Guten Morgen,
dass hier ist mein erster Beitrag also stelle ich mich kurz vor und schildere die Erfahrungen die ich bisher so gemacht habe.
Mein Name ist Daniel, ich bin 26 Jahre alt und gelernter Zerspanungsmechaniker Fachrichtung Drehtechnik, arbeite jetzt als Fräser, weil ich gemerkt habe, dass mir das
fräsen mehr Spaß macht.
Ich glaube es gibt 2 Gründe warum viele (nicht alle) jungen Leute, zu denen ich ja selbst gehöre, unmotiviert sind.
Zu allererst komm natürlich die persönliche Einstellung, da hat kein Arbeitgeber oder Kollege Einfluss drauf, wenn die Leute kein Bock haben, dann haben die halt kein Bock, die gibt es wohl in jeder Firma und jeder der das liest kennt wohl mindestens einen davon.
Der 2. Grund sind die Arbeitgeber selbst.
Ich kann mal schildern wie es bei mir abgelaufen ist.
Ich habe meine Ausbildung ganz normal angefangen, dann kam ich zu meinem CNC-Kurs und von da an war mir klar, dass ich als CNC-
Dreher bzw. Fräser arbeiten möchte.
Nach meinem CNC-Kurs wurde ich direkt an eine Maschine gestellt wurde eine Woche darauf eingearbeitet und habe ganz normale Produktion auf der Maschine gefahren, bis dahin war eigentlich alles in Ordnung, ich haben meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und wurde auch sofort unbefristet von meinen Lehrbetrieb übernommen.
Da es abzusehen war das mein alter Meister in Rente geht, hatte ich den Plan meinen Meister zu machen um dann eventuell seine Stelle zu besetzen, ich habe also meinen Meister und der Produktionsleitung, meinen Plan mitgeteilt.
Ich also meinen Meister angefangen mit der naiven Hoffnung, dass ich später auch die Chance bekomme, ich saß also mit 30 Mann in der Meisterschule, natürlich abends nach der Arbeit, denn irgendwie muss man ja Geld zum leben haben. Von den 30 Mann waren 3 Teilnehmer (mich eingeschlossen), die den Meister selbst finanzierten. Nach einem halben Jahr, wurde dann ein Leihmeister zum einarbeiten und als Ersatz für meinen alten Meister eingestellt, damit war meine Planung klar gesagt für den Ar.... Was nutzt mir ein Meisterbrief, wenn gerade große Firmen ihre jungen Leute fördern und die freien Meisterstellen mit ihren Leuten besetzen. So viele Meisterstellen gibt es nicht das man, als junger Mann ohne Berufserfahrung eine Meisterstelle bekommt, so mein Gedanke. Also habe ich durch die fehlende Unterstützung meines alten Betriebes,der finanziellen Belastung und meiner Zunkunfstaussicht den Meister abgebrochen.
Dann hatte ich die Möglichkeit, durch einen Fräser der in Ruhestand gegangen ist, mir das fräsen an einer CNC-
Fräsmaschine mit einer
Heidenhain Steuerung selbst anzueigenen, was ich auch tat, weil ich gerne dazulerne.
Ab da hatte ich dann das fräsen für mich entdeckt, nach ein paar Monaten habe ich dann den Betrieb gewechselt und habe als Fräser gearbeitet.
Dort wurde mir dann eine Heidenhain Schulung versprochen, dich ich natürlich nicht bekommen habe.
Dann wurde
Mastercam gekauft, mir wurde wieder eine Schulung versprochen und was war? Natürlich wurde das versprechen auch nicht eingehalten.
Also warum versprechen die Arbeitgeber etwas und halten es nicht ein? Wie wirkt sich so etwas denn auf die Motivation aus, wenn man bereit ist sich weiterzuentwickeln, aber der Arbeitgeber es nicht sieht, es nicht sehen will oder es ihm einfach egal ist. Hauptsache SEIN KAPITAL macht seine Arbeit. SEIN KAPITAL aus dem Grund, weil wohl die meisten Arbeitgeber vergessen, dass ohne Ihre Angestellten, nichts produziert, verkauft, konsturiert usw. wird.
Nach einem Jahr habe ich wieder den Betrieb gewechselt.
Jetzt bin ich in einer Firma, bei der mein Lohn zwar deutlich unter dem ist, was ist üblich ist.
ABER Geld ist nicht alles, denn ich habe hier die Möglichkeit bekommen Erfahrungen zu sammeln. Ich bin der einzige Fräser hier, hab eine neue Maschine hingestellt bekommen, ein
CAM Programm und Programmierarbeitsplatz gleich dazu, durfte auf eine CAM und eine
CAD Schulung. Ich habe niemanden den ich mal nach Schnittwerten fragen kann oder ähnliches, ich erarbeite mir alles selber und die Erfahrung die ich hier sammeln kann, werde ich wahrscheinlich in kaum einer anderen Firma sammeln können.
Also was sollten die Arbeitgeber anders machen? Ich würde sagen nicht immer nur auf Zahlen gucken, ich hab das Gefühl das Menschlichkeit immer unwichtiger wird und die ersten die das merken sind die Arbeiter in der Halle und ich kann Ihnen sagen, sich wie eine x-beliebige Personalnummer zu fühlen, drückt ziemlich auf die Motivation und führt zu einer Null-Bock Einstellung.
Dann sollten die Arbeitgeber mal bedenken das die jungen Leute nicht die Berufserfahrung haben kann, wie einer der schon 30 Jahre in dem Beruf arbeitet und Chancen brauchen um diese Berufserfahrung zu bekommen. Also wenn sie z.B. einen Azubi oder Bewerber mit wenig bis keiner Berufserfahrung haben und merken, dass da vielleicht jemand ist der Spaß an dem Beruf hat und auch nicht auf den Kopf gefallen ist, dann könnten sie diese Leute vielleicht fördern und auch mal Geld in Schulungen stecken, so etwas hebt zumindest bei mir die Motivation.
Nach meiner Erfahrung wollen viele Arbeitgeber wollen einen fertigen Angestellten der am besten gerade 20 ist aber schon 40 Jahre Berufserfahrung hat und wollen weder Zeit und noch Geld investieren um die Leute aus- bzw. weiterzubilden. Vielleicht ist das ja ein Punkt, an dem Sie ansetzen können.
MfG
Der Beitrag wurde von Snaker89 bearbeitet: 19.02.2016, 10:31 Uhr