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Verzug nach dem härten

Beitrag 07.04.2022, 14:37 Uhr
peter2632
peter2632
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hi.

ich habe ein teil vorgefräst , spannungsarm geglüht und mit schleifaufmaß fertig gefräst und unten 2 nippel stehen lassen zum nachfräsen das man nach dem härten das schleifmaß durch fräsen verringern kann um zeit zu sparen. die teile waren max 0,1 ungerade gemessen mir haarlineal und 0.1 mm stahlpapier. nach dem härten waren die teile plötzlich bis zu 0.9 mm schief was das schleifmaß übersteigt , wenige wären noch fräsbar gewesen. lag der fehler bei der härterei ? andere teile davor haben immer geklappt wobei die ohne nippel zum härten kahmen zum späteren nachfräsen.
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Beitrag 07.04.2022, 15:18 Uhr
Gleitschirm_123
Gleitschirm_123
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Hallo,

grundsätzlich kann man nie einen Verzug bei Härten ausschließen.

Faustformel: Je "symmetrischer" ein Teil ist, desto geringer der Verzug. Kommt natürlich auch immer auf die Größe und Kompaktheit es Bauteils an.

Nippel hört sich für mich nicht nach Symmetrie an.

Härtereien machen keine Fehler. Zumindest hat bei mir noch nie eine, einen zugegeben.
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Beitrag 07.04.2022, 15:38 Uhr
nico1991
nico1991
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QUOTE (Gleitschirm_123 @ 07.04.2022, 16:18 Uhr) *
Härtereien machen keine Fehler. Zumindest hat bei mir noch nie eine, einen zugegeben.


Sehr gut zusammengefasst.

Wir können hier alle Glaskugeln, das wird nicht bringen. Es kommt auf zu viele Faktoren an.
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Beitrag 07.04.2022, 16:31 Uhr
brueckmeister
brueckmeister
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Welche Wandungsstärken und um welches Material genau ging es denn?

Fast 1mm ist schon recht viel, kommt halt auch immer auf die Größe der Bauteile an.

Kann man die Teile eventuell noch nach richten?

Mfg
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Beitrag 07.04.2022, 16:34 Uhr
MikeE25
MikeE25
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Deshalb liebe ich nitrieren (Gas, Plasma, Tenifer) - dabei hat man den geringsten Verzug der meist nicht mal nachgearbeitet werden muss.
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Beitrag 07.04.2022, 18:25 Uhr
peter2632
peter2632
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QUOTE (brueckmeister @ 07.04.2022, 17:31 Uhr) *
Welche Wandungsstärken und um welches Material genau ging es denn?

Fast 1mm ist schon recht viel, kommt halt auch immer auf die Größe der Bauteile an.

Kann man die Teile eventuell noch nach richten?

Mfg

41 breit 36 hoch und 500 lang + 20x20 7 tief 2 nippel zum spannen 1.72 material meine ich . ist jetzt zum spannungsarm glühen und dann richten. komisch ist das es davor ohne nippel immer gepasst hat ich bezweifel aber das es daher kommt.

Der Beitrag wurde von peter2632 bearbeitet: 07.04.2022, 18:28 Uhr
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Beitrag 08.04.2022, 08:27 Uhr
Hawky
Hawky
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Beiträge: 508

QUOTE (peter2632 @ 07.04.2022, 18:25 Uhr) *
41 breit 36 hoch und 500 lang + 20x20 7 tief 2 nippel zum spannen 1.72 material meine ich . ist jetzt zum spannungsarm glühen und dann richten. komisch ist das es davor ohne nippel immer gepasst hat ich bezweifel aber das es daher kommt.


Hmm und wer soll sich jetzt das vorstellen. Irgendwelche Maße in den Raum schmeißen und dann sucht euch die Kontur aus.
Fotos oder Zeichnungen oder... würden helfen.
Auslagern kann auch helfen. Was allerdings sein kann ist, wenn man was wegfräßt, dass dann Spannungen die im Bauteil sind sich lösen und das Bauteil dann sich verzieht.
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Beitrag 08.04.2022, 10:32 Uhr
MikeE25
MikeE25
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QUOTE (Hawky @ 08.04.2022, 08:27 Uhr) *
Was allerdings sein kann ist, wenn man was wegfräßt, dass dann Spannungen die im Bauteil sind sich lösen und das Bauteil dann sich verzieht.


Im Rohmaterial sind schon Spannungen. Weshalb man vor der Bearbeitung Spannungsarmglühen lassen kann.
Trotzdem können während bei der Bearbeitungen noch Spannungen freiwerden und das Teil verziehen.
Und beim Härten ist Verzug auch jederzeit möglich, deshalb gibt es ja den Fachbegriff Härteverzug.
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Beitrag 08.04.2022, 11:13 Uhr
Reichle_Wolfgang
Reichle_Wolfgang
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Andere Charge vom Rohteil?
kann bei dem Material was momentan auf dem Markt ist schon unterschiede machen
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Beitrag 11.04.2022, 14:44 Uhr
peter2632
peter2632
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QUOTE (Reichle_Wolfgang @ 08.04.2022, 12:13 Uhr) *
Andere Charge vom Rohteil?
kann bei dem Material was momentan auf dem Markt ist schon unterschiede machen



das weiß ich nicht. selbst die größeren sind .0,4 krumm das wird ein gefummel die hinzubekommen.
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Beitrag 21.04.2022, 12:01 Uhr
PD1987
PD1987
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Spannungsfrei Härten gibt es nicht.
Ein im Härten erfahrener Arbeiter kann aber den Verzug durch verschiedenen Maßnahmen vermindern.
Relevant ist natürlich die Geometrie und welches Material verwendet wird.
Wenn sowieso nochmal drüber gefräst wird, würde ich eher etwas mehr Aufmaß lassen.
Wenn nur geschliffen wird natürlich nicht übermäßig viel.
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Beitrag 21.04.2022, 17:56 Uhr
Woki
Woki
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Moin Moin,

wir härten sehr viel bei einem Dienstleister. Bis wir den passenden gefunden haben mussten wir viele Versuche machen.
Grundsätzlich versuchen wir in der Vorbearbeitung der Bauteile, ein möglichst optimales Bauteil für die Wärmebehandlung vorzuarbeiten.
Wandstärken sollten möglichst gleich sein, idealerweise das Bauteil nach dem Schruppen schon Spannungsarmglühen und ggf. dann noch weiter bearbeiten. Wir haben oft Bauteile wo ca. 60-70% des Rohmaterials zerspant werden.
Das Material ist auch ausschlaggebend für ein optimales Ergebnis.

Gerade lange Bauteile fräsen wir öfters aus einem "Rohmaterial" was vor dem ersten Bearbeitungsschritt gehärtet wird.
Wir prägen unsere Bauteile im Schraubstock vor, so das die Zähne der Backen schon drin sind. Der Rest wird dann im gehärteten Zustand bearbeitet.
Wir Versuchen dann von allen Seiten das gleiche Volumen zu zerspanen.

MfG Jan

Ohne genauere Angaben wird es schwer dir Tipps für dein Bauteil zu geben....

Gute Vakuumhärtereien nutzen oft Graphitplatten zum Auflegen der Bauteile. Was das genau bringt kann ich nicht sagen, gerade in Werkstoffkunde und Chemie habe ich keine 100% Anwesenheit gehabt tounge.gif
Erfahrungsgemäß ist der Verzug dann deutlich geringer.
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