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Oberflächengüte beim Drehen von GGG40

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Beitrag 09.04.2018, 19:01 Uhr
prismo7
prismo7
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 14.03.2007
Beiträge: 23

Hallo zusammen

Wir verarbeiten sehr oft Gussteile auf unserem Drehfräszenter. Die Dimensionen der Bauteile bewegen sich zwischen Durchmesser 50 und 450.
Dabei haben wir beim Drehen von Werkstücken aus GGG40 (GJS-400) immer wieder Schwierigkeiten die erforderliche Oberflächengüte zu erreichen. Teileweise haben wir bereits Mühe eine Rauheit von Ra1.6 zu erreichen.
Die Schlichtoperationen führen wir meist mit Schneidenradius R0.4 aus. Die Wendeplatten sind je nach Bauteil DCMT11T304 oder VBMT160404.
Das Schlichtaufmass liegt normalerweise bei ap 0.2. Der Vorschub bewegt sich zwischen f0.06 und f0.1.

Mittlerweile haben wir fast die ganze Palette an Wendeplattenhersteller durch. Bei keinem können wir die Oberflächengüte sicher erreichen.
Versuche mit CBN haben wir bereits auch schon durchgeführt. Hierbei war meist der teilweise stark unterbrochene Schnitt das Problem.
Wipergeometrien wurden in GGG40 bis jetzt noch nicht getestet. Hierbei sehe ich etwas Probleme durch den stärkeren Schnittdruck, da die Bauteile teilweise ziemlich dünnwandig sind.

Das Problem besteht nur bei GGG40. Bei anderen Gusswerkstoffen wie z.B. GG20 oder auch anderen Materialien ist Ra1.6 kein Problem.

Kennt jemand von euch dieses Problem?
Kann mir jemand eine besonders gut geeignete Wendeplatte empfehlen?

Besten Dank für eure Hilfe.

Gruss Andi
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Beitrag 10.04.2018, 09:06 Uhr
Micha1405
Micha1405
Level 6 = Community-Doktor
******
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 14.07.2008
Beiträge: 920

Hallo Andi

Im Normalfall erreicht man mit größeren Radien eine bessere Oberflächengüte. Bei größeren Radien müsst ihr natürlich das Aufmass erhöhen. Darüber hinaus bei unterbrochenen Schnitten würde ich eher zu einer DNMG statt einer DCMT raten. Da ist einfach mehr Masse, so das das Vibrieren erst später eintritt.

Interessant wäre es auch zu wissen mit was für Platten ihr dreht. VHM oder Keramik? Bei CBN würde ich zu einer Sumitomo BNC300 raten. V 120-160, F 0.1-0,2. Bei Keramik darf V auch ruhig im Bereich von 400-600 liegen.

Gruß
Michael
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Beitrag 10.04.2018, 15:49 Uhr
prismo7
prismo7
Level 1 = Community-Lehrling
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 14.03.2007
Beiträge: 23

QUOTE (Micha1405 @ 10.04.2018, 10:06 Uhr) *
Hallo Andi

Im Normalfall erreicht man mit größeren Radien eine bessere Oberflächengüte. Bei größeren Radien müsst ihr natürlich das Aufmass erhöhen. Darüber hinaus bei unterbrochenen Schnitten würde ich eher zu einer DNMG statt einer DCMT raten. Da ist einfach mehr Masse, so das das Vibrieren erst später eintritt.

Interessant wäre es auch zu wissen mit was für Platten ihr dreht. VHM oder Keramik? Bei CBN würde ich zu einer Sumitomo BNC300 raten. V 120-160, F 0.1-0,2. Bei Keramik darf V auch ruhig im Bereich von 400-600 liegen.

Gruß
Michael


Hallo Michael

Besten Dank für deine Antwort.
Einen grösseren Schneidenradius können wir leider bei den meisten Bauteilen aufgrund der Konturen nicht verwenden. (Rmax 0.4)
Wir haben bis jetzt hauptsächlich HM Wendeplatten getestet.

Bei zwei Bauteilen kamen auch CBN Wendeplatten zum Einsatz. Die Oberflächen wurden dabei auch sehr gut.
Durch den teilweise stark unterbrochenen Schnitt hatten die CBN Platten aber eine viel zu geringe Standzeit.
Die CBN Wendeplatten die wir getestet haben waren von MITSUBISHI (MB710 und MB730) und BECKER.
Uns wurden dabei aber viel höhere Schnittgeschwindigkeiten empfohlen (Vc 500).
Ausserdem haben wir festgestellt, dass die hohen Drehzahlen aufgrund der Unwucht der Gussteile teilweise problematisch sind.
Die CBN Platten von BECKER haben bei tiefen Drehzahlen (Vc 200) leider wieder keine gute Oberfläche gemacht. wacko.gif
Versuche mit Keramik haben wir noch gar keine gemacht.

Wenn wir also wünschen könnten, würden wir am liebsten bei HM Wendeplatten bleiben. wink.gif
Hast du oder sonst jemand vielleicht noch einen Tipp für mich?

Besten Dank und Gruss
Andi
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Beitrag 10.04.2018, 16:15 Uhr
Micha1405
Micha1405
Level 6 = Community-Doktor
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 14.07.2008
Beiträge: 920

Hallo

Also, mit HM könnt ihr das vergessen. Das wird nie was. Und da Guss i.d.R. nur in der Serie eingestzt wird müsstet ihr immer einen Mann an der Maschine haben zum Aufpassen.

Da ihr mit Keramik noch nichts probiert habt lasst das erst mal. Man muss nicht zuviel auf einmal ausprobieren. Es bleibt also nur CBN. Entweder mit Inserts oder als Voll-CBN.

Sumitomo hat eine Sorte im Programm die extra für GGG entwickelt wurde. Bevor hier irgendwelche Gerüchte aufkommen. Ich arbeite nicht für Sumitomo und bekomme auch keine Provision. Das Zeug funktioniert einfach. Die Sorte heisst BNC 500.

Gruß
Michael

Der Beitrag wurde von Micha1405 bearbeitet: 10.04.2018, 16:16 Uhr
Angehängte Datei(en)
Angehängte Datei  BNC500.png ( 33.04KB ) Anzahl der Downloads: 44
 
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Beitrag 10.04.2018, 17:13 Uhr
prismo7
prismo7
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Mitglied seit: 14.03.2007
Beiträge: 23

Hallo Michael

Danke für die schnelle Antwort.
Dann werden wir uns also nochmals mit dem Thema CBN beschäftigen. :thumbs:

SUMITOMO ist uns übrigens bestens bekannt bei der Zerspanung von rostfreien Materialien. Da sind die Platten auch Hammer.(AC6030M und AC6020M)

Danke und Gruss
Andi

Der Beitrag wurde von prismo7 bearbeitet: 10.04.2018, 17:18 Uhr
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Beitrag 19.04.2018, 10:15 Uhr
brueckmeister
brueckmeister
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Mitglied seit: 21.08.2013
Beiträge: 650

Wir fahren unterbrochene Planflächen in GGG50 mit Wendedplatten von Ceramtec

https://www.ceramtec.de/spk-schneidstoffe/mischkeramiken/

https://www.ceramtec.de/spk-schneidstoffe/s...trid-keramiken/

Vc 300 - 450m/min - R0,8/1,2

kann ich nur empfehlen
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Beitrag 19.04.2018, 23:52 Uhr
heinzderheinz
heinzderheinz
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Mitglied seit: 29.10.2011
Beiträge: 920

Ist vielleicht jetzt nicht unbedingt vergleichbar jedoch hatte ich ein ähnliches Problem mit Sinterwerkstoff. Hab da auch immer mit Scharfen und Positiven Wendeplatten rum experimentiert, war aber total der Falsche weg. Zum Teil wurde "Material rausgerissen". Somit Oberfläche für den Ar....
Als ich auf Negativ Platten umgestellt hatte war alles Gut. Klar Radius so groß als möglich, was in deinem Fall nunmal R0,4 ist. mad.gif
Beste Ergebnisse waren mit der WNMG. Hatte natürlich auch einen enormen Preislichen Vorteil thumbs-up.gif


--------------------
Beste Grüße aus dem Schwarzwald
heinzderheinz
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Beitrag 20.04.2018, 04:53 Uhr
prismo7
prismo7
Level 1 = Community-Lehrling
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 14.03.2007
Beiträge: 23

Hallo zusammen

Besten Dank für die zusätzlichen Infos.
Wir haben jetzt nochmals eine Serie mit CBN Wendeplatten gefertigt.
Im Gegensatz zum 1. Versuch sind wir diesmal nur mit Vc 350 m/min gefahren. (1. Versuch Vc 600)
Diesmal war die Standzeit einwandfrei und auch die Oberfläche war gut. (Ra 0.9 - Ra 1.2)
Als nächstes werden wir jetzt bei Werkstücken mit stärkerem Schnittunterbruch testen.
Auch die von Michael empfohlenen CBN Platten BNC500 sind mittlerweile im Haus und bereit zum Test.

Besten Dank und Gruss
Andi
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