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Maschinen-Austausch-Zyklus

Beitrag 04.01.2018, 17:34 Uhr
norbert1988
norbert1988
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Hallo Zusammen, Und nachträglich alle ein gutes neues Jahr!

In der Firma wo ich tätig bin, bin ich für die Interne Fertigungsplanung zuständig. In der Zerspanung haben wir einen Maschinenpark von
26 CNC-gesteuerten Maschinen. Jedoch ist dieser Maschinenpark sehr veraltet. Unser durchschnittliches Maschinen-Alter liegt bei 16 Jahren.
Die älteste = Baujahr 1975
Die jüngste = Baujahr 2017 ( die nächst jüngste ist Baujahr 2014)

Ich würde unseren Vorgesetzten gerne klar machen, dass wir so nicht Konkurrenzfähig bleiben können.
Und dies würde ich gerne mit Zahlen und Fakten machen. Nur weiß ich noch nicht genau wie.

Ich bin jetzt seit 15 Jahren in dieser Branche, und erfahrungsgemäß würde ich sagen, bei dieser Maschinenpark-Größe sollte sich die Fertigung
ca. alle 20 Jahre komplett durchgetauscht haben, damit man technologisch einigermaßen gut dabei ist.

Wie seht ihr dieses Thema?
Gibt es hier eine Faustformel, die Wirtschaftlich Sin macht?

Vielen Dank schon mal im Voraus

Mit freundlichen Grüßen
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Beitrag 04.01.2018, 18:14 Uhr
dreher1991
dreher1991
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Ich würde eher sagen es kommt drauf was für teile ihr macht bzw.Produkte ihr herstellt.In meinem Ausbildungsbetrieb hatten sie auch so ein paar alte Maschinen.Da waren auch so Maschinen zum Verzahnen dabei,die Rundschleifmaschine die da rumstand ist auch nur einmal im Jahr gelaufen.Wen die alten Hobbel net oft benutzt werden oder eine neue sich net rentiert,Müsste man überlegen was billiger ist auswärts geben komplett oder doch noch selber was machen können.Das einzige womit du die Chefs überzeugen könntest wär wenn du ihnen zeigen könntest das jedes Jahr viel Geld in die Reperatur oder Instandhaltung investiert werden muss
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Beitrag 04.01.2018, 19:06 Uhr
faenger
faenger
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Nabend.

Bin da beim Dreher! Erstmal, was ist euer Kerngeschäft? Was sind die 26 Maschinen für Maschinen? Drehen? Fräsen? Erodieren?

Wir haben ein ähnliches Problem. Eine ca . 60 Jahre alte Droop & Rein mit Fidia Steuerung kommt jetzt auf den Schrott, oder wo auch immer hin, weil man nicht so recht weiß was man da mit machen soll. Ein Ansatz wäre, vorschruppen von Formen z.b. . 1500 Umdrehung und 6000mm Vorschub reichen für Kopierfräser im Bereich D52mm. Je nach Material natürlich.

Heißt, es wäre also möglich seinen Maschinenpark vernünftig zu strukturieren. Alte Maschinen, welche wenig Drehzahl und Vorschub besitzen aber sehr stabil sind, könnten Vorbereitungsaufgaben übernehmen. Neuere Maschinen oder aber auch Droop & Rein Portale ala Fogs aus Mitte der 90iger, könnten fertig bearbeiten.

Ein recht erfolgreicher Lohnzerspaner in meiner Region macht es zum Beispiel so.

Gruß
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Beitrag 04.01.2018, 21:38 Uhr
dreher1991
dreher1991
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Danke faenger obwohl ich auch noch net solange arbeite(hab 2009 angefangen zu lernen bin seit 2012 Geselle)find ich irgendwie das in jede Firma so ein paar alte Maschinen reingehören.Klar kommt es drauf an ein reiner Lohnzerspaner brauch sowas net.Aber gerade bei ner Firma sowie mir einer sind Werkzeug Vorrichtungsbau ist sind konventionelle Maschinen ein Muss.Mein Kollege fräst seine Elektroden oder Vorrichtungen z.b.auf ner Deckel FP5 mit Contour 3 Steuerung.Abplanen und sowas macht er konventionell und aufwendigeres wird programmiert.Oder auch wenn man nur geschwind was an der Drehbank sauberdrehen will.In meinem Ausbildungsbetrieb haben sie damals die konventionelle Drehbank weg und ne Zyklengesteuerte hingestellt für die "Lehrlinge "wie man sich da einen rausreißen musste war echt nimmer lustig da war ich froh das ich fast ein Jahr noch konventionell auf der Colchester richtig drehen lernen durfte obwohl ich net behaupten würde das ich alles im drehen beherrsche
Gruss Dreher 1991

Der Beitrag wurde von dreher1991 bearbeitet: 04.01.2018, 21:39 Uhr
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Beitrag 04.01.2018, 22:09 Uhr
faenger
faenger
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Nabend.

Kein Ding Dreher. Bin allerdings auch erst seit 2010 dabei, hab davor 6 Jahre Werkzeuge gebaut.

Ob ich als Lohnzerspaner sowas brauche hängt auch etwas davon ab, was ich zerspane. Ich persönliche finde es recht fragwürdig ob ich auf modernen Maschinen, welche sehr dynamisch sind, mit Igelfräsern und Konsorten zunderschichten runter Schruppe oder grobzerspanung betreibe.

Wir haben eine Dmu 125 Mono und die eben genannte Droop und Rein. Mussten in letzter Zeit häufiger Absätze in baustahl Schruppen von 700x560x70mm. Irgendwann kam der Chef auf die Idee das mit nem 50mm Igel auf der DMU zu machen. Hörte und fühlte sich blöd an bei 15mm quer Zustullung und 50mm tiefe. Auf der Droop und Rein war dass wie Butter. Haben es dann auf der DMU mit nem hochvorschubfräser simuliert. Aber auch hier war die simulierte auf der DMU deutlich schlechter wie bei Droop und Rein ( 3 zu 7 Stunden). Auf der anderen Seite, ne gehärtete Form möchte ich bei 1500 Umdrehungen mit nem 10mm Torusfräser nicht schlichten.

Somit haben in meinen Augen auch alte Maschine irgendwo ihre daseinsberechtigung. Kommt allerdings immer auf die Struktur an. Auf der Droop und Rein lohnt es sich nicht unbedingt Alu Bauteile mit vielen Taschen und Bohrungen fertig zu bearbeiten, dafür ist sie dann doch zu schlapp.

Gruß
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Beitrag 04.01.2018, 22:10 Uhr
faenger
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Edit:

Wir fräsen zum Beispiel Elektroden auch auf ner Deckel FP3 konventionell Plan. Auch dafür reicht so eine Maschine.
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Beitrag 05.01.2018, 01:54 Uhr
V4Aman
V4Aman
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Ist natürlich auch ne Preisfrage, wir haben eine aktuelle Mori Seiki SL mit Flachbettführungen, da bringst auch mal nen 100er Vollbohrer zum glühen.


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Gruß V4Aman


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Alle sagten: "Das geht nicht." Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat's einfach gemacht.
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Beitrag 05.01.2018, 09:03 Uhr
norbert1988
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Morgen, Danke für eure ersten Beiträge.

Also wir sind im Maschinenbau unterwegs. Und bearbeiten quer durch die Bank alles!
Stahlkonstruktionen, Guss- und Schmiedeteile, Austenitischen Stähle, Duplex Stähle, Baustähle,.... also schon sehr vielfältig.

Also ich spräche hier jetzt von Fräs- und Drehmaschinen.
Von der Größenordnung der Maschine haben wir Maschinen mit Verfahrwegen von 600mm bis hin zu 16000mm
Bei den Drehmaschinen, die kleineren Maschinen liegen bei einer Spitzenweite von 1000mm bis hin zu den größeren mit ca. 13000mm.
und Teilweise mit angetriebenen Werkzeugen.

Und ihr habt bestimmt auch recht damit, dass je nach Fertigung, jede Maschine ihre Daseinsberechtigung hat.

Dadurch wir im Maschinenbau tätig sind, und keine Serienfertigung, haben wir einen enormen Rüstaufwand auf den Maschinen.
Somit ist es es wichtig, das man so eine Fertigung extrem Rüstfreundlich aufstellt.
Mit Themen wie --> Nullpunktspannsysteme
--> Zusatzmagazine
--> etc.

Und mit einem alten Maschinenpark ist man hier ziemlich eingeschränkt.

Und wegen der Daseinsberechtigung von alten Maschinen, wir haben zum Beispiel ein alte Boehringer Langdrehmaschine, mit der wir
unsere Walzen überdrehen bzw. vordrehen, die habe ich hier gar nicht mit einbezogen, denn das ist genau so eine alte Maschine, die
heute noch top Arbeit verrichtet und sicher auch noch viele Jahre verrichten wird.
Und bei uns sind noch 3 solche Maschinen, bei denen das selbe gilt und die ich hier nicht mit einbeziehe.

Doch diese 26 Maschine sind unsere CNC-Maschinen, die unsere komplexeren arbeiten verrichten und unsere Preis und Qualität
erzeugen. Und ich finde, das dieser Maschinenpark daher veraltet ist.

Und wie schon erwähnt, möchte ich dies gerne mit Zahlen belegen.
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Beitrag 05.01.2018, 09:21 Uhr
G00Z0
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QUOTE (norbert1988 @ 05.01.2018, 09:03 Uhr) *
Und wie schon erwähnt, möchte ich dies gerne mit Zahlen belegen.


Moin,

dann musst Du genau das tun: rechnen.

Gaaaaanz grob: Stundensatz alte Maschine gegen Stundensatz neue Maschine
(den aber nur zur Vergleichbarkeit durch den neu gewonnenen Produktivitätsfaktor teilen)
Produktivitätsfaktoren können sein: mehr Drehzahl, mehr Vorschub, mehr Dynamik, schnellerer Werkzeugwechsel, Automatisierung,
neueste WZ ausreizen, Innenkühlung , weniger Ausfallzeiten, Netzwerkkarte (Datenhandling),
ach, hier kann man sich austoben

Dann noch genau noch solche Sachen wie Reduzierung Nebenzeiten (Nullpunktspannsystem, allgemeiner Rüstaufwand) da mit rein.

Dann kommt da eine Amortisationszeit raus und danach wird dann Geld verdient (da man ja vielleicht auch mehr/bessere Aufträge bekommt).

Da schmilzt dann schnell mal die Hürde der Neuanschaffung. Sicherlich nicht überall, aber das macht ja den Erfolgsfaktor einer Firma aus.


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Beitrag 05.01.2018, 09:54 Uhr
V4Aman
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Dann zusätzlich noch um Maschinenstillstand wegen Programmierarbeiten zu vermeiden einen externen Programmierplatz mit Cam System falls noch nicht vorhanden


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Gruß V4Aman


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Beitrag 05.01.2018, 11:07 Uhr
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QUOTE (V4Aman @ 05.01.2018, 09:54 Uhr) *
Dann zusätzlich noch um Maschinenstillstand wegen Programmierarbeiten zu vermeiden einen externen Programmierplatz mit Cam System falls noch nicht vorhanden


Ja, das hatte ich jetzt stillschweigend als ober-selbstverständlich vorausgesetzt.

An solch einer Stelle lohnt auch der Denkansatz, Bleistift, Lineal und Zeichenbrett gegen ein CAD auszutauschen...


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Beitrag 05.01.2018, 12:26 Uhr
norbert1988
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CAD und CAM sind natürlich vorhanden ;-)

Natürlich kann ich durch eine angenommene Neuinvestition und die Geschätzte Produktivitätssteigerung den Stundensatz
ausrechnen und so Argumentieren. Und was ich auch tun werde!

Aber vielleicht gibt es eine Rechnung oder Faustformel, die auch Wirtschaftlich sin macht, in wie vielen Jahren sich ein
Maschinenpark im Schnitt erneuern sollte.
Ich habe mir gedacht, vielleicht kann ich mir so etwas als zusätzliches Argument ins Boot holen.

LG
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Beitrag 05.01.2018, 14:12 Uhr
dreher1991
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Hallo norbert man könnte auch so argumentieren wie bei Firmenfahrzeugen.Bei meinem Bruder ist es z.b.so die kriegen alle 3 Jahre ein neues weil es dann einfach abgeschrieben ist und sie die Laufleistung von 120000km erreicht haben bzw.überschritten ist.So ähnlich könnte man auch versuchen zu argumentieren bei den Maschinen.Die werden z.B.je nach auslastung auf 8 oder 10 Jahre Nutzungsdauer abgeschrieben das man da versucht anzusetzen.Aber und das ist meist das größere Problem, wenn dein Chef nix investieren will,kannst du rechnen was du willst.Da heißt es dann z.b.die Maschinen sind abgeschrieben und solange die funktionieren bleiben sie da.Ist bei vielen momentan so die einen Investieren jedes jahr ohne ende und andere würde am liebsten gar nix investieren und den Maschinenpark verkaufen weil sie meinen wenn man nur Montiert und die Teile von extern bezieht ist es viel billiger
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Beitrag 05.01.2018, 18:51 Uhr
faenger
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Nabend.

Ich finde dass du etwas sehr besessen von der Idee bist, dass der Maschinenpark erneuert werden muss. Mit Sicherheit ist es partiell notwendig, daher hätte Ich die Frage nach einem konkreten Beispiel. Nenn doch mal eine Maschine aus deinem Bestand welche du erneuern würdest und aus welchem Grund, Name ist nicht so wichtig, Technische Daten wären sinnvoll. Des weiteren, wie wird die Maschine hauptsächlich ausgelastet, welche Werkzeuge stehen zur Verfügung und wie wird sie Programmiert.

Wenn du sagst das eure längste Fräse 16000mm Verfahrweg hat, denke Ich zumindest immer an "teuer". Hier ist natürlich auch die Hürde einer Investition recht groß. Weiterhin, wir haben eine Bettfräsmaschine aus 2000. Das aktuelle Modell kann von den mechanischen Daten her auch nicht viel mehr. Lediglich die Steuerung ist moderner. Ein weiterer Punkt wäre, Maschinen welche recht teuer in der Neuanschaffung sind, einer Restauration zu unterziehen. Bei uns in der Region gibt es einige Firmen welche sowas regelmäßig tun, meistens bei Portalen oder Bett - / Fahrständermaschinen.

Daher, eine Faustformel ist mir nicht bekannt und Ich würde es wie G00Z0 halten. Such dir eine Maschine wie oben beschrieben und rechne nach den genannten Punkten. Weiterhin könntest du in der Buchhandlung deines Vertrauens nach dem Buch " Werkzeugbau mit Zukunft " schauen. Hab es gerade nicht zur Hand, aber meine mich erinnern zu können dass hier auch ein Kapitel über die Ausrichtung des Maschinenparks war.

Weiterhin, Nullpunktspannsysteme sind nicht Baujahr begrenzt. Wir haben eins und setzen eine Variante fest auf unserer modernsten Maschine ein, auf den älteren nach Bedarf. Hab ein Nullpunktspannsystem auch schon auf einer Wotan Rapid von Bj 88 fest an einem Winkel gesehen wo vornehmlich Gusskörper für Werkzeugunterteile - / Oberteile gefräst wurden.

Guß

Der Beitrag wurde von faenger bearbeitet: 05.01.2018, 18:54 Uhr
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