585.768 aktive Mitglieder*
4.103 Besucher online*
Kostenfrei registrieren
Einloggen Registrieren

Probleme mit KSS , soll ich auf Öl wechseln?

Beitrag 25.01.2012, 23:18 Uhr
FireBride
FireBride
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 13.11.2004
Beiträge: 11

Hallo CNC-Gemeinde,

Ich erbitte euren Rat.
Wir zerspanen hauptsächlich Buntmetalle (Messing, Bronze, Neusilber) und selten Stahl.
Trotz vielem Testen verschiedener Kühlschmierstoffe (Emulsion) bin ich nach wie vor damit unzufrieden.
In den Maschinen bilden sich trotz regelmäßiger Reinigung immer wieder weiß-grüne fettartige Ablagerungen die den
Innenraum, Werkzeug und sogar die Werkstücke verkleben.
Obwohl ich die Konzentration immer bei 5-6% halte, trennt sich immer wieder auf. (zwar je nach hersteller unterschiedlich schnell )
->Öl-Augen an der Oberfläche , Kozentration der Emulsion sinkt.
Auch die Lacke in der Maschine werden angegriffen bzw. lösen sich zT ab.

Eine chem. Analyse durch den Hersteller hat ergeben:
keine Keimbelastung oä; alle Werte soweit ok , nur zuviel Kupfer im Kühlmittel.
Also sollten wir Kupferinhibitro zusetzen, was aber leider keine große Verbesserung gebracht hat.
(Wir haben bisher getestet: Memcut, Cimcool, Toolrex, Metacool, Ariana alles mit mehr oder weniger recht mäßigem Erfolg ) mad.gif

Hat jemand noch eine Empfehlung für mich , oder ist das etwa normal ?

Wäre eine Umrüstung auf reines Schneidöl sinnvoll ? Hat jemand schon Erfahrungen mir dem Wechsel von Emulsion zu Öl ?
Ist das zwingend mit hohen Umrüstkosten verbunden ? (Absaugung , autom. Löschanlage ect.) coangry.gif
Wie gut tropft dann das Öl von den Spänen ?
Gibt es dann Abwärmeprobleme, weil sich das Öl viel schneller "erhitzt" ?
Löst das Öl Dichtungen und den Lack weiterhin oder gar noch stärker an ?

Wisst ihr wer einen gut beraten kann ? ( Die Hersteller/Händler direkt versprechen einem ja immer das Blaue vom Himmel)

Bin für jede Antwort dankbar !
viele Grüße

(Maschinen: Mazak Drehmaschine mit 250L-Tank und Mori-Seiki HSC-Fräse mit 100L-Tank)
TOP    
Beitrag 26.01.2012, 08:44 Uhr
Drehteileanfertigung
Drehteileanferti...
Level 3 = Community-Techniker
***
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 01.04.2010
Beiträge: 255

Hallo,

wir fahren mit 08424120 vom großen Orangenen mit bisher guten ergebnissen.
allerdings kommen uns diese genannten Werkstoffe selten unter.

1ne Idee könnte das Kupfern ggf. eindämmen,
vor dem Tank eine Schleuse einzusetzen, ähnlich eines Ölabscheiders.
Gröbere Partikel würden so abgefangen.
Schwebstoffe, so kann ich mir vorstellen, mit einem Skimer heraus zu /Filtern/ ?!

Wenn Ihr Ölaugen auf der Oberfläche habt, bringt ein Skimmer sicher besserung!

Gruß Guido
TOP    
Beitrag 26.01.2012, 09:20 Uhr
blacksheeo
blacksheeo
Level 5 = Community-Ingenieur
*****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 16.09.2010
Beiträge: 600

QUOTE (FireBride @ 25.01.2012, 23:18 Uhr) *
Hallo CNC-Gemeinde,

Ich erbitte euren Rat.
Wir zerspanen hauptsächlich Buntmetalle (Messing, Bronze, Neusilber) und selten Stahl.
Trotz vielem Testen verschiedener Kühlschmierstoffe (Emulsion) bin ich nach wie vor damit unzufrieden.
In den Maschinen bilden sich trotz regelmäßiger Reinigung immer wieder weiß-grüne fettartige Ablagerungen die den
Innenraum, Werkzeug und sogar die Werkstücke verkleben.


das problem haben wir leider auch. und auch keine lösung gefunden.
TOP    
Beitrag 26.01.2012, 12:54 Uhr
Zerafithar
Zerafithar
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 29.04.2011
Beiträge: 21

Wir benutzen "Kadesol UK 40" von KadeOil GmbH.
Damit hatten wir noch nie Problem und wir fräsen auch alle möglichen Sachen.
TOP    
Beitrag 27.01.2012, 11:57 Uhr
FireBride
FireBride
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 13.11.2004
Beiträge: 11

Hallo,

Danke für eure Antworten.
Ja leider habe ich immer das Problem, dass niemand Erfahrungen mit diesen Werkstoffen hat.
Wir stellen Blechblasinstrumente her und verarbeiten ausschließlich diese Buntmetalle.

Mich würde interessieren wer schon von Emulsion auf Öl umgestiegen ist , was es tatsächlich bringt
und welche Probleme dann auftreten.

Das vom "Orangenen" hatte ich auch schon im Test, aber war fast das schlechteste KSS ; ist wohl für Stahl super.

ich habe in der Spänewanne schon ein Filtervlis eingebaut, damit in Stillstandzeiten die Späne vom KSS getrennt (gefiltert)
sind, aber trotzdem.

Die "Ölaugen" sind sicher keine Fremdöle, sondern das beigemischte KSS-Öl, eigendlich möchte ich das nicht durch einen Skimmer
ständig abscheiden und dann wieder frisch als Emulsion zusetzen, da hoher Verbrauch.

Möchte auch darauf hinweisen , dass ich bereits ein Mischgerät nach dem Saugstrahl-Prinzip einsetze, und dass die Emulsionstrennung
nicht vom schlechten Mischen beim Ansetzten kommt.

Wer kennt Nebel-Absauggeräte die sowohl für Emulsion als auch für Öl laufen ? ... ich bin ratlos.

Und die leider recht teuren automatischen KSS-Pflege-Anlagen rechnen sich für meine kleinen Mengen auch garnicht. (erst ab ca. 1000L)
und ob das dann die Lösung des Problems ist, ist auch noch fraglich.

Noch ein Frohes Schaffen!
TOP    
Beitrag 27.01.2012, 12:08 Uhr
blacksheeo
blacksheeo
Level 5 = Community-Ingenieur
*****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 16.09.2010
Beiträge: 600

mir fällt bloß die umrüstung auf trocken / mms ein. dann ist man das problem mit dem kss los.
TOP    
Beitrag 27.01.2012, 14:52 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



Dein Problem entsteht oft, wenn sich kleine Späne oder Spanbruch im Kühlmittel-Behälter absetzen.
Kupfer- und eisenhaltige Späne oxydieren recht rasch, wenn das Medium bereits leicht sauer geworden ist.
Die Kombination beider Oxyde beschleunigt die Säuerung der Emulsion zusätzlich.
Nun könnte man sicher mit alkalischen Zusätzen dagegen steuern. Wirklich sinnvoll ist meiner Erfahrung nach, nur eine gründliche Reinigung des Kühlmitteltanks in relativ kurzen Abständen.(4 bis 6 Wochen sollten reichen)
Ich habe allerdings den umgekehten Weg, wie du es andenkst, beschritten.
Anfangs wurde mit neutralem Schneidöl gearbeitet.
Für die Maschine war das wohl die beste Lösung. Öl hat den besten Rostschutz und löst nur in geringem Umfang Weichmacher aus den Schläuchen und Kabelisolierungen. Nachteil ist der recht hohe Austrag aus der Maschine durch die bearbeiteten Teile. Der Reinigungsaufwand für die Entfettung ist jedoch recht hoch und es ergaben sich Probleme mit der Oxydation der Oberflächen, besonders intensiv bei Silber und Messing.
Bei Emulsion ist der Austrag durch den hohen Wasseranteil weit geringer. Jedoch wird bei mageren Emulsionen der Rostschutz fast vollständig ausgeschaltet. Zudem können Emulsionen oft aggressiver als Öl sein und schwämmen deutlich stärker Weichmacher aus den Schlauchleitungen und Isolationen, die dann schnell brüchig werden.
Schwebeteilchen und kleine Späne setzen sich in Emulsion leichter ab, was die Reinigung der Kühlmittelwanne deutlich vereinfacht.
Mit einem Pumpenwagen mit Filter ist die Wanne recht schnell entleert und der Späneschlamm kann ausgeschaufelt, gefiltert und geschleudert werden. Das Filterwasser sollte aber nicht wieder in die Maschine, weil hier eine deutlich höhere Konzentration an Metalloxyden herrscht, die die Emulsion sehr belasten.
Wenn man die Emulsion über's Wochenende im Filterwagen belässt und mit einem Skimmer pflegt, werden gleich mehrere Baustellen abgedeckt.
Wichtig ist natürlich die Konzentration, PH-Wert und Bakterienbelastung der Emulsion mindestens einmal die Woche zu prüfen und wieder einzustellen oder die Emulsion zu erneuern.
TOP    
Beitrag 23.02.2012, 08:07 Uhr
maximilian24
maximilian24
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 18.08.2006
Beiträge: 3

QUOTE (FireBride @ 25.01.2012, 23:18 Uhr) *
Hallo CNC-Gemeinde,

Ich erbitte euren Rat.
Wir zerspanen hauptsächlich Buntmetalle (Messing, Bronze, Neusilber) und selten Stahl.
Trotz vielem Testen verschiedener Kühlschmierstoffe (Emulsion) bin ich nach wie vor damit unzufrieden.
In den Maschinen bilden sich trotz regelmäßiger Reinigung immer wieder weiß-grüne fettartige Ablagerungen die den
Innenraum, Werkzeug und sogar die Werkstücke verkleben.
Obwohl ich die Konzentration immer bei 5-6% halte, trennt sich immer wieder auf. (zwar je nach hersteller unterschiedlich schnell )
->Öl-Augen an der Oberfläche , Kozentration der Emulsion sinkt.
Auch die Lacke in der Maschine werden angegriffen bzw. lösen sich zT ab.

Eine chem. Analyse durch den Hersteller hat ergeben:
keine Keimbelastung oä; alle Werte soweit ok , nur zuviel Kupfer im Kühlmittel.
Also sollten wir Kupferinhibitro zusetzen, was aber leider keine große Verbesserung gebracht hat.
(Wir haben bisher getestet: Memcut, Cimcool, Toolrex, Metacool, Ariana alles mit mehr oder weniger recht mäßigem Erfolg ) mad.gif

Hat jemand noch eine Empfehlung für mich , oder ist das etwa normal ?

Wäre eine Umrüstung auf reines Schneidöl sinnvoll ? Hat jemand schon Erfahrungen mir dem Wechsel von Emulsion zu Öl ?
Ist das zwingend mit hohen Umrüstkosten verbunden ? (Absaugung , autom. Löschanlage ect.) coangry.gif
Wie gut tropft dann das Öl von den Spänen ?
Gibt es dann Abwärmeprobleme, weil sich das Öl viel schneller "erhitzt" ?
Löst das Öl Dichtungen und den Lack weiterhin oder gar noch stärker an ?

Wisst ihr wer einen gut beraten kann ? ( Die Hersteller/Händler direkt versprechen einem ja immer das Blaue vom Himmel)

Bin für jede Antwort dankbar !
viele Grüße

(Maschinen: Mazak Drehmaschine mit 250L-Tank und Mori-Seiki HSC-Fräse mit 100L-Tank)
TOP    
Beitrag 23.02.2012, 08:18 Uhr
maximilian24
maximilian24
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 18.08.2006
Beiträge: 3

Ja das ist immer wieder das selbe, zum Einsatz von KSS gilt immer vor dem Einsatz das vorhanden Wasser testen, (Wasser ist nicht gleich Wasser) erst danach kann das richtige KSS Konzentrat ausgewählt werden.
Ich schwöre auf HELCOTEC ist zwar etwas teurer aber habe mein Drehautomat nach 3 Jahren den KSS gewechselt. Nicht weil der KSS schlecht wurde oder kippte, sondern weil soviel Feinspäne neben dem Späneförderer im Becken war, dass das ganze Becken halb voll feine Späne war.
Es kommt auch immer auf den Vertreter an der dich betreut, unserer kommt alle 4-6 Wochen und mist alle Werte.
TOP    



1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1)
0 Mitglieder: