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Maschinensprache nach DIN 66025, Hilfe zu Programmaufbau

Beitrag 17.08.2016, 07:40 Uhr
imadeyoumine
imadeyoumine
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 20.11.2011
Beiträge: 15

Hallo Liebes Forum,

ich habe etwas Schwierigkeiten im Lehrgang mit der CNC Maschinensprache.
Irgendwie komme ich mit dem Aufbau des Programmes immer durcheinander.

Kann mir hier jemand seine Hilfe anbieten?
Ich habe aktuell eine Übung Drehteil vorliegen die folgendermaßen aussieht.

Zum Teil ist die Übung ausgefüllt und man muss ergänzen.

Was ich nicht ganz verstehe ist G54 ist doch die Nullpunktverschiebung.
Warum kommt unter dem G54 die G58 ???
In einem Programm zwei Nullpunkte? Wozu ???

Und welche der Daten dürfen in Reihe stehen bzw. dürfen sie überhaupt in Reihe stehen?
Ist für mich grad etwas verwirrend.

Was die einzelnen Befehle aussagen ist mir klar, aber kann mir jemand sagen wie grundsätzlich ein Programm aufgebaut sein muss?
Gibt es hier irgendwelche Merkhilfen oder Eselsbrücken?

Kann man nicht z.B. G71 G54 G96 hintereinander schreiben? Es ist doch grundsätzlich egal solange sie sich nicht aufheben oder liege ich da falsch?

Sorry für meine Anfängerfragen ... smile.gif

Wenn mir jemand seine Email sendet könnte ich ihm gerne die Beispiele geben und wäre froh um ein wenig Hilfe!!!


N1 G71 X Z R S F T D M

N2 G54 X Z R S F T D M

N3 G58 X Z R S F T D M

N4 G96 X Z R S F T D M

N5 G95 X Z R S F T D M

N6 G00 X Z R S F T D M
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Beitrag 17.08.2016, 13:11 Uhr
Andy742000
Andy742000
Level 7 = Community-Professor
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Gruppe: Banned
Mitglied seit: 15.09.2012
Beiträge: 3.725

Hallo
Fangen wir mal an....
Ohne Wegbefehl G1 G2/3 oder G0 geht garnichts, ausser in der Zeile wird ein Zyklus aufgerufen oder ein Unterprogramm.
Wenn in einem Satz davor schon ein Wegbefehl steht bleibt das solange gültig bis dieser durch einen anderen ersetzt wird.
Angaben wie Achsbezeichner, Drehzahl / Schnittgeschwindigkeit oder Vorschub dürfen jeweils nur einmal pro Satz geschrieben werden.
Dinge wie Ebenen G17 usw , NP Aufrufe und auch Wegbefehle dürfen auch hintereinander in einem Satz stehen.
Bei G1 sowie G2/3 muss im Vorfeld oder im selben Satz ein Vorschubwert eingetragen sein, sonsts gibts "Motze" von der Steuerung.
Warum mehrere NP ? Weil vielleicht eine Gegenspindel genutzt werden soll. Oder aus Korrekturgründen für eine Komplexe Figur die unabhängig zu den sonstigen Bearbeitungen korrigiert werden muss.

Dinge wie Verweilzeiten G4 müssen in einem getrennten Satz stehen.

Wenn die Maschine ein Werkzeug ohne Zusatz Befehl nur mit dem Werkzeugaufruf T1 wechselt sollte man das an einer sicheren Stelle ohne weitere Wegbefehle aufrufen = Kollisionsgefahr.

Zu den D- Werten. Wenn ein Werkzeug über mehrere Schneiden verfügt, oder angelegt wurden, dann wird dieser Wert in dem Satz aktiv in dem er aufgerufen wurde. Bis zum Widerruf.

Ansonsten kannst du alles in einen Satz packen, was Sinn macht. So kann man in einem Satz auch mehrere Rechenoperationen z.B. Parametern hintereinander schreiben.

Am Programmende gehört ein M2/ M30 bzw bei Unterprogrammen ein M17.


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MfG
Andy

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4 BIT NC, Kugelschrittschaltwerk
Numerik 600 + Lochstreifen
und nun nicht weiter gekommen als bis zur Sinumerik ;-)

PS : Ich hasse R- Parameter ! Aus Rxxx wird unter Beachtung der Mond-Parabel und der "ERDschen" Glockenkurve nach der Division mit PI/8 + Werkhallenhöhe ein neuer sinnvoller Parameter Rxxx

Impressum: Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet darf sie behalten, sind kostenlose Beigaben des Autors
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Beitrag 17.08.2016, 13:35 Uhr
dreher1991
dreher1991
Level 5 = Community-Ingenieur
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 09.11.2013
Beiträge: 631

Hallo sind das die Lückentextprogramme von der HWK?Wir haben damals nur Fräsen 3-Achsprogramme geschrieben, weil dass auch in der Prüfung drankamm. Ich hab es noch so in Erinnerung (Ist schon 3 Jahre her) dass die Programme mit einem Nullpunkt(G54)beginnen,dann folgt ein Werkzeugaufruf mit Drehzahl und Vorschub und Drehrichtung einschalten und Kühlmittel, dann wird entweder mit Bahnkorrektur ans Teil hingefahren und die Kontur beschrieben. Oder es werden Bohrzyklen mit Musterbefehlen aufgerufen.Glaube mich noch daran zu erinnern dass die Kästchen die man ausfüllen muss Grau hinterlegt sind. Beim Drehen denk ich ist es auch so dass zuerst der Nullpunkt dann die Technologiedaten und dann der Zyklus mit Konturbeschreibung beschrieben wird. Sowie dein Programm aussieht ist es vielleicht auch so dass der Nullpunkt nach verschoben wird um ein 2tes Teil evtl. Abzustechen. Was mir damals geholfen hat war mir immer die Werkzeugliste nebendran zulegen und von oben nach unten auszufüllen.
Gruss Dreher 1991
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Beitrag 17.08.2016, 17:59 Uhr
CNCFr
CNCFr
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Mitglied seit: 15.09.2002
Beiträge: 1.925

QUOTE (imadeyoumine @ 17.08.2016, 07:40 Uhr) *
Kann man nicht z.B. G71 G54 G96 hintereinander schreiben? Es ist doch grundsätzlich egal solange sie sich nicht aufheben oder liege ich da falsch?


Zu den G-Codes solltest du dir die folgenden Dinge merken:
1. Es gibt satzweise wirksame G-Codes (z.B. G4-Verweilzeit), die nur in dem Satz wirken, in dem sie programmiert wurden.
2. Es gibt sogenannte modale G-Codes die solange wirksam bleiben bis sie wieder aufgehoben werden.

Die meisten G-Codes sind modal. Sie sind in Gruppen organisert. Aus jeder Gruppe ist immer genau ein G-Code aktiv.
Z.B. sind G90 und G91 in einer Gruppe, oder G0, G1, G2 und G3 in einer anderen und G17, G18, G19 wieder in einer anderen.
Da aus einer modalen G-Code Gruppe immer nur ein G-Code aktiv sein kann, ist es nicht möglich zwei G-Codes einer Gruppe in einem Satz zu programmieren (was sollte auch "G2 G3" bedeuten?). G-Codes aus unterschiedlichen Gruppen können in einem Satz beliebig viele programmiert werden. Möglicherweise gibt es bei bestimmten Steuerungen auch Begrenzungen, aber von der Sprache selbst gibt es da keine Einschränkungen.
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Beitrag 18.08.2016, 07:28 Uhr
imadeyoumine
imadeyoumine
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Beiträge: 15

QUOTE (dreher1991 @ 17.08.2016, 13:35 Uhr) *
Hallo sind das die Lückentextprogramme von der HWK?Wir haben damals nur Fräsen 3-Achsprogramme geschrieben, weil dass auch in der Prüfung drankamm. Ich hab es noch so in Erinnerung (Ist schon 3 Jahre her) dass die Programme mit einem Nullpunkt(G54)beginnen,dann folgt ein Werkzeugaufruf mit Drehzahl und Vorschub und Drehrichtung einschalten und Kühlmittel, dann wird entweder mit Bahnkorrektur ans Teil hingefahren und die Kontur beschrieben. Oder es werden Bohrzyklen mit Musterbefehlen aufgerufen.Glaube mich noch daran zu erinnern dass die Kästchen die man ausfüllen muss Grau hinterlegt sind. Beim Drehen denk ich ist es auch so dass zuerst der Nullpunkt dann die Technologiedaten und dann der Zyklus mit Konturbeschreibung beschrieben wird. Sowie dein Programm aussieht ist es vielleicht auch so dass der Nullpunkt nach verschoben wird um ein 2tes Teil evtl. Abzustechen. Was mir damals geholfen hat war mir immer die Werkzeugliste nebendran zulegen und von oben nach unten auszufüllen.
Gruss Dreher 1991



Hallo Dreher,

so sehen die Zettel aus nach denen man das Programm erstellen muss.
Grau ist nichts hinterlegt.



Angehängte Datei  Screenshot.PNG ( 110.32KB ) Anzahl der Downloads: 32
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Beitrag 18.08.2016, 09:35 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



Hallo imadeyoumine,

an manchen Berufsschulen herrscht noch immer die Auffassung PAL=DIN66025. Das ist leider ein hartnäckiger Irrtum. Dazu kann man sich in den "Auslagestellen" der DIN auch kostenlos informieren. Die gedruckte Version der DIN66025 kostet allerdings etwas Geld, was wohl der Grund für das Fehlen dieses Nachschlagwerkes in Bildungseinrichtungen sein könnte.

Zu Deiner Lückentext-Vorlage:
Bis N6 ist diese Tabelle schon (fast vollständig) ausgefüllt.
Ab N7 ist Deine Kreativität anhand der Werkstückzeichnung und der Technologie gefragt.

Im Allgemeinen werden am Programmanfang die modalen Einstellungen programmiert, die für das Programm erforderlich sind.
Aus Sicherheitsgründen sollten diese Einstellungen IMMER programmiert werden, weil diese Einstellungen modal sind und (in der Regel) nicht durch Reset zurück gesetzt werden. Nach einem Programmabbruch können z.B. noch aktive Transformationen ungewünschte Ereignisse beim Neustart hervorrufen. wink.gif
Je nach Steuerung, Maschine und Anwendungsfall, können diese Einstellungen einen anderen Umfang haben. Deshalb gibt es dafür auch keine allgemeingültige Richtlinie.
Im Beispiel ist eindeutig ein Fräsprogramm für eine dreiachsige Fräsmaschine abgebildet.

CODE
N1 G71;metrisches System
N2 G17;Arbeitsebene XY
N3 G54;1. einstellbare Nullpunktverschiebung
N4 G94 T01 M6;Vorschub mm/min, Werkzeug T1 und Werkzeugwechsel
; das ist zwar theoretisch möglich, aber kein sauberer Stil und sollte so eigentlich auch nicht gelehrt werden!
; Besser lesbar und funktionssicherer:
N4 G94
N5 G97
N6 T1
N7 M6
(bei den meisten Steuerungen muß auch spätestens an dieser Strelle die Nummer der Werkzeugkorrektur programmiert werden)
N8 G0 X-20 Y20 Z2 S3000 M3;Anfahrt auf Startposition mit anlaufender Spindel
; die Zusammenfassung von Eilgangbewegung und Spindelanlauf im gleichen Satz, hat hier einen deutlichen Zeitvorteil, weil die Spindel bis zum Erreichen der "Startposition" Zeit hat, auf die programmierte Drehzahl zu beschleunigen.


Spätestens im ersten Verfahrsatz mit G1/G2/G3 muß dann die Adresse F(Vorschub) in der eingestellten Einheit (hier G94=mm/min) programmiert werden.
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