QUOTE (gazzo @ 12.09.2018, 10:27 Uhr)
Hallo Thomas_W
Nur mal so aus Interesse, denn ich bin schon ein paar Jahre raus aus der Heidenhain-Programmierung.
Warum nimmst du Q108 in die Formel mit rein, wenn man auch RL oder RR schreiben könnte, und so den Vorschub an der Kontur besser im Griff hätte ? Gibts da einen praktischen Hintergedanken ?
Gruß Gazzo
Moin!
Letztendlich kann man viele Dinge auch "einfach" mit RL oder RR schreiben, das ist richtig. In Kombination mit Bsp. Zyklus 25 geht das super, wenn man schnell ne einfache Kontur fahren will.
Ich bin's jedoch mitlerweile gewohnt ohne Radiuskorrektur zu schreiben, wenn ich mit Parametern arbeite.
Bei einigen Formen oder beispielsweise bei Arbeiten mit Kugelfräsern ist es einfacher nachvollziehbar und umsetzbar wenn man mit Mittenbahn programmiert und Funktionen wie TCPM Radiuskorrektur garnicht unterstützen. Sowohl in 3D PGM als auch in 4- oder 5-Achs PGM funktioniert RL/RR auch nur bedingt bzw. garnicht, jenachdem wie man's schreibt. Bei einigen Sachen schleichen sich auch schnell kleine Fehler ein, wenn man zbsp. RL zu früh aktiviert oder zu spät deaktiviert. Das kann zu Konturfehlern oder Fahlermeldungen der Steuerung führen (Wenn sich RL-Sätze zum Beispiel überschneiden oder schlicht die falsche Korrektur angewendet wird).
Daher rechne ich einfach die Korrektur selber, damit ist es auch einheitlicher, was ich so schreibe.
Vorschub an der Kontur ... ich meine das kann ich bei sowas mehr oder weniger vernachlässigen. Wenn man nicht gerade mit WKZ arbeitet, die jenseits von R50 sind, bewegt sich das im kleineren Bereich und selbst wenn sind die Auswirkungen dann doch marginal. Das darf mir aber gerne jemand genauer erklären! Da bin ich nicht ganz so fit in der Mathematik. Vorschübe kann man sich auch mit Parametern zurechtrechnen und entsprechend einbauen. Kommt halt immer darauf an wofür man's braucht.
Ich selber arbeite im Sondermaschinen- und Vorrichtungsbau an einer 5-Achs Universalmaschine. Ein bissl Werkzeugbau ist auch dabei. Bei mir gibt es aber keine großen Serien oder bis ins letzte standartisierte Teile. Für mich zählt jedes Teil für sich bzw. auch mal 10 Teile, von Form, über Material und Schneidstoff bis zum fertigen Teil ständig mehr oder weniger was Neues. Daher ist gerade was Schnittwerte oder Zustellungen angeht mehr Probieren als Studieren. Das geht einfach schneller und man hat den Kopf nicht ganz so voll. Ich hab hier meine Richtwerte, die prinzipiell für die meisten Werkzeuge und Teile funktionieren und dann ist nurnoch anpassen an's jeweilige Teil. Klar könnte man's auch hier übertrieben korrekt machen, aber irgendwo soll das eine Teil ja mal fertig werden und raus. Da ist es einfach meist schneller und einfacher wenn man auf seine Erfahrung vertraut, einfach erstmal macht und sich das Ergebnis anschaut, ggf. nochmal nachkorrigiert.
Grüße