Nullpunkt verrechnen u. zuweisen

Hallo!
Bin noch nicht so fit mit der Sinumerik da ich mir alles selbst beibringen muss u. bräuchte eure Hilfe.
Ich möchte zu einem Festwert welchen ich durch antasten mit dem Renishawmesstaster festlege in X u. Z einen Wert hinzufügen u. diese Summe dann in einen neuen Festwertspeicher übertragen. Mach es im Moment von Hand- antasten,umrechnen, eintragen,Programm wieder starten. Das geht doch sicher auch automatisch u. würde mir das Leben leichter machen. Vielen Dank im voraus!
Gruß Stephan

Nach antasten steht der Wert z.B. im G54. Die Werte kannst du dann auslesen. Einzeln für X, Y, Z,.....
Auslesen kannst du z.B. dann so machen R1=$P_UIFR[1,X,TR]. Die "1" in der Klammer steht für den ersten Frame, also G54. 2 wäre G55, etc.. Nach dem ersten Komma steht dann die Achse die du auslesen willst. "TR" steht für Translation. FI wäre der der Wert der Feinverschiebung, RT für den Wert in der Rotation, etc....MI = mirror/spiegeln, SC=scale/skalieren,..
Wenn du immer aus dem aktuell angewählten Frame auslesen willst kannst du auch $P_UIFRNUM nehmen.
R1=$P_UIFR[$P_UIFRNUM, X, TR]
So, ausgelesen hast du nun einen Achswert. Für Y,Z,.... machst du es entsprechend.
R2=$P_UIFR[$P_UIFRNUM, Z, TR]
oder eben
R2=$P_UIFR[1,Z,TR]

Rechnen, um da was zuaddieren, kannst du jetzt mit den Parametern. R1=R1+2.5 z.B.
Zurückschreiben kannst du dann so
R1=R1+2.5
STPORE; wenn du gleich nach dem rechnen zurückschreibst empfehle ich sicherheitshalber ein STOPRE hier.
$P_UIFR[$P_UIFRNUM, X, TR]=R1
oder eben
$P_UIFR[1,X,TR]=R1

Falls du es dir aber einfacher machen willst könntest du dir mal überlegen ob du ein TRANS verwenden willst. Die Werte von TRANS werden zu der aktuellen NPV zuaddiert. Wäre eigentlich einfacher zu schreiben.

ANTASTEN und Werte in z.B. G54 eintragen....
TRANS X2.5 Y1.5 Z1
Ab jetzt ist deine Gesamtverschiebung G54 + Werte von TRANS. Wenn du Y nicht brauchst läaast ihn einfach weg (TRANS X2.5 Z1). Oder nur einen Wert für eine Achse TRANS X2.5.

Kannst du machen wie du willst. Wenn du es allein für die Bearbeitung brauchst und der Wert den du hinzuaddierst immer ein fester Wert ist würde ich zu der Lösung mit TRANS tendieren.
Es gibt dann noch ATRANS. Eine weitere Verschiebung die auf G54 + TRANS noch mit oben drauf kommt. Also gesamt= G54+TRANS+ATRANS.....

Rücksetzen der TRANS/ATRANS Werte falls nötig so:
G54
TRANS X2.5
.................
...................
....................
TRANS ;Nur TRANS setzt alle Werte für TRANS zurück auf Null! Für ATRANS gilt das selbe.
---------------------------------------------------------------

G54
TRANS X2.5
ATRANS X1.5
(Jetzt ist deine Gesamtverschiebung G54+TRANS+ATRANS
.......................
.......................
........................
ATRANS ;Abwahl
TRANS ;Abwahl

Weiter zum Thema Nullpunktverschiebungen/Verschiebungen empfehle ich:

https://support.automation.siemens.com/WW/l...amp;treeLang=de

Dort kannst du nach den Anleitungen "Grundlagen", "Arbeitsvorbereitung", evtl. auch noch "Inbetriebnahme" und "Listen" suchen (für deine Steuerung, also zuerst nach 840D oder sonstiges suchen) und auch downloaden. Dort steht eine Menge drin darüber. Wenn du die Anleitungen hast kannst auch direkt dort nachlesen. Ist ein weites Thema.

P.S.
Wenn du mit R-Parameter ausliest, stell sicher dass der betreffende Parameter auch "0" ist! Vorher z.B. R1=0 kann nicht schaden!

Der Beitrag wurde von Drehpapst bearbeitet: 14.09.2009, 20:57 Uhr

Das mit A(trans) allein funzt glaub ich nicht. Hab ich noch nie probiert. aber von der Logik her, wird da halt einfach gar nichts hinzugefügt, Aber ein Frame kann mit jedem anderen Frame gelöscht werden, also statt trans allein kann man auch Mirror, Rot oder Scale schreiben. Wenn man nur den letzten durch A-irgendwas erzeugten Wert zurücksetzen will dann nimmt man denselben Wert ins Minus Also erst Atrans X10 löscht man mit Atrans X-10.

ATRANS allein ohne TRANS vorher geht auch.

@Drehpapst: Vielen Dank für die Ausführliche Antwort!
Habe es mit TRANS realisiert, ist in diesem Fall das einfachste. Trotzdem toll jetzt auch die anderen Möglichkeiten zu kennen.


@Uli12Us: TRANS allein reicht zum löschen aus

Vielen Dank
Gruß Stephan

Oder im Messzyklus unter _SETVAL die Berechnung/Aufmaß, etc vornehmen. Sinngemäß:
_MVAR=100 _SETVAL=-96+40.5+1.5 _PRNUM=1 _MA=3 _KNUM=1 _FA=12 _TSA=15 _VMS=800 _NMSP=1 _EVNUM=0
CYCLE978

Das tastet beispielsweise in Z- (_MA=3) an, alle Berechnungswerte wirst Du als Maße auf der Zeichnung wiederfinden. Der Messpunkt wird in _KNUM=1 (G54) abgelegt.
Natürlich kann man auch die aktuellen NPV auslesen und neu setzen, wie oben beschrieben. Aber als Anfänger würde ich zunächst den einfacheren Weg wählen.

Ob nun dieser Weg der einfachere ist bleibt jetzt mal dahingestellt
Für 2 Achsen musst du dann in 2 Zyklen, bzw. Programmstellen wo der Zyklus definiert und aufgerufen wird rummurksen. Und ob es einfacher ist in den Messzyklen rum zu fummeln oder einfach ein TRANS zu schreiben bleibt jedem selber überlassen. Auskennen sollte man sich natürlich mit den Messzyklen und den Variablen auch noch...Ich meine NEIN. Und wenn du eine Änderung machen willst, warum auch immer, musst du wieder in 2 Programmstellen eingreifen..... Bei z.B. TRANS X1 Z2 erledigst du alles in einer Zeile. Und übersichtlich ist es auch noch. Und weniger zu tippen, da er sicher nicht übers Prg antastet........
Aber so ist das halt, es führen doch alle Wege nach Rom

P.S.
Eventuell könnte er auch über die Werkzeugkorrekturen korrigieren.......Nur, macht das Sinn?

Der Beitrag wurde von Drehpapst bearbeitet: 15.09.2009, 16:01 Uhr

Das würd ich gern nochmal genau wissen wollen. Bei _SETVAL geb ich den Durchmesser an der gemessen werden soll dann Messweg, Vertrauensbereich...

Nochmal zur Situation, ich habe ein BAZ mit H/V Kopf und bearbeite Teile die ich Senkrecht antaste(wegen einer Bezugsbohrung)
aber Waagerecht fräsen muss.
Durch schwenken des Kopfes gibt es in Y u. Z jeweils einen bestimmten Versatz der zu verrechnen ist.

Ich komme mit dem Frame TRANS in diesem Fall bestens klar aber es würde mich trotzdem Interessieren wie die Verrechnung der Werte durch
ändern des Messzyklus zustande kommt.

Stephan

Das ging aus dem Eingangsposting nicht hervor. Wenn Du eine Bohrung misst, geht das mit dem verändern von _SETVAL nicht, aber auch das stand nicht im Eingangsposting. Jedenfalls stehen die Messwerte in GUD5, in den Variablen _OVR[4] bis _OVR[6]. Mit diesen Werten kannst Du Dir die TRANS-Verschiebung ja ausrechnen (lassen).

Ich realisiere in meinen Programmen öfter umfangreiche "Antastorgien", in denen ich unförmige Teile auf einem Drehtisch in unterschiedlichen Gradlagen antaste. Die Abweichungen vom Sollwert speichere ich dabei in Parametern, da diese auch nach einem Reset erhalten bleiben.

Im weiteren Programmverlauf nutze ich die Parameter dann im Zusammenhang mit einer NPV nach dem Muster " G58 Z=R50" oder ähnlich.

Wenn man nur antastet und mit TRANS oder ATRANS korrigiert, geht diese Korrektur ja nach einem Reset verloren. Im Falle einer Programmunterbrechung müsste man dann erneut antasten, was bei mir in vielen Fällen nicht möglich wäre, da manche Tastflächen nach den ersten Werkzeugen bzw. Eingriffen nicht mehr vorhanden sind.

G58 und G59 benutzen wir bei uns in der Firma übrigens wesentlich lieber als TRANS und ATRANS. Damit man G58/59 nutzen kann, muss man allerdings erst ein Maschinendatum (24000) setzen und die Steuerung neu hochfahren. Das ist hier im Forum auch irgendwo beschrieben.

Wenn ich Einmesse lass ich die angestasteten Werte in einen Festwertspeicher eintragen z.B. G54.
In meinem Programm rufe ich nun diesen Festwert auf und verrechne die H/V Differenz mit TRANS (X49.426Y13.342Z...). Weder Festwertspeicher noch TRANS programmierung werden nach einem Reset gelöscht oder sehe ich das falsch?

Kann ich dir grad nicht sagen, müsste mal in der Anleitung nachlesen bei TRANS ob da was von Resetverhalten mit bei steht. Aber lesen kannst du sicher auch. Kannst du aber einfach herausfinden. Stell mal deine Maschine mit G54 an eine Position. Dann verschiebst du mit TRANS um 50mm. Dann machst du RESET. Dann startest du das Prg nochmal und fährst auf die Pos. mit G54.

G54
G0 X0 Y0
G4 F2 ;Verweilzeit
M0
TRANS X50
G0 X0 Y0
M0; hier kannst du dann reseten
STOPRE
TRANS ;löscht die TRANS Verschiebung!
M30

Das Resetverhalten kann und wird auch seitens des Herstellers beeinflusst, bzw. festgelegt.

Der Beitrag wurde von Drehpapst bearbeitet: 02.10.2009, 17:21 Uhr

Komm im Moment nicht zum probieren da auf der Maschine ein Auftrag läuft, ist jetzt aber auch nicht wichtig da ich ja mit dem Frame(TRANS) bestens klargekommen bin.
Wenn ich irgendwo im Programm neu einsetze mach ich das eh mit "Suchlauf mit Berechnung" da wird der Wert dann auf jeden Fall übernommen.

Hallo

Hat die Maschine keinen Cycle800? der würde dann alles mit verrechnen, sozumindest bei uns.

Antasten "von Oben" mit _Knum=xx automatische Verrechnung im Nullpunkt, beim schwenken übernimmt der Cycle800 die Rechenarbeit.


Oder programmiert ihr mit mehreren Nullpunkten? zb. G54 auf B(Tisch)0°, G55 auf B90°... dann ist es etwas aufwändiger, geht aber auch Automatisch.

Gruss nbh

Ja mehrere Nullpunkte wegen der Tischdrehung.
Cycle800 gibts bei uns nicht, ist ein 3.xx Softwarestand... Aber ich möchte nochmal betonen das ich mit TRANS gut klargekommen bin, ist ja auch nix weiter dabei, man schreibt ja die zu verrechnenden Werte direkt hinein.

Trans ist beim Reset weg, ist ja auch logisch, das ist ne programmierbare NPV und sobald das Programm nicht mehr aktiv ist, ist die dementsprechende Programmierung auch weg. Es mag natürlich Maschinen geben, dies auch nach dem Reset drin haben, mir ist so eine aber noch nicht untergekommen.

Hallo zusammen,

weiß jemand wie man einen überschriebenen Nullpunkt wiederherstellen kann?

Nullpunkt entweder neu einstellen oder Archiv einlesen