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Strategie Wendeplattenbohrer Sandvik

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Beitrag 19.10.2018, 14:53 Uhr
Ille96
Ille96
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Beiträge: 11

Moin,
ich brauche mal Ideen und Ratschläge zum Wendeplattenbohren.
Es handelt sich um einen Wendeplattenbohrer von Sandvik, Corodrill 880 glaube ich.
Wir möchten damit auf der Arbeit ins Volle ca. 70mm tief bohren.
Der Durchmesser beträgt 30,5mm und die Maschine hat keine Innenkühlung außer Luft.
Da fangen die Probleme an. Bisher haben wir noch keine Versuche gestartet.
Wendeplatten die, die Schnittkraft senken, haben wir.
Ist es möglich nur mit Außenkühlung oder zusätzlich Luft von innen ?
Die Bohrung wird später seitlich geöffnet, vlt vorher öffnen für eine besser Späneabfuhr (Macht der Corodrill offene Schnitte überhaupt mit ? ) ?
Kann man in Steps bohren ? 30-50-70 ?

Hat hier wer ne Idee, Ratschläge oder gleich ne ganze Strategie ? Oder scheitert das noch vorm ersten Schnitt ?

Grüße
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Beitrag 19.10.2018, 16:45 Uhr
Bloem74
Bloem74
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Beiträge: 20

Moin zurück,

mit Innenkühlung Luft und seitlich flach von außen, damit die Späne nicht zurückgepustet werden.
Dann die vorgegebene Richtwerte nehmen und 60 bis 70% reduzieren. Vorschub zwischen 0,05 und 0,08 mm pro Umdrehung versuchen, in diesen fall ist ein lange Span von Vorteil da der denn seitlich weggepustet werden kann und sozusagen rausgezogen wird. Und schön auf der Farbe vom Span achten, wenn der zu Blau wird, kommst du wahrscheinlich nicht um ein Spanbruch herum. Den 1e Span versuchen so tief wie möglich zu bohren und das kürzere Loch immer als letzte.

Wim

Der Beitrag wurde von Bloem74 bearbeitet: 19.10.2018, 16:46 Uhr
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Beitrag 19.10.2018, 17:03 Uhr
faenger
faenger
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Beiträge: 628

Auch Moin.

So wie Bloem würde ich es auch versuchen, alternativ eine Aufnahme kaufen wo du seitlich einen Anschluss für die aussenkühlung hast, welche dann zur Innenkühlung wird. Gibt es meine ich von Komet. Ist zwar etwas mühsam weil du nach und vor dem Werkzeugwechsel ein M0 programmieren musst um das ganze von Hand anzuschließen, aber funktioniert ganz ordentlich.

Gruß
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Beitrag 19.10.2018, 17:23 Uhr
RichyS
RichyS
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Mitglied seit: 19.10.2018
Beiträge: 1

Ich würde den Span keinesfalls brechen , Vollbohrer sind ja für Schnitte ohne Unterbrechung ausgelegt . Auch die Idee mit dem öffnen der Bohrung würde ich lassen , das könnten Dir die Wendeplatten auf Dauer krumm nehmen ! Einfach Luft innen und eventuell wenig Kühlmittel . Der Coromat ist Standard auf 2x D ausgelegt , sodass bei der Tiefe die Du hast keine Probleme haben dürftest .
Gruß Richy
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Beitrag 19.10.2018, 20:41 Uhr
gilu
gilu
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Beiträge: 27

QUOTE (Ille96 @ 19.10.2018, 14:53 Uhr) *
Moin,
ich brauche mal Ideen und Ratschläge zum Wendeplattenbohren.
Es handelt sich um einen Wendeplattenbohrer von Sandvik, Corodrill 880 glaube ich.
Wir möchten damit auf der Arbeit ins Volle ca. 70mm tief bohren.
Der Durchmesser beträgt 30,5mm und die Maschine hat keine Innenkühlung außer Luft.
Da fangen die Probleme an. Bisher haben wir noch keine Versuche gestartet.
Wendeplatten die, die Schnittkraft senken, haben wir.
Ist es möglich nur mit Außenkühlung oder zusätzlich Luft von innen ?
Die Bohrung wird später seitlich geöffnet, vlt vorher öffnen für eine besser Späneabfuhr (Macht der Corodrill offene Schnitte überhaupt mit ? ) ?
Kann man in Steps bohren ? 30-50-70 ?

Hat hier wer ne Idee, Ratschläge oder gleich ne ganze Strategie ? Oder scheitert das noch vorm ersten Schnitt ?

Grüße
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Beitrag 19.10.2018, 21:01 Uhr
gilu
gilu
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Mitglied seit: 14.05.2014
Beiträge: 27

Hallo,
auf was für einer Maschine wollt Ihr denn arbeiten ? Auf Drehmaschine oder Bearbeitungszentrum. Und was für ein Material ? sicher und kompakt gespannt oder können Vibrationen auftreten. Warum leichtschneidende Platten bei D=30,5mm ? Leichtschneidende Platten sind "scharf".
Die Gefahr des Ausbrechens der Schneide ist bei schlechter Kühlung und schlechter Spanabfuhr höher. Laß den Span ruhig lang werden, dann ist er wenigstens raus. Aber wenn du so sicher bist, warum nimmst du nicht einfach einen Beschichteten HSS-CO Bohrer ? Der ist günstiger und kann
nachgeschliffen werden .
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Beitrag 20.10.2018, 09:04 Uhr
Rainer60
Rainer60
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Beiträge: 662

Hoi

Ich hoffe Du hast einen Bohrer mit Drall, dann nimmt der Drall schon mal was mit, resp. unterstützt die Späneabfuhr. Und immer schön darauf achten dass die Spannute sauber poliert ist wink.gif


--------------------
Gruss Rainer

"Es gibt immer eine Lösung - manchmal auch eine Andere"l
Meine Ratschläge sind kostenlos und müssen nicht angenommen werden...
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Beitrag 20.10.2018, 16:05 Uhr
Ille96
Ille96
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Beiträge: 11

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten. Ist eine normale 3Achs Fräsmaschine. Material hatte ich vergessen. Normaler Wald -und Wiesenstahl :D.
Werkstück ist fest gespannt. Vibrationen werden denke ich nicht auftreten. Den Vollbohrer wollten wir einsetzen um Zeit zu sparen. Relativ große Stückzahl. Ich werde die genannten Tipps morgen mal versuchen umzusetzen und euch berichten wie es lief.
Danke !
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Beitrag 21.10.2018, 08:28 Uhr
gilu
gilu
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Hallo,
ich habe oft mit Bohrungen D=20mm bis 40mm in vergütetem Gußstahl zu tun. Bis Bohrtiefen bis 3xD fahre ich ca 50m Schnittgeschwindigkeit
mit 0,03mm/Umdrehung. Dazu verwende ich Hochvorschbplatten. Dadurch entstehen bei mir ca 10mm lange Späne, die gut abfließen können. IK
habe ich auch nicht. Zeitersparnis ?
Plattenbohrer 50m/min mit 0,03mm/Umdrehung (n=dx3,14/1000 =ca 500U/min x 0,03 = 15mm/min)
HSS-Co 20m/min mit 0,2 Vorschub (n=200 U/min x0,2 =40mm/min)
Diese Angaben beziehen sich auf meine Erfahrungen in vergütetem GS. Habe allerdings schon einige Plattenbohrer ad 3xD tiefe verloren .
Bevorzuge daher ab 3xD HSS-CO. Der kann nach Problemen oder Bruch nachgeschliffen werden.
Mit normalem "Wald und Wiesenstahl" habe ich wenig Erfahrung.
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Beitrag 24.10.2018, 13:59 Uhr
Ille96
Ille96
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Beiträge: 11

Moin,
wir haben heute mal ausprobiert und nach langem hin und her sind wir mit den Schnittdaten höher gegangen.
Zum Schluss waren wir bei vc=160 und vf=250....
Späne wurden besser und wir kamen tiefer. Sind heute bis 2xD gegangen.
Da fängt er das knacken an.
Wie stuft ihr das ein ? Laut einem Arbeitskollegen, ist das normal und er würde noch höher mit Schnittgeschwindigkeit und Vorschub gehen.
Laut Sandvik sind wir auch noch sehr weit weg von den Schnittdaten die die vorschlagen.
Sandvik:
vc= 246 und 565m/min.....

Meint ihr die Späneabfuhr wird besser, bei höherer Drehzahl ?

Den Vorschub würde ich dem Spänebild anpassen
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Beitrag 24.10.2018, 16:26 Uhr
pileworm
pileworm
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Beiträge: 85

Also Drehzahl 2570 und etwas über 0.2mm pro Umdrehung Vorschub?

Vorschub ist für meinen Geschmack schon zu hoch...

Kommen so noch lange Späne?
Wie schaut die innere Platte im Bereich der Mittelachse aus? Ist da noch was übrig?

Ist Interessehalber, hab solche Bohrer immer mit IK genutzt.
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Beitrag 25.10.2018, 10:57 Uhr
plastichead
plastichead
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Beiträge: 217

Hallo,
wir haben ganz ähnliche Probleme beim Vollbohren von 1.0037, 40mm stark, komplett Durchbohren, auch ohne IKZ.
Als Schnittdaten haben sich vc 190m/min bei o,o4mm Vorschub bewährt.Bei den Herstellerangaben (Hausmarke vom orangen Händler) rumpelt es, dass man denkt, die Maschine fliegt gleich auseinander.Die o.g. Werte haben wir dank Sereienfertigung so ermittelt, dass es gut läuft bei akzeptabler Standzeit der Platten.
Je nach Stahlcharge variiert die Standzeit schon mal kräftig.
Neulich war deshalb mal ein Anwendungstechniker da, um das Ganze etwas zu optimieren.Seine Theorie war, dass durch unzureichende Kühlung von außen bei zunehmender Tiefe das Material immer wärmer wird und dadurch die Späne länger.Also Platten mit Spanbrecher getestet, allerdings ohne nennenswerte Verbesserung.Spanbrechen und Lüften, um wieder Wasser in die Sackbohrung zu bekommen, hat auch nichts gebracht.
Das Ende vom Lied war, dass auch der "Profi" zu HSS-Bohrern geraten hat, weil die Sache ohne IKZ wohl wenig erfolgversprechend ist.
GrußThomas
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