Hallo Micha,
Du bist mir jetzt kurz zuvor gekommen. Die ganze Geschichte hat sich jetzt noch relativ lange gezogen bis Anfang letzter Woche. Und danach hatte ich dann leider etwas Stress.
Daher wollte ich eigentlich sowieso dieses Wochenende jetzt den Endstand posten.
Ich hole jetzt etwas weiter aus, aber ich möchte schon den gesamten Ablauf schildern, nachdem ich ja hier auch die mangelhafte Wartung angeprangert habe.
Nachdem wir uns selber nicht ans ausrichten ran getraut haben, habe ich beim Maschineninstandsetzer aus dem Nachbarort nachgefragt. Der hatte aber nicht sofort Zeit und nachdem klar war, dass es ja wirklich nur ums ausrichten geht, musste ich zum Glück erst auf einen Termin warten.
Nachdem von Hommel-Seite aus dann erstmal drei Wochen Funkstille herrschte, hat nach drei Wochen plötzlich das Telefon geklingelt. Dran war Herr Krause, der Gesamtgeschäftsführer der Hommel-Gruppe. Er meinte, er hätte leider jetzt erst gehört, dass da bei einem Kunden etwas aus dem Ruder gelaufen sei und wollte da mal nachhaken. Aber lieber persönlich, er würde gerne vorbeikommen.
Ausserdem würde er sich auch gerne selbst ein Bild von der Maschine machen (Er ist selbst Sachverständiger für Werkzeugmaschinen). Falls noch nichts passiert sei, solle ich bitte bis nach unserem Termin warten, wir würden sicher eine Lösung finden.
Die Woche darauf haben wir dann einen Termin gefunden (Er hatte ja mehrere Stunden Anfahrt, das geht schlecht sofort). Vor Ort haben wir dann nochmal meine Diagnose durchgesprochen, Er hat die Maschine auch nochmal in Augenschein genommen und mit Wasserwaage überprüft.
Unser Messprotokoll vom Messen mit Hartgesteinswinkel haben wir auch nochmal durchgeschaut.
Daraufhin war sein Vorschlag, dass er nochmal einen Kreisformtest durchführen lässt, dann die Maschine neu ausgerichtet wird, nochmal Kreisformtest und in einem halben Jahr nochmal zur Kontrolle jemanden vorbeischickt. Da meine Fünfachs bei der Wartung vermutlich auch nicht ordentlich kontrolliert wurde, ist auch diese nochmal kontrolliert worden.
Die Bestandsaufnahme beim ausrichten war recht ,,Interessant‘‘. Die Maschine stand zwar nach wie vor ausser Wasser, allerdings ergab die Kreisformmessung ca 5µm Abweichung und auch alle anderen Fehler waren nicht erkennbar. Vermutlich war die Kreisformmessung bei der Wartung einfach falsch.
Nach dem ins Wasser stellen lag der Kreisformtest wieder bei 3,9 µ,
der abgefahrene Hartgesteinswinkel war in allen Richtungen top, z.B, in Z-Richtung abgefahren auf 500 mm oben und unten die Uhr jeweils bei 0, dazwischen ist er mal ein paar µ (so 3-5) geschwankt.
Auch bei der Fünfachs musste minimal nachjustiert werden. Evtl hatte das ganze mit vor einiger Zeit durchgeführten Strassenbauarbeiten zu tun. Das war das erste Mal, dass sich an der Lage der Maschinen was geändert hatte. Normal ist der Boden schon stabil. Daher ist das schon recht seltsam.
Aber jetzt ist definitiv der Optimalzustand wieder hergestellt.
Und wie hier im Forum ja auch schon vermutet, lag es rein an der Ausrichtung.
Die Führungen haben wir nochmal inspiziert, die sehen aus wie neu.
Was bei der Wartung schief gelaufen ist, ist für mich (und auch für Herrn Krause) nicht nachvollziehbar.
Eigentlich ist das auch ein erfahrener, langjähriger Mitarbeiter. Evtl hatte er da einfach einen verdammt schlechten Tag. Aber letzten Endes sind wir alle Menschen und machen Fehler.
Was mich wirklich verärgert hat, ist die Reaktion der anderen Beteiligten. Das Kulanz mehr oder weniger komplett ausgeschlossen wurde und auch nicht mehr weiter recherchiert, ob das ganze überhaupt sein kann. Und dass, obwohl man bisher immer recht eng zusammengearbeitet hat (in beide Richtungen) und ich auch trotz dem einen oder anderen Problem beim Service trotz allem der Hommel-Gruppe immer noch ,,treu geblieben‘‘ bin.
Der Serviceleiter von
Hommel hätte mir glaube ich ganz gerne noch geholfen, Er stand halt auch etwas auf dem Schlauch was den tatsächlichen Fehler anbelangt. Allerdings wurde er da glaube ich vom restlichen Führungskreis ausgebremst.
Schade, dass das jetzt erst so eskalieren musste, weil ein gewisses Negativerlebniss bleibt es für mich natürlich trotzdem. Ich habe ja unzählige Stunden mit diskutieren, verhandeln und letzten Endes selbst Fehler suchen und zumindest teilweise dann auch schon beheben verbracht. Das ist als Selbstständiger ja schon ein gewisser Schaden, weil in der Zeit ist nichts produziert. Und um ehrlich zu sein hat mich das ganze doch auch ein paar schlaflose Nächte gekostet.
Beeindruckt hat mich aber die Reaktion von Herrn Krause, als er von der ganzen Geschichte erfahren hat. Er hat hier ruhig und sachlich versucht, eine Lösung zu finden. Von vorn herein den Fehler auch im eigenen Haus gesucht und letzten Endes hier auch eine Lösung gefunden.
Ich habe auf jeden Fall daraus gelernt, dass ich in Zukunft wenn etwas so aus dem Ruder läuft, auf jeden Fall DIREKT auch die höchste Instanz der Firma angehen werde. Mir wurde mitgeteilt, die Geschäftsleitung hätte entschieden. Daher bin ich ausgegangen, es wäre bereits ganz oben. Herr Krause ist aber die Geschäftsführung, nicht die Geschäftsleitung…
Und ich werde in Zukunft wohl nicht mehr alleine auf den Hommel Service vertrauen. Allerdings werde ich, nach der Positiverfahrung mit Herrn Krause, der Firma Hommel wohl nochmal eine Chance geben.
Von
Quaser allerdings bin ich weiterhin uneingeschränkt überzeugt, ich habe mir den Fehler eigentlich nur als absolute Ausnahme vorstellen können. Und jetzt hat sich ja wieder gezeigt, dass es wohl doch nicht an der Maschine lag.
Danke auch nochmal für alle Tipps hier aus dem Forum, nur so konnten wir ja letzten Endes die Fehlerursache feststellen. Und seit ich wusste, dass die Maschine nicht im Wasser steht konnte ich auch wieder besser schlafen.
Gruss
Stefan