Hallo,
Beim zentrieren mit angetriebenem Wkz das Werkstück langsam
drehen lassen, also so 50-100 Umdrehungen. Dann bekommst du, falls sich das Zentrum durch querdrücke/Achsversatz nicht genau in die Mitte "trifft", trotzdem ein sehr genaues Zentrum. Wenn die Spitze dagegen fährt bist du dann auch wirklich in Achse.
Spannkraftberechnung geht wie folgt:
F_Rad Max steht auf dem Futter. Fliehkraftverlust findest du in der Futterbeschreibung oder im Netz. Reibwert mü bei Krallenbacken ca. 0,3, glatte Backen ca. 0,1.
Nachdem du nun weißt wie stark dein Futter spannt gibt es folgende DrehmomentRechnung:
Ich nehme mal an das Spannmittel spannt mit 70kN, dein Radius ist 27 mm, der Reibwert ist 0,3
M=F_rad x r x mü = 70 kN x 27 mm x 0,3 = 570 Nm übertragbares Drehmoment, ohne Sicherheit.
Schöne Zahl, jetzt solltest Spantiefe und Vorschübe danach richten! Überschlagsmäßig berechne ich das so:
Spezifischer Schnittwert Fc bei Stahl nehme ich immer so mit 2500N/mm2 an, nehmen wir weiter an die Spantiefe ist 4 mm und der Vorschub ist 0,4 mm, der Drehradius ist ebenfalls 27 mm.
M_Zerspanung = Fc x f x s x r = 2500 N/mm2 x 4 mm x 0,4 mm x 27 mm = 110 Nm
Da das mögliche Drehmoment Spanmittel ca. 5x größer als das Zerspanungsdrehmoment ist, sollte das Werkstück also sicher gespannt sein.
Es kommen immer viele Einflussgrößen dazu die du nicht berücksichtigen/ berechnen kannst. z.B. Schmierzustand Spannmittel, Schneidengeometrie, Spannlänge .... die Rechnung funktioniert in dem Fall mit Spitze. Bei fliegender Bearbeitung musst die weitaus vorsichtiger Vorgehen.
Sieht vielleicht komplizierter aus wie es wirklich ist. Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl welche Werte du nehmen musst. Vor allem siehst du die möglichen Einflussgrößen die du verändern kannst.
Viel Erfolg Achim