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HEIDENHAIN Forum

Programmierübung TNC620, Programm zum fertigen eines Werkstückes

Beitrag 22.03.2017, 16:35 Uhr
LillyArtig
LillyArtig
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 22.03.2017
Beiträge: 3

Hallo

Ich besuche derzeit eine HTL und wir sind gerade dabei die Grundlagen der Steuerung TNC620 zu vertiefen.
Ich möchte nun selbstständig ein Programm für ein praxistaugliches Werkstück erstellen und dieses anschließend in der Schule fertigen.
Folgendes Werkstück habe ich ausgewählt:

https://wko.at/tirol/bildung/pruefung/Vorbe...vorrichtung.pdf

Das Frästeil ist auf der Seite 9 zu finden.

Folgende Werkzeuge stehen für uns bereit:

HM Schaftfräser Schrupp/Schlicht Durchmesser 16
NC Anbohrer (Dient zugleich zum Ansenken der Bohrung)
Reibahle 10H7
HM Bohrer Durchmesser 5 und 9,8

Kann mir jemand dabei helfen dieses Programm zu erarbeiten?
Wo ist es am geschicktesten den Nullpunkt zu setzen?
Wie gehe ich am besten bei der Erstellung der Passung 16g7 vor?
Wie gestalte ich das Programm am effizientesten (Zeitsparend).

Vielen Dank im Voraus.
Lilly
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Beitrag 22.03.2017, 18:04 Uhr
VHMler
VHMler
Level 2 = Community-Facharbeiter
**
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Mitglied seit: 06.12.2012
Beiträge: 148

QUOTE (LillyArtig @ 22.03.2017, 17:35 Uhr) *
Kann mir jemand dabei helfen dieses Programm zu erarbeiten?
Wo ist es am geschicktesten den Nullpunkt zu setzen?
Wie gehe ich am besten bei der Erstellung der Passung 16g7 vor?
Wie gestalte ich das Programm am effizientesten (Zeitsparend).

Vielen Dank im Voraus.
Lilly


Hallo und ein herzliches Willkommen im Forum,

hast du dir schon Überlegt wie du das Teil fertigen willst bzw. welche Schritte (Bohren, Schruppen ect.) in welcher Reihenfolge am sinnvollsten sind.
Wenn ja erleuchte uns.

Der Nullpunkt wird so gesetzt das ich beim Programmieren möglichst viele Maße direkt aus der Zeichnung übernehmen kann. Kurz gesagt dorthin
wo es für mich bei der Programmierung am einfachsten ist.
Welcher Punkt würde sich also anbieten?

Bei Passungsmaßen schruppe ich mit einem Aufmaß von 1,5 mm vor, danach auf ein Aufmaß von 1 mm geschlichtet und das Maß kontrolliert.
Eventuelle Abweichungen auf meine Toleranz werden korrigiert und anschließend wieder 0,5 mm zugestellt und geschlichtet.
Jetzt wir wieder nachgemessen und die Differenz auf mein Fertigmaß zugestellt.
Nach dem letzten Schlichtschnitt wird nochmal nachgemessen.(wir sind hoffentlich in der Toleranz smile.gif ).

Ich hoffe mein Beitrag hat dir etwas weitergeholfen, ansonsten einfach fragen

grüße VHMler


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Was denkbar ist, ist machbar! .... Oder auch nicht?
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Beitrag 22.03.2017, 18:07 Uhr
homerq
homerq
Level 5 = Community-Ingenieur
*****
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Mitglied seit: 03.06.2004
Beiträge: 737

QUOTE (LillyArtig @ 22.03.2017, 16:35 Uhr) *
Hallo

Ich besuche derzeit eine HTL und wir sind gerade dabei die Grundlagen der Steuerung TNC620 zu vertiefen.
Ich möchte nun selbstständig ein Programm für ein praxistaugliches Werkstück erstellen und dieses anschließend in der Schule fertigen.
Folgendes Werkstück habe ich ausgewählt:

https://wko.at/tirol/bildung/pruefung/Vorbe...vorrichtung.pdf

Das Frästeil ist auf der Seite 9 zu finden.

Folgende Werkzeuge stehen für uns bereit:

HM Schaftfräser Schrupp/Schlicht Durchmesser 16
NC Anbohrer (Dient zugleich zum Ansenken der Bohrung)
Reibahle 10H7
HM Bohrer Durchmesser 5 und 9,8

Kann mir jemand dabei helfen dieses Programm zu erarbeiten?
Wo ist es am geschicktesten den Nullpunkt zu setzen?
Wie gehe ich am besten bei der Erstellung der Passung 16g7 vor?
Wie gestalte ich das Programm am effizientesten (Zeitsparend).

Vielen Dank im Voraus.
Lilly

Meine Hinweise wären:
Nullpunkt immer da, von wo die meisten Maße abgehen, jedes Berechnen birgt eine Fehlerquelle.
Passungen mit Aufmaß vorfräsen (z.B.0.2mm) danach am besten mit einem "frischen" Fräser schlichten und vorsichtig ans Fertigmaß "rantasten".
Über Effizienz bei diesem kleinen Teil würde ich mir erstmal nicht den Kopf zerbrechen, es sei denn, du hast einen 500kg Rohteil.
Viel Erfolg
Gruß Jens
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Beitrag 22.03.2017, 20:10 Uhr
LillyArtig
LillyArtig
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 22.03.2017
Beiträge: 3

Danke für die Antworten.

Meine Bearbeitungsreihenfolge:

1. "Stufe" 23x40 Schruppen
2. Zapfen Schruppen
3. "Stufe" und Zapfen Schlichten mit Aufmaß
4. Schlichten auf Passmaß
5. Zentrieren
6. Vorbohren
7. Aufbohren
8. Bohrungen 10H7 reiben

Wie Schruppe und Schlichte ich die "Stufe" und den Zapfen am sinnvollsten?
Wie würde bei euch die Blockform ausschauen.

Vielen Dank im Voraus

LG Lilly
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Beitrag 22.03.2017, 23:39 Uhr
V4Aman
V4Aman
Level 7 = Community-Professor
*******
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 03.06.2010
Beiträge: 2.602

Welche Maße hat dein Rohmaterial?
Ich würde parallele Spannflächen fräsen und das Teil 5mm tief spannen.
So kannst du die 1. Seite komplett mit Aussenmaßen usw. bearbeiten.
Rohmaterial: 75x70x45
Angehängte Datei(en)
Angehängte Datei  Unbenannt.JPG ( 15.72KB ) Anzahl der Downloads: 33
 


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Gruß V4Aman


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Alle sagten: "Das geht nicht." Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat's einfach gemacht.
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Beitrag 23.03.2017, 04:59 Uhr
schwindl
schwindl
Level 7 = Community-Professor
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 18.09.2008
Beiträge: 2.312

Hallo, wie du das Programm programmieren kannst, Siehst du hier:
https://m.youtube.com/watch?v=PCM0cSM44Ao


--------------------
Gruß
Schwindl
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Beitrag 25.03.2017, 18:39 Uhr
VHMler
VHMler
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Mitglied seit: 06.12.2012
Beiträge: 148

Guten Abend,

die Bearbeitungsreihenfolge sieht schon gut aus. Einzig aufs Vorbohren würde ich verzichten und direkt mit dem 9,8mm Bohrer ans Werk gehen.

Nebenbei möchte ich mich auch nach dem Fortschritt bei der Programmierung erkundigen.

Gruß VHMler


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Beitrag 26.03.2017, 08:01 Uhr
inaktiv_17
inaktiv_17
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Gruppe: Banned
Mitglied seit: 05.02.2017
Beiträge: 179

Guten Morgen,

So richtig erschließt sich mir die Werkzeugliste nicht ...
Wenn die Bohrwerkzeuge aus HSS bestehen, könnte man über den Vorgang "Vorbohren D5" nachdenken, aber eigentlich nicht notwendig.
Zum Thema Passung fräsen, nicht von der 16 bei dem Stegmaß irre machen lassen.
Schaue nach wie die Toleranzfelder liegen und dem entsprechend auf Mitte programmieren.
16 g7 = min. 15.976 und max. 15.996 . So wie im Schriftfeldanhang auf der Zeichnung dargestellt.
Also ist dein programmiertes Maß die Toleranzmitte 15.986 mm. Wenn du jetzt also beim Vorschruppen der abgeflachten Flächen um diesen Passungs-bemaßten Steg auch gleich noch etwas Aufmaß in Z lässt, um dann beim Schlichten die Bahnbewegung in einer U förmigen Bahn auf Endtiefe so legst, dass du den Steg selber nicht umschlingend, sondern als Einzelbahn mit Gleichlauf fräst, kannst du auf wiederholte Zwischenschritte wie Kontrollmessungen fast verzichten. Da die Zeichnung eine Symmetrielinie enthält, aber dein Werkstück ( Rohteilkanten Maß 70 ) auch einer Toleranz unterliegen und der Steg mit einer maximalen Symmetrieabweichung von 0.05 bemaßt ist, musst du den WS NP auf diese Symmetrielinie legen. -> Heiß also nicht einfach davon ausgehen, dass das Werkstück wirklich 70 mm ist und die Position / Mitte der Nut bei 35 mm liegt ! Du müsstest also unten und oben antasten, und die reale Mitte ermitteln. Damit liegt die Kanten des Stegs also jeweils bei -7.993 mm und + 7.993 mm !

Wenn du ganz nett bist schreibst du noch ein Dankeschön an den Rembrandt, Rohteilmaß 65 = +- 0.3 mm, Seitenabstand zur Bearbeitungskante 40 mm = +-0.3 mm und dieser Kante baut sich nun das Funktionsmaß 29+-0.03 mm auf ... Holla die Waldfee, hier hat wieder ein Profi zugeschlagen. Sowas nennt man Toleranzfeldüberschneidung !

Schönes WE
R.HEIM
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Beitrag 02.04.2017, 00:51 Uhr
LillyArtig
LillyArtig
Level 1 = Community-Lehrling
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 22.03.2017
Beiträge: 3

Hallo

Danke für eure Antworten.
Das Programmieren hat super funktioniert.
Habe das Werkstück auch schon abgearbeitet.
Ich habe den Steg genau auf Toleranzmitte also -7,993 und + 7,993 programmiert. Beim Schaftfräser zum Schlichten DR + 0,05 und
DL + 0,05. Dann habe ich nachgemessen und die Differenz auf die Toleranzmitte sowie auf die Tiefe in den Werten des Schaftfräsers korrigiert.
Ich habe das Teil 2 mal abgearbeitet einmal war ich in der Toleranz und einmal war ich um 0,005 mm unterhalb des Mindestmaßes.
Ist es sicherer sich langsam an die Toleranzmitte ranzutasten also 2 mal nachzumessen und die Differenz in 2 Schritten zuzustellen.

Danke im Voraus.
LG Lilly
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Beitrag 02.04.2017, 09:21 Uhr
homerq
homerq
Level 5 = Community-Ingenieur
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Mitglied seit: 03.06.2004
Beiträge: 737

QUOTE (LillyArtig @ 02.04.2017, 00:51 Uhr) *
Hallo

Danke für eure Antworten.
Das Programmieren hat super funktioniert.
Habe das Werkstück auch schon abgearbeitet.
Ich habe den Steg genau auf Toleranzmitte also -7,993 und + 7,993 programmiert. Beim Schaftfräser zum Schlichten DR + 0,05 und
DL + 0,05. Dann habe ich nachgemessen und die Differenz auf die Toleranzmitte sowie auf die Tiefe in den Werten des Schaftfräsers korrigiert.
Ich habe das Teil 2 mal abgearbeitet einmal war ich in der Toleranz und einmal war ich um 0,005 mm unterhalb des Mindestmaßes.
Ist es sicherer sich langsam an die Toleranzmitte ranzutasten also 2 mal nachzumessen und die Differenz in 2 Schritten zuzustellen.

Danke im Voraus.
LG Lilly

Ein Monteur hat mal gesagt:
1mm kriegste geschenkt, 0.1mm mußt du erarbeiten, 0.01mm erkämpfen wink.gif
Das alles ist natürlich von mehreren Faktoren abhängig, angefangen bei der Genauigkeit der Maschine.
Maschine auf Betriebstemperatur bringen und mehre Teile fertigen um eine Aussage zur Maschinengenauigkeit treffen zu können.
Bei engen Toleranzen kann man auch 2 Schlichtdurchgänge fahren. Sonst gilt eigentlich, wird die Passung eher größer (Zapfen) durch den Verschleiß des Wkz.
Gruß Jens
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