Werkzeug um Zylinder 75-100mm auszupindeln

Hallo liebe Forumsmitglieder,

wir möchten folgendes machen:

Wir bearbeiten Motorblöcke und spindeln dabei die Zylinder im Bereich bis 0,5mm Zustellung aus. Wir verwenden hierfür momentan ein 200mm langes Multibore Werkzeug von Wohlhaupter. Problem: Je länger das Werkzeug, desto mehr kommt es ins taumeln, besonders mit der SK40 Aufnahme. Wenn wir Drehzahl und Vorschub erhöhen von bislang z.B. F16 S600 auf F50 S1000, wir die Bohrung unrunder z.B. -+0,02mm, wir sollten uns jedoch im Bereich 0,005mm aufhalten.

Frage: Macht es Sinn ein zweischneidiges Werkzeug auszuprobieren ? Welche Vorschläge habt ihr um Vorschub und Rundheit der Bohrung zu verbessern / zu erhöhen ?

Gruß und Danke Stefan

Hallo Stefan,

das macht wirklich Sinn.

Ich hatte mal eine Serie mit diversen H7 Passung Durchgangsbohrungen in einem 200mm breiten Stück im Bereich von Ø40-150. Während ich mich mit den natürlich verlängerten Feinbohrköpfen nur genervt hab, z.B. gemessen 90.08 und der Lehrdorn nein gemeint hat, hab ich irgentwann festgestellt, dass der allgemein tolerierte Ø70 seit 50 Teilen aufs hundertstel gleich ist. Den hab ich mit nem 2-Schneider fertigbearbeitet. Danach alles auf 2-Schneider umgebaut und schon hat's Spass gemacht.

Also, Vorteile:

-der Rundlauf auf weniger stabilen Maschinen wird besser und Du kannst dank der zwei Schneiden den Vorschub verdoppeln

Nachteile:
- 2-Schneider sind Schruppwerkzeuge, ich hab nie einen mit einer Feineinstellung entdeckt, diese auf hundertstel einzustellen ist mühsam aber machbar es braucht ein ordentliches Voreinstellgerät dafür
- gehen Dir die Platten Deines tipptopp eingestellten Werkzeugs flöten fängt der Spass wieder bei null an, Werkzeug raus, Platten wechseln, Voreinstellgerät

Motorblöcke aus Aluguss - definitiv ausprobieren. Grauguss hab ich mit der Technik weniger gute Erfahrungen, sprich zu hoher Verschleiss.

Viel Spass

Guten Abend,

pileworm hat das sehr gut beschrieben. Alternativ kannst du deine spindelwerkzeuge auswuchten (lassen). Die Schnittwerte von S600 und F16 kommen mir allerdings etwas komisch vor. Je nach Plattengeometrie sollte man sich im Bereich von 0,04 bis 0,1mm pro Umdrehung beim Fertigspindeln bewegen. Ich würde die Drehzahl konstant lassen und nur den Vorschub erhöhen um die Produktivität zu steigern.

Noch aus Interesse: Werden Motorblöcke nicht anschließend gehont?

Beste Grüße,

Nico

in der Regel schon, Form und Lage gibt jedoch das Spindelwerkzeug bzw. die Reibahle vor, Das Honwerkzeug läuft nur nach.

Zum Problem mit den Spindelwerkzeug würde ich mal bei Mapal anfragen, die kennen sich mit sowas gut aus.


mfg

Ja richtig, wir lassen z.B. 0,04mm stehen, der Rest wird gehont. Jedoch wird die Bohrung nicht rund, wenn sie vorher schon 0,02mm unrund oder kegelförmig war, deswegen muss die Bohrung so exakt wie möglich sein !

Hallo kenne mich mit dem Thema net ganz so gut aus gibt es aber nicht von Sandvik oder wohlhaupter etwas?Meine mich zu erinnern dass Sandvik Werkzeuge hat die auch aufgebaut sind wie ihre Silent Tools als Werkzeuge in der Aufnahme nen Schwingsungsdämpfer haben aus Schwermetall oder ähnlichem.Evtl.ist auch das Spindeln nicht das Ideale verfahren.So wie der eine hier bereits mapal erwähnt hat,von dehnen gibt es auch Reihenbohrstangen wo man solche Bearbeitungen mit einem Werkzeug evtl.realisieren könnte.Wer auch noch in diesem Bereich der Feinbearbeitung net schlecht sein soll ist neben mapal,Lmt kieninger oder Komet
Gruß Dreher 1991