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Pilzwachstum in Spänebahälter

Beitrag 29.04.2009, 08:52 Uhr
GER schafer
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Hallo,
ich hoffe ihr könnt mir Eure Erfahrungen mitteilen, es geht um folgendes Problem:

In unserer Firma wird der KSS mit zwei Zentralanlagen gehändelt.

Eckdaten:
1. Anlage Füllmenge 35m3, im System etwa die gleiche Menge nochmal
Hersteller Knoll mit Scheibenskimmer

2. Anlage 20m3, im System etwa die gleiche Menge nochmal
Hersteller Knoll mit Scheibenskimmer

Das System funktioniert so, dass an allen angeschlossenen Maschinen (ca. 80 Maschinen an der großen Anlage, und 20 Maschinen an der kleinen Anlage) mittels Vor- und Rücklauf leitungen das KSS ständig (24h am Tag) aus getauscht wird.

Bei der kleinen Anlage wird der KSS auch noch über Kühler an den Bearbeitungsmaschinen auf 20°C temperiert.

Zerspant wird zu 100% Aluminium.
Hersteller des KSS Oemeta.

Der KSS wird wöchentlich im Labor überprüft.
Dabei werden bneben den Standarduntersuchungen (PH, Ölgehalt, Zusammensetzung) seit 1 Jahr auch die Wirkstoffgehalte der Biozide (IPBC gegeb Bakterien und FAD gegen Pilze überwacht. Hintergrund ist der, dass wir seid 1 Jahr eine Präventivkonservierung der Maschinen durchführen. Seitdem gibt es auch kein Hautprobleme mehr, auf die agressiven Mittel verzichtet werden konnte.
Seit dem können auch keine Bakterien oder Pilze im Wasser mehr nachgewiesen werden.
Neuansatz des Wassers mit Osmosewasser in 7/07

Trotzdem wachsen in meine Maschinen solche Fladen:



Leider kann ich nie genau sagen in welchem Zeitraum das Wachstum stattgefunden hat, also wann der Spänebahälter das ltzte Mal gereinigt wurde.
Im Herbst vergangenen Jahres wurde auch der Pilz untersucht: Es war ein für Laubblätter typischer Pilz der zu dieser Jahreszeit in der Luft vorkommt.

Der KSS ist ansonsten volkommen i.O.:
kein Geruch
Schmiereigenschaften hervorragend
keine Hautprobleme der MA
Maschinen guter Zustand

Nun steht die Entscheidung an den Hersteller zu wechseln, was ich aber nicht so recht möchte, da ich Bedenken habe ein Problem (-> Pilzwachstum) gegen mehrere (Standzeit?, technologische Eigenschaften, etc. Hautprobleme) einzutauschen.

Ich hoffe ihe könnt mir reichlich von Euren Erfahrungen berichten.
Insbesondere falls noch jemand eine Zentralanlage verwendet, ob er auch Pilze in den Maschinen züchtet.

LG Gabi

Der Beitrag wurde von schafer bearbeitet: 29.04.2009, 08:55 Uhr
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Beitrag 29.04.2009, 11:27 Uhr
uli12us
uli12us
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Solange das zu keinen gesundheitlichen Schäden führt, würd ich mir da keinen Kopf drüber machen. Allenfalls könnte man im Bypass mit UV-Licht arbeiten. Das killt normalerweise Bakterien, ich kann mir vorstellen, dass es auch bei Schwammerl hilft.
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Beitrag 29.04.2009, 14:18 Uhr
GER schafer
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Hallo uli12us,
Gesundheitlich gehts uns allen gut, seit dem wir keine Systemreinger mehr verwenden müssen.
Leider vetragen meine Maschinen Pilze nicht so gut.
Gerade gestern hat es die Hochdruckpumpe entschärft. Kostet so 5000€, von dem Umsatzausfall ganz zu schweigen (und das wo wir schon eh weniger verkaufen als sonst, und die BEIDEN! Maschinen wo der Kundeteilenhaben möchte haben einen Pilzschaden...
Das ist ja das Problem.

LG Gabi

P.S. ich leite dann mal Deine Antwort an meinen Chef weiter;-) mal sehen ob er es auch so sieht tounge.gif
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Beitrag 29.04.2009, 14:40 Uhr
uli12us
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Naja, wenn das zu Schäden an der Maschine führt ist das ein ganz anderes Thema, da muss man dann schon was dagegen tun.
Es gibt ja so emulsionspflegewagen, aber im Prinzip wird da auch nix anderes gemacht. Da wird die Emu erst aufgeschäumt, der Schaum mit dem ganzen Dreck abgezogen und anschliessend bestrahlt. Ich würde auch mal probieren, Silberblech in den Behälter einlegen. je grösser die Fläche umso besser. Also lieber 4m2 mit 0,5 stärke als 0,5m2 mit 2mm. Silber hat ja die Eigenschaft, Bakterien und Pilze abzutöten.
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Beitrag 30.04.2009, 06:41 Uhr
Lipp
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Im Prinzip fliegen diese " Sporen" ueberall in allen Varianten herum. Verstaerkt auch gerade in den Tagen wo es Pollenalarm gibt.
Das geht irgendwo vom Vermehrungswahn kongruent.Wenn dann noch saemtliche Loecher offen sind ( Fenster/Tueren/Dachluken), passt es noch besser
Ansaetze die man uns empfahl:

Tor 1: Dicken Kupferblock im Tank einlassen.(Anodentechnik)
Tor 2 :Silberfolie einsetzen im Tank. ( kennt man sicher auch heute vom achsel und koerperschweiss, als zugabe im textil hoeheren Kompforts)

Tor 3 :last but not least : einfach eine fischpunpe ( eheim?) nehmen und den beruehmten Sauerstoffaqariumstein reinsetzen und blubbern lassen. Sauerstoff soll angeblich wirksam sein gegen die Ausbreitung.

Wir haben letztendlich einen anderen Skimmer als den euren, ( keine scheiben) der wasser staendig foerdert umschuettet / abschuettet auf pneu-basis.Das ding ist zwar auch Mist, weil es mal mehr oder weniger will, bedingt durch moeglich Filterverstopfung, aber imo haben wir es anscheind einigermassen im Griff. Das pulisrende Geknatter des Pneubventils geht einem schlicht gesagt auch auf den beruehmten Beutel.
Mittlerweile stehen wir auch vor einem KSS-WECHSEL, wohin der uns auch immer fuehrt. Aber die alte Variante wurde modifiziert und nicht zum besseren.

Gruss lipp

Der Beitrag wurde von Lipp bearbeitet: 30.04.2009, 06:42 Uhr
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Beitrag 30.04.2009, 07:34 Uhr
GER schafer
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Danke für die Tips...
Das mit dem Silber und Kupfer war mir völlig neu.
Wendet ihr das in der Zentralanlage an oder in jeder Maschine?

Das mit dem Sauerstoff haben wir seit 1 Monat im Zentralbehälter und keine Veränderung gespürt.
Meine Pilze wachsen auch NUR in den Maschinen:
im KSS-Tank und unter Verkleidungen.
Der Behälter der Zentralanlage ist sauber, durch die ständige Umwälzung aber auch ständig in Bewegung.

Bin leider immer noch nicht viel schlauer.

LG Gabi
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Beitrag 30.04.2009, 09:01 Uhr
uli12us
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Das Silber gehört in den Tank. Das ganze beruht darauf, dass sich silberionen in der Flüssigkeit lösen und irgendwelche Reaktionen im Zellkern der Bakterien und Pilze blockieren. Kupfer hat einen ähnlichen Effekt ist aber erheblich weniger wirksam.
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Beitrag 30.04.2009, 10:45 Uhr
GER schafer
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Aber der Kern des Problems ist, dass laut Labor keine Pilze im Wasser sind, sondern nur in den Maschinen wachsen.

LG Gabi
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Beitrag 30.04.2009, 11:50 Uhr
uli12us
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Dann hast du in den Maschinen Nester, die keine Bewegung haben und sich dort die Schwammerl ansiedeln. Normalerweise müsstest du die Austrocknen. Also meinetwegen ein grosses Blech an der Stelle einkleben, so dass dort kein Wasser mehr stehenbleibt.
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Beitrag 30.04.2009, 14:50 Uhr
MTobe
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QUOTE (schafer @ 30.04.2009, 07:34) *
Danke für die Tips...
Das mit dem Silber und Kupfer war mir völlig neu.
Wendet ihr das in der Zentralanlage an oder in jeder Maschine?


Beim Verhältnis Silber zu Kupfer haben sich in neuesten Untersuchungen ca. 50% zu 50% bewährt. Das IWT in Bremen ist dazu aktuell an einem Forschungsprojekt beteiligt. Ansprechpartner ist Herr Dr. Thomas Koch, Kontaktdaten siehe diesen Link (rechte Seite Mitte).
Herr Dr. Koch kann sicher auch weitergehende Hinweise geben. Ich würde ihn auch mal fragen, ob das mit dem UV-Licht überhaupt bei Pilzen funktioniert.

Der Beitrag wurde von MTobe bearbeitet: 30.04.2009, 14:56 Uhr


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Beitrag 30.04.2009, 15:32 Uhr
MTobe
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Die Zeitschrift mav stellt meist in ihrer März-Ausgabe eine Marktübersicht mit Anbietern zum Thema "Kühlmittelaufbereitung" zusammen. Diese Übersicht findet sich in noch umfassenderer Darstellung auch im Internet unter diesem Link (nach Aufruf der Datenbank "Gesamte Liste" auswählen). Die übergeordnete Zugangsseite zu allen mav-Marktübersichten findet sich hier.

Weitere Informationen enthält sicher auch die VDI-Richtlinie 3397 Blatt 2 "Pflege von Kühlschmierstoffen für die Metallbe- und -verarbeitung". Bestellmöglichkeit hier (als Richtlinien-Nummer 3397 eingeben und die aktuellste Ausgabe von Blatt 2 wählen).

Der Beitrag wurde von MTobe bearbeitet: 30.04.2009, 15:45 Uhr


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Beitrag 16.05.2009, 14:46 Uhr
BlankerStahl
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Hallo


da brauch nur irgendwo in eurer Anlage eine Schlachbiegung sein wo sich Kühlmittel ansammeln kann... oder Schläuche in den noch Rester verbleiben... bisschen Wärme und Feuchtigkeit und schon fängt da an was zu leben und zu wachsen.
Der verseuchte Schlauch infiziert dann die ganze Anlage und keiner weiß woher das überhaupt kommt.
Und wenn sich so ein Schlauch mal richtig zusetzt dann hilft auch kein Systemreiniger mehr... da hilft dann nur noch manuell schruppen oder Schlauch austauschen...

Wenn du den Infektionsherd nicht ausfindig machst und eliminierst dann sind die Tierchen immer wieder da.

Da kannst du nur eins machen... Keimzahlbestimmung und dann nach Herstellerangaben mal nen Biozideinsatz und hoffen das es wirkt.

Austauschen fällt aus weil zu teuer.

Grüße


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Fehler vermeidet man, indem man Erfahrung sammelt. Erfahrung sammelt man, indem man Fehler macht.
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Beitrag 16.05.2009, 18:10 Uhr
MTobe
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Leider ist das so. Das Leben ist ganz schön hartnäckig beim Kampf gegen den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik...

Daher am besten abbiegen ins Forum Trockenbearbeitung! thumbs-up.gif


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