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Trockenfräsen von VA ?, Bearbeitungshinweis Sandvik

Beitrag 30.09.2006, 22:35 Uhr
ZMD
ZMD
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Mitglied seit: 23.08.2004
Beiträge: 15

Hallo,
ich benötige den Ratschlag eines Praktikers in Sachen VA Fräsen. Im -eigentlich hilfreichen- Handbuch der Zerspanung von Sandvik heißt es im Kapitel Bearbeitung von rostfreiem Stahl (II-24) "Kühlschmierstoffe sollten beim Fräsen nur eingesetzt werden, wenn die Bearbeitung mit niedrigen Schnittgeschwindigkeiten erfolgt, und auch nur beim Fräsen von Formen". Ich kann mir nicht erklären, warum das so sein sollte. Stimmt diese Aussage überhaupt ? Gibt es in der Praxis Fälle, wo es vorteilhaft wäre, Niro trocken zu bearbeiten ????
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Beitrag 30.09.2006, 23:48 Uhr
rotti78
rotti78
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Beiträge: 625

Hallo!

Es ist deswegen vorteilhaft, da man höhere Standzeiten erzielt bei der Trockenbearbeitung. Habe ich auch schon ein paar mal so gemacht. Z.B. hielten die Platten mit Kühlung nur eine Bahn und trocken die ganze Fläche(4-5 Bahnen) und das bei gleichen Schnittwerten. Es liegt daran, das das Öl im KSS das Eindringen der Schneidplatte erschwert und dadurch die Platten schneller verschleissen(so wurde mir zumindest gesagt). Geschlichtet hab ich eigendlich immer mit Kühlung, aber nur ganz wenig. Bei normalem Stahl(z.B. St52) mach ich das auch so. Trocken schruppen und naß schlichten. Funktionierte immer recht gut bisher und ich hab da immer Fräser von Sandvik benutzt(nur so als Anmerkung)
Vielleicht kommt ja noch jemand ders besser weiß, denn Niro ist bei uns sehr selten.

Gruß
rotti78


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Beitrag 01.10.2006, 05:09 Uhr
zahnstange
zahnstange
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Mitglied seit: 08.03.2006
Beiträge: 887

hallo!
ich kann da sandvik und rotti nur zustimmen beim trockenfräsen ist die standzeit um ein vielfaches höher als beim naßfräsen hat damit zu tun weil
wasser oder besser gesagt kss sehr schroff in der abschreckung ist und du
an die schneide gerade durch verwirbelungen das kühlmedium nicht
100 prozentig an die schneide bekommst dadurch bekommt die wsp immer
einen sogenannten "thermoschock" und das mag sie halt nicht,und deswegen muss man mit der schnittgeschwidigkeit in den keller damit es überhaupt geht kss hat somit für dass werkzeug eigentlich nur den nutzen die späne wegzuspühlen [img]/forum/sources/mods/schilder_smilie_creator/text2schild.php?smilienummer=7&text=M9[/img]
wenn die die späne stören versuch sie doch mit luft wegzublasen machen wir auch und haben damit sehr gute erfahreungen gemacht.

gruß zahnstange
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Beitrag 01.10.2006, 07:45 Uhr
Kugo
Kugo
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Mitglied seit: 11.04.2003
Beiträge: 222

Hallo
habe in VA Trocken In 1.4305 Mit der CCN35 von WNT( Rundplatten MK ) mehr als die 3 fache( zu Gleiche Platte Nass) standzeit erreicht und die 6 fache von Der Platte wo wir vorher verwendeten ( 3-4 fache standzeitder mitbewerber nicht zu vergessen )
In 1.4112 Habe ich Ähnliche erfahrung gemacht
Gruss Matthias
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Beitrag 01.10.2006, 07:59 Uhr
singingSamson
singingSamson
CNC-Arena Ehrenmitglied
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Beiträge: 2.877

Hallo ZMD,

im Prinzip haben rotti78 und zahnstange es schon erklärt, die Kühlung mit Wasser ist ab einer bestimmten Schnittgeschwindigkeit nicht mehr sinnvoll, da das Kühlmedium nicht mehr direkt an die spanende Stelle des Werkzeugs gelangt, es wird schon vorher "weggeschleudert" und erst beim Austritt aus dem Schnitt kommt dann wieder Kühlmittel an die Schneide, die sich aber während des Spanens so richtig schön aufgeheizt hat. Somit erhält sie dann einen richtigen Thermoschock und das bei jeder Umdrehung wieder erneut... Das hält die beste Schneide nicht aus. Daher sagt man so im allgemeinen als Richtwert, bei Vc > 120m/min trocken Fräsen, bzw. mit Luft kühlen. Es ist aber auch abhängig von deinen Wendeplatten, ob du mit Lauft-, Wasser- oder ganz ohne Kühlung fräsen kannst. Am besten ist es, wenn du die Sache mal mit einem Anwendungtechniker deines Wendeplattenlieferanten besprichst. Der kann dir genau sagen, welche Wendeplatten bei welchem Material am besten wie anzuwenden sind.


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Allzeit gute Kommunikation wünscht euch

singingSamson
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Beitrag 01.10.2006, 13:31 Uhr
chrigul
chrigul
Level 3 = Community-Techniker
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Mitglied seit: 09.12.2004
Beiträge: 250

Hallo zusammen,
es hat noch einen Grund, Inox trocken zu bearbeiten:
Wenn man trocken bearbeitet, verändert sich durch die hohe Wärmeentwicklung direkt an der Schneide das Inox - Gefüge und fängt an zu "fliessen". In diesem Moment wird der inox viel besser zum Bearbeiten. Wenn man kühlt, kommt das Material nicht ins fliessen und die Wendeplatte muss kapitulieren. Es gibt mittlerweile sogar schon bei VHM - HPC Fräsern trockene Strategieen, jedoch immer mit Pressluft - Unterstützung!
Gruss Chrigul
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Beitrag 13.10.2006, 14:27 Uhr
piflue
piflue
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Mitglied seit: 09.09.2002
Beiträge: 29

Hallo zusammen,
richtige Aussagen! Naßfräsen bedeutet immer Thermoschock für die Schneide - ergO. Kammrissbildung --> Wärme dringt ins Hartmetall ein --> Standzeit enorm verkürzt!
Wir haben jetzt den Walter-Vertreter da gehabt mit deren neuen Rostfrei-Tigersorte.
Wollte das erst nicht so ganz glauben, aber wir haben tatsächlich die 10-fache (!!!!!!) Standzeit erreicht in 1.4571 gegenüber vorher (Sandvik-Sorte 2030). Das hat mich dann doch überzeugt.

Grüße
piflue
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