Hallo
Einfacher Weg wäre wie schon geschrieben ein Referenzwerkzeug für alle Maschinen herzunehmen, wenn es die Maschinenkinematik wie eine einfache 3-Achs-Maschine oder auch eine 5-Achs-Maschine mit Tisch-Tisch-Kinematik zulässt. Wobei letztere in Bezug auf die Werkzeuglänge ja erst einmal wie eine einfache 3-Achs-Maschine betrachtet werden kann abzüglich der höheren Kollisionsgefahren je nach Maschine.
Bei Schwenk- und/oder Drehachsen im Kopf sehe ich das wie andere allerdings etwas kritischer. Das liegt an der Verrechnung der Längenwerte der Werkzeuge direkt in/mit der Kinematik, womit man auch schneller Fehler hereinbekommt.
Dieses Referenzwerkzeug ist normal wie schon geschrieben ein genauer Prüfdorn, auf dem die entsprechenden Werte im Normalfall auch fest eingraviert sind.
Das Referenzwerkzeug kann je nach Anforderungen aber zum Beispiel auch ein geschliffener Hartmetallstift (Werkzeugschleifer eures Vertrauens fragen, der macht so etwas teilweise nebenbei) in einer Schrumpfaufnahme sein. Damit werden sowohl die Referenz am Voreinstellgerät wie auch die Werkzeugvermessung an den Maschinen eingestellt. Und, ganz wichtig, auch die Taster der Maschinen werden auf dieses Referenzwerkzeug kalibriert. Damit hat alles einen einzigen Bezug und es sollte immer zueinander passen. Denn danach sind auch die Taster auf das Referenzwerkzeug "geeicht" und damit sollten dann auch die Werte der anderen Werkzeuge vom Voreinstellgerät passen.
Dieses Referenzwerkzeug hat dann in allen verwendeten Maschinen (und auch im Voreinstellgerät, sofern möglich) die gleichen Maße wie Länge und Durchmesser/Radius eingetragen. Und klar dürfte auch sein, dass der Hartmetallstift oder das Referenzwerkzeug dann nicht mehr aus der Aufnahme ausgespannt werden sollten wegen des dann folgenden Verlusts der Referenz.
@ cgTNC
ZITAT
Und das machen die Leute dann bei Big-Plus Spindeln auch so, und wundern sich das nix passt ...
Die Methode ist bei SK-Spindeln einfach von gestern und sollte ausgemustert werden.
Dass es so mit Endmaßen bei mehreren Maschinen mit normalen SK-Spindeln nicht passen wird ist klar. Das liegt einfach an den zulässigen Toleranzen der "Planfläche" der Spindelnase und im Spindelkegel wie auch den entsprechenden Toleranzen der Kegel von den Werkzeugaufnahmen. Da kann ich dir mit der Aussagen >>
einfach von gestern<< nur zustimmen.
Aber bei SK-BigPlus hat man wie auch bei HSK eine definierte und genau tolerierte Plananlage und damit immer das gleiche Einzugsmaß der Aufnahme in die Spindel,
wenn sowohl Spindel wie auch Werkzeugaufnahme nach BigPlus sind. Also sollte, zumindest meiner Meinung nach, bei richtiger Maschinenvermessung und Einstellung der Maschinenparametern (Maschinenkinematik) dort das gleiche Ergebnis wie bei HSK-Aufnahmen herauskommen. Aber eben unter der Voraussetzung, dass sowohl die Spindel wie auch die Aufnahmen nach BigPlus-Standart sind und damit die Plananlage der Spannsituation wirksam ist.
Dann benötigt man im Normalfall allerdings auch für ein Voreinstellgerät die passende Aufnahme bzw. den passenden Adapter, damit auch dort die entsprechende "Spannsituation" mit der wirksamen Plananlage vorhanden ist. Es geht teilweise dort auch ohne, da ist dann der Kegel die Referenz, die im Voreinstellgerät für alle Werkzeuge gleich ist. Nur bei dem Übergang zu den Maschinen kann es dann Unterschiede zwischen BigPlus und normalen Aufnahmen bzw. Spindeln geben.
Wenn man natürlich nur normale SK-Aufnahmen in eine BigPlus-Spindel oder aber eine BigPlus-Aufnahme in eine normale SK-Spindel einwechselt, dann hat man im Prinzip nur die Situation einer normalen SK-Spannung mit all ihren möglichen Toleranzen je nach Situation von Spindel und/oder Aufnahme an der jeweiligen Maschine. Und in diesen Spann-Situationen wird ein "ausmessen" der Spindelnase mittels Endmaße genau so unsinnig wie bei jeder normalen anderen SK-Spindel auch.
Gruß Gerd
Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire