeichners ( Einkäufers) bleiben. Die Frage die dann ja noch offen ist, ist ja auch ganz einfach. WARUM in drei Teufels Namen ausgerechnet h6 ??? Meistens ist dann die Antwort " Keine Ahnung, wird halt in eine Passbohrung eingepresst.". Und meiner Meinung nach kümmert es diese Bohrung meistens wenig ob dieses Kunststoffteil dann h6 hat oder 16,05mm dem E-Modul sei Dank.


Grüße
kani95

Der Beitrag wurde von kani95 bearbeitet: 23.06.2014, 13:13 Uhr

Guten Morgen!

Danke euch noch für die weiteren Antworten. Leider sind wir noch nicht so viel weiter gekommen...

Wenn wir die ums verrecken machen müssen, läuft es wohl darauf hinaus, das wir die auf der CNC vordrehen und die Passung konventionell mit leicht
angelehnter Spitze fertig drehen... Anders geht es bei uns aktuell anscheinend nicht...

Viele Grüße
MrElch