584.817 aktive Mitglieder*
4.660 Besucher online*
Kostenfrei registrieren
Einloggen Registrieren

Rundheit & Rundlauf einer Welle, Welle aus 55NiMoCrV7

Das könnte Sie auch interessieren...

Beitrag 18.12.2021, 09:32 Uhr
JohnDoe69
JohnDoe69
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 27.06.2019
Beiträge: 8

Ich soll nächste Woche eine ca. 800mm lange Welle Durchmesser zwischen 90mm und 130mm Toleranzen der Passungen j5 Rundheit 0.0013mm Rundlauf 0.01mm Oberfläche ra0,4 auf einer VDF Boehringer DUS 1000ti Bj. 2005 fertigdrehen. Meiner Meinung nach ist das schlichtweg unmöglich. Alle Drehspitzen sind Standardqualität (Röhm & Concella). Soviel ich weiss haben die schon eine Rundlauf Genauigkeit von nur 0.01mm. Spannmittel Keilstangenfutter Schunk 500 mit weichen Aufsatzbacken.
Vielleicht geht's annähernd mit gedrehten Zentrierbohrungen und zwischen geschliffenen Spitzen & Dreherz?

Was ist eure Meinung dazu?
LG
Uwe
TOP    
Beitrag 18.12.2021, 13:28 Uhr
brueckmeister
brueckmeister
Level 5 = Community-Ingenieur
*****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 21.08.2013
Beiträge: 650

Mahlzeit,

da hast du dir aber ganz schön was vorgenommen.
Bei den Toleranzen bekommt der Schleifer doch schon Schnappatmung.

Alleine die Rundheit bekommst du nie in Leben bei den Maßen gedreht.

Wie ist das Teil denn vorgearbeitet und hast du da irgendwas zum Spannen, ne planseitige Bohrung für einen Mitnehmer, Setzstock, Lünette usw.? Mit Spannherz musst du die Welle doch dann auch Umspannen oder wie genau würdest du da vorgehen?

Das müsste ja schon irgendwie alles in einem Arbeitsgang gefertigt werden um da wenigstens ansatzweise hin zu kommen.

Mfg

Der Beitrag wurde von brueckmeister bearbeitet: 18.12.2021, 13:29 Uhr
TOP    
Beitrag 18.12.2021, 16:51 Uhr
Rainer60
Rainer60
Level 5 = Community-Ingenieur
*****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 15.11.2014
Beiträge: 662

QUOTE (JohnDoe69 @ 18.12.2021, 09:32 Uhr) *
Ich soll nächste Woche eine ca. 800mm lange Welle Durchmesser zwischen 90mm und 130mm Toleranzen der Passungen j5 Rundheit 0.0013mm Rundlauf 0.01mm Oberfläche ra0,4 auf einer VDF Boehringer DUS 1000ti Bj. 2005 fertigdrehen. Meiner Meinung nach ist das schlichtweg unmöglich. Alle Drehspitzen sind Standardqualität (Röhm & Concella). Soviel ich weiss haben die schon eine Rundlauf Genauigkeit von nur 0.01mm. Spannmittel Keilstangenfutter Schunk 500 mit weichen Aufsatzbacken.
Vielleicht geht's annähernd mit gedrehten Zentrierbohrungen und zwischen geschliffenen Spitzen & Dreherz?

Was ist eure Meinung dazu?
LG
Uwe

Hoi Uwe
Ra 0.4 könntest mit einem Schneidenradius R0.4 und Vorschub 0.035mm/U erreichen. Je nach Zustand der Spindel- und Spitzenlager sollte der Rundlauf zwischen den gedrehten Ø möglich sein. Wenn den Reitstock penibel ausrichtest, dann wirst die Passungen auch hinkriegen.
Ob die Passung auf die gesamte Länge innerhalb der Toleranz bleibt, ist abhängig vom Zustand des Maschinenbettes und wie lange die Standzeit des Werkzeuges ist.
Die Rundheit zu messen ist schon eine andere Nummer - Gleichdick lässt grüssen… Je nach Messdruck und hin/her wiegeln der Bügelmessschraube, werden die Drehriefen angedrückt und verfälscht das Messergebnis.
Bei der Rundheit hatte ich schon festgestellt, dass wenn das Material nicht homogen ist und an den Aussenflächen unterschiedliche Materialfestigkeiten bestehen, dies sehr problematisch werden kann. Da hatte ich schon die Spindellager in Verdacht. Mit einem anderen Werkstück sah es dann wieder i.O. aus und innerhalb ein paar my.

Bin da ganz der Ansicht von brueckmeister in Sachen Schnappatmung des Rundschleifers. Nichts ist unmöglich wird ja oft erwähnt, aber ob das was wird auf einer Drehmaschine, bezweifle ich. Wenn Du sagst, das würdest nicht hinkriegen, dann hat das nichts mit Können oder Wollen zu tun, sondern Bezug zur Realität.

Ach mit genügend Schleifleinen kriegst das schon hin! thumbs-up.gif


--------------------
Gruss Rainer

"Es gibt immer eine Lösung - manchmal auch eine Andere"l
Meine Ratschläge sind kostenlos und müssen nicht angenommen werden...
TOP    
Beitrag 18.12.2021, 19:04 Uhr
JohnDoe69
JohnDoe69
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 27.06.2019
Beiträge: 8

Die Welle befindet sich noch im Rohzustand. D.h. Rohmaterial vorgedreht 810mm lang Durchmesser 140mm. Habe die Zeichnung erst gestern in die Hand genommen und bin gleich darauf ins Grübeln gekommen. Also alles auf Anfang. Ist eine Originalzeichnung einer Antriebswelle von einer Sägemaschine. Werde nächste Woche mal mit dem Abteilungsleiter sprechen und die Sache abklären. Ich arbeite hier seit 32 Jahren in der Reparaturabteilung als Dreher/Fräser aber sowas Anspruchsvolles hinsichtlich der Präzision ist mir in all den Jahren noch nicht untergekommen. Danke für die schnellen Antworten

Der Beitrag wurde von JohnDoe69 bearbeitet: 18.12.2021, 19:06 Uhr
TOP    
Beitrag 18.12.2021, 19:12 Uhr
JohnDoe69
JohnDoe69
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 27.06.2019
Beiträge: 8

Die einzige Möglichkeit die mir einfällt ist die Welle vorzudrehen. Dann evtl. entspannen. Auf der Seite an die eine Keilverzahnung 120mm lang angebracht wird mit dem Dreherz spannen und dann zwischen den Spitzen in einem Zug ferigdrehen. Gewinde RH müssten dann linksseitig mit negativer Zwischenlage gedreht werden oder?
TOP    
Beitrag 18.12.2021, 19:32 Uhr
dreher1991
dreher1991
Level 5 = Community-Ingenieur
*****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 09.11.2013
Beiträge: 631

Hallo Johndoe69 schließe mich da dem Rainer60 und dem brueckmeister an,dreht die Welle vor mit 0.3 bis 0.4mm Schleifaufmass und lasst das Teil schleifen.Wenn es nur drum gehen würde die passmasse zu drehen könnte man noch sagen ok,aber bei den Form und Lagetoleranzen vergiss es das gibt nur ärger.Genau für sowas gibts ja das Schleifen.
Gruß Dreher1991
TOP    



1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1)
0 Mitglieder: