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Rohr von innen ausdrehen

Beitrag 20.05.2015, 06:59 Uhr
Muckel
Muckel
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Hallo,

ich bitte um Angebote für das angehängte Drehteil, Losgröße drei.
Der Rohrquerschnitt soll sich zum Rohrende hin mit 1:50 verjüngen.

Die Materialwahl ist weitgehend frei, es muss sich um ein magnetisierbares Material handeln, gerne korrosionsbeständig aber kein muss.

Außerdem bitte ich um Expertenrat:
Für die Losgröße drei ist sicherlich drehen das geeignete Verfahren.
Haltet Ihr die Fertigung mittels eines konischen Bohrers (Stiftlochbohrer) oder Fräsers mit der Steigung 1:50 für größerer Stückzahlen für geeigneter? Würde sich das Rohr bei der Fertigung aufgrund der geringen Wandstärke plastisch aufweiten?

Vielen Dank für eure Preisvorschläge und euren guten Rat.

Roman
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Angehängte Datei  Stahlrohr_mit_Verj__ngung.pdf ( 21.79KB ) Anzahl der Downloads: 430
 
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Beitrag 22.05.2015, 13:10 Uhr
Muckel
Muckel
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Beiträge: 15

Hallo zusammen,

Das angefragte Teil scheint für niemanden interessant zu sein. Daher meine Frage an euch, liegt das einfach an der geringen Stückzahl, oder ist das Teil aufgrund der geringen Rohrwandstärke kompliziert zu fertigen?

Vielen Dank für eure Antworten und viele Grüße,
Roman

Der Beitrag wurde von Muckel bearbeitet: 22.05.2015, 13:11 Uhr
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Beitrag 22.05.2015, 13:18 Uhr
Guest_guest_*
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QUOTE (Muckel @ 22.05.2015, 14:10 Uhr) *
Hallo zusammen,

Das angefragte Teil scheint für niemanden interessant zu sein. Daher meine Frage an euch, liegt das einfach an der geringen Stückzahl, oder ist das Teil aufgrund der geringen Rohrwandstärke kompliziert zu fertigen?

Vielen Dank für eure Antworten und viele Grüße,
Roman


Wenn du es schon mal versucht hast, ist die Frage wohl schon beantwortet.... wink.gif
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Beitrag 22.05.2015, 13:49 Uhr
Badenser1974
Badenser1974
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wenn jemand 3 Teile will und demjenigen klar ist, dass es seinen Preis hat ist die Stückzahl hier eher nicht das Problem.

Es ist definitiv die dünnwandigkeit in Verbindung mit der Länge.

Grüße aus dem sonnigen Badnerland und schönes Wochenende!


--------------------
Jeder Mensch sollte sich immer wieder selbst fragen, wohin soll denn die Reise gehen?
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Beitrag 23.05.2015, 09:27 Uhr
DickerSpan
DickerSpan
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Ich würde es wohl vordrehen, richtig durchhärten und dann mit vieeeel Wasser rundschleifen.

Wenn es dir jemand gescheit macht, bist du sicherlich 500€/Stück los.
Suche dir einen kleinen Rundschleifbetrieb und frag die Teile dort an.

Eventuell ist das was für die Firma Blombach in Wuppertal
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Beitrag 24.05.2015, 20:53 Uhr
drehwurz
drehwurz
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Oder evtl. bei Fa. Weckel in Büttel , die machen Sachen die sonst kaum jemand sich zutraut !
Tschau
Jens
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Beitrag 25.05.2015, 12:36 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



QUOTE
Haltet Ihr die Fertigung mittels eines konischen Bohrers (Stiftlochbohrer) oder Fräsers mit der Steigung 1:50 für größerer Stückzahlen für geeigneter?

Solche "Stiftlochbohrer" sind mir nur bis Durchmesser 12 bekannt. Den Schnittkräften, die da auftreten, könnte nur massives Material etwas entgegensetzen.

QUOTE
Würde sich das Rohr bei der Fertigung aufgrund der geringen Wandstärke plastisch aufweiten?

... Und wie! ... Und nicht nur durch das Werkzeug.

Das Rohr müsste erstmal Spannungsarm geglüht werden.
Nur das Rohr, was dann noch "in Form" geblieben ist, kann weiter bearbeitet werden.
Dann, in weichen, ausgedrehten, langen Backen, die im gesamten Drehbereich den Durchmesser (fast) vollständig umschließen, mit möglichst wenig Spannkraft vorsichtig von beiden Seiten ausdrehen.

Bei größeren Stückzahlen (1000+) würde ich über "Rundhämmern" oder "Drücken" nachdenken, weil hier die Werkzeugkosten eine größere Rolle spielen.
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Beitrag 25.05.2015, 13:23 Uhr
Muckel
Muckel
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Hallo zusammen,

vielen Dank für die wirklich hilfreichen Antworten!
Ich war mir nicht darüber im klaren, dass dieses Teil eine solche Herausforderung darstellt. Die Idee mit den passend ausgedrehten Backen, die das Teil gut umschließen finde ich sehr gut.
Bezüglich der Stiftlochdurchmesser, falls das für jemanden interessant ist, die gibt es offensichtlich bei Duerr-tools auch in untypisch großen Nenndurchmessern, bis 50mm
http://www.duerr-tools.de/web/cms/upload/D...og05_web_92.pdf
(PS: Ich habe eine PN von einem Fertiger bekommen, der es versuchen wird, ggf. Poste ich hier dann mal inwieweit das funktioniert hat.

Beste Grüße
Roman
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Beitrag 25.05.2015, 16:19 Uhr
DickerSpan
DickerSpan
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Welche Funktion hat denn dieses Teil überhaupt?


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Schuster, bleib bei deinen Leisten!!!
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Beitrag 26.05.2015, 06:50 Uhr
Luk777
Luk777
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QUOTE (Dicker Span @ 25.05.2015, 16:19 Uhr) *
Welche Funktion hat denn dieses Teil überhaupt?


Das würde mich auch mal interessieren, mir fällt auf die Schnelle wirklich keine Verwendung dafür ein.

EDIT:

Da fällt mir grad ein, in meinem alten Ausbildungsbetrieb haben wir entfernt verwandte Rohre gedreht, diese waren aber aus Alu und insgesamt dickwandiger, hatten aber einseitig auch eine ausgedrehte "Verjüngung" auf 0,1mm, wobei auch die Enddicke und der Verlauf wichtig für den Kunden waren. Dabei handelte es sich um Mischrohre die optimal verwirbeln mussten.

Der Beitrag wurde von Luk777 bearbeitet: 26.05.2015, 06:54 Uhr
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Beitrag 27.05.2015, 12:33 Uhr
Muckel
Muckel
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Kurz zur Verwendung der Rohre,
diese dienen der Magnetfeldführung bei einem elektrodynamischen Aktor. Die Form hat also keine mechanischen Gründe, die Verjüngung der Wandstärke führt zu einer kontinuierlichen Abnahme der magnetischen Feldstärke, was so gewollt ist.
Eine genauere Erläuterung würde hier zu weit führen. Die Verjüngung hätte jedenfalls auch auf der der Außenseite des Rohres sein können (wie ein beidseitig gespitzter Bleistift), aber das ist ja vermutlich fertigungstechnisch noch schwieriger.
Ich bleibe dran, vielleicht habe ich noch eine Idee, wie das einfacher zu konstruieren ist.

An der Stelle noch einmal ein Danke für die Antworten. Schön, dass es noch Foren gibt, auf denen sachlich diskutiert wird.

Viele Grüße
Roman
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Beitrag 28.05.2015, 06:46 Uhr
Luk777
Luk777
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Mal ein anderer Lösungsansatz, wie sieht es denn mit Rapid Prototyping Technologien wie Lasersintern oder anderen 3D Druck Verfahren aus?
Da dürfte Dünnwandigkeit ja kein Problem darstellen.

Ich weiß allerdings nicht welche Toleranzen da einhaltbar sind, weil ich leider überhaupt keine praktische Erfahrung auf dem Gebiet habe.
(Beim kurzfristigen googlen findet man Toleranzbereiche von 0.002 bis 0.2 und realisierbare Schichtdicken mit den selben Werten).

Vielleicht kann dir hier ja jemand eine Firma empfehlen die auf dem Gebiet Erfahrung hat.
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Beitrag 28.05.2015, 22:38 Uhr
Eike
Eike
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Um das ganze zu vereinfachen: Es gibt nahtloses Präzisionsstahlrohr 25x1mm aus St35 (Google) sodass nur die Kegel überbleiben. Wenn man die dann auch noch außen fertigen darf statt innen sehe ich da nicht mehr ganz so große Probleme sofern kan eine Maschine mit 25mm Spannzange und ein scharf schneidendes Werkzeug hat (ich würde für die drei Prototypen evtl. auch ein (selbst) geschliffenes HSS Werkzeug nehmen).
Wie stark darf denn die Kreisform abweichen? Wenn du sagst "kann ruhig 0,1mm elliptisch sein" wird es wieder ein Stück attraktiver da genau dies bei 0,1mm Windstärke durchaus passieren kann.
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Beitrag 29.05.2015, 09:47 Uhr
Steffen 70
Steffen 70
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Hallo,

warum so kompliziert,einfach nur Drehen.
Siehe Bild.


Steffen
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Beitrag 29.05.2015, 10:53 Uhr
Thomson99
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Beiträge: 34

QUOTE (Steffen 70 @ 29.05.2015, 09:47 Uhr) *
Hallo,

warum so kompliziert,einfach nur Drehen.
Siehe Bild.


Steffen



Wow Steffen, lad mal noch ein paar BIlder mehr hoch bzw. eine Erkärung wie du das Rohr gemacht hast. :-)

Mein erster Gedanke war Erodieren.

Grüße Tobi
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Beitrag 29.05.2015, 11:11 Uhr
Eike
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Ha, klasse. Wärst du bereit Infos zu deiner Aufspannung und der verwendeten Bohrstange und Platte zu geben?
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Beitrag 29.05.2015, 11:14 Uhr
Steffen 70
Steffen 70
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Hallo,

eigentlich ganz einfach.
Teil aussen überdrehen , bohren auf 22mm , abstechen.
Zum Spannen für die Innenbearbeitung habe ich eine geschlitzte Hülse angefertigt
die aber vorn/innen scharfkantig sein muss.
Jetzt nur noch das Teil bündig in die Hülse schieben und das Ganze in weichen Backen spannen
und innen ausdrehen,fertig.

Steffen
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Beitrag 29.05.2015, 13:10 Uhr
modellbaumeister
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Schön, dass hier noch echte Profis unterwegs sind.
Finde es lustig, dass immer erst paar Leute meinen, es lässt sich nicht anfertigen. Dann kommt einer, und macht es einfach :D

Daumen hoch!!!
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Beitrag 29.05.2015, 13:22 Uhr
Luk777
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Respekt Steffen, wirklich gute Arbeit!

Was mich noch interessiert, ist das ganze auch wirklich richtig rund?
Wie sieht es mit den 0.1 aus, sind die überall maßhaltig?
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Beitrag 29.05.2015, 13:28 Uhr
MikeE25
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QUOTE (modellbaumeister @ 29.05.2015, 13:10 Uhr) *
Schön, dass hier noch echte Profis unterwegs sind.
Finde es lustig, dass immer erst paar Leute meinen, es lässt sich nicht anfertigen. Dann kommt einer, und macht es einfach biggrin.gif

Daumen hoch!!!



Will man wirtschaftlich arbeiten, muss man auch nach Ausschussrisiko aussortieren.
Und genau solche Aufträge bleiben dann für Spezialisten übrig die damit ihr täglich Brot verdienen können.

0,1mm Wandstärke an den Enden ist aber schon heftig. Da würde ich mich auch nicht rantrauen. Wenn ich bedenke wie dünn so ein Lehrenblech ist...
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Beitrag 29.05.2015, 16:01 Uhr
MiBü
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QUOTE (MikeE25 @ 29.05.2015, 13:28 Uhr) *
Will man wirtschaftlich arbeiten, muss man auch nach Ausschussrisiko aussortieren.
Und genau solche Aufträge bleiben dann für Spezialisten übrig die damit ihr täglich Brot verdienen können.

0,1mm Wandstärke an den Enden ist aber schon heftig. Da würde ich mich auch nicht rantrauen. Wenn ich bedenke wie dünn so ein Lehrenblech ist...

thumbs-up.gif


--------------------
Gruß

Michael
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Beitrag 29.05.2015, 18:32 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

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QUOTE (Luk777 @ 29.05.2015, 14:22 Uhr) *
Was mich noch interessiert, ist das ganze auch wirklich richtig rund?
Wie sieht es mit den 0.1 aus, sind die überall maßhaltig?


Wenn Steffen beruhigtes Material genommen hat, aussen und innen überdreht, und mit der Spannmethode, wie er es beschrieben hat, kann das durchaus form- und masshaltig werden.
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Beitrag 29.05.2015, 18:54 Uhr
Steffen 70
Steffen 70
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Hallo,

die gemessene Rundlaufabweichung beträgt 0,02mm.
Also absolut im grünen Bereich,

viele Grüße

Steffen
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Beitrag 30.05.2015, 07:06 Uhr
Eike
Eike
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Ohne Worte. Geschlitzte Ringe für kurze aber große relativ labile Bauteile benutze ich auch ab und zu.
Entweder war es ein akutes Brett vor dem Kopf oder meine Kreativität versteckt sich dann, wenn man nicht direkt vor dem Problem selbst steht...

Ich hätte das Rohr vermutlich nur in einer Spannzange gespannt und mich geärgert das sich das Ganze trompetenförmig verdrückt...

Der Beitrag wurde von Eike bearbeitet: 30.05.2015, 07:07 Uhr
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Beitrag 30.05.2015, 15:55 Uhr
MikeE25
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QUOTE (Eike @ 30.05.2015, 07:06 Uhr) *
Ich hätte das Rohr vermutlich nur in einer Spannzange gespannt und mich geärgert das sich das Ganze trompetenförmig verdrückt...


Ich hätte ein Stück 30mm Automatenstahl genommen.
Erst gebohrt, dann innen ausgedreht und zuletzt aussen Schicht für Schicht bis auf Maß abgedreht.
Ob das aber wirklich funktioniert hätte weis ich aber nicht. Villeicht wäre das Teil irgendwann auch zerfallen weil es zu dünn ist.
Das mit der geschlitzten Hülse ist keine schlechte Idee. Könnte man villeicht auch aus Kunststoff machen.
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