Hallo Zusammen,
wir haben seit einiger Zeit eine etwas betagte Klopp Korradi UWC3 mit
TNC355Q als 3 Achs Maschine. Nach einigen Instandsetzungsarbeiten lief die Maschine für einige Tage einwandfrei.
Während eines Programmlaufs stoppte dieser mit dem Fehler
Grober Positionierfehler Fehler A (in der Y-Achse)
Nach löschen des Fehlers kam der Fehler:
Messsystem Y Defekt Fehler B (Signalfrequenz).Die Maschine wurde anschließend neugestartet. Die Referenzfahrt verlief für die Z-Achse ganz normal (Poti zugedreht, Zyklus start, Poti aufgedreht, Achse verfahren, Achse referenziert, fertig...)
Für die Y-Achse lief die referenzfahrt wie folgt ab:
- Poti zugedreht
- Zyklus Stat
- Poti minimal aufgedreht, Achse fährt im Eilgang in den Endschalter (niemand war darauf vorbereitet und konnte so schnell Not-Aus drücken), auf das Poti hat die Achse gar nicht mehr reagiert.
Nach freifahren der Achse nahe des Referenzpunktes konnten wir eine Referenzierung durchführen. Nach starten des Programms stoppte dieses allerdings beim ersten Verfahren wieder mit dem Messsystem Y Defekt Fehler B.
Anschließend haben wir die Eingänge der Messsysteme wie folgt getauscht:
Messsystem Y-Achse auf X1, Messsystem X-Achse auf X2. Nach neueinschalten wurde dies vor quittieren der Stromunterbrechung auch in den Maschinenparametern geändert. Hierbei wurden alle Achsmessysteme manuell angegeben (nie der standardwert 0).
Der Fehler mit dem unkontrollierbaren Eilgang wanderte nun zur X-Achse, wir schlussfolgerten einen defekten Messeingang an der Steuerung.
Da die 4.Achse mechanisch nicht vorhanden ist, die Y-Achse an der vierten Achse angeschlossen, die X-Achse wieder normal an X1. Nach den Änderungen in der Steuerung konnte die Maschine ganz normal referenziert werden und auf der Programmlauf und das frei verfahren funktionierte wie gewohnt.
Danach wurden einige Verkleidungsteile wieder angebaut und eine kleine Pause eingelegt, ca. 4h später sollte die Maschine wieder verwendet werden, sie war zu dem Zeitpunkt nicht ausgeschaltet worden.
Beim Verfahren der Z-Achse fuhr diese nun unkontrolliert im Eilgang und konnte nur mit Not-Aus gestoppt werden. Nach erneutem Ein/Aus der Maschine trat der fehler auch hier wieder beim Referenzieren auf.
Mir ist aufgefallen, dass während des Verfahrens beim Referenzieren sich der Positionswert in die "richtige Richtung" ändert, nach Not-Aus steht allerdings wieder halbwegs der Ausgangswert in der Steuerung. Z 210mm ausgangswert, beim verfahren geht der wert bis 207,123mm runter nach Not-Aus stehen 209,89mm in der Steuerung (ob er die ganze Zeit durchgehend passend runterzählt konnte ich nicht genau erkennen, das müsste man mal filmen).
- Die Frage ist jetzt was kann man noch kurzfristiges versuchen um den Fehler zu beheben oder besser zu verstehen?
- Der Hersteller und auch
Heidenhain schlagen einen Tausch der Reglerkarte vor, ich würde allerdings ungerne einfach so irgendwas austauschen ohne den "Zerstörungsgrund" zu kennen, eine Maschine die 25 Jahre lang funktioniert hat macht doch nicht "zufällig" in einer Woche zwei Eingangskanäle kaputt, ohne dass irgend etwas externes dafür verantwortlich ist.
- Warum darf die Maschine sich über den "Potiwunsch" hinwegsetzten? Geht da vielleicht ein Motorregler durch?
- Warum erkennt kein System dass Motordrehzahl nicht zur Achsbewegung passt?
- Weis jemand wie Achspositions und Drehzahlregler im Zusammenspiel mit den Servoumrichtern aufgebaut sind? Wer sendet hier was an wen?
Wir haben leider keine elektrische Dokumentation zur Maschine daher würden uns auch eine elektrische Dokumentation zur Maschine schon weiterhelfen.
Vielen Dank an alle die eine Idee haben.