VHM Bohren in 1.4301

Hallo zusammen,

wir müssen bei einem Kundenauftrag ca. 3.000 (Durchgangs)-Bohrungen Ø 11mm / -40mm tief in Material 1.4301 fertigen.

Zur Verfügung steht mir eine Hurco BMC 50 (ohne Innenkühlmittelzufuhr, 3-strahlige Schwallspülung von Aussen bei ca.4- 6 bar) sowie VHM Bohrer der Marke Futuro / Topline.

Da wir sonst nur mit HSS-Bohrern gearbeitet haben sind meine Erfahrungen beim VHM-bohren minimal darum habe ich mir von unserem Werkzeughändler Daten erfragt. Ich wollte gerne von euch noch eine Plausibiliätsprüfung machen lassen, da mir die Werte teils arg hoch vorkommen (Insbesondere bezogen auf die KSS-Zufuhr)

Der Anwendungstechniker meinte:
vc= ca. 40 m/min
fz= 0,1 U/min
jede Bohrung bei halben Vorschub ca. 0,5 x D anzentrieren und danach ohne Lüften die komplette Bohrung in eins fertigen.

Eure Meinung: Klappt das?

MfG

Der David

Ohne IKZ sehr schwierig...

Weis nicht ob der Bohrer evtl zu früh ausglüht da kein KSS unten ankommt. Würde deswegen schon 2x lüften...

Schnittwerte sind i.o.

Guten Abend,

ohne IKZ kann bohren manchmal wirklich nervig sein.

Ich muss nochmal rückfragen: Möchtest du fz=0,1mm/z oder fu=0,1mm/U fahren? Ich glaube du hast da etwas mit den Bezeichnungen und Einheiten durcheinander geworfen.

fu=0,1 mm/u halte ich für etwas zu gering, gerade ohne Ik. Ich würde versuchen den Span etwas dicker werden zu lassen sodass er die Wärme aufnimmt und abtransportiert. Ich denke fu=0,15-0,18mm/U sollte gehen. Natürlich kommt es da auf viele Faktoren an:

- Rundlauf des Bohrers
- Stabilität der Maschine
- und und und

Bitte bedenke noch folgendes: Ich habe schon sehr oft gesehen, dass irgendetwas mit beispielsweise fu=0,15mm/U nicht geklappt hat und anstatt den Grund dafür zu suchen, z.b. kein Rundlauf am Bohrer, geht man lieber auf fu=0,08mm/U runter. Was ich damit sagen möchte: Ich gehe der Sache auf den Grund und möchte herausfinden warum es nicht funktioniert, anstatt gleich das Handtuch zu werfen, wenn es mal nicht klappt.

Abschließend möchte ich dir raten auf jeden Fall mit 142° vorzuzentrieren. Das ist wirklich Gold wert und bringt enorme Standzeiterhöhungen.

Schönen Abend noch

Nico

Nabend,

ich hatte mich verschrieben. Ich meine natürlich 0,1mm/U Vorschub.

Also den Vorschub eher höher wählen um die Wärme über den Span besser rauszukriegen... ok.
Wie stehst du zum Thema lüften bei Schwallkühlung / Bohrtiefe?

Hoi David

Nebst den o.g. Tipps, würde ich die Bohrtiefenzustellung schrittweise reduzieren.
Im folgenden Link von Haas ist das gut erklärt

https://youtu.be/AM6nVgKjBQo

Ohne ikz kannst 1:4301 mit 4xd ziemlich vergessen.

Hätte schon das Fehlerbild das eine Scheibe auf dem vhm Bohrer kleben bleibt und bei der nächsten Bohrung bricht er ab oder an.
Lüften ist bei vhm sowieso keine gute Idee .

Ich würde 3xd in einem Zug durchbohren, ich würde mal so starten mit vc30m/min 0,1 und den Vorschub Teil für Teil erhöhen auf 0,18mm bis die Späne kurz brechen, (o,1 könnte zu wenig sein)
wenn das funktioniert eben bis 3xd so bohren und den Rest reduzieren auf 0,1 und ab 40mm auf 0,05. (der Anwendungstechniker hat sich sicher was bei dem niedrigen Vorschub dabei gedacht bei 4xd)
Oder wenns so nicht klappt eben nur mit vhm 3xd in einem Zug und den Rest mit Hss

wenn die 3000 bohrungen nur in wenige teile rein müssen kannst du ja zum beispiel das recool von regofix einsetzten und deine 4-6bar durch den bohrer runterlaufen lassen.
dann musst du das wz manuell einwechseln.
vielch wirst du mit diesem "möchtegern" ik-system glücklich

gruss